Das Date (2)
„Weißt du, ich schätz dich vielleicht falsch ein. Nur ist das bei den meisten auf der Rennstrecke so das sie mich in die Kiste bekommen wollen. Deswegen misstrau ich jedem Mann immer sofort.“
„Schlecht siehst du nicht aus … doch was hat dein Ex gemacht dass das so ist?“, fragte Alex dann.
Wir saßen etwas näher beieinander. Ich roch auch etwas einen Parfumduft der mir entgegen kam.
„Er hat mit anderen geflirtet mich oft „zur Schau gestellt“ und naja mich nicht so behandelt wie ich es haben wollte.“
„Er ist wirklich ein Idiot. Doch heißt nicht das alle so sind. Was sollte denn ein Typ haben damit du sagst „Den will ich“?“
„Auf jeden Fall sollte er mental stabil sein und auch mich mit Respekt behandeln. Er sollte auch kleine Dinge für mich machen, naja … wie die Tür aufhalten oder ähnliches. Und auf jeden Fall auch eine romantische Ader haben … weil ich bin da total ne Niete. Ehrlichkeit, Treue und Loyalität gehören auch dazu. Sonst wäre mir auch noch wichtig das er sportlich ist. Ja gut und letzteres wäre noch eine Vorliebe für Sportwägen zu haben.“
Alex lächelte kurz bevor er antwortete. Keine Ahnung warum doch ich fand es sehr schön und irgendwie konnte ich meinen Blick auch nicht von seinen muskulösen Armen lassen.
„Soll ich ehrlich sein? Diese ganzen Attribute bringe ich auf jeden Fall mit. Eins davon hast du ja bereits bemerkt und das hab ich nicht zum Spaß gemacht. Ich will einfach das sich eine Frau bei mir sicher fühlt … besonders du.“
Die letzten zwei Worte sagte er besonders ruhig.
„Wie gefährlich sind die Madrazzos?“, fragte ich ihn dann.
Alex und ich saßen inzwischen näher beieinander als wir uns wieder gegenüber in die Augen sahen. Es fühlte sich auch nicht schlecht an. Er legte seine Hand über meine auf dem Tresen.
„Sie sind nicht nur Stalker sondern auch Mörder. Sie machen dir das Leben nach und nach zur Hölle. Mir haben sie meine damalige Freundin weggenommen. Sie ist zu ihnen. Und als ich weg bin hab ich mich zwar auch wie der letzte Idiot gefühlt doch ich wollte wieder zurück … aber erst nach ein paar Jahren.“
Ich griff etwas fester in Alex‘s Hand. Dann fuhr er fort.
„Ich bin erst seit nem Monat wieder hier. Hab mir alles neu geholt, meinen Lambo, meine große Wohnung. Und den ganzen Kram erledigt den man erledigen muss bei nem Umzug. Ich hab den Madrazzos auch ne „nette“ Nachricht hinterlassen im Sinne von das ich wieder hier bin und ob sie mich immer noch hassen. Naja die Antwort war genauso schwach wie sie eigentlich sind.“
„Krass, also fürchten sie dich wirklich.“
„Ja, nur dich sehen sie „noch“ als Opfer. Es sind schon so viele wegen denen einfach verschwunden. Man müsste sie hinters Licht führen oder auslöschen. Dann würde sie jeden hier sein Ding machen lassen.“
„Was sind das nur für Leute?“
„Ich hab einiges über sie rausgefunden. Sie haben den letzten Grand Prix vor 8 Jahren hier verloren davor haben sie immer gewonnen. Das ist wahrscheinlich der Grund warum sie Autogangs so hassen.“
„Weil sie einmal verloren haben? Wie lächerlich!“
Alex lächelte wieder, diesmal tat ich es auch etwas.
„Da geb ich dir recht, so aufgeführt hast du dich nicht. Doch ich kann dich auch nicht immer schützen. Am Besten zieh morgen zu einer der Mädels. Und halt mich immer auf dem Laufenden.“
„Ok“, sagte ich und ich merkte wie Alex seine Finger mit meinen verzahnte. „Wenn das die einzige Möglichkeit ist, hab ich wohl keine andere Wahl.“
„Keine Sorge, wir sind alle für dich da. Die Madrazzos haben sich mit den falschen Leuten angelegt. Nichts desto trotz will ich mehr über dich erfahren. Ich mein, du bist zwar stur doch ich denke du kannst auch anders sein. Und deine Ansichten gefallen mir auch gut.“
„Echt jetzt? Das hat noch kein Typ sich getraut mir so zu sagen.“
„Du strahlst was anderes aus und zwar nicht das was viele Frauen haben wie das „Ich brauche nur dich“ sondern das „Traust du dich überhaupt“. Und ich bin eben sehr mutig und traue mich, weiß wie ich einen guten Eindruck hinterlasse, ich bin wahrscheinlich auch ein guter Frauenversteher.“
Bei dem letzten Wort musste ich lachen.
„Dir glaube ich das noch eher als den anderen. Aber dennoch, so leicht bin ich nicht zu haben nur weil ich mal jetzt ein wenig netter zu dir war. Ich bin mal kurz weg“, sagte ich.
Ich ließ Alex Hand los und ging Richtung Toilette.
~Alex Sicht~
Es wurde gerade richtig prickelnd zwischen uns beiden da ging Liza einfach mal schnell weg. Doch ich wusste das diese Frau eine Herausforderung war. Ich zog mein Handy hervor.
Ein paar Benachrichtigungen und eine Nachricht von Luca in der er fragte wie es mit Liza lief und ob sie überhaupt bei mir war. Ich schrieb ihm zurück das sie hier war und es bombastisch lief. Keiner glaubte so wirklich das ich die Sympathie von Liza nach und nach gewann. Natürlich war sie schon ein härterer Brocken doch sie war schonmal netter als vor zwei Tagen.
Mal sehen wie weit ich heute noch bei ihr kam. Ich war mir sicher das sie sich mir bald mehr öffnete. Irgendwie spürte ich auch ständig so ein Kribbeln in der Magengegend. Fühlte ich etwas für sie? Oder war das nur Einbildung.
~Lizas Sicht~
Ich war auf der Toilette um mich erstmal zu sammeln. Gerade stand ich vor dem Spiegel und richtete etwas meine Haare. Ich wusste nicht warum aber Alex gab mir ein gutes Gefühl und das er es ernst meinte. Doch im Grunde wollte ich keinem Mann mehr trauen. Ich wurde schon zweimal bis jetzt verletzt. Davon hatte ich wirklich genug. Doch irgendwas sagte mir ich sollte Alex doch mehr vertrauen.
Ich ging aus der Toilette und zurück auf die Dachterasse. Alex stand mit seinem Cocktail am Geländer und sah sich den Ausblick anscheinend an. Ich beobachtete ihn, seine Arme sein Rücken und seine Cap die verkehrtherum auf seinem Kopf war. Ich wusste nicht warum aber er wirkte sehr attraktiv auf mich. Ich nahm meinen Cocktail und ging zu ihm und stellte mich neben ihn.
„Sieht echt wunderschön aus“, sagte ich.
Alex legte einen Arm um meinen Nacken und kam näher an mich.
„Genauso wie du“, flüsterte er.
„Ach gibt doch viel schönere wie mich.“
Alex stellte seinen Cocktail an dem Stehtisch vor sich ab und drehte mich an der Hand fast wie beim Walzer zu sich.
Jetzt stand ich ziemlich nahe vor ihm. Sein Parfumduft stach mir in die Nase doch der Geruch war angenehm. Seine braunen Augen leuchteten wie Sterne. Ich bemerkte erst nicht das meine Hände auf seiner Brust lagen.
„Für mich bist du die schönste, ich sag das kaum zu einer Frau doch wenn ich es sag dann meine ich es auch ernst“, sagte Alex mit seiner angenehm tiefen Stimme und strich mir eine Strähne hinter mein Ohr und berührte dabei mit seinem Daumen auch noch meine Wange.
Ich spürte fast einen Stromschlag der durch mich hindurch ging bei dieser Berührung. Ich konnte im nächsten Moment nur lächeln und umarmte ihn. Alex erwiderte die Umarmung. Ich konnte es nicht glauben das ich so einen wundervollen Mann getroffen hatte. Ich wollte Alex unbedingt wieder sehen. Doch irgendwo war noch dieses Misstrauen da was ich seit Jahren mit mir herum schleppte.
„Vertrau mir, ich werd dir nicht weh tun. Ich bin hier wenn du mich brauchst“, sagte er leise.
„Danke, ich weiß zwar noch nicht viel von dir … doch du gibst mir ein gutes Gefühl.“
„So so tu ich das meine Hübsche“, sagte er flirty.
Ich lachte kurz leise und ließ ihn dann wieder los und sah ihm in die Augen.
„Ja, tust du. Ich kann mich da nicht anders ausdrücken. Ich sag ja bin eben keine Romantikerin.“
„Also ich fand es ging schon in die richtige Richtung“, sagte er und nahm dann wieder meine Hand. „Wie wärs, spazieren wir noch ein wenig um den Block?“
„Klar die paar Minuten krieg ich schon ohne Angst hin.“
„Bei mir musst du sie nicht haben. Du solltest dich wohl fühlen, mehr braucht es nicht.“
Alex zahlte unsere Cocktails. Draußen bot er mir wieder seine Hand an. Wir gingen sehr nah beieinander. Es fühlte sich einfach gut an besonders das er so nah neben mir war.