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Sport ( Tag 2 Mittwoch Vormittag )

Als ich aus dem Bunker über den großen Platz gehe, sehe ich in einiger Entfernung am Rande das Camps, schon den vermeintlichen Rest unserer Sport Gruppe und wie zwei von ihnen, wie sie ein großes blaues Netz, wie einen riesigen Vorhang, zwischen zwei Bäumen Ausfahren.

Katrin: "Langsamer .. das Ding verhakt sich sonst."

Bezy zieht an einer Kette, als ich näher komme sehe ich, dass ein ganzes Schienensystem zwischen den Bäumen angebracht ist.

Ich: "Hi."

Anny: "Hi, wir müssen nur noch das Netz bis ganz ausfahren und die Zielscheibe aufstellen."

Katrin: "Bogenschießen."

Ich: "Klasse, wollte ich immer schon mal machen. Ist das Schwer?"

Katrin: "Nö."

Peter kommt mit den anderen vom Kontrollhäuschen her. Er trägt zwei Bögen die anderen jeweils einen. Er reicht mir einen großen blauen Bogen und legt einen Köcher mit Pfeilen auf einen Tisch in der Nähe. Katrin flüstert mir von hinten zu:

"Es gibt schwarze und blaue Pfeile, ich mag die schwarzen lieber."

Ich: "Weil sie schwarz sind?"

Mir fällt auf, sogar Katrins Sportklamotten sind rein schwarz, sie hat ihre Haare zu einem Zopf zusammen gebunden und trägt eine enge Trainingsjacke und eine weniger enge Jogginghose.

Katrin: "Nein mit denen trifft man einfach besser."

Anny: "Mit den blauen trifft man nie was, die sind scheiße."

Peter: "Das hat nichts mit den Pfeilen zu tun und Anny achte auf deine Wortwahl."

Wir stellen uns also in eine Reihe auf und Katrin erklärt mir währendem das Bogenschießen.

Katrin: "Du hältst den Bogen unten und spannst beim Anlegen, der Pfeil kommt auf diesen Haken hier und du zielst durch diesen Diopter da, also das Loch da vorne."

Sie demonstriert die Bewegungen mit ihrem eigenen Bogen. Ich mache es ihr nach aber sie scheint eher weniger zufrieden mit meiner Haltung und korrigiert diese mit zarten aber bestimmten Handgriffen.

Katrin: "So, den Ellbogen nicht so weit nach oben, du bist ja kein Hühnchen."

Ich bin ziemlich aufgeregt und das nicht, weil ich gleich das erste mal in meinem Leben einen Pfeil abschießen werde, sondern weil mich noch nie in meinem Leben ein Mädchen so angefasst hat.

Katrin: "Und wenn du willst, kannst du auch die Sehne bis weit hinter dein Ohr spannen. Du hast ganz sicher die Kraft dazu."

Sie versucht die Haltung mit ihrem Bogen zu demonstrieren, kann die Sehne aber nicht weit genug spannen und gibt auf höhe des Ohres auf.

Eileen: "Ihr beiden Süßen seit echt zu beneiden."

Ich frage mich erst gar nicht, wer auf die Idee gekommen ist, Eileen einen Bogen in die Hand zu drücken. Buttermesser? Nein! Aber ein Bogen geht in Ordnung oder wie?

Katrin: "Hey, hier geht es ausschließlich ums Technische."

Katrin wird leicht rot und etwas ärgerlich.

Eileen: "Deswegen auch und .. weil ihr eure Sehnen bis hinters Ohr spannen könnt."

Ich: "Und du kannst das nicht?"

Eileen hat Heute Morgen mehr als deutlich gemacht, dass in ihrer Masse auch zumindest ein wenig Kraft steckt. Sie sieht übrigens gerade in ihrem recht engen schwarzen Tanktop, der blauen langen Männerbadehose und ihren üblichen Wanderstiefeln mal wieder herrlich zusammen gewürfelt aus.

Wenn von ihren ziemlich dicken Oberarmen auch nur ein Bruchteil Muskeln sind, dann sollte sie die Sehne doch locker bis hinter Ohr bekommen.

Als müsste sie mir mal wieder meine Unwissenheit demonstrieren, spannt sie ihre Sehne erst gerade zum Körper hin, stellt dich quer, spannt die Sehne bis zum Ohr und lässt dann mit voller Absicht die Sehne gegen ihre linke Brust klatschen, wo diese hängen bleibt und ihre Brust nach oben drückt.

Schnell fixiere ich nur ihre Augen und sage erschrocken.

"Aua, tut das nicht weh?"

Eileen zuckt nur mit den Achseln.

Ich: "Denkt man so gar nicht drüber nach, wie unpraktisch das manchmal sein kann."

Katrin verdreht die Augen.

Eileen: "Manchmal?"

Katrin: "Du weißt du könn .."

Eileen: "Naja, dafür darf ich den Kompositbogen haben."

Eileen schneidet Katrin das Wört ab und guckt auf ihren Bogen, an dem zusätzliche Rollen angebracht sind.

Eileen: "Den hier einmal bis hinters Ohr spannen."

Peter: "Alles was du damit erreichst wäre, dass der Pfeil dann so tief in der Zielscheibe stecken bleibt, dass man ihn nicht wieder heraus bekommt."

Katrin: "Ich wette, damit könnte man auch einen Mensch glatt durchschlagen."

Peter: "Katrin, du hast dich diese Woche bis jetzt so gut benommen."

Katrin: "Ja ich weiß .."

Bezy ist noch an der Reihe, greift sich einen blauen Pfeil, legt diesen ungekonnt auf, spannt die Sehne, lässt los und hämmert den Pfeil in zwei Meter Entfernung in den Boden.

Peter: "Das üben wir nochmal"

Eileen: "So eine Verschwendung. Warum nehmen die Trottel immer die Schwarzen?"

Flüstert sie vor sich hin. Als sie an der Riehe ist nimmt sie ebenfalls einen schwarzen Pfeil, legt an, spannt die Sehne nur bis zu ihrer Nase, lässt los und der Pfeil schlägt nur zwei Ringe zu weit rechts ein.

Peter: "Großartig."

Eileen, sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis, lächelt ein wenig. Das erste mal, dass ich sie irgendwie annähert, naja zumindest nicht unzufrieden, sehe.

Katrin ist an der Reihe und nimmt ebenfalls einen schwarzen Pfeil. Ich sehe, dass es jetzt für 4 Leute nur noch drei schwarze Pfeile gibt. Wenn ich schwarz nehme, dann nehmen Anny und Bezy sicher auch wieder schwarz und Eileen bekäme dann als erste einen blauen Pfeil.

Katrins Pfeil schlägt 4 Ringe zu weit unten rechts ein.

Ich bin an der Reihe und greife mir einfach mal beide Sorten, der blaue ist sichtlich Länger und um einiges Schwerer, als der schwarze.

[0]Schwarzen Pfeil nehmen

[x]Blauen Pfeil nehmen

Ich nehme mir einen blauen Pfeil, lege ihn auf den Haken, von welche er mir gleich wieder runter rutscht.

Katrin: "Mach keinen Bezy."

Ich legen den Pfeil erneut auf den Haken, Spanne die Sehne elegant beim Anlegen, ziehe die Sehne bis zu meiner Wange. Da der Pfeil schwerer ist und die Bögen wahrscheinlich alle auf die schwarzen Pfeile justiert sind, ziele ich etwas höher, atme aus, halte den Atem an, warte bis mein Herz geschlagen hat und lasse los.

Der Pfeil surrt durch die Luft, trifft die Zielscheibe .. genau ins Schwarze.

Peter: "Guter Treffer .. jedoch .. leider nur aus Glück."

Anny: "Wow und das mit nem blauen Pfeil? Wie geht das."

Katrin: "Klasse, gut gemacht."

Bezy: "Endlich jemand der besser ist als .."

Eileen: "Ähm .."

Eileen versucht sich zu melden, wir aber von Peter einfach ignoriert.

Peter: "Du hast höher gehalten oder?"

Ich: "Ja, die blauen Pfeile sind ja auch viel .."

Peter: "Tu das bitte nicht, wir üben hier die Grundhaltung, die Konzentration und den Ablauf und die sind bei dir noch nicht Optimal. Wenn du jetzt schon Korrekturen vornimmst .. Ziel bitte immer aufs Schwarze, egal welchen Pfeil du verwendest. Es geht hier ja auch nicht um Punkte."

Ich: "Ja ok."

Schade aber ich beschließe erstmal auf Peter zu hören, denn das Schießen mit einem Bogen macht schon ordentlich Spaß und wenn ich hier rumdiskutiere, riskiere ich noch den Rauswurft aus Gruppe A, Bogenschießen zu dürfen scheint hier ein echtes Privileg zu sein.

Peter: "Machs bitte nochmal. Genau auf den schwarzen Punkt zielen und bitte etwas mehr auf deine Füße achten."

Ich nehme mir also einen weiteren blauen Pfeil und wiederhole den Ablauf. Diesmal schlägt mein Pfeil etwas 6 Ringe weiter unten ein, was so in etwa auch zu erwarten war.

Nach mir sind wieder Anny und Bezy dran. Annys schwarzer Pfeil trifft viel zu weit rechts und Bezys Pfeil das Netz.

Katrin: "Wünsch mir Glück."

Ich klopfe ihr vor dem Anlegen auf die Schulter. Sie trifft 3 Ringe zu weit oben links.

Eileen ist an der Reihe, zu meiner Verwunderung greift sie einen blauen Pfeil, spannt ihren Kompositbogen wieder bis auf ihre Nase, schnaubt einmal kurz, lasst die Sehne frei und der Pfeil schlägt genau auf die 6 ein.

Anny: "Haha, voll daneben .."

Peter: "Eileen .!"

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht wendet sie sich um zum Ende der Schlange, denn sie weiß genau, dass sie getroffen hat.

Eileen: "Was denn?"

Peter: "Hier geht es um Meditation und Konzentration und nicht um Wettbewerb. Wir haben erst Mittwoch und von deinem Wochenziel ist noch nichts zu sehen."

Eileen zuckt nur mit den Schultern

Eileen: "Ich hatte halt leider nur Glück."

Da keine Pfeile mehr im Köcher sind, ziehen wir los, um die bereits verschossenen Pfeile aus Zielscheibe und Boden zu ziehen. Am Ende werden noch alle Pfeile und Bögen abgezählt, wieder zur Aufsicht gebracht und das Netz eingeholt.

Anny: "Warum muss das Netzt jedesmal wieder eingerollt werden?"

Katrin: "Weil das Ding wohl ziemlich abgeht, wenns mal richtig windig wird."

Ich schaue in mein Logbuch und der Tagesplan für Mittwoch sagt eindeutig Mittagessen.

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