Kapitel 5
Die Augen hatten kein Licht, sie waren so leer, als wäre es der Himmel ohne Grenzen. Sie schauten still auf Frau Riddle, die Kälte ging bis in die Knochen.
Frau Riddle wurde von diesen Augen erstrocken, ihr Gesicht wurde blass.
Selena lächelte nun trocken, sie sprach lustlos, „Frau Riddle, wenn du so gerne Tiere magst, dann habe ich da einen Ort, ich kann versprechen, dass du nie wieder von ihnen getrennt werden willst.“
Frau Riddle schien kurz zu stocken, sie schaute die Stieftochter an, die ihr nun total fremd war, innerlich fühlte sie sich unwohl.
Lina stand gerade an der Treppe, sie hatte ein rotes, langes Kleid an, sie hatte einen passenden Rucksack, ihre Augen unter den Brauen schienen nicht rein zu sein, wenn sie andere anschaute.
Obwohl sie nicht so wunderschön wie Selena war, war Lina auch eine Schönheit. Sie verfügte über ein Paar verführerische Augen und einen naiven Blick, sodass man sie bemitleiden musste.
Lina lächelte, als wäre sie giftig, „Selena, findest du mich hübsch? Mein Kleid und die Tasche sind von Chanel, Konrad hat mir das geschenkt, um mich zum Lachen zu bringen.“
Ihre Augen waren planvoll, „Schade um die Hochzeit, es hätte so wenig gefehlt, bis du Konrad geheiratet hättest, aber dann ist so etwas Peinliches passiert, am Ende war deine Mühe umsonst, aber keine Sorge, wenn du nicht seine Frau werden kannst, dann werde ich dafür sorgen, dass wir verwandt sein werden.“
Selena jedoch bewilligte das Theater von Lina nur mit einer Ruhe, ihre Augen machten keine Aufstände, sie sah Lina wie einen Clown an.
Als Lina sah, dass Selena keine Reaktion hatte, dass sie nicht so litt wie sonst, fand sie es komisch.
Sie schien sich an etwas zu erinnern, dann sagte sie sanft: „Ich habe vergessen zu fragen, wie geht es deiner Wunde? Ich bin nicht so doll verletzt, aber Konrad war mit mir im Krankenhaus, und hat mir sogar ein VIP-Zimmer besorgt, er hat sich um mich gekümmert, sogar das Essen war extra gemacht, sogar wenn ich spazieren ging, machte er sich Sorgen.“
Selena starrte das Gesicht an, das sonst so anzüglich war, dann fragte sie eine unerwartete Frage: „Für wie viel hast du mich verkauft?“
Als die Sache passiert war, war es Selenas Geburtstag, sie war im Hotel und wartete auf Konrad, einen ganzen Tag lang. Aber er war nicht aufgetaucht, weil Lina krank geworden war.
Selena hatte bis in die Nacht gewartet, doch Konrad kam nicht. sie hatte in der Trauer etwas getrunken, doch im Wein wurde etwas untergemischt.
Was noch zufälliger war, da waren ein paar Männer, die reinkamen, als sie die Droge spürte, die Sicherheitsmänner sahen sie, halfen aber nicht.
Auch wenn Selena entkommen konnte, aber trotzdem wurde ein Foto aufgenommen, als sie wegrannte, so wie der Winkel war, konnte der Betrachter sich seinen Teil selbst denken.
Hätte sie an dem Tag weniger Glück gehabt, hätte sie nicht nur ihre Unschuld verloren, sondern auch ihren Ruf ruiniert.
Aber jetzt war es nicht viel besser, sie wurde von dem Mann gehasst, den sie liebte, ihre Ehe war ruiniert, ihr Ruf ebenfalls, sie hätte fast ihr Leben verloren…
Sie hatte keinen Ausweg mehr.
So böse!
Lina lachte, sie wollte gerade etwas sagen, da sah sie, dass Konrad hinter Selena reinkam, ihr Gesicht hellte auf.
Sie weinte plötzlich, ihre Stimme war schuldbewusst, sie nahm Selenas Hand und sagte: „Es tut mir leid wegen dem Tag, es ist meine Schuld, ich hätte nicht krank werden dürfen, und dann Konrad hergerufen, ich hätte zu deinem Geburtstag kommen müssen, ich wusste nicht, dass so etwas passieren könnte…“
Selena zog die Brauen zusammen und riss ihre Hand raus.
Diese Hand hatte sie immer verletzt, sobald sie zu ihr ausgestreckt wurde, sie wurde beschimpft und angewiedert.
Selenas schlechter Ruf war wegen dieser Hand entstanden.
Sie nutzte all ihre Kraft und schlug zu.
Bamm!
Es war ein heller Knall, allein der Klang tat schon weh.
Linas Handrücken war rot, sie weinte vor Schmerz auf, ihre Tränen liefen noch heftiger.
Im gleichen Moment hörte sie zwei wütende Stimmen hinter sich: „Lina, Lina!“
Frau Riddle und Konrad rannten herbei.
Sie sahen den roten Fleck auf der Hand, Frau Riddles Augen wurden rot vor Mitleid, sie sah wütend zu Selena und ohrfeigte sie.
„Schlampe, hast du kein Herz? Du hast etwas so Peinliches getan, dein Vater wollte dich rausschmeißen, aber Lina hat weinend gefleht, bis dein Vater nachgab. Wenn du nicht dankbar bist, okay, aber jetzt rächst du dich auch noch? Du bist so hoffnungslos!“
Selena ging schnell zurück, aber trotzdem wurde ihr Gesicht von den Nägeln erwischt und hatte Schrammen. Sie leckte sich die Lippen und konnte eisen schmecken.
Es war Blut.
Ihre Augen wurden dunkel.
Frau Riddle hatte böse Blicke, sie zog das Gesicht zusammen, „Raus, sofort raus mit dir!“
Konrad nahm mitleidig Linas Hand, er drehte sich zu Selena, er wollte sie am liebsten lebendig schälen.
Doch als seine Blicke auf Selenas trafen, hielt er sich zurück.
Die Frau, die da stand, war schön, ihre Haut hell, ihre welligen langen Haare auf den Schultern, sie stand still da und sah so edel aus.
Das war Selena?
Konrad war schockiert. Als Selena hinter ihm her war, war sie immer dick geschminkt, er hatte schon vergessen, wie Selena wirklich aussah. Er war überrascht darüber, dass unter der Schminke eine so schöne Frau war.
Lina sah den überraschten Blick, sie hasste es innerlich, ihre Augen waren voller Tränen, doch dann sagte sie mitleidig: „Mama, Konrad, ich hab nichts, sie hat es nicht extra gemacht, sie hatte all das durchgemacht, sie hat keine gute Laune, wir müssen sie verstehen…“
Frau Riddle sagte wütend: „Lina, stell dich nicht vor sie, wir haben gesehen, dass diese Frau es absichtlich gemacht hat, sie verdient kein Mitgefühl!“
Selena zog die Brauen zusammen, in den letzten 18 Jahren hatte sie noch niemanden wie Lina gehabt, die sich so lieb stellen konnte, aber innerlich total böse war. Sie konnte alles Gute an ihr nutzen, und andere Menschen ausnutzen, um jemandem zu schaden.
Diese Frau war eine Schauspielerin.
So wie sie früher die echte Selena behandelt hatte, sie war so ein hinterlistige Frau, aber sie konnte sich selbst ganz lieb stellen. Das Böse von Selena konnte Frau Riddle dazu treiben, dass sie Selena am liebsten umbringen wollte, sie schaffte es, dass ihr Verlobter Konrad sich gegen Selena stellte, sie konnte das alles planen.
Lina…
Früher oder später würde sie diese Frau und ihre Maske in Stücke reißen.
Selena hatte keine Lust, sich das Theater anzusehen, sie hatte etwas Wichtiges vor.
Konrad sah, dass sie ging, seine Augen hatten nicht mehr die Liebe und Besessenheit, stattdessen aber Wut, „Selena, entschuldige dich bei Lina.“
Selena stoppte, sie drehte sich um und schaute ihn an, ihre Blicke für Konrad waren spöttisch und kalt.
Dann lächelte sie, sie schaute ihn und Lina kalt an und schimpfte, „Arschloch und Hure.“