Bibliothek
Deutsch
Kapitel
Einstellungen

Kapitel 17 Ich meine, lass sie los!

Erwin hatte es doch nicht am Herzen und sah es noch als Vortäuschen an, also grinste er.

„Erbärmlichkeit vorzutäuschen ist für mich nicht gültig.“

Die zierliche Gestalt, die zu Boden gefallen war, bewegte sich doch gar nicht.

Erwin zog seine Augenbrauen hoch.

„Genug Drama, hm?“

Die Person bewegte sich immer noch nicht. Erwin verengte seine Augen leicht und fuhr seinen Rollstuhl nach vorne.

Endlich sah er, dass Gretas Gesicht so blass wie Papier war, sogar ihre Lippen die Farbe verloren hatten.

Erwins Herz krampfte sich bei diesem Anblick zusammen.

Zwanzig Minuten später befanden sie sich auf dem Korridor des Krankenhauses.

Erwin saß mit finsterem Gesicht in seinem Rollstuhl. Er sah Ben mit kaltem Blick, wie er stark beschäftigt mit der Angelegenheit war. Wenn alles fertig war, kam Ben auf ihn kam.

„Was ist los mit ihr?“ Erwin fragte mit unfreundlicher Stimme.

Ben bewegte den Mund und antwortete: „Der Arzt hat gesagt, dass sie sehr schwach ist. Außerdem ist sie noch krank und geistig erschöpft. Das alles bringt einen Einfluss auf ihre Schwangerschaft.“

Als Erwin das hörte, zog er seine Augenbrauen hoch und sagte nach einem Moment verächtlich: „Täuscht sie Erbärmlichkeit vor? Wirkt es so einfach auf die Schwangerschaft?“

Ben erwiderte: „…Herr Erwin, Frau Greta sieht wirklich unwohl aus. Und das ist die Diagnose des Krankenhauses.“

Erwins Blick wie ein scharfes Messer fiel auf Bens Gesicht und Ben hustete sofort leicht: „Es könnte die falsche sein. Also dann was hast du vor?“

Erwin erinnerte sich daran, dass sein vorheriges Ziel nicht erreicht worden war, weil die gegebene Pille von ihr ausgespuckt worden war. Seine Augen wurden langsam kälter: „Ruf den Arzt an und organisiere eine Abtreibung an ihr.“

Bei diesen Worten konnte Ben nicht anders, als zu starren: „Herr Erwin?“

„Wie kann sie erwarten, diesen Bastard zu behalten, indem sie vorgibt, krank zu sein?“

„Äh, ist Frau Greta das Baby noch nicht losgeworden?“

Ben rieb sich den Kopf: „Das geht zu weit! Sie ist jetzt deine Frau. Wenn dieses Kind zur Welt kommen würde, würde sie anderen zeigen, dass sie dich betrogen hatte, nicht wahr?“

Bei diesen Worten fing Ben an, sich vorzustellen, wie Erwin grün im Gesicht aussah, wenn er von seiner Frau betrogen wurde. Dann konnte er nicht anders, als zu lachen.

„Willst du sterben?“ Die kalte Stimme spritzte Ben wach wie ein Topf mit kaltem Wasser. Abrupt kam er wieder zur Besinnung und nickte: „Ich werde dann mal den Arzt holen.“

Ben ging schnell weg und Erwin fuhr seinen Rollstuhl in Richtung des Krankenzimmers. Die Räder glitten geräuschlos in den weißen Raum.

Der Geruch von Desinfektionsmittel war überall in dem Krankenzimmer. Die kleine und schlanke Gestalt lag auf dem Krankenhausbett, mit den Händen auf die Brust gelegt und ein friedlicher Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht. Sie sah gar nicht krank, sondern schlafend aus, abgesehen von dem blassen Gesicht und der Lippenfarbe.

Eigentlich war sie eine schlaue Frau, aber bei Unbewusst sah sie tatsächlich so aus.

Das Rad nährte sich dem Bett langsam.

Erwin richtete lange die tintenschwarzen Augen auf sie.

Spiegelt sie die Gebrechlichkeit vor, oder? Wie könnte es sonst ein solcher Zufall sein, zu diesem solchen Zeitpunkt in Ohnmacht zu fallen. Erwartete sie, dass sie dadurch diesen Bastard behalten konnte?

Während Erwin sie wie entrückt anstarrte, zuckte Greta mit der Wimper leicht und öffnete ihre Augen langsam.

Die verschlafenen Augen waren noch beschlagen. Mit Tränen verschwindend wurde ihre Sicht langsam klarer und endlich konnte sie den Anblick vor ihr deutlich sehen.

Die Augen sahen so ruhig aus wie eine kalte aber reine Quelle.

Elegant, tief und bezaubernd.

Erwin war fasziniert.

Im nächsten Moment schien ein Stein in Quelle geschleudert zu werden und der Spiegel der Quelle kräuselte sich.

Als Greta Erwin sah, setzte sie sich vor Angst auf. Ihr kleiner Körper schrumpfte in die Ecke und sie sah ihn mit den Augen voller Angst an.

Erwin verengte die Augen und biss die Zähne zusammen: „Bin ich der Teufel?“

Er war schlimmer als der Teufel.

Greta dachte schweigend in Inneren. Sie senkte den Blick und wagte es nicht, auf seinen Blick zu treffen.

„Bitte, lass ihn behalten.“

Einen Moment später flehte Greta ihn mit kleiner Stimme an.

Ihre Stimme war sehr heiser wie das Wimmern eines sterbenden Tieres, nicht sehr kraftvoll, aber kam mit dem Blutkreislauf sofort in Erwins Herz zu.

„Willst du mich mit einem Bastard überreden?“

Greta antwortete nicht, aber biss sich nur auf die Unterlippe.

„Bei Familie König zu bleiben oder das Kind zu behalten, musst du darunter eines auswählen.“

Greta sah auf und warf einen fassungslosen Blick auf ihn. Offensichtlich wurde bei ihr keine Gegenmaßnahme getroffen, besorgt und hilflos aussehend.

Die beiden starrten sich einfach nur an, als es ein Geräusch von Schritten entstand und Ben mit einem Arzt im Krankenzimmer auftraten.

„Doktor Schwarz ist hier.“

Greta blickte auf die beiden plötzlich auftauchenden Männer, glitt wenige Verwirrung über ihre Augen.

Was wollten sie tun?

Als sie Erwins kalten Augen traf, begriff Greta es blitzschnell.

„Sind Sie Frau Greta? Wollen Sie eine Abtreibung bekommen?“

„Nein!“ Greta weigerte sich lautstark. Ihr zierlicher Körper schrumpfte in eine Ecke und ihre Aura war abrupt von Traurigkeit durchdrungen. Sie absagte, andere sich ihr zu nähern.

„Frau Greta, es würde dir nicht weh tun, wenn du gehorchen wärst. Im andern Fall...“ Gerade hatte Ben das gesagt, kamen einige Männer in Anzügen und mit Sonnenbrillen von draußen, die offensichtlich dafür bereit waren.

Wenn sie nicht gehorchen wäre, würde sie mit Gewalt dorthin gebracht werden.

Aber na und? Sie wollte immer noch nicht damit einverstanden sein!

„Das könntet ihr euch abschminken!“ Greta biss sich auf die Unterlippe und blickte die Männer hartnäckig an: „Kommt nicht näher!“

Ben sah sie an und schüttelte sprachlos den Kopf: „Nehmt sie fest.“

„Ja!“

Die einige Männer traten auf Greta zu, während Greta darauf vorbereitet war und diese Leute mit ihren Händen und Füßen schlug.

Greta verhielt sich wie eine Verrückte und vergaß, dass sie vorhin gerade in Ohnmacht gefallen war. Jetzt geriet sie in Aufregung und fiel ihr wieder die Dunkelheit vor den Augen. Dann verlor sie bald das Bewusstsein, mit dem Körper auf das Krankenhausbett ohne Kraft fallend.

„Herr Erwin, sie...scheint wieder in Ohnmacht gefallen zu sein.“

Erwin hatte das Schauspiel immer an der Seite angeguckt und spöttelte: „Es ist zu dumm, den gleichen Trick zum zweiten Mal anzuwenden. Nimmt sie mit.“

Ben nickte und wies die Männer an, Greta zu bringen.

Gretas zierlicher Körper wurde ohne jeden Widerstand hochgehoben und ihr langes seidiges Haar wurde aufgelockert. Folgend neigte ihr Kragen sich zur Seite und ihre kleinen weißen Schultern guckten aus den Kleidern hervor.

Mit einem kurzen Blick spürte Erwin, wie seine Augen für einen Moment brannten. Bevor er reagieren konnte, waren die Worte bereits aus seinem Mund gekommen.

„Lass sie los.“

Die Männer erschauderten vor Entsetzen. War es Herr Erwin, der es gerade gesprochen hatte?

„Taub?“

Die einige Männer reagierten darauf und stellten Greta schnell zurück.

Ben verstand es nicht und musste nur fragen: „Herr Erwin, was ist los?“

Erwin fuhr den Rollstuhl hinüber und blieb vor ihr stehen. Er streckte seine Hand nach unten, um Gretas Knopf zu schließen, der beim Widerstand öffnet wurde. Einen Moment später realisierte er, was er tat.

Die Menge schaute ihn mit fassungslosen Gesichtern an. Er schien etwas Seltsames zu tun.

Nachdem Erwin darauf reagiert hatte, zog seine Hand zurück. Aber in seinem Lächeln lag eine schreckliche Drohung.

„Auf jeden Fall ist sie meine Frau. Wenn ich herausfinde, dass ihr etwas gesehen oder berührtet habt, was ihr nicht solltet, werde ich euch das Leben schwerer machen als den Tod.“

Die mehrere Männer nickten mit dem Kopf: „Wir haben es verstanden, Herr Erwin.“

Bei diesen Worten spürte Erwin ein Ziehen an seinem Kragen. Er drehte seine Augen um und fand, dass Greta mit verweinten Augen und einem erbärmlichen Gesichtsausdruck dalag, wie ein kleines verlassenes Tier.

Sie bat ihn mit der schwachen Stimme: „Erwin, behalte ihn, bitte?“

Nach diesem Wort fiel sie wieder in Ohnmacht und die Hand, die an der Ecke seines Mantels zerrte, fiel mit ihr.

Das Krankenzimmer war still. Erwin saß unbewegt, mit den tiefen Augen auf ihr hübsches weißes Gesicht fallend.

Nach einem langen Moment schaute Ben besorgt zu Greta und leckte sich über die Unterlippe: „Herr Erwin, wie…wie wäre es ohne Abtreibung?“

Laden Sie die App herunter, um die Belohnung zu erhalten
Scannen Sie den QR-Code, um die Hinovel-App herunterzuladen.