KAPITEL 3
Sie katapultierte sich mit aller Kraft die sie hatte in die Luft, ihre Beine fingen automatisch zu Laufen an, um noch etwas mehr Abstand zwischen dem abstürzenden Boot und sich zu bekommen. Dieser Lebensrettende Sprung bracht sie auch weit genug von den Felsen des Wasserfalles weg.
Aurora Umarmte sich nach ihren Absprung um sicher zu sein, dass sie den geringsten Wiederstand bei ihrem Aufschlag auf die Wasseroberfläche hatte. Sie wusste nicht wie lange sie auf den Weg nach untern brauchte, bis ein Druck auf ihre Füße kam und das Wasser teilte. Wie von Geisterhand schoss eine Wasserfontäne in die Höhe um im gleichen Augenblick wieder in sich zusammen zu fallen.
Kaum hatte sie die Oberfläche durchbrochen, hieß sie die dunkle nasse Kälte willkommen und sank in die Tiefe des Flusses. Ihre Ohren dröhnten durch den Druck unter Wasser, was ihr zeigte das sie schon zu tief gesunken war. Sie gab sofort ihre Umarmung auf und fing an sich gegen das kalte nasse Grab zu kämpfen. Als sie langsam mit ihrem Aufstieg anfing, war da ein kurzen Moment, als würde irgendetwas oder jemand an ihrem rechten Bein zog. Sie machte eine starke aufwärts Bewegung bis dieses Gefühl genau so schnell verschwand wie es gekommen war.
Durch ihr schweres Gepäck fiel es ihr schwer schneller an die Wasseroberfläche zu kommen, es waren sicher nur ein paar Sekunden die ihr wie Minuten vorkamen.
Prustend und keuchend durchbrach sie die Wasser Oberfläche, doch sie konnte sich nicht ausrasten da sie die Flut mit sich riss.
Aurora spürte immer wieder Steine die ihre Knie schrammten wenn sie probierte sich der Strömung entgegen zu stellen. Leider ging das ganze immer wider nach hinten los und sie wurde jedes mal unter Wasser gezogen. Als ihre Bemühungen nicht fruchteten ihr auch viel Kraft kosteten gab sie widerwillig auf. Sie legte sich auf den Rücken und ließ sich somit etwas von der Strömung Abtreiben. Durch die anhaltenden Regenfälle zogen Ästen, aber auch Bäumen an ihr vorbei, manchen musste sie aus weichen.
Doch als sie sah wie ein langer dicken Baum mit Äste auf sie zukam, wollte sie ihr Glück versuchen sich an ihm fest zu halten. Bei ihrem ersten Versuch drückte sie ein Geäst so unter Wasser das sie schon glaubte sie würde den ganzen Fluss austrinken. Aber Aufgeben war für sie auf jeden Fall keine Option, sie kämpfte sich zurück an die Oberfläche, hustend und spuckend doch sie ließ den Stamm nicht los. Sie legte kurz ihren schmerzenden Kopf auf das Holz, machte kurz die Augen zu, um eine kleine Atempause ein zu legen. Auroras Lungen schmerzten da ihr der Sauerstoff fehlte mit tiefen Atemzügen pumpte sie die Luft in ihrem Körper. Als wäre das nicht schon genug für sie und ihren Köper zollte das kalte Wasser langsam seinen Tribut.
Ihre Arme und Beine wurden immer steif und bleischwer sie konnte sie auch nicht mehr so richtig spüren was ihr große Sorgen bereitete.
Immer noch am Stamm fest klammernd fing dieser an sich gegen den Uhrzeiger zu drehen. Das Wasser schlug in Wellen über ihr hoch, dass sie noch mehr Wasser schlucken musste. Durch diese Bewegung des Baumes schrammte die Spitze mit seinen verbliebenen Ästen am Ufer entlang. Das ist meine Chance dachte Aurora probierte sich mit ihren steifen zittrigen Händen etwas auf den Baum zu schieben. "Wenn ich es nicht schaffen sollte werde ich diese kleine Distanz auch schwimmend bewältigen " grummelte sie so vor sich hin. Aurora schob sich Zentimeter für Zentimeter den Stamm hoch, sie rutschte immer wieder ab was sie kurz vor lauter Wut Aufschreien lies.
Doch ihre Anstrengung hatte sich langsam gelohnt, sie war nur mehr zwei, drei Meter vom sichere Ufer zu entfernt. Sie wollte sich schon vom Stamm abstoßen um den Rest des Weges schwimmend zurück zu legen. Als ein gewaltiger Ruck durch den Stamm ging, um Haares breite wäre sie fast rücklinks ins Wasser gefallen, was sie mit letzter Kraft verhindern konnte.
Verwirrt schaute Aurora was ihren Körper so zum vibrieren brachte, was diesen Ruck ausgelöst hatte. Sie hob ihr Gesicht und sah das sich der Stamm am Ufer zwischen Treibholz verkeilt hatte. Er war gefangen sich ständig im Sog des Wasser unruhig aufbäumend um seine Reise wieder fortsetzen zu können. Sie wusste, dass ein schnelles handeln unbedingt Erforderlich war, da es ungewiss sein würde wie lange diese natürliche Brücke hielt. Also musste sie diesen kleinen Vorteil nutzen, um endlich wieder Boden unter ihren Füssen zu spüren.
Dafür musste sie aber wieder ins Wasser, um einen dicken Asten aus zu weichen, da dieser ihr den Weg zu ihrem Zielversperrten. Es graute ihr zurück in diese kalte Brühe zu gleiten doch es gab keinen Plan B für sie. Aurora kamen Zweifel ob sie es auch wirklich schaffen würde, aber ein Blick über dem Baum sagte ihr das sie keine andere Option hatte.
Sie ließ sich mit einem mulmigen Gefühl ins Wasser gleiten einen Ast fest umklammernd um dem zerrenden Sog zu trotzen.
Wieder prustend an der Oberfläche machte sie weiter nur das Ufer in ihrem Blick. Wiederum bäumte sich der Stamm auf und der Ast den sie fest hielt entglitt ihren eisigen Finger. Zu gleich zog sie ein Strudel unter Wasser direkt unter dem Stamm. Vom Wasser umspült kurz vor einer Ohnmacht, als sie sich schon aufgeben wollte. Verfing sich ihre Kleidung in einen Ast der unterhalb der Oberfläche lag. Sie dachte nicht nach und ergriff instinktiv einfach ihre Chance und griff zu.
Langsam um den Ast nicht abbrechen zu lassen zog sie sich dem Holz wieder näher. Durch den Kampf mit den Ästen hatte ihre Kleidung Risse und hing in Fetzen an ihrem Körper. Sie hatte ihren Oberkörper schon fast aus dem Wasser als sie bei ihrem nächsten Griff etwas weiches und glitschiges spürte. Ein zischen und pfauchen lies sie abrupt hoch fahren, so das sie fast den Halt verlor und wieder zurück ins Wasser gefallen wäre, wenn sie sich nicht besonnen hätte. Aurora hätte sich doch wirklich an einer großen Schlange festgehalten, die sich genau so wie sie auf dem Stamm in Sicherheit gebracht hatte. Sie sah sich diese Schönheit mit Respekt und Abstand etwas genauer an, sie sprach die Schlange an " he Süße hat dich auch das Wasser überrascht, komm lass uns ans Ufer kriechen ". Sie musste mit ihr selber Lachen und dachte, jetzt redest du auch noch mit Tieren.
Nach dem ersten Schock sah sie wo die Würgeschlange ihren Weg fort setzte, und sie fing an dieser mit etwas Abstand nach zu kriechen. Der Baumstamm war glatt, rutschig wurde aber von dicken Lianen umgeben die ihr einen gewissen Halt gaben um sich weiter ans Ufer zu handeln. Sie umklammerte diese Ranken mit festen Griff um schneller voran zu kommen da der Stamm ein ächzen von sich gab. Durch die ständige Anstrengung ging ihr Atem ging rasselnd, ein stechender Schmerz durchzog ihren Körper als würde er in Stücke gerissen. Nur noch ein kleines Stück dachte sie sich, dann kannst du dir endlich eine Pause gönnen waren ihre einzigen Gedanken.
Aurora wähnte sich fast am Ziel, als sie ein bersten und knacken hörte, das war das Zeichen das sich der Baum aus seiner Verankerung befreit hatte. Ohne über ihr Handeln nach zu denken stand sie auf, machte zwei große Schritte und hechtete sich in einem verzweifelten Sprung ans Ufer. Ihr schmerzender Körper schlug an der Böschung hart auf, doch bevor sie sich an etwas fest halten konnte, rutschte sie zurück ins Wasser. Sie versank Kniehoch im Schlamm.
Aurora wollte eigentlich nicht mehr sie wollte einfach hier sitzen im Dreck und die Augen schließen. Einfach nicht mehr Kämpfen müssen, ihr ganzes Leben musste sie immer Kämpfen. Sie dachte einfach nur, wenigstens bin ich frei wie ein Vogel. Ein tiefes aus dem Herzen kommendes Schluchzen entkam ihr, sie konnte einfach nicht aufhören ein Schrei der jemanden zu sich rufen wollte. " Mutter wo bist du, bitte hol mich doch, ich will nicht mehr alleine auf dieser Welt sein, " kam ihr stotternd über ihre Lippen. Doch es blieb still, niemand kam zu ihr und sie füllte sich so alleine und verlassen, so hatte sie sich noch nie in ihrem Leben gefüllt. Langsam kam aber wieder ihr Überlebenswillen ganz sanft nur aber er war da um sie noch einmal zu Mobilisieren um noch einmal auf die Beine zu kommen. Ganz langsam um ihren geschundenen Körper so gut es ging zu schützen erhob sie sich aus dem Matsch, sie hob einen Fuß um ihn heraus zu ziehen nach einiger Anstrengung konnte sie ihre Beine befreien. Nur hatte sie jetzt keine Stiefel mehr an, an ihren Füßen hingen nur mehr Socken die sie sich auch noch auszog. Barfuß fing sie wieder an die Böschung zum Ufer hinauf zu klettern. Mit letzter Anstrengung zog sie sich an einem Wurzelstock eines umgestürzten Baumes hoch und ließ sich über die Wurzeln gleiten. Blätter die am Boden herum lagen fing ein wenig ihren Sturz ab und sie landete weicher als sie befürchtet hatte.
Aurora atmete erleichtert auf endlich nach so langer Tortur endlich wieder Boden unter ihren Füßen zu haben.
Jetzt kann die Nacht kommen und sie Willkommen zu heißen. " Mama sie ich hab es geschafft, " flüstert sie noch als sie langsam ein einen ruhigen Schlaf viel.