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Charlotte

Es waren einige Tage vergangen und Ava war auch angereist. Sie war außer sich vor Sorgen und ich war ihr sehr dankbar, dass sie jetzt für Dad da war und versuchte alles am laufend zu halten. Dieser Vorfall war für alle grauenhaft und Dad hatte das alles sichtlich mitgenommen. Er wirkte kränker und etwas dünner, sprach auch kaum und sah immer so gedankenverloren aus. Ava sagt, ich soll ihm Zeit lassen und dass er sich in einigen Tagen erholen wird, was ich etwas bezweifelte. Die nächste große Sorge die ich hatte war, wie wir mit Isabella umgehen müssten, wenn Sie aufwachte. Es war eine Höllenqual sie weinen und schreien zu hören, ob ich dass nochmal schaffen würde war fraglich. Wie mus es dann erst ihr gehen? Ihr Gesicht war tatsächlich schon nach drei Tagen fast verheilt. Ava hatte mir geraten, Isabella an ihren wunden Stellen Zinksalbe zu schmieren und sie bewirkte wunder.

Ich hielt ihre Hand und streichelte ihren Handrücken. Sie war mein ein und alles, ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben. Ich konnte sie nicht beschützen und das würde mir immer ein Dorn im Auge sein.

,,Izzi?"

Piep Piep Piep Piep

Nur die Geräte piepten, ansonsten antwortete mir keiner.

,,Wie kann ich dir nur helfen?"

Ich war am verzweifeln.

,,Charlotte?" Ich hörte die vertraute Stimme von Dr. Rodriguez, wischte mir die Tränen weg und stand auf.

,,Ja?"

,,Gehts dir gut?"

,,Ja Doktor Bestens."

Er nickte.

,,Du kannst mich Jack nennen."

Ich nickte.

,,Wie gehts deinem Vater?"

Ich seufzte.

,,Er wird schon wieder."

,,Leider kann man die Unterwelt nie verlassen ohne Konsequenzen zu tragen. Dein Vater hat fünfzehn Jahre in Ruhe gelebt, jetzt holt ihn sein altes Leben ein."

,,Dad hat sich das Leben nicht ausgesucht. Er wurde da hinein geboren, er hat sich direkt nach dem Tod unseres Grandpas von all diesen Dingen abgewandt. Leider hast du recht, die Konsequenzen sind schrecklich. Das hätte nie passieren dürfen." ich hatte nicht mal gemerkt, das mir wieder Tränen runterliefen.

Jack hielt mir ein Taschentuch hin.

,,Danke."

,,Im ersten Moment als ich dich gesehen hatte, wollte ich dir den Kopf abreißen, aber dann habe ich gemerkt dass du Charlotte bist", gab er ehrlich zu. Ich sah ihn überrascht an.

,,Du dachtest ich wäre sie", stellte ich fest.

Er nickte.

,,Ja."

,,Kann es sein... also... hat mein Grandpa wirklich einen aus eurer Familie ermordet?", ich wusste es bereits, aber ich konnte es nicht glauben.

,,Meinen Vater."

Ich erstarrte.

Das konnte doch nicht wahr sein.

,,Es tut mir schrecklich leid. Ich weiß, dass eine Entschuldigung deinen Vater nicht zurück bringen kann, aber Isabella und ich teilen nicht die selben Werte und Normen, Dad schon gar nicht."

,,Deswegen solltet ihr euch auch komplett von der Unterwelt fern halten, aber du heiratest meinen geschätzten Cousin. Dir ist klar was du tust?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein. Ich bin ehrlich, ich weiß gar nichts. Ich kenne ihn nicht, habe noch nie von ihm gehört aber ich musste sie retten und Dad war verzweifelt. Ich habe keinen anderen Weg gesehen."

Er nickte verstehend.

,,Charlotte, du hast noch keine Ahnung. Sobald du mehr weißt wirst du das ganze nicht wollen. Ich weiß du hast gerade andere Sorgen, aber solltest du ein Kind mit ihm haben wird er der nächste sein der den Platz einnimmt."

,,Ich.... ich verstehe das alles noch nicht so ganz", sagte ich entschuldigend.

Er nickt.

,,Daran zweifele ich nicht."

,,Ich weiß nur grob das es sowas wie einen Rat gibt und dann die Gruppen, Clans und keine Ahnung. Mehr weiß ich nicht, Dad redet nicht gerne darüber."

,,Verständlich, ich bin auch nicht mehr direkt drin. Ich kann die Mafia auch nicht ganz verlassen, aber ich habe einen Mittelweg gefunden und das hat dein Vater nicht. Er hätte sich Geld von der Bank leihen sollen anstatt sich wieder auf die Unterwelt einzulassen."

,,Ich kann es nicht mehr ändern. Außerdem ist Dad nicht gerade in der Verfassung zu sprechen.

,,Ich muss jetzt auch los. Wir sehen uns jetzt sowieso öfters, also bis dann."

,,Bis dann." Jack verließ das Krankenzimmer und ich schaute wieder zu meiner Schwester.

,,Ich liebe dich Isabella, ich hoffe du weißt das."

Auch ich machte mich auf den Weg nach Hause, es war ein langer Tag gewesen und ich wollte schlafen.

Ich war völlig fertig, hatte den Schlaf dringend nötig. Ich hoffte sehr Provigil nicht nehmen zu müssen. Es gab eine Zeit im Studium, da war ich süchtig nach dieser Wachmacherpille gewesen, obwohl man rein theoretisch nicht süchtig werden kann, immer hin ist es kein Stimulans. Das viel größerer Übel war, dass sie umsonst waren und mich nichts abhalten konnte sie zu nehmen.

Ich musste im Restaurant helfen, Dad fühlte sich nicht gut. Deswegen beschloss ich doch die Tablette zu nehmen. Ich stieg die Treppen zu meinem Zimmer hoch, wühlte in meiner Tasche rum und fand die Packung.

Damit konnte ich bis zu 40 Stunden wach bleiben.

Ich schluckte sie runter mit ausreichend Wasser.

Als ich mich etwas besser fühlte, stieg ich die Treppen runter und verließ das Haus. Ich ging ins Restaurant und half Priya und Akash. Hauptsächlich schnitt ich Gemüse.

,,Miss Charlotte, wann haben Sie sich zuletzt ausgeruht?", fragte Priya mich und ich sah sie lächelnd.

,,Ich bin ausgeruht, mach dir da keine Sorgen." Sie nickte und ließ mich weiter meine Arbeit verrichten. Ich arbeitete bis 20 Uhr durch, hier fand nämlich der Schichten Wechsel statt. Akash und Priya werden von Prem und Sanjay abgelöst.

Ich ging nach Hause weil ich noch viel zu tun hatte.

Ich wollte Isabella sobald sie erwachte aus der Stadt haben. Ich musste vorher alles vorbereiten, Dad hatte meine Studienkosten immer bezahlt und da ich bei Ava gewohnt hatte, hatte sie darauf bestanden kein Geld für meine Lebensmittel Versorgung anzunehmen. Dad hatte mir jeden Monat Taschengeld überwiesen, dass ich auch teilweise angespart hatte. Ich denke es wird an der Zeit herauszufinden, wie viel es ist.

Ich holte meine kleine Kiste, die aussah wie eine kleine Schatzkiste, unter dem Bett hervor und machte es mir bequem auf dem Bett. Ich öffnete sie und es sprangen ein Haufen Geldscheine hervor. Ich nahm alle raus und begann sie zu zählen. Ich hatte über drei Jahre lang mehr oder weniger jeden Monat um die 50- 70 Doller gespart. Ich war gespannt wie viel es jetzt tatsächlich ist.

Es waren tatsächlich 4580 Dollar.

Das machte mich tatsächlich ganz schön glücklich. Isabella würde dieses Geld gut gebrauchen können. Ich hatte in den letzten Jahren auf Kinobesuche oder sonstiges verzichtet. Ich wollte nicht, dass Izzi das gleiche tat.

Ich holte meinen Laptop raus, ich musste die Bewerbung für Isabella abschicken. Alles zusammenzustellen dauerte tatsächlich eine Ewigkeit. Wir hatten schon Mitternacht. Als ich auf abschicken klickte, hatten wir schon kurz vor eins.

Ich klappte mein Laptop zu und zog mich aus. Ich musste duschen, also stellte ich mich unter die Dusche und ließ das lauwarme Wasser auf meine Haut prasseln. Es tat so gut. Ich rasierte mich und cremte mich anschließend ein, zog mir meine Schlafshorts und mein Top an, dazu zog ich mir noch Socken an und lief nach unten. Ich konnte tatsächlich etwas essen. Ich schaute in den Kühlschrank und fand die Spagetti die Ava heute gemacht hatte in einer Frischhaltedose. Ich nahm sie raus, machte sie mir warm und ass sie komplett auf. Dann kam mir der Gedanke einmal nach Dad zu schauen.

Ich ging wieder nach oben und spähte durch seine Tür, es war dunkel in seinem Zimmer und er schien zu schlafen. Er sollte sich ausruhen, er hatte viel Stress und Verantwortungen. Ich schloss wieder die Tür und überlegte was ich tun soll, den schlafen konnte ich ja nicht.

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