Kapitel 3
Celeste
Das erste Mal seit drei Tagen ging es endlich mal nach draußen auf die Straße. Ich blickte mich ausgiebig in der Umgebung um, las jedes Nummernschild und jedes Kreuzungsschild, damit ich bloß nichts verpasste.
„Erzähl doch mal was von dir, Celeste."
„Was?"
„Ich möchte was von dir hören, Schneewittchen."
„Na gut...ich bin in Mexiko geboren, bin aber in Havanna aufgewachsen, meine Mutter ..."
„Nimm an ich wurde angeschossen, wo sind wir?! Wo sind wir Schneewittchen?!", fragte er mich drängend.
Ich blickte mich hastig um, Fuck...! Ich hatte es verpasst den Straßenschild zu lesen.
„Ich wäre tot, wäre es so gewesen. Sie haben keinen blassen Schimmer wo wir sind oder? Aussteigen, sofort und Sie kommen erst wieder rein wenn Sie mir sagen können wo wir sind", meinte er aufeinmal zu mir, weshalb ich ihn verwirrt anblickte.
„Das ist doch ein Scherz", meinte ich zu ihm.
„Aussteigen."
Ich schnallte mich ab und öffnete die Tür, als er anhielt, woraufhin ich ausstieg und die Tür zuschlug.
So ein Wichser!
Ich lief wie ne Bekloppte neben dem Polizeiauto und hörte mir wieder mal sein gerede an.
Trottel...
~
Wir wurden eine halbe Stunde später zu einer Durchsuchung eines drogenabhängigen Mannes gerufen, während Simmons ihn festnahm, erklärte er mir ausführlich, wo diese Leute und vor allem der Typ, der schon öfters gesessen hatte, alles verstecken würde.
„Man geht nach Prinzip vor, zum Beispiel irgendwelche verstecke oben an der Decke oder der Wand, oder unter lockerem Fußboden." Simmons durchsuchte all diese Verstecke. „Oder zum Beispiel in Gegenständen, in Lampen oder kleinen Öffnungen." Er machte weiter und durchsuchte alles.
„Zu guter Letzt kommt dann noch, die unappetitliche Sachen, Toilette, Müll oder Sachen die für jede Person peinlich wären, aber für solche Leute nicht. Ich hab vorhin im Schlafzimmer eine Kiste mit Sexspielzeug gesehen, fangen sie dort an, Schneewittchen. Und schön gründlich die Toilette durchsuchen, aber danach erst spülen."
Bitte?
Ich sollte das jetzt ernsthaft machen?
„Und ziehen sie sich Handschuhe an."
Mir kam das Mittagessen jetzt schon hoch... Gott.
~
Ich hatte länger als 20 Minuten im Müll, der Toilette und dem Sexspielzeug gewühlt und hatte überhaupt nichts gefunden. Als ich wieder aus dem Schlafzimmer kam, sah ich wie mein Ausbilder Packungen von Koks in der Hand hielt und mit dem Festgenommenen redete.
„Sie hatten das die ganze Zeit?"
„Naja, so drei bis vier Minuten hat es mich schon gekostet es zu finden."
„Ich habe über 20 Minuten in den ekelhaftesten Sachen gewühlt und sie können mir nicht bescheid geben das sie es schon längst haben?!"
„Nun du hättest ja weitere finden können."
Ich schüttelte den Kopf. Ich hasste ihn. „Von wem hast du das?", fragte er plötzlich sehr ernst den Junkie.
„Was laberst du Mann?", fragte er laut und lallend. Er lachte sogar. „Wer hat dir die Ware verkauft? Für wen verkaufst du es weiter?"
Es war klar, dass er vertickte und auch selber Drogen zu sich nahm. Dean sah ihn streng an. Nun konnte man den Polizist aus ihm herauskommen sehen. „Ich will Namen. Wenn nicht hier dann später wenn du wieder auf den Boden der Tatsachen bist. Nehmt ihn mit!"
Er wurde abgeführt und Simmons schaute sich nochmal um. Er schaute in jede Ecke nochmal und ich wartete geduldig.
„Nun, wir können los. Es wartet viel Papierkram auf uns, Celeste."
Er nannte mich kaum mit meinem Namen, normalerweise hatte er den Spitznamen Schneewittchen für mich parat. Aber wenn er ernst drauf war, nannte er mich beim Namen.
Natürlich waren Drogen ein Thema, dass einem nahe ging. Es war unschön, unhygienisch und nicht mit schön anzusehen. Natürlich wurde man da ernst. Ich dachte auch nur zu viel nach. Wir verriegelten die Tür nach Protokoll und verließen das Gebäude. Die Forensic würde als nächstes hier vorbeischauen, das hatte aber nichts mit uns zu tun. Wir fuhren zurück und widmeten uns den Papierkram. Dean war ungewohnt still und ernst. Es lag ihm etwas an solchen Themen, was das musste ich noch rausfinden.
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