In Gefahr?
-Alexs Sicht-
Ich fuhr durch Los Angelos und genoss es wieder hier zu sein. Drei Jahre hatte ich mich in Dallas abgesetzt. Es war zwar toll dort gewesen doch ich hatte LA vermisst. Hier hatte ich meine ganzen Freunde und auch die Rennstrecke. Mit 28 hatte meine Liebe zu Autos noch nicht nachgelassen. Ich war von klein auf schon Fan und hatte auch viele Rennen schon hinter mir.
Doch vor drei Jahren kam dieser Zwischenfall der dafür sorgte das ich mich nach Dallas absetzen musste und mich nicht blicken lassen konnte. Jeder Tag war eine Gefahr für mich. Ich hatte teils Probleme mit der Psyche dachte oft daran einfach Amerika komplett zu verlassen doch ich blieb immer mit Luca in Kontakt. Er sagte mir immer was hier los war. Er war der einzige zu dem ich wirklich großes Vertrauen hatte.
Während ich an der nächsten Ampel stand dachte ich an Liza. Diese Frau sah nicht nur Hammer aus sondern hatte auch eine direkte Art und Weise was mir an einer Frau sehr gefiel. Doch irgendwas hatte sie wohl gegen mich. Weil so wie die anderen hatte sie nicht reagiert.
Aber gut ein Mitläufer wollte ich auch nicht immer sein. Das machte Liza dann auch so interessant im Gegensatz zu den anderen. Ich mochte sie obwohl ich sie noch nicht so kannte, doch warum nicht gleich eine neue Frau kennenlernen wenn ich schonmal wieder hier war und sie mir auch gefiel und mich auch etwas forderte.
Ich dachte mit ihr wird es sicher nicht langweilig. Ich fuhr wieder weiter mein Handy klingelte im nächsten Moment. Ich hob ab da ich eine Freisprechanlage hatte.
„Luca was geht?“, grüßte ich meinen Kumpel.
„Hey Mann, ey es ist echt mega das du wieder hier bist.“
„Ja Mann und dabei hab ich gleich ne neue Frau kennengelernt was will ich mehr?“
„Liza? Oh man ich sags dir gleich sag einmal was falsches und sie schießt dich in den Wind.“
„Mal sehen, ich steh auf solche Frauen die richtig was unterm Arsch haben, weißt du doch.“
„Klar, doch die ist echt speziell.“
„Hab ich schon gemerkt, bin gespannt wann sie sich meldet. Seit gestern kam von ihr noch nichts aber hey, manche brauchen eben Zeit … hey ich bin Zuhause. Ich wollt ein wenig Ruhe.“
„Versteh ich, meld dich wenn was ist.“
„Bis dann.“
Ich legte auf und fuhr meinen Lambo in meine Garage. Ich hatte wirklich Glück das ich hier noch eine etwas größere Wohnung bekam. Los Angelos bot zurzeit nicht so viel an doch ich wollte schließlich nicht in so eine kleine Rumpelkammer gehen. Drinnen setzte ich mich erstmal auf mein Sofa und checkte meine Nachrichten am Handy.
Liza hatte noch nicht geschrieben. Ich machte mir jedoch keinen Kopf. Ich würde sie sicher wieder sehen wenn ich auf die Rennstrecke fuhr.
Es war noch ein komisches Gefühl hier zu sein. Alles war irgendwie ein wenig seltsam. Ich lief durch meine Wohnung und ging auf die Terasse mit einem Glas Whiskey und atmete ruhig aus. Endlich wurde ich hier nicht mehr verfolgt.
-Lizas Sicht-
Verdammt warum musste mir das passieren! Ich war auf dem Weg zur Rennstrecke gewesen doch jetzt stand ich hier vor einer Gang und ich wusste nicht welche. Sie hatten mir den Weg abgeschnitten.
„Was wollt ihr? Wer seid ihr?“, fragte ich.
Vor mir standen drei Frauen und hinten vier Typen.
„Liza richtig?“, meinte die vordere mit einer festen und wütenden Stimme.
„Ja?“
„Kennst du Alex?“
„Nicht das ich wüsste … warum?“, log ich indirekt.
„Du spielst dich seit Monaten auf der Rennstrecke auf, machst auf cool und machtvoll dabei willst du nur über jedem stehen. Das gefällt mir nicht! Denn wir sind hier die besten in LA und sonst keiner! Du dachtest ihr wärt die einzige und beste Autogang? Auf eurer Anfängerstrecke? Pff … wir fahren richtige Rennen. Wie wärs wenn du das mal machst?“
„Was sind den „richtige Rennen“?“, fragte ich.
„Komm mit uns und wir zeigen es dir … aber sei gewarnt. Wenn du verlierst, puu … dann könnte das nicht gut für dich ausgehen.“
Ich war echt verwirrt doch willigte ein. Ich stieg in mein Auto und folgte den dreien vor mir. Einer fuhr jeweils rechts und links von mir und zwei hinten.
Verdammt war das gruselig! Die wollten wohl nicht das ich ihnen entwische. Es ging sehr abseits von Las Vegas in eine Straße die ich eigentlich immer für gesperrt hielt doch heute war sie offen. Was zum Teufel?
Nach weiteren 15 Minuten kamen wir bei einer wirklich kuriosen Rennstrecke an. Sie hatte sehr viele enge Kurven ging auch mal schräg und steiler nach unten war nicht ebenmäßig.
„Scheiße was ist das?“, rief ich fast und was hatte Alex hiermit zu tun?
Ich sollte zur Startlinie fahren.
„Wenn du mich schlägst dann hast du bewiesen das du die Beste bist. Wenn nicht … dann wirst du dir wünschen das du nie wieder fahren könntest.“
Noch bevor ich antworten konnte schaltete eine Ampel auf grün und ich musste losrasen. Ich war ihr dich auf den Fersen. Die Strecke war jedoch die schwierigste die ich bisher gefahren hatte. Meine Konzentration war auch nicht wirklich da. War Alex hier auch unterwegs? Kannte er diese Gang? Ich fand die Straße sehr beschwerlich. Die Kurven konnte ich fast gar nicht nehmen. Es waren ein paar kleinere Schanzen auch für Sprünge da. Ich nutzte sie teils aber auch wieder nicht. Als ich meine Gegnerin bei der Strecke die etwas abwärts ging überholte dachte ich wirklich das ich noch gewann. Doch auf der Zielgeraden schnitt sie mir den Weg ab und raste vor mir über die Ziellinie!
Ich fuhr neben sie und sie rief nur: „Ich beobachte dich, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und Sekunde!“
„Ach fick dich!“, rief ich und raste von der Strecke.
Ich war total deprimiert. Ich fuhr auf der Stelle nach Hause. Eigentlich wollte ich zur Rennstrecke doch ich hatte da absolut jetzt keinen Nerv zu. Der ganze Weg nach Hause fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an. Als ich dann vor meiner Wohnung und sie auf und hier mir schloss fühlte ich mich erstmals sicher.
Ich rief Alexa an.
„Hey wo bist du?“, fragte sie.
„Ich bin zuhause, ich komm heut doch nicht.“
„Was ist passiert?“
„Ey ganz ehrlich? Mir ist eine Autogang begegnet. Das war wie im Film, die wollten nen Rennen gegen mich fahren und das hab ich auch gemacht. Die hatten ne Mörderrennstrecke. Die war nicht mal ebenmäßig. Also komplett anders als unsere strecken.“
„Was haben die gesagt?“
„Sie kannten Alex anscheinend auch, aber ich hab nicht danach gefragt. Auf jeden Fall als ich nach Hause bin kam ich mir beobachtet vor und das ständig. Ich glaub ich werd gestalked.“
„WAS?! OMG!“
„Ja, kannst mir jetzt mal sagen was ich machen soll?“
„Ruf doch einfach Alex an.“
„Den Typ?“
„Ja warum nicht? Ich mein er scheint die offensichtlich zu kennen denke ich und sie ihn.“
„Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Weil diese Gang ist mir echt nicht geheuer. Die hab ich jetzt im Nacken.“
„Süße ich kann auch jetzt noch vorbeikommen wenn du willst.“
„Nein schon ok … ich brauch erstmal Ruhe.“
„Ruf an wenn was ist.“
„Ja mach ich, bis dann“
„Bis dann.“
Ich legte auf und lehnte mich zurück. Ich lief etwas auf und ab und zog dann den Zettel aus meiner Tasche mit Alex Nummer.
Ich blickte eine zeitlang darauf. Dann tippte ich sie in mein Handy ein. Ich drehte mich nochmal um, eigentlich wollte ich nichts von Alex. Doch war die Gang für verantwortlich das er auf der Flucht war? Ich drückte den Anrufbutton und hielt mein Handy ans Ohr.
Alex ging nach dreimal läuten dran.
„Hallo?“
„Hey ich bins Liza. Können wir kurz reden?“
„Hey Süße, dachte schon ich hör gar nichts mehr von dir. Klar können wir reden, ich hab Zeit, was ist los?“
Seine Stimme klang charmant und angenehm, doch dazu war ich gar nicht in Stimmung obwohl es mich beruhigte.
„Sorry aber ich bin gerade nicht in Stimmung. Heute is was vorgefallen was eventuell mit dir zu tun hat. Du meintest das du mal auf der Flucht warst, oder?“
„Ja ich war ganze drei Jahre nicht in LA.“
„Ich bin heut auf ne andere Auto-Gang gestoßen, ich hab gegen sie ein Rennen gefahren und verloren. Jetzt wollen die mich wohl ständig verfolgen.“
Alex schwieg kurz bevor er antwortete.
„Und ich soll damit zu tun haben?“
„Sie haben deinen Namen erwähnt, wer sonst heißt hier noch Alex!“
„Ok, ok … wie wärs wenn wir uns in ner halben Stunde auf der Rennstrecke treffen? Dann sind wir alleine. Ich bin später nochmal da. Ich denke ich kenn die Gang.“
„Da hab ich Zeit.“
„Alles klar, mach dir keinen Kopf. Ich werd für dich da sein. Weil das hast du glaube ich nötig.“
„Ok ich komm erstmal runter und dann mach ich mich aufn Weg.“
„Klar, ich bin später noch in der City. Wollte was trinken gehen. Wär toll wenn du mitkommst. Nur wir beide.“
„Ok, klar … wenn du dabei bist dann ist das kein Thema.“
„Wir kriegen das hin. Ich beschütz dich“, sagte er ruhig.
„Danke“, brachte ich dann hervor.
„Bis später.“
„Bis dann.“