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Das Date

Ich legte auf, ich dachte mir gerade warum hatte ich das gemacht? Ich hatte mit Alex gesprochen! Mit dem Typ der mich vorgestern noch besiegt hatte! Ich richtete mich auf und redete mir ein dass das alles nur ein Scherz war mit der Gang.

Ich ging ins Bad und richtete mir ein wenig die Haare und machte mir auch ein dezentes Make Up. Ich wollte nicht wie eine Pennerin vor Alex aussehen. Dann fuhr ich los da ich noch Zeit zum hinfahren an die Rennstrecke brauchte.

Ich wurde nervöser auf dem Weg dahin. Alex wird sich wahrscheinlich über mich lustig gemacht haben nach meinem Verlust er tat doch nur so als wäre er korrekt. Das war Unsinn zu denken das er das wirklich war.

An der Rennstrecke angekommen sah ich ihn an seinem Lambo lehnend stehen.

Ich hielt etwas entfernt von ihm und stieg langsam aus meiner Corvette. Ich ging auf ihn zu. Er lächelte mich an, gut aussehen tat er heute auch aber was dachte ich da wieder. Er ist doch nur einer von vielen.

„Hey Süße wie gehts dir?“, fragte er und kam auf mich zu.

Diesmal ließ ich die Umarmung eher zu.

„Naja den Umständen entsprechend“, sagte ich.

Alex drückte mich etwas fester an sich. Ich machte es ebenso, irgendwie brauchte ich das gerade.

„Naja wenigstens hast du dich heut umarmen lassen, also machst du Fortschritte.“

Ich lachte kurz. Dann ließ er mich los.

„Also erzähl mir was los ist.“

„Eigentlich wollt ich heut schon früher herkommen doch ich wurd aufgehalten von ner Autogang die deinen Namen erwähnt hat. Sie meinten sowas wie „das ich mich ja hier aufspielen würd und so tue als wär ich die beste“ was ich auch gewesen bin und dann meinten sie das hier wär ja nur ne Anfängerstrecke und wollten gegen mich ein Rennen fahren. Ich bin mit ihnen mit … und hab gegen sie verloren. Die Frage ist jetzt kennst du die? Weil sie wissen ja wohl wer du bist.“

Alex atmete erstmal tief aus und er schien sie zu kennen. Während ich sprach hat er mich nicht aus den Augen gelassen.

„Ja, ich kenn sie. Das sind die Dead Shadows die gefürchtetste Gang hier in ganz LA, sie tauchen nicht oft auf. Keiner spricht auch jemals über sie. Deswegen kennt sie auch kaum einer“, sagte er und kam mir etwas näher und spielte mit einer Strähne. „Du musst wissen ich bin vor drei Jahren hier weg weil ich auch gegen sie fahren musste … nur der Unterschied zwischen dir und mir ist das ich gewonnen hab.“

„Warum bist du dann aber trotzdem weg?“, fragte ich Alex und drückte währenddessen seine Hand hinab und weg von meinen Haaren.

„Es hat sie angepisst das ich gewonnen hab. Klar davor hat sie noch keiner geschlagen. Aber ich kann dir jetzt schonmal sagen das du in Gefahr bist.“

Ich sah ihn entsetzt an.

„Scheiße was mach ich denn jetzt?“

„Schon ok“, sagte er und zog mich an seine Brust. „Am Besten ist es du bleibst von deiner Wohnung fern. Wenn du merkst das du beobachtet wirst entfern dich von dem Ort. Keine Sorge immer und überall können die nicht sein. Ach und leg dir am Besten eine neue Nummer zu. Dann kannst du zumindest etwas deine Spur verwischen.“

„Ok“, sagte ich und sah Alex dann wieder in die Augen. „Wie lange machen die das?“

„Bis du das Land verlässt … oder nochmal gegen sie antrittst … und dabei kann ich dir helfen.“

„Das Driften.“

„Ja und auch das springen über Schanzen.“

„Dann denkst du auch dass das hier „Kindergarten“ ist.“

„Nein nein, das doch nicht. Doch ich hab es oft bei anderen gesehen und teils wo anders auch probiert. Glaub mir, wenn du sie schlagen kannst dann lassen sie dich in Ruhe.“

„Warum bist du noch über drei Jahre hier weg?“

„Weil ich mich trotz des Siegs nicht mehr sicher gefühlt hab und meine jetzt Exfreundin sich ihnen angeschlossen hat. Ich war wütend, enttäuscht und traurig zugleich.“

„Scheiße … kann ich verstehen.“

„Hör zu“, sagte er und strich mir mit einer Hand durchs Haar und legte seine Hand sanft an meine Wange. „Ich will nicht das dir die gleiche Scheiße passiert deswegen sollten wir beiden jetzt miteinander agieren egal ob du mich magst oder nicht.“

„Ich hab ja wohl keine andere Wahl.“

„Die einzige bin ich. Und diese Idioten haben so viel Respekt vor mir wie noch nie, ich bin ihre Schwäche“, sagte er.

Ich bemerkte fast kaum wie seine Hand an meinem Arm hinab wanderte.

„Verstehe, weißt du du kamst mir irgendwie abgehoben rüber als du hier aufgetaucht bist. Doch du hast dich ähnlich verhalten wie ich.“

„Das denken viele, doch ich wusste auch das ichs bei dir nicht leicht haben werd. Du hast mich ja rapide abblitzen lassen.“

„Naja so mach ich das immer, ich trau niemals sofort einem Mann. Hab schon genug Idioten getroffen.“

Alex lächelte daraufhin etwas schief, ihn schien das wirklich nicht zu beeindrucken das ich so direkt war. Gefiel ihm das?

„Ich hab dir soweit ich mir erinnern kann ja gesagt das ich dir zeigen will das ich keiner bin. Ich würd sagen dann gehen wir jetzt was trinken. Bist du dabei?“, fragte er und hielt mir seine Hand hin.

Ich überlegte kurz und blickte auf seine Hand und schaute ihm dann wieder in die Augen.

„Gut … ich bin dabei“, sagte ich und nahm seine Hand.

„Sehr gut, lass dein Auto hier. Wir fahren mit meinem. Ach ja … der Abend geht auf mich.“

„Ernsthaft?“

„Ja mein Ernst … ich könnt jetzt sagen fühl dich begehrt aber dann würd ichs nicht ernst meinen. Deswegen sag ich lieber, fühl dich wohl und sag mir wenn dir was nicht passt.“

Alex strich mir bei dem zweiten Satz mit seiner Hand sanft über meine Wange. Dann ging er mit mir auf die andere Seite von seinem Auto machte mir die Tür auf und ich setzte mich in seinen Lamborghini.

Wow so gut hatte mich noch kein Mann behandelt. Doch ich blieb dennoch skeptisch. Mein Pfefferspray hatte ich immer dabei wenn etwas wäre.

„Heißt das wir haben ein Date?“, fragte ich Alex als er einstieg.

„Sozusagen, ich will ich wissen wer hinter deiner Person steckt, oder ist dein Beziehungsstatus doch ein anderer?“

„Nein, bloß wenn ich das gewusst hätte dann würd ich jetzt anders aussehen.“

Alex musterte mich von oben bis unten.

„Du siehst super aus, mehr braucht es nicht.“

Dann fuhr er los.

Es ging Richtung Stadt, ich fühlte mich trotz das ich zwar noch eine gewisse Skepsis Alex gegenüber hatte wohl. Er fuhr das Dach von seinem Lambo hinab da es wärmer geworden war. Das Nachtleben hatte begonnen und man sah viele Leute auf der Straße.

„Also, Liza“, meinte Alex dann als wir an einer Ampel standen. „Du hattest also die ganze Zeit die Rennstrecke im Griff?“

„Ja hatt ich als du noch nicht hier warst.“

„Sorry Sweety, aber mich kann man nicht ersetzen.“

„Das hab ich gemerkt.“

Alex lächelte wieder schief.

„Und Männer haben dich also bisher immer verletzt?“

„Ich war bisher nur in zwei Beziehungen, so wie es aber immer ist kommen die meisten nach ner gewissen Zeit nicht mehr mit mir klar. Liegt nicht daran das ich Autorennen fahre sondern eher wegen meiner Art … aber dafür kann ich nichts. Deswegen hab ichs aufgegeben mit Männern. Ich bin wahrscheinlich zu dominant. Aber ich hab kein Bock immer die zu sein die ständig nur Ja und Amen sagt.“

Alex war während ich das sagte weitergefahren.

„Komisch aber das ich das alles nicht scheiße find. Ich mein die Frauen die mich immer umgarnen sind teils ständig so das sie nur „Ja und Amen“ sagen. Ich steh eher mehr auf welche die auch mal sagen was sie denken.“

„Dennoch bist wohl total der Checker wenn dich alle so geil fanden wie vorgestern oder wie? Hab ich mir schon gedacht so wie du aussiehst.“

Alex lachte kurz.

„Das ist alles Fassade, die gesamte Gang auf der Strecke glaubt daran“, sagte er und blieb vor einem noblen Restaurant stehen. „Weißt du die umgarnen mich zwar, ich trink mit manchen was doch mehr will ich von denen nicht. Ich war noch mit keiner davon in der Kiste.“

Ich hob die Augenbrauen etwas.

„Naja gut … das glaub ich dir bloß weil Alexa meinte du wärst schon längst über alle Berge.“

Alex lachte darauf hin wieder kurz.

„Verstehe, los komm lass uns rein. Ich hab ehrlich gesagt keine Lust jetzt noch was zu essen. Wie wärs mit nem Drink … oben an der Bar, die machen die besten hier.“

„Klar.“

Wir stiegen aus. Alex hielt mir gentlemanlike die Tür zum Restaurant auf. Danach gingen wir Richtung Aufzug.

„Nach dir“, sagte er und ließ mich wieder vor.

„Bist echt der erste der mich so behandelt“, meinte ich dann.

Wir waren alleine im Aufzug, das war mir immer lieber ich mochte Aufzüge nicht wirklich.

„Wie denn? Das ich dir den Vortritt lasse? Naja ich behandle jede Frau gut, auch wenn ich vielleicht oft wie ein Idiot rüber komm.“

Dann ging der Aufzug wieder auf und Alex ließ mich natürlich wieder vor. Alexa hatte wohl recht damit das er jede Frau gut behandelte.

An der Bar bestellten wir uns Cocktails. Es war ein toller Ausblick auf die Stadt von hier. Der Sonnenuntergang war schon im Gange.

„Nicht schlecht hier“, meinte ich lässig.

„Ich weiß, ich hab eben Geschmack. Halt mich jetzt ruhig für einem Idioten, doch ich zeig dir hier nur mein wahres Ich.“

„Naja … du kommst mir schon anders rüber als die anderen.“

Alex hob etwas seine Augenbrauen und sah mir dann etwas tiefer in die Augen.

„Dann magst du mich also schon ein wenig, ich mach wohl Fortschritte“, meinte er und lehnte sich mit dem Rücken an die Theke, nahm seine Cocktail und drehte sich der Sonne entgegen.

Jetzt musste ich kurz lachen und nahm ebenso meinen Cocktail und drehte mich um.

„Lustig bist du ja schon, jeder andere würd mich jetzt schon hassen“, meinte ich und trank von meinem Cocktail.

„Mich kriegt man nicht so einfach in die Knie gezwungen. Ich hatt schon oft mit schwierigen Leuten zu tun. Beispiel die Dead Shadows.“

„Und was ist an mir so besonders?“, fragte ich dann.

Mein Ton war ruhiger geworden.

Alex stellte seinen Cocktail am Tresen ab und sah dann zu mir.

„Ich könnt jetzt sagen du siehst echt wunderschön aus, was auch so ist … und du hast auch alles an der richtigen Stelle. Doch darum gehts mir in erster Linie nicht. Ich hab vor zwei Tagen schon genau gesehen das du kein Mitläufer bist wie die anderen sondern anders fährst. Wir haben was gemeinsam, du hast ebenso einen großen Ehrgeiz und Mut wie ich. Sonst wärst du nicht mit den Dead Shadows mit. Tja und den Rest … find ich wohl noch heraus.“

Er zwinkerte am Ende des letzte Satzes. Ich lächelte wieder etwas. Alex brachte mich zu Dingen die vorher keiner hinbekommen hatte. Ich wusste nicht was bei mir gerade passierte doch er war wirklich einer der anscheinend nicht gleich die Absichten hatte mich ins Bett zu bekommen. Das war bei den meisten auf der Rennstrecke so. Doch ich ließ sie nie an mich heran. Konnte ich Alex trauen?

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