Kapitel 3: Deal or no Deal
SASCHA
„Soll ich dir zeigen, wie es sich anfühlt?“, fragte Elliot mich und sein Gesicht kam mir verdammt nahe.
Mein Herz raste wie verrückt und mein Puls beschleunigte so schnell wie ein Auto von Null auf Hundert auf dem Highway.
„Ich… ich…“, fehlten mir die Worte.
Elliot war mir so nahe, dass ich seinen Kaugummi Atem riechen konnte. Oh Gott, okay okay Sascha, lass es einfach über dich ergehen., sagte ich mir selber und kniff meine Augen zusammen.
„Jungs?!“, kam dann meine Rettung. „Kommt ihr dann Essen!“
Ich öffnete meine Augen wieder, denn zumindest dachte ich dies, doch Elliot spielte da anders.
„Kleine Vorspeise gefällig?“, fragte er mich, aber eher ohne eine Antwort darauf zu erwarten. Elliot legte seine Lippen auf meine. Er küsste mich… seine Lippen waren warm und weich und es schmeckte nach Pfefferminze. Er ließ wieder von mir ab und ich war wie erstarrt. Ich war gerade mal einen Tag an dieser Schule. Morgen war ich dann entjungfert und in einer Woche verheiratet, oder was? „Sascha?“, riss er mich aus meinen Gedanken und grinste mich an.
„W-Was…?“
„Oh, Junge. Jetzt hab ich dich aber erwischt, hm?“ Er stand vom Bett auf und zog mich hoch, meine Mum rief uns noch einmal. Da ich nicht antwortete, tat Elliot dies für uns und schob mich dann aus meinem Zimmer. Während des Essen war ich schweigsam und meine Mum und Elliot unterhielten sich vergnügt. Ich hörte nur hier und da mal hin, aber hielt mich sonst daraus. Ich war immer noch geflasht davon, dass er mich geküsst hatte. „Das war wirklich sehr lecker, Miss Kingsley. Danke schön.“
„Ach, Elliot. Du bist ein Schatz und nenn mich doch bitte Rina.“, lachte sie. „Wollt ihr noch Nachtisch haben?“, fragte Mum.
Elliot sah mich scharf an und ich zuckte zusammen.
„Den hätte ich nur zu gerne.“, sagte er süffisant, was meine Mum nicht merkte, ich hingegen aber schon. Ich zuckte zusammen und lief wieder rot an. Ich wusste genau, dass er mich meinte und nicht den Vanillepudding den meine Mutter gerade für jeden von uns auf den Tisch stellte. Meine Arme wurden von einer Gänsehaut überzogen. Wir begannen zu Essen, als das Telefon klingelte. Meine Mum entschuldigte sich und ging in den Flur. Elliot nahm etwas Pudding auf seinen Löffel und leckte das süße gelbe Zeug dann aufreizend von diesem ab. Immer wieder tätigte er diese Geste und versuchte offenbar mich zu verführen? „Weißt du, dass ich mir vorstelle, dass der Löffel dein Schwanz ist?“, fragte er mich, als sei es das normalste der Welt.
Sofort schoss das Adrenalin bis in mein Gesicht und ich lief mehr als knallrot an. WIE BITTE? Elliot kam näher an mein Gesicht und legte seine Hand verdächtig nahe an meinen Schritt. Vor Schreck quietschte ich zu laut auf, so dass Elliot schnell wieder von mir wegrutschte. Dann kam auch meine Mum wieder zurück.
„Alles okay? Sascha?“
„J-Ja… Jaja! Alles gut…“, schluckte ich schwer.
Nichts war gut! Gar nichts war hier gut! Elliot schmunzelte nur und aß seinen Nachtisch, dann wie ein normaler Mensch auf. Danach verabschiedete er sich dann auch und meinte nur noch, dass wir uns ja eh morgen sehen würden. Wahrscheinlich würde er alles dafür tun, damit ich in diesen Club kam. Aber solange ich Jungfrau war, war dies ja nicht möglich! Außer sie änderten die Regeln oder was auch immer das da war. Es war zwar noch nicht so spät, aber ich sagte meiner Mum, dass ich ins Bett gehen würde, weil der Tag doch recht aufregend war.
„Gute Nacht Liebling.“
Ich legte mich ins Bett und starrte an die Decke. Das war alles sehr skurril hier. Nach einem Tag wurde ich schon angebaggert, fast flach gelegt, abgeknutscht und mit Komplimenten bombadiert, dass ich nicht mehr wusste wo vorne und hinten war. Im Laufe meiner Gedanken schlief ich dann irgendwann ein.
AM NÄCHSTEN MORGEN VOR DER SCHULE
„Bis später, Schatz!“, sagte meine Mum, ehe sie davon fuhr.
Ich stand wie so ein Hans abseits vor der Schule und bekam tatsächlich ein wenig Muffe. Langsam ging ich voran, immer wieder mich umsehend ob ich diese Sechs Jungs irgendwo sah.
„Na Süßer.“, sagte jemand hinter mir und schlang dann seinen Arm um meine Schulter.
Marc. Ich sah ihn an und hatte sein Gesicht direkt vor meinem. Sofort lief ich wieder rot an. Ich war so etwas einfach nicht gewohnt und Marc war nun mal wirklich ein bildhübscher Mensch. Wir blieben auch nicht lange alleine. Kurz darauf kamen Blake, Ian und Dylan von hinten und Sato und Elliot von vorne und ich war eingekreist. Marc ließ mich los.
„Gott, duftest du gut.“, meinte Blake dann zu mir und grinste.
„Und wie gut du heute aussiehst.“, warf Sato ein.
Da ging es wieder los. Definitiv wollten die mich rum kriegen, damit ich deren bescheuerten Club beitrat! Ich funkelte nur wütend und sah zu, dass ich Land gewann, wenn mir dies auch nur bis zum Klassenzimmer half. Bis zur Pause hatte ich ja immerhin Ruhe. Als diese angeläutet wurde, legte ich meinen Kopf auf den Tisch.
„Was ist los?“, fragte Elliot mich.
Ich hob meinen Kopf ruckartig wieder hoch und sah ihn schief an.
„Ich bin genervt, okay?!“
„Von was?“
„Na, von euch allen!“, fluchte ich und zeigte auf jeden Einzelnen von ihnen. „Nervt mich nicht dauernd mit euren Komplimenten und sonstiges und du…!“, zeigte ich auf Elliot. „Küsst du mich noch einmal einfach so, dann hau ich dir eine runter!“, knurrte ich.
Elliot sah mich irritiert an und auch die Anderen waren offenbar überrascht über das was ich gerade gesagt hatte.
„Du hast meinen Kuss gestern nicht abgewehrt…“, sagte er.
„Naja… ich… mh…“, fiel mir mehr auch nicht dazu ein.
„Vielleicht hat Elliot auch einfach so Interesse an dir, ohne dass du bei uns Mitglied werden sollst. Immerhin haben wir dich gehen lassen, weil du noch Jungfrau bist und das werden wir dir nicht wegnehmen. Es sei denn, du willst das.“, meinte Marc.
„I-I-Interesse?“, fragte ich stotternd.
„Ich finde dich so süß und wir können auch so Freunde sein, hast du selber gesagt. Das mit dem Kuss tut mir leid, wenn es dich gestört hat, aber du hast auch nichts dagegen getan.“
„Eh… Ja… Ja… Schon ich…“
„Vielleicht willst du ja mal dabei zu sehen.“, warf Blake ein.
Mir fuhr eine Gänsehaut über meine Arme. Was zusehen? Beim… Beim…
„D-D-Du meinst… wenn i-ihr…“
Marc beugte sich hinab zu meinem Gesicht.
„Wenn wir es miteinander treiben.“, sagte er süffisant flüsternd in mein Ohr.
WAS? Ich sollte ihnen beim Sex zusehen?
„Als würdest du einen Porno schauen.“, mischte sich Ian noch ein.
„Ich schau keine Pornos…“, brummte ich.
„Du bist ja doch verklemmt.“, sagte Elliot grinsend, was mich rot werden ließ. „Niemanden geküsst, angefasst, keinen Sex gehabt und Pornos schaut er auch nicht.“
„Fasst du dich wenigstens selber an?“, fragte mich Dylan.
Natürlich fasste ich mich selber an, aber das musste ich ihnen ja nicht unbedingt sagen! Allerdings lief ich so rot an, dass ich das auch gar nicht mehr musste.
„Wäre ja interessant zu wissen, was sich da unten so versteckt.“, meinte Elliot wieder so süffisant und strich mir mit einem Finger über meinen Schritt.
Vor Schreck quiekte ich wie so ein Hamster auf und ganz kurz zuckte da unten auch etwas. Aber nur weil mich, außer mir, dort noch keiner angefasst hatte.
„Lasst ihr mich dann endlich in Ruhe?!“, fragte ich ein paar Töne zu hoch.
„Was meinst du?“, fragte Sato.
„Wenn ihr mir euren Club mal genau zeigen dürft, lasst ihr mich dann in Ruhe?!“
Marc sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und Elliot riss sogar vor Überraschung die Augen auf.
„Abgemacht. Einmal zeigen wir es dir. Danach lassen wir dich in Ruhe oder du kannst mitmachen. Wie du willst.“, sagte der hübsche Schwarzhaarige. Ich gab nur einen spöttischen Laut von mir, als ob ich dort beitreten würde. „Die Pause ist gleich vorbei, das nächste Treffen findet dann morgen statt. Elliot du bist leider außen vor, weil du immer noch jemand Neues suchen musst und niemanden von uns.“, erklärte Marc und Elliot seufzte, als ob es nichts schlimmeres geben würde.
„Wem sieht er dann dabei zu?“, fragte Blake.
Marc grinste frech.
„Mir.“