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Erwacht

Charlotte

Es waren zwei Wochen vergangen und gestern wurden Izzis Fäden gezogen. Die Verletzungen fielen nicht wirklich auf und ich hoffte sie musste sich nicht verletzt vorfinden wenn sie aufwachte.

,,Wir hoffen schon seit gestern, dass sie aufwacht. Sie wissen es dauert. Es braucht Zeit, aber vielleicht wacht sie ja heute auf", sagt die Schwester lieb und ich lächelte sie an.

Ich setzte mich auf den Besucherstuhl und nahm Izzis Hand in meine. Die Krankenschwester ließ mich alleine und ich legte meinen Kopf auf das Krankenbett. Ich merkte es nicht mal wirklich und schlief ein.

Mom.

Ich regte mich etwas.

Mom.

Ich stand auf, Isabella bewegte sich leicht.

Mom, sagte sie.

,,Ich bin hier Izzi."

Ich drückte auf dem Knopf, damit jemand kam, anscheinend brauchte ich das nicht, da Jack im selbem Moment rein kam.

,,Sie wacht auf", sagt er erfreut.

,,Char?"

,,Ja ich bin hier."

Ich strich ihr übers Haar.

,,Was ist passiert? Wo bin ich?"

,,Du bist im Krankenhaus Isabella. Ich bin Dr. Jack Rodriguez, du kannst mich Jack nennen", stellte er sich vor und mass ihren Blutdruck.

,,Warum liege ich im Krankenhaus Charlotte?", fragt sie leise.

Was sollte ich jetzt sagen?

,,Was ist das letzte, woran du dich erinnern kannst?", fragte Jack sie.

Gute Frage!

,,An nichts wirklich. Ich bin aufgewacht und bin frühstücken gewesen. Wir wollten auf die Arbeit. Was ist den passiert? Habe ich mich verletzt?", sie schien verwirrt zu sein.

,,Ja. Ja du hast dich auf dem Kopf verletzt, eine blöde Gehirnerschütterung." Jack schien über meine übereifrige Antwort überrascht zu sein.

Ich ignorierte es.

,,Echt? Wow. Ich hatte noch nie eine Gehirnerschütterung", sagte Izzi.

,,Ich habe auch gute Nachrichten für dich. Ich habe dich für das nächsten Semester eingeschrieben. Du bist als Medizinstudentin an der New Yorker Universität angemeldet", sagte ich zu ihr lächelnd.

,,Ernsthaft?", fragte sie aufgeregt.

,,Ok Mädels, ihr solltet euch weniger aufregen. Das ist noch nicht ganz gesund für dich Isabella. Herzlichen Glückwunsch trotzdem. Ruh dich aus. eine Schwester kommt gleich. Charlotte komm mal mit."

Ich begleitete Jack aus dem Zimmer.

,,Sie ist jetzt aus der Gefahrenzone raus oder?"

Er seufzte.

,,Du kannst nicht wissen ob sie einen dauerhaften Gedächtnisverlust hat oder nur einen kurzzeitigen. Du musst ihr die Wahrheit sagen oder sie findet es raus. Denkst du, du kannst ihr verschweigen was mit ihr passiert ist? Es könnte auch jetzt schon sein, dass sie sich erinnert."

,,Wie finden wir es raus? Ob das jetzt kurzzeitig ist oder dauerhaft? Mir ist es lieber wenn es vergessen bleibt."

,,Die Realität zu verdrängen wird die Tatsache nicht ändern Charlotte", versuchte er mir Vernunft einzureden.

,,Ich muss wissen ob es dauerhaft ist oder nicht."

Jack schüttelte den Kopf.

,,Ich kümmere mich darum."

,,Danke."

Er nickte nur. Ich verstand ihn ja, aber was sollte ich sonst tun?

,,Es kann sein, dass sie an einem Schädel-Hirn-Trauma leidet und dieser Vorfall auch nie wieder in ihrem Gedächtnis wiederkehrt", sagt er. Es hörte sich eher wie eine Warnung an.

,,Was willst du mir damit sagen?"

,,Ihre Verletzungen sind größernteils verheilt, aber das wird ihre Jungfräulichkeit nicht zurückholen. Das ist dir klar oder?", fragt er mich und ich nickte.

,,Es gibt Fälle wo das Häutchen schon vorher zerrissen ist oder manche haben überhaupt keins. Das ist kein Problem."

Er zuckt mit den Achseln.

,,Du übernimmst die Verantwortung für alles."

,,Einverstanden."

,,Ich schicke gleich den Arzt zu ihr, aber überdenk deine Entscheidung, sollte sie wirklich an einer Kongrade Amnesie leiden hintergehst du sie."

Ich nickte.

,,Ich weiß was ich tue."

,,Gut zu wissen."

Ich ging wieder zu Isabella wo auch schon eine Krankenschwester bei ihr war und sich mit ihr unterhielt.

Ich ließ sie deswegen wieder alleine und rief Dad an.

,,Hallo."

,,Dad! Izzi ist wach!"

,,Wirklich? Wie geht es ihr?", fragt mein Vater voller Freude.

,,Sehr gut und Dad?"

,,Ja?"

,,Sie weiß es nicht mehr. Sagt es ihr nicht. Keiner!", sagte ich streng.

,,Ist das dein Ernst?", fragt mein Vater mich und ich seufzte.

,,Ich halte es für angemessen. Was sagst du dazu?"

,,Mir ist eine glückliche Bella lieber als eine leidende", gibt er ehrlich zu.

,,Es kann sein, dass sie sich vielleicht nie wieder daran erinnern kann. Ich denke, dass ist besser so."

,,Wie du meinst Chiara. Ich stehe hinter dir, ich mache mich auf den Weg. Ich bringe Ava mit."

,,Gut Dad bis später."

Ich ging zurück zu Izzi.

,,Wann fängt mein Studium an?", fragt sie aufgeregt.

Ich lachte leise.

,,In einem halbem Jahr mein Schatz, aber mach dir da keine Sorgen. Ich werde dich schon vorher nach New York schicken, damit du dich da einleben kannst, dir die Wege merken kannst."

Und einfach weg von hier bist. Weg von allem.

,,Ich bin so glücklich, ich liebe dich so Char."

Mir stiegen Tränen in die Augen und ich umarmte sie.

,,Hey wein nicht.", sagte sie.

,,Das sind Freudentränen. Ich bin unfassbar glücklich dich zurück zu haben, du hast zwei Wochen geschlafen. Erschreck mich nie wieder so!", warnte ich sie.

,,Bin ich auf den Kopf gefallen?"

,,Ja sowas in der Art."

,,Ich kann so tollpatschig sein manchmal. Tut mir leid, wo ist Dad?", fragt sie interessiert.

,,Er kommt."

Es wurden noch einige Tests an ihr durchgeführt und Dad und Ava kamen Izzi besuchen. Sie war auch schnell wieder eingeschlafen.

Ava stritt mit mir leise auf den Fluren, dass wir das ganze von Izzi nicht geheim halten konnten, doch ich hatte das letzte Wort. Sollte mich Isabella irgendwann hassen, wenn sie sich daran erinnert, aber ich werde sie jetzt nicht in Angst und Schrecken versetzten.

Dad war meiner Meinung und recht froh, der Situation entkommen zu sein. Er hoffte nur, dass sie nicht schwanger wurde. Das hoffte ich auch, es konnte eigentlich nicht möglich sein, immerhin wurde alles unten sauber gemacht.

Dad ging wieder mit Ava. Ich blieb stundenlang neben Izzis Bett sitzen bis Jack wieder kam.

,,Komm kurz mit", bat er mich.

Ich stand auf und folgte ihm.

,,Ich dachte du wärst gegangen. Du solltest deine Gesundheit nicht gefährden. Wann hast du das letzte mal etwas gegessen?"

Wie auf Knopfdruck, ließ sich mein Magen hören.

Ich stöhnte. Echt schlechtes Timing.

Er sah mich entgeistert an.

,,Ich gehe gleich nach Hause und Esse auch etwas. Lass uns erst mal reden." Er nickt ergeben, ich folgte ihm in sein Büro und setzte mich auf das angebotene Plätzchen.

,,Und was sagt der Arzt?"

,,Sie leidet definitiv an einem Schädel-Hirn-Trauma, dass zu einer Amnesie geführt hat. Es kann sein, dass sie sich nie wieder daran erinnert. Es kann aber auch sein, dass wenn sie einer Emotion ausgesetzt ist wie starke Angst oder einer Situation wie dieser, das dann die Erinnerung zurück kommt", erklärt er.

,,Das wird nicht passieren, ich werde sie wegschicken."

Ich war überzeugt sie raushalten zu können.

Jack schaute auf sein Handy.

,,Jace kommt gleich. Ich hatte ihm gesagt, dass Isabella wach ist."

Ich nickte.

,,Danke für Isabella", bedankte ich mich von Herzen.

,,Das ist mein Job Charlotte."

Jace

Ich schlenderte durch die Gänge des Krankenhauses mit einem Strauß bunter Blumen und einer Pralinenpackung worauf Gute Besserung stand. Ich wollte erstmal bei meinem werten Vetter vorbei schauen bevor ich mich auf den Weg zu Isabella Sanchez machte. Ich war mit sicher, dass keiner glücklicher als ich war dass die kleine Sanchez lebte. Da kamen mir die noch anstehenden Kosten so wenig vor und das meine Pläne Realität gewannen zeigte mir nur, dass Gott auf meiner Seite war. Niemand konnte mich mehr abhalten Charlotte zu heiraten. Ich lief auf dem Flur Jack über den Weg.

,,Jace. Geh schon mal in mein Büro, ich komme sofort."

,,Klar."

Ich betrat Jacks Büro und setzte mich auf den Stuhl.

Ich hatte seit der Nachricht, dass Isabella wach war ein Dauer Grinsen im Gesicht. Das musste ich gleich bevor ich zu ihr ging ändern, aber noch konnte ich mich freuen.

Jack kam rein, er sah gestresst aus.

,,Ich gebe dir eine Kurzfassung. Isabella kann sich wegen einem Schädel-Hirn-Trauma nicht mehr erinnern", erzählt er schnell.

,,Was du nicht sagst!", ich grinste.

,,Charlotte hat gesagt, dass sie es ihr nicht sagen wird und auch kein anderer. Was mich stark interessiert ist, kann es sein das Charlotte, Isabellas Mutter ist?"

,,Wie auch immer du auf diese absurde Idee kommen konntest. Nein! Sie ist nur drei Jahre älter. Dafür müsste sie doch mindestens noch mal zehn Jahre älter sein oder nicht?"

Wie kam der Idiot jetzt darauf?

Er seufzte.

,,Ich brauche Schlaf, natürlich ist sie nicht die Mutter! Wie kann ich auch sowas denken. Charlotte sieht aus wie 16. Wie alt ist sie eigentlich? Isabella ist 18, dass weiß ich. Ach Mann, du sagtest gerade drei Jahre...", plapperte mein Cousin runter.

,,Du brauchst dringend Schlaf mein Freund."

Er nickte.

,,Ich bin gleich durch."

,,Ist jemand bei Isabella?"

,,Charlotte war es gerade. Ich hatte ihr zwar gesagt, sie soll nach Hause, da sie bestimmt genauso müde ist wie ich und sie hat auch nichts gegessen, ich habe es zumindest. Sie sitzt den ganzen Tag an Isabellas Bett. Ich hatte ihr, aber gesagt das du kommst."

Ich nickte.

,,Ich störe dich nicht weiter Jack. Ich gehe zu Isabella."

Die Tür zu Isabellas Zimmer war einen Spalt weit geöffnet.

Ich klopfte an und hörte Charlottes Stimme die ein Herein rief.

,,Hallo", begrüßte ich die Mädels.

,,Ich glaube Sie sind...", fing Isabella an.

,,Izzi, das ist Jace. Jace das ist Isabella, meine Schwester", stellte sie uns gegenseitig vor. Isabella schaute Charlotte kurz erschrocken an.

,,Die sind für dich. Ich hoffe du erholst dich schnell wieder."

Ich gab Isabella die Blumen und die Pralinen.

Sie wirkte noch etwas kränklich, aber sie sah tausend mal besser aus als das erste mal als ich sie sah. Da war sie nackt und voller Blut gewesen.

,,Ich denke mal deine Schwester hat dir nichts von mir erzählt. Ich bin ihr Freund, Jace Rodriguez."

Isabella wurde bleich.

,,Izzi?", fragte meine Hübsche sie besorgt.

,,Der Jace Rodriguez?", fragte Izzi ihn. Ohh sie kannte mich anscheinend. Jetzt war es Charlotte, die keine Farbe mehr im Gesicht hatte.

,,Ich fürchte ja", sagte ich entschuldigend.

Isabella sah ihre Schwester an.

,,Weiß Dad davon?"

,,Ja, er hat das vor einigen Wochen erfahren und er ist sehr glücklich, dass ich einen so lieben... ähm."

Ich könnte lachen, Daniel Sanchez könnte nie glücklich darüber sein.

,,Dad ist mit eurer Beziehung einverstanden?", die Skepsis stand der kleinen Sanchez ins Gesicht geschrieben.

,,Ja?", Oh Darling das klang eher nach einer Frage.

,,Tut mir leid Jace. Es hatte mich überrascht den Freund meiner Schwester so kennenzulernen. Es freut mich sehr."

Das bezweifle ich.

,,Schon gut", sagte ich sanft zu ihr.

Vor ihr musste ich den lieben Kerl spielen.

,,Also deine Schwester erzählte mir, dass du einen Platz für dein Studium bekommen hast."

Ah jetzt fing sie an zu strahlen.

,,Ja."

,,Herzlichen Glückwunsch. Was willst du dafür haben?", fragte ich Sie.

,,Ich will deinen Laptop Char!", sagte sie zu ihrer Schwester gewandt, die fehl am Platz zu scheinen schien.

,,Ja also, ich kaufe dir einen."

,,Ach wirklich?", fragte Isabella sie überrascht.

Sie nickte.

,,Wo ist mein Handy?", fragte Isabella Charlotte und jetzt schien sie völlig überfordert zu sein.

,,Dein Handy ist dir aus der Hand gefallen und kaputt gegangen. Weißt du nicht mehr?", fragte ich sie.

Sie schüttelte den Kopf.

Charlotte schien vor Erleichterung einzuatmen.

,,Da waren so viele Sachen drauf", sie zog ein Schmollmund.

Ja das kannte ich von meiner eigenen Schwester Mira. Sie konnte auch ihr Handy nicht weglegen.

,,Ich hole dir ein neues, als Studium start Geschenk", teilte ich ihr mit.

,,Nein. Nicht nötig, ich mache das schon", sagte Charlotte.

,,Komm schon Baby, da ist nichts falsch daran."

,,Gehts dir gut Char?", wollte Isabella wissen. Sie war kreidebleich.

,,Natürlich nicht!", sagte ich schnell.

Ich ging zu Charlotte und legte einen Arm um sie.

,,Sie hat nichts gegessen, mach dir keine Sorgen. Jetzt bin ich da, ich kümmere mich um sie."

,,Ernsthaft Char? Du hast nichts gegessen? Du bist schon den ganzen Tag hier und passt auf mich auf. Warum passt du auf dich selber nicht auf?", schimpfte sie mit ihr.

,,Los geh und iss was und ruh dich aus", befahl sie.

Charlotte nickte.

,,Mach dir keinen Kopf Isabella. Ich kümmere mich um deine Schwester, es war schön dich endlich kennenzulernen. Können wir los Charlotte?"

Sie nickte.

,,Nach dir." Ich ließ ihr den Vortritt.

Verdammt ihr Arsch! In dieser Jeans sah ihr Hintern einfach nur köstlich aus und in meiner Hose wurde es eng. Warum trug sie bitte sowas? War ihr das überhaupt bewusst wie viele Leute ihr da hinterher schauten?

Ich legte meine Hand auf ihren Rücken.

,,Komm lass uns essen gehen."

,,Du brauchst deine Zeit nicht mit mir verschwenden. Ich fahre nach Hause und esse da was", sagte sie.

Ich holte meine kalte Seite wieder hervor.

,,Das war keine Bitte Charlotte, wir müssen reden und das können wir auch heute beim Essen tun."

Sie verschränkte ihre Arme unter ihrer Brust und nickte einfach. Das puschte ihre Brüste nach oben und ich versuchte sie nicht anzustarren. Sie schien auch nicht wirklich bei sich zu sein, ansonsten hätte sie es gemerkt.

Verdammt. Manchmal hasste ich den männlichen Ego echt.

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