Kapitel 6 Das kleine Miststück
Eric wusste nicht einmal, wie er zur Sunshine Villa zurückgefahren war.
Als sie aus dem Auto stiegen, sah Erika ihn und hatte Mitleid mit ihm und stieß einen Seufzer aus. Sie legte ihm ihre pummelige Hand auf die Schulter und versuchte ihn zu trösten, wobei sie wie eine Erwachsene klang. "Wie ein altes Sprichwort sagt, kann man kein Omelett machen, ohne Eier zu zerschlagen. Jetzt, wo du fünf Millionen verloren hast, wird bestimmt etwas Gutes in deinem Leben passieren. Sei nicht zu traurig."
Als hätte er einen Strohhalm gefunden, an den er sich klammern konnte, sah Eric Erika mit flehenden Augen besorgt an. "Kleine Lady Joanna, kannst du es für mich herausfinden? Ich will nicht, dass etwas Gutes in meinem Leben passiert. Ich will nur meine fünf Millionen zurück!"
Sebastian rief Erics Namen warnend, sobald Eric das gesagt hatte. Offensichtlich war Sebastian verärgert.
Sebastian knöpfte Erika langsam den Mantel zu. Seine Finger sahen so schön und schlank auf den grünen Knöpfen aus.
Sebastian sagte nichts, aber Eric kam zur Besinnung.
"Es tut mir leid, Mr. Grant." Eric senkte den Blick. "Ich war vorhin zu aufgeregt. Das wird nicht wieder vorkommen."
Eric war zu verzweifelt, um jetzt klar denken zu können. Sonst wäre er nicht so weit gegangen, zu glauben, dass die kleine Dame Joanna sein Problem lösen könnte.
Das war nichts als ein Zufall!
Mit diesem Gedanken öffnete Eric Sebastian und Erika sofort die Tür und fuhr los.
Erika starrte eine Weile auf das Auto und blickte dann wieder auf das Gebäude vor ihr.
"Lass uns gehen", sagte Sebastian mit leiser Stimme.
Erika blieb jedoch stehen und wollte nicht gehen. "Ich spüre die Düsternis im Haus, und ich will nicht hinein."
Etwas Unheilvolles würde passieren, wenn sie in dieses düstere Haus ging!
"Die Düsternis? Was meinst du damit?" Sebastian zog die Stirn in Falten.
Erika zeigte auf eine nicht weit entfernte Stelle und erklärte: "Da. Es kommt von dort."
Sebastian schaute in die Richtung, in die Erika zeigte, und sah nur eine sexy und glamouröse Gestalt im Flur stehen.
Währenddessen deutete Erika auf die Mitte ihrer Augenbrauen.
"Das ist deine Mutter", sagte Sebastian.
Erika blinzelte mit ihren schönen kleinen Augen und hatte ein wenig Mitleid mit Sebastian. "Dann muss sie deine Frau sein, nicht wahr? Du tust mir leid. Ich wusste gar nicht, dass du tatsächlich so ein Luder geheiratet hast."
Sebastian sah zu Erika hinunter und nickte, wobei in seinen zusammengekniffenen Augen Belustigung aufblitzte. "Da hast du recht."
Die beiden unterhielten sich nicht laut, aber die Frau hatte jedes Wort ihrer Unterhaltung gehört.
Und jetzt war sie wütend!
Ihre Finger ballten sich zu Fäusten, ihre gut polierten Nägel gruben sich in ihre Handflächen.
Bella kochte vor Wut und wünschte, sie könnte Joanna, Bonnies Kind, erwürgen!
Aber Bella musste Joanna ausnutzen, um ihre Füße im Spiel zu halten, und so gelang es ihr, ihre Wut zu zügeln.
Dann fasste sie sich wieder, setzte ein Lächeln auf und kam auf die beiden zu.
"Kleine Joanna, worüber redest du mit deinem Vater?" fragte Bella in sanftem Ton und wollte die liebende Ehefrau und Mutter spielen.
Erika jedoch wich sofort zurück und distanzierte sich von Bella. Sie starrte Bella verächtlich und angewidert an. Auch wenn Joanna Bella jahrelang so behandelt hatte, regte sie sich immer noch auf, weil sie es war, die sich die ganze Zeit um Joanna gekümmert hatte, aber das kleine Mädchen mochte sie nie. Stattdessen hat sie sie immer in Verlegenheit gebracht und sie beschämt.
So wie sie es jetzt tat.
"Hübsch ... Papa, lass uns ins Haus gehen. Es ist kalt draußen", sagte Erika.
Sebastian nickte, nahm Erika auf den Arm, ging ins Haus und ließ Bella allein.
Sie wurde völlig ignoriert.