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Kapitel 16 Die Frist lief ab

Greta traute sich noch nicht, zurück zu Familie König zu kehren, und blieb sie bei Helga bis zum Abend.

Sie hatte auf dem Weg vorgehabt, zu Hause zuerst zu duschen, dann das Licht auszuschalten und sich unter der Decke zu verstecken. Erwin konnte sie danach wahrscheinlich nicht aus der Decke ziehen.

Aber Greta hatte nicht damit gerechnet, dass Erwin früher zurück war.

Als sie eintrat, war Erwin gerade mit der Dusche fertig, während Ben hinter ihm stand und ihm die Haare mit einem trockenen Handtuch trocknete. Als er Greta zurückkommen fand, schaute er auf sie nur einen Moment und dann wandte den Blick ab.

Einfach absolut ignoriere er sie.

Das war auch gut, dachte Greta. Sie drehte sich um und ging zur Ecke, wo sie den Schlafanzug nahm und ins Bad ging.

Greta blieb sehr lang in dem Bad, weil sie Angst hatte, herauszukommen und dann sich mit Erwin zu konfrontieren.

Greta versenkte sich gerade ins Nachdenken, als Erwins kalte Stimme von draußen kam.

„Das Badezimmer gehört dir? Wie lange willst du dich da drin noch aufhalten?“

Es erschreckte Greta und sie war fast umgefallen. Zum Glück hielt sie sich vorher an der Wand fest.

„Ich wird sofort auskommen.“ Greta schaltete den Duschkopf ab und wrang schnell ein Handtuch aus, um ihren Körper zu trocknen, dann zog sich hastig an.

Sie versuchte, den Kopf in den Sand wie der Vogel Strauß zu stecken, aber Erwin erlaubte es nicht. Als sie herauskam, waren Gretas Haare immer noch nass und unordentlich über ihre Schultern gehängt, deren Wasser direkt durch die Kleidung durchdrang und ihre frisch gewechselte Kleidung nass machte.

„Du, du willst es benutzen? Ich bin fertig.“

Danach wollte Greta vorsichtig beim Gehen vermeiden, ihn zu berühren.

Krach!

Als sie an ihm vorbeiging, wurde sie plötzlich von Erwin am Handgelenk gepackt.

Als Reaktion darauf machte Greta große Augen, fiel ihr Blick auf seine Hand und stotterte vor Panik: „Was…was ist los?“

„Hm.“ Erwin drehte den Rollstuhl mit der anderen Hand und wandte sich ihr zu: „Die Frist läuft ab.“

Seine Stimme war ruhig aber mit einer kalten Schärfe.

Seine Augen sahen dunkel aus wie die Nacht und gefährlich aus wie eine stechende Bestie.

Greta war nicht gut im Lügen, also wagte sie gar nicht, seine Augen zu sehen. Sie wandte von seinem Blick ab und flüsterte: „Ich weiß. Ich habe das Baby abgetrieben.“

Das war es.

Sie war dumm.

Nichts Besseres fiel ihr ein.

Sie wusste auch nicht, wie sie Erwin überreden konnte, das Baby zu akzeptieren.

Der Vater dieses Kinds blieb ihr noch unklar. Trotzdem fand sie, dass der Fötus schon in ihren Bauch war und mit ihr verbunden sein wurde.

Wenn sie es einfach aufgegeben hätte, wäre sie dann eine Mörderin gewesen, nicht wahr?

„Wirklich?“ Erwin grinste, mit ansteigendem Tonfall.

Sofort zuckten ihre Wimpern und sie senkte ihre Stimme wenig: „Ich...ich…ich habe wirklich es wirklich gemacht...“

Nachdem sie das gesagt hatte, holte Greta mit zitternden Händen einen Zettel aus der Tasche und reichte ihn Erwin: „Das ist die Bescheinigung über den Schwangerschaftsabbruch, schau mal.“

Erwin nahm es nicht an.

In der Luft herrschte Unruhe.

Gretas Kopf sank direkt, ihr nasse Haare trieften noch von Wasser.

„Es ist wahr“, Greta wiederholte, aber ihr Tonfall klang sichtlich nicht überzeugt.

Erwin schnaubte kalt und nahm plötzlich den Zettel aus ihrer Hand: „Wer hat denn den Mut, mit dir die Bescheinigung zu fälschen. Glaubst du wirklich, dass du mich mit der Bescheinigung täuschen kannst?“

Die Bescheinigung wurde zerknüllt und vor Gretas Füße geworfen.

Greta hob den Kopf abrupt, die schlanke Gestalt zitterte und ihre blassen Lippen bebten: „Du...“

Die Kraft auf ihr Handgelenk nahm steil zu. Greta spürte, dass ihr Handgelenk fast von ihm gebrochen wurde. Sie runzelte die Stirn vor Schmerz, presste die Unterlippe zusammen aber sagte nichts.

„Hm, ich habe schon längst gedacht, dass du nicht ehrlich bist.“ Erwin erhöhte die Kraft in der Hand und zog sie zu sich, gab ihr keine Chance, sich zu wehren. Danach legte er ihr eine kleine durchsichtige Tasche in ihre Hand.

Greta schaute nach unten und sah die Tasche mit einer weißen Pille.

An etwas gedacht, wurde ihr Gesicht blasser. Mit zitternden Händen versuchte sie, die Pille zu werfen, aber unerwartet klammerte Erwin sie fester um.

„Was ich im Leben am meisten hasse, ist die Frau wie dich, die selbstsüchtig ist, aber immer die Unschuldige spielt, um andere Familie zu zerstören. Du hast mich doch mit einem Kind eines anderen und mit unreinen Absichten geheiratet. Erwartest du dann noch, nichts dafür zu erleiden?“

Er öffnete die Tasche mit seinen eigenen Händen, mit bösem Lächeln.

„Willst du bei Familie König bleiben, nicht? Sei gehorsam und schlucke diese Pille. Dann lasse ich dich hier als meine Frau bleiben.“

Ohne nachzudenken wusste Greta, was die Pille war. Ihr Gesicht wurde sichtbar blass, und ihr zierlicher Körper zitterte besonders stark unter seiner Umklammerung.

„Nein, ich will es nicht. Erwin, glaub mir, die Bescheinigung ist keine Fälschung. Ich habe das Baby wirklich abgetrieben. Glaub mir, glaub mir, bitte?“

Erwins Augen waren kalt wie Eis, seine langen Finger kniffen in ihren Unterkiefer und zwangen ihren Mund auf, dann schob er mit anderer Hand die Pillen gnadenlos direkt in ihren Mund.

Greta wehrte sich während des Prozesses, aber der Kraftunterschied zwischen Männern und Frauen war so groß, dass sie sich unter Erwins Umklammerung gar nicht bewegen konnte. Sie konnte nichts tun, als sehen, wie er ihr die Pille in den Mund schob.

Die Pillen zerlief etwas auf ihrer Zunge, deren bittere Geschmack Greta sehr unwohl machte und ihr Magen sofort empfindlich wurde.

„La…lass mich...los“

„Schlucke es unter.“ Erwin drückte sie erbarmungslos, versuchte, die Pillen in ihrem Mund herunter zu schieben. Er tat es ohne jede Emotion wie eine wiederbelebte Leiche, mit diesem erschreckenden Blick und Gesichtsausdruck.

Greta konnte schließlich es nicht aushalten und kam ein erbrechender Laut aus ihrer Kehle.

Erwin runzelte die Stirn.

Sie schein wirklich zum Erbrechen, dann ließ Erwin seine Hand los.

In der nächsten Sekunde stürzte Greta wie ein Pfeil heraus.

Erwin sah die zierliche Gestalt ins Bad eilen, auf dem Waschbecken liegen und sich übergeben. Sein hübsches Gesicht wurde wenig grün und verschärfte sich die Feindseligkeit in seinen Augen ein bisschen.

Greta erbrach sich furchtbar, wobei der bittere Geschmack der Pille in ihrem Mund lange genug blieb. Die Pille reizte ihre Geschmacksknospen und bracht sie dazu, sich wieder und wieder zu übergeben.

Zum Glück wurde die Pille aber auch ausgespuckt und nicht von ihr eingenommen.

Es dauerte sehr lang, bis Greta sich wieder erholte. Aber sie war total erschöpft und machte das Badzimmer nur mühsam sauber, bevor sie schlaff auf der Toilette saß.

Sie hatte gerade geduscht, doch jetzt stand der dichte und kalte Schweiß auf ihrer Stirn und ihrem Nacken.

Ihr Magen tut sehr weh...

Greta bedeckte unbewusst ihren Unterleib.

Sie erinnerte sich daran, dass die Pille ausgespuckt wurde. Aber wie konnte ihr der Magen wehtun? Konnte es sein, dass die unbewusste Einnahme schon wirkte?

Bei diesem Gedanken geriet Greta in Panik.

Mit dem blassen Gesicht wie ein Teufel stand sie von der Toilette auf, stolperte über ihre eigenen Füße, und ging mit der Hand auf ihrem Unterleib hinaus.

Erwin presste seine dünnen Lippen: „Wohin?“

Greta antwortete nicht und ging hartnäckig hinaus.

„Bleibe stehen!“ Erwin schrie. Unerwartet stoppte es Greta wirklich. Die zierliche Gestalt blieb einen Moment stehen, wo sie stand, fiel dann aber plötzlich zur Seite.

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