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Kapitel 11 Hatte nicht genug Glück

Cecilia saß in Norberts Auto und sagte die ganze Fahrt über kein Wort.

Bald erreichten sie das alte Haus der Familie Schricker.

Georgia Clinton, auch bekannt als die alte Frau Schricker, lebte in einem Vorort und war eine ruhige Person, die an den Buddhismus glaubte. In ihrem Haus gab es nur wenige Bedienstete.

Aus der Ferne hörte Cecilia das Husten von Frau Georgia.

"Geh und stell dich an die Tür." Frau Georgia war blass und sah nicht gut aus. Sie sprach kalt mit Norbert, bevor sie Cecilia ins Haus geleitete.

"Ich habe nicht erwartet, dass so etwas Großes kurz nach meiner Rückkehr passieren würde. Cecilia, du bist zu impulsiv."

Cecilia wusste, dass Frau Georgia über ihre Scheidung sprach.

Sie trat langsam vor, nahm Frau Georgias Hand, wie sie es immer tat, und lächelte leicht: "Frau Georgia, du solltest dich für mich freuen. Ich kann endlich ich selbst sein, nicht wahr?"

Frau Georgia rief Norbert draußen vor der Tür mürrisch zu und wandte den Kopf. Sie war ein wenig traurig: "Norbert war so dumm, dich verloren zu haben. Jetzt nennst du mich sogar schon so höflich Frau Georgia."

Cecilia war fassungslos und ihr standen die Tränen in den Augen: "Oma".

Frau Georgia klopfte ihr auf den Handrücken: "Cecilia, ich weiß, was du all die Jahre für Norbert empfunden hast. Kannst du wirklich loslassen?"

"Ich habe keine andere Wahl, als loszulassen." Cecilias Herz tat weh. Was könnte sie tun, wenn sie nicht loslassen würde? Es war wirklich genug.

Frau Georgia zog sie in eine Umarmung und klopfte ihr auf den Rücken: "Ich nehme es dir nicht übel, dass du dich von Norbert scheiden lässt. Ich wusste, dass dieser Tag früher oder später kommen würde. Norbert hatte nicht genug Glück."

Cecilia lehnte sich leise in die Arme von Frau Georgia.

In all den Jahren, die sie bei der Familie Schricker verbracht hatte, war Frau Georgia die einzige Person, die sie mit Freundlichkeit behandelt hatte.

Da Frau Georgia auf sie aufpasste, wagten Jennifer und Logan nicht, sie nach Belieben zu schikanieren, und mussten vorsichtig sein. Sie hatte Frau Georgia schon lange als Familie betrachtet.

Cecilia bedauerte die Scheidung nicht, und es tat ihr nur ein bisschen leid, dass sie nicht an ihrer Seite sein konnte, um sich um sie zu kümmern.

"Cecilia, ich habe Norbert aufwachsen sehen und kenne sein Wesen. Wenn er dich jemals zurückbekommt, wirst du dann zurückkommen?"

Frau Georgia konnte ihre wunderbare Schwiegerenkelin nicht loslassen und hoffte natürlich, dass die beiden in Zukunft wieder zusammen sein würden.

Aber Cecilia war nicht naiv. Sie wusste, dass die einzige Person, die Norberts Herz erweichen konnte, Klara war, nicht sie.

Cecilia lachte über sich selbst: "Aber, Oma, er mag mich nicht. Das hätte ich schon vor sechs Jahren begreifen müssen."

Frau Georgias Gesicht wurde grimmig, als auch sie erkannte, was vor sich ging.

"Oma, ob ich nun deine Schwiegerenkelin bin oder nicht, du wirst immer in meinem Herzen sein." Sie streckte die Hand aus, streichelte Frau Georgia über das Haar und lächelte: "Du musst glücklich sein und gesund werden. Mach dir keine Sorgen um den Rest."

Norbert stand schweigend draußen.

Er war sich der Verbindung zwischen Cecilia und Frau Georgia bewusst.

Auch wenn er Cecilia in all den Jahren nicht mochte, konnte er nicht leugnen, dass Cecilia sehr gut zu Frau Georgia gewesen war.

Auch wenn Jennifer und Logan sie nicht gut behandelten, kümmerte sie sich um sie.

Norbert war empört, als er erfuhr, dass Cecilia für den Autounfall von Klara verantwortlich war. Aber da sie Frau Georgia wirklich treu ergeben war, beschloss er, sie gehen zu lassen.

Es war die letzte Gnade, die er für sie hatte.

Es dauerte lange, bis die beiden aus dem Haus kamen.

"Cecilia, komm mich so oft besuchen, wie du kannst. Ich fürchte, ich habe nicht mehr viele Tage zu leben."

"Großmutter, was redest du da für einen Unsinn? Du wirst ein langes Leben haben. Ich werde dich oft besuchen."

In diesem Moment trat Norbert vor: "Ich fahre dich zurück".

Cecilia lehnte distanziert ab: "Nein, es kommt mich jemand abholen." Dann drehte sie sich um und ging auf den schwarzen Maybach zu, der schon längst eingetroffen war.

Norberts Augen vertieften sich. Es war Tim mit dem männlichen Model.

Das gemütliche Bild der drei, die sich unterhielten und lachten, war ihm ein wenig unangenehm.

Frau Georgia hustete ein paar Mal und war ein wenig außer Atem: "Ich bin zu alt, um mich in deine Angelegenheiten einzumischen. Aber Norbert... Ich hoffe, du wirst es nicht eines Tages bereuen."

Frau Georgia, die ihn immer geliebt hatte, war so enttäuscht von ihm, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte und mit Hilfe ihrer Zofe zurückging.

Norbert stand allein in der Tür, und sein Gesicht war ausdruckslos.

Bedauern?

Unmöglich.

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