Kapitel 2: Jungfrau
SASCHA
Was ging denn jetzt hier ab? Was zur Hölle war denn ein S Club? Verwirrt sah ich in die Runde, doch die Jungs grinsten nur. Elliot stellte sich genau vor mich, so dass mir sein Ding fast im Gesicht hing. Ich rutschte weiter in das Sofa hinein. Blake stellte sich plötzlich neben Elliot, ergriff seinen noch schlaffen Schwanz und fing an diesen zu reiben. Was zum Teufel…
„Gott, Blake…“, keuchte Elliot.
Sein Penis nahm nur sekundenspäter eine andere enorme Größe an. Ich wollte aufstehen und flüchten, aber es war wie ein Autounfall. Ich konnte nicht wegsehen. Außerdem hielt mich irgendjemand von hinten in das Sofa gedrückt. Ich krallte mich in den Stoff. Blake rubbelte immer weiter an seine Errektion und Elliot’s Stöhnen wurde immer lauter.
„Das reicht.“, sagte Marc auf einmal und riss mich aus meiner Trance. „Wenn er jetzt kommt, gilt es nicht. Wenn du als Mitglied aufsteigen willst, musst du was anderes dafür tun und du wolltest Sascha dafür.“
Was mich? Wofür wollte er mich? Blake grinste dann nur.
„Ich wollte ihm nur ein wenig helfen.“
Elliot schnaubte.
„Hast du ja jetzt.“ Elliot wandte sich an mich. „Sascha…“, sagte er im verführerischen Ton.
„W-Was… Was geht hier eigentlich vor?!“, schrie und schaffte es endlich vom Sofa aufzustehen.
Ich wartete auf keine Antwort, sondern rannte zur Türe und wollte raus. Diese war jedoch abgeschlossen. Ich drehte mich vorsichtig wieder um und Marc klimperte mit den Schlüsseln. Die hatten mich echt hier eingesperrt! Was erwarteten die denn? Dass ich blank zog, oder was? Niemals! Ich drückte mich gegen die Türe in der Hoffnung, dass diese einfach aufging und ich weg konnte.
„Och Menno.“, meinte Elliot. „Sascha, ich brauche deine Hilfe. Seit ich neu in dem Club bin konnte ich mich nicht auf einen neuen Rang arbeiten, weil ich bisher niemanden gefunden habe mit dem ich Sex will. Bis du heute Morgen über den Schulhof gelaufen bist. Ich habe sofort gesehen, dass du es sein musst.“
SEX? Hatte er gerade ernsthaft Sex gesagt? Er wollte mit mir… mir… schlafen?! Ich lief auf der Stelle knallrot an. Gott, ich ließ mich doch jetzt nicht einfach von ihm flach legen! Elliot kam erneut auf mich zu und nahm mein Kinn in seine Hand. Er wollte gerade seine Lippen auf meine legen…
„ICH BIN NOCH JUNGFRAU!“, schrie ich.
Es kam einfach so aus mir heraus. Elliot stoppte in seiner Bewegung, sah erst mich an und dann zu den Jungs hinter sich, die alle genauso doof aus der Wäsche schauten. Marc schnaubte, Ian kratzte sich am Hinterkopf und die anderen verzogen ihren Mund zu seinem Strich. Marc kam auf uns zu und ich befürchtete das Schlimmste. Doch stattdessen zückte er den Schlüssel und schob mich beiseite. Er schloss die Türe auf und zeigte nach draußen.
„Du kannst gehen.“, sagte er monoton.
„W-Was…“
„Wir schätzen es, wenn jemand noch keinen Sex hatte und wir haben eine Regel die besagt, dass wir keine Jungfrauen aufnehmen werden. Das hätten wir vielleicht vorher erfragen sollen, aber diese Frage wäre dir mit Sicherheit komisch vorgekommen. Also bitte, du kannst gehen.“
„Noch komischer als das hier sowieso schon? Wer billigt denn so etwas?“, fragte ich schroff.
Marc schmunzelte wieder so, was aber irgendwie total süß an ihm war. Ich zuckte bei meinem eigenen Gedanken zusammen.
„S Club steht eigentlich für Sex, aber offiziell auch für Spaß. Deswegen ist dieser Club genehmigt. Wir haben zig von Clubs an der Schule, da achtete irgendwann keiner mehr drauf wer wo ist oder was macht.“ Er wandte sich an Elliot, der ziemlich finster drein sah. „Sorry, man.“
„Was soll’s.“, meinte dieser emotionslos. „Geh jetzt, Sascha.“
Das ließ ich mir jetzt nicht noch einmal sagen und sah zu, dass ich Land gewann. Ich rannte wie der Teufel die Stufen hoch, weil ich Angst hatte, dass sie mich doch zurück holten und dann vor hatten mir die Jungfräulichkeit zu nehmen. Ich stieß die Türen des Gebäudes auf und lief einfach weiter und hielt erst wieder an, als ich mir sicher war, dass ich weit genug von diesen Gestörten weg war. Als ich wieder Luft bekam merkte ich, dass ich nicht mehr weit von zu Hause weg war. Es war jetzt bereits nach Sechzehn Uhr. Mum müsste also eigentlich schon da sein. Ich lief die drei Block noch in Ruhe, bis ich unsere Auffahrt erreichte. Unser Auto stand dort nicht, also vermutete ich, dass sie vielleicht noch einkaufen oder so war. Als ich endlich innen war, fühlte ich mich doch glatt sicher. Ich knallte die Haustüre hinter mir zu und hielt diese mit meinen Armen versperrt. Was war das heute? Ich schüttelte den Kopf und ging in mein Zimmer, wo ich mich erschöpft von alledem auf das Bett fallen ließ. Ich dachte kurz nach und bekam dann einen Geistesblitz. Moment mal, wenn das ein Sexclub war, schliefen die dann alle da untereinander miteinander? Und was meinten die mit Elliot müsste mit jemanden schlafen um aufzusteigen? Was war denn mit denen bitte falsch? Vor allem… wie hatten die denn Sex? Etwa da hinten? Gott, ich fühlte mich so unreif und unerfahren! Ich hatte ja nicht mal irgendjemanden geküsst und dann sollte ich einem Sexclub beitreten um regelmäßig mit den Jungs zu…
„Sascha?!“, rief mir eine vertraute Stimme von unten zu.
„Bin hier oben, Mum!“
„Kannst du mir mit dem Einkauf helfen, Liebling?“
„Ja, ich komme!“, antwortete ich und sprang von meinem Bett auf.
Ich ging runter, wo Mum schon mit den ersten Tüten herein kam.
„Na, mein Schatz. Wie war dein erster Tag? Wurdest du heim gefahren von einen neuen Freunden?“, fragte sie fröhlich.
Was sollte ich ihr denn sagen? Dass ich in einem Sexclub aufgenommen werden sollte?! Nein, natürlich tat ich dies nicht!
„Er war gut. Nein, Marc ist was dazwischen gekommen und ich bin dann gelaufen. War aber halb so wild.“
„Marc?“
„Ah, einer der Jungs die mich direkt angesprochen haben heute. Insgesamt sind es Sechs.“
„Direkt Sechs? Wow! Das ist ja super!“, freute sie sich.
Ich konnte ihr nicht sagen, dass die vermutlich weiterhin nicht annähernd meine Freunde sein würden. Sie war zu aufgeregt und in Seattle hatte ich ja nur Dustin gehabt. Gemeinsam gingen wir hinaus und holten den Einkauf, während Mum von ihrer neuen Arbeit sprach und erzählte wie nett alle seien und wie froh sie war, dass wir hierher gezogen waren. Ich hatte sie lange nicht mehr so glücklich gesehen. Nachdem sie sich von Dad getrennt hatte, war sie oft unglücklich. Sie hatte ihn eigentlich immer sehr geliebt und als sie schon mit mir schwanger war, war er nicht begeistert von mir. Das durfte ich dann ja auch Tag für Tag spüren. Als wir die ganzen Tüten in die Küche verfrachtet hatten, half ich ihr noch beim ausräumen und Mum fing dann mit dem Abendessen an. Derweil verzog ich mich in mein Zimmer. Im Grunde war das ne totale Scheiße die da heute passiert war, aber Marc ging mir nicht aus dem Kopf. Ich schüttelte mich und haute mir vor den Kopf. Ich sollte nicht an ihn denken oder an die anderen wirklich sehr hübschen Jungs. Nach einer heißen Dusche würde mein Kopf bestimmt frei sein, also ging ich kurzerhand ins Bad und warf meine Klamotten in die Wäsche. Sie fühlten sich irgendwie besudelt an. Das heiße Wasser fühlte sich wirklich gut an und danach ging es mir tatsächlich besser. Ich rubbelte meine Haare trocken und schlang dann ein Handtuch um meine Taille. Als ich in mein Zimmer zurück kam, schrie ich kurz erschrocken auf. Elliot stand mitten im Raum. Gott sei Dank angezogen! Was machte der denn hier?!
„Hey Sascha.“
„Du… was… wie?“
Ich plapperte nur wirr vor mich hin, dennoch wusste er offenbar genau was ich sagen wollte.
„Ich hab deine Adresse von Misses Parker. Deine Mum hat mich rein gelassen, als ich ihr sagte, wer ich bin. Du hast in der Aufregung deinen Rucksack in unserem Clubraum vergessen.“
Er hielt ihn hoch. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich ohne ihn los gerannt war.
„Oh, Danke.“, grummelte ich.
Elliot nickte und stellte ihn neben meinem Bett ab.
„Ich danke dir.“
„Hä? Wofür denn?“
„Für diesen Aufzug.“, grinste er süffisant. Was? Ich sah an mir herunter. Wie konnte ich das denn vergessen? Und ausgerechnet nach dem Tag heute, musste ich mich so präsentieren! Wenigstens war nur einer von ihnen da und nicht alle Sechs. „Es tut mir leid, wir wollten dich bestimmt nicht so überfallen. Aber du bist so unendlich süß und da wollte ich dich eben. Vor allem jetzt machst du es mir nicht leichter.“, seufzte er.
Trotz der ganzen Situation lief ich knallrot an. Elliot schmunzelte, als er meine Röte bemerkte.
„Danke.“, brummte ich. „Das ist nett von dir, alles allgemein heute. Aber ihr habt mich echt überfallen. Allerdings geht mir das nicht aus dem Kopf. Wie kommt man auf so eine Idee so einen Club zu gründen?“
„Oh, da musst du Marc und Blake fragen. Die sind die Präsidenten oder wie man das nennen mag und beste Freunde noch dazu.“
„Und wieso bist du dabei?“
„Neugierig bist du ja gar nicht.“, grinste er.
Ich verdrehte die Augen.
„Was denkst du denn? Ich habe noch nie von so einem Club gehört. Seid ihr alle schwul, oder was?“
„Was denkst du denn?“, fragte er ernsthaft zurück. „Ja, sind wir und damals hat mich Sato angequatscht. Einfach so, genau wie dich. Ich bin auch ohne Wissen mitgegangen, aber ich bin geblieben. Erstens weil sie alle super nett sind und zweitens bin ich schwul. Für mich hat das einfach gepasst. Sato hat dann wegen mir seinen Elite Status bekommen und wenn ich jemand Neues bewerbe, dann krieg ich diesen auch. Was bist du denn?“
„Ich äh… keine Ahnung… okay? Ich habe nicht mal jemanden geküsst, ich weiß nicht, was mir besser gefällt!“, fluchte ich und ging dann zu meinem Schrank um mir etwas zum anziehen heraus zu suchen.
„Soll ich mich umdrehen?“, fragte Elliot spöttisch, doch als ich ihn finster ansah, verdrehte er die Augen und drehte sich weg.
Blitzschnell zog ich mich an, als es dann an meiner Türe klopfte.
„Jungs?“
„Komm rein, Mum.“, sagte ich.
Strahlend wie ein Honigkuchenpferd stand sie in der Türe.
„Elliot, möchtest du heute gerne bei uns zu Abend essen? Ich freue mich so, dass Sascha so schnell Freunde gefunden hat.“
„Das würde ich liebend gerne, Miss Kingsley.“, grinste Elliot zurück.
Mir fiel die Kinnlade runter, doch ich sagte nichts.
„Wie schön, das Essen dauert nicht mehr lange. Ich ruf euch dann.“
Dann ließ sie uns wieder alleine und Elliot wandte sich mir wieder zu.
„Angezogen bist du auch sehr ansehnlich, aber halbnackt hat mir da doch fast besser gefallen.“, grinste er, was mich wieder erröten ließ. Er lachte. „Sei nicht so verklemmt.“
„Ich bin nicht verklemmt! Ich vögel nur nicht wie ihr durch die Gegend!“ Elliot riss die Augen auf und ich haute mir vor den Mund. „Entschuldige, ist mir nur so rausgerutscht…“, brummte ich.
„Passt schon. Es ist mir echt egal, was du von uns denkst. Das sind meine Freunde.“
„Ich weiß…“
Elliot seuftze.
„Wir könnten für den Anfang ja auch welche sein, oder?“, meinte er dann.
„Vielleicht, zumindest meiner Mum würde das gefallen.“
„Sie scheint lieb zu sein und bisschen fürsorglich, oder?“
„Ja, hat alles seine Gründe, aber ist jetzt nicht so wichtig.“
„Mh, gut. Aber noch was anderes. Du hast noch nie jemanden geküsst? Auch kein Mädchen?“, fragte er mich.
„N-Nein… es hat sich nicht ergeben und ich sagte ja bereits, dass ich nicht gerade beliebt in Seattle war.“
„Willst du wissen, wie es sich anfühlt?“
„Was?“
Elliot schritt auf mich zu und ich wich aus, bis ich an meinem Bett hingen blieb und drauf fiel. So schnell konnte ich gar nicht reagieren, da war er schon über mir und stemmte seine Hände neben meinem Gesicht. Mir wurde heiß…
„Soll ich dir zeigen, wie es sich anfühlt?“