Bibliothek
Deutsch
Kapitel
Einstellungen

Das große Kennenlernen

Auch ein paar Tage später herrschte immer noch eine komische Stimmung zwischen den Freunden. Irgendwie konnte und wollte niemand so recht begreifen, was da wirklich zwischen Katy und Milo passiert war. Keiner verstand so richtig, was da in Milo gefahren war. Nicht einmal seine besten Freunde Flynn und Tyler verstanden ihn.

In den letzten Tagen haben die beiden immer wieder versucht, mit ihm darüber zu reden, denn sie wollten ihn einfach nur verstehen. Aber Milo reagierte weder auf ihre Anrufe, noch schrieb er ihnen zurück. Auch öffnete er ihnen nicht seine Türe, wenn sie bei ihm Sturm klingelten.

Es war einfach zum verrückt werden, denn nicht nur die Jungs wollten Antworten haben, sondern auch die Mädchen - insbesondere Katy.

Immer wieder suchte sie das Gespräch mit Lia, in der Hoffnung, dass diese endliche Antworten auf die tausend Fragen in ihrem Kopf hatte. Aber auch Lia hatte einfach keine Antwort parat, die das ganze erklären konnte.

Flynn hatte Lia und Katy zwei Tage später abgeholt, da Chris und Eric wichtige Termine hatten und die nicht abgesagt werden konnten. Lia wollte bei ihrem Verlobten sein und Katy hätte sich am liebsten irgendwo versteckt. Doch Flynn akzeptierte ihr nein nicht und so kam sie mit zu ihm.

Er kümmerte sich total liebevoll um Katy, versuchte immer wieder sie zum Lachen zu bringen - meistens aber mit wenig Erfolg.

Eines Abends, als die Freunde wieder einmal zusammenkamen, um zu besprechen, was sie tun könnten, kam Flynn eine Idee. „Was, wenn wir es einfach nochmal versuchen? Wir könnten zu ihm fahren und nicht lockerlassen, bis er uns endlich zuhört. Irgendwann muss er doch reden," schlug er vor.

„Vielleicht hast du recht," antwortete Tyler nachdenklich. „Wir haben es ja noch nie wirklich lange genug probiert. Vielleicht geben wir zu schnell auf."

Katy nickte zustimmend. „Ich kann einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken, was passiert ist. Wir müssen es versuchen."

Auch die anderen nickten zustimmend. Man überlegte sich noch einen Plan, wie man vorgehen wollte, in der Hoffnung, dass dieser auch funktionierte. Während die Freunde sich noch über belangloses unterhielten, fiel Flynn im Augenwinkel auf, dass Lias Augen immer wieder zufielen. Kein Wunder, es war ja auch schon verdammt spät und seine Verlobte hatte in der letzten Zeit nichts als Stress in der Praxis.

Er machte die anderen darauf aufmerksam und sie verstanden sofort, was er meinte. Leise standen sie auf und räumten die Küche auf, während Flynn Lia vorsichtig auf den Arm nahm und sie ins Bett brachte.

Nachdem er Lia zugedeckt und ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte, kehrte Flynn leise zurück zu den anderen. „Wir sollten für heute Schluss machen und vielleicht morgen weitermachen. Jeder braucht seinen Schlaf," flüsterte er. „Außerdem muss ich Lia morgen noch beibringen, dass wir uns am Abend mit meinen Eltern treffen."

Tyler schaute ihn völlig überrascht an während er fast vom Stuhl fiel und selbst Katy verschluckte sich an ihrem Wasser. Prustend und hustend fragte sie, ob sie richtig gehört hätte. Flynn lachte, zuckte mit den Schultern und meinte: „Ja, durch den Mist jetzt mit Milo habe ich das völlig vergessen. Und um ganz ehrlich zu sein, auf dieses Treffen könnte ich auch verzichten. Aber ich weiß auch, dass es Lia viel bedeutet, meine Eltern kennenzulernen. Also, Augen zu und durch!"

Katy nickte zustimmend und Tyler meinte: „Ich drücke dir die Daumen, dass alles glatt läuft und dass deine Mutter einen guten Tag hat."

Jeder der Bandkollegen wusste, wie schrecklich seine Mutter werden konnte und es in den meisten Fällen auch war. Daher verstanden sie Flynns Bedenken, was das Essen anging.

Tyler nahm Katy in den Arm und verabschiedete sich für heute von ihr. Flynn brachte ihn noch zur Tür und wünschte ihm noch einmal viel Glück. „Melde dich nach dem Essen mal. Bin echt gespannt, wie das ausgeht."

Flynn nickte nur und schloss dann hinter Tyler die Tür. Auf dem Weg zur Treppe kam ihm Katy entgegen und wünschte ihm eine gute Nacht. „Mach dir keine Gedanken, das wird morgen schon schiefgehen. Schlaf gut."

Wieder nickte Flynn und während er die Treppe hochging, dachte er bei sich, dass er am nächsten Tag eine Lösung finden musste. Nicht nur, um Milo zu helfen, sondern auch, um sich zu beruhigen und das Treffen mit seinen Eltern für Lia so angenehm wie möglich zu gestalten.

Er zog sich leise aus und legte sich dann zu Lia ins Bett, die sich sofort zu ihm drehte, ihn sanft am Hals küsste und in seinen Armen friedlich weiterschlief. Da das Rollo nicht ganz unten war, schien der Mond durchs Fenster und fiel auf Lias Gesicht. Flynn schaute sie total verliebt an, drückte sie zärtlich an sich und gab ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn - ehe auch er einschlief.

Am nächsten Morgen stand Flynn früh auf. Er bereitete das Frühstück vor und weckte Lia mit einem sanften Kuss. „Guten Morgen, Queen. Ich habe eine kleine Überraschung für dich," sagte er zaghaft lächelnd.

Lia blinzelte verschlafen, gab ihm einen Kuss und setzte sich auf. „Guten Morgen, was für eine Überraschung?"

Flynn traute sich nicht so recht, seine Verlobte anzuschauen und blickte verlegen aus dem Fenster, während er das Rollo hochzog.

" Erinnerst du dich daran, dass ich dir sagte, dass meine Eltern uns zum Essen einladen wollen, um dich kennen zu lernen?" sagte er leise und schaute betreten zu ihr hinüber. Sein Gesicht errötete, als er sah, wie sie ihn überrascht anschaute.

"Heute Abend ist es soweit. Wir treffen uns mit meinen Eltern zum Essen" sagte er, ging zu ihr rüber und setzte sich zu ihr.

Lia sah ihn einen Moment lang an und dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Das ist ja großartig! Ich wollte sie schon so lange kennenlernen."

Flynn atmete erleichtert auf. „Ich weiß, und es wird auch bestimmt gut laufen." Inständig betete er, dass seine Mutter einen wirklich guten Tag hatte und er hoffte, dass sie Lia nicht ins Kreuzverhör nehmen würde. Denn das machte sie mit Vorliebe.

Lia beugte sich vor, lächelte ihn an und küsste ihn. " Das wird bestimmt ein schöner Abend. Ich freue mich darauf, die beiden kennen zu lernen." Dann stand sie auf und machte sich schnell frisch, bevor sie mit ihm runter in die Küche ging, um zu frühstücken.

Katy war auch schon wach und war gerade auf den Weg zu Türe. " Guten Morgen Lia. Hast du gut geschlafen?". Doch ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie weiter. Lia zuckte nur mit den Schultern und ging in die Küche.

Kurz darauf kam Katy mit Julien auf dem Arm und mit Tyler und Derek im Schlepptau, zurück in die Küche. Sie ließ Julien runter und der kleine Mann lief sofort auf seine Tante zu und gab ihr eine dicke Umarmung. Auch Derek und Tyler begrüßten Lia recht stürmisch, während Flynn für alle Kaffee machte.

Kurz darauf saßen alle an dem gedeckten Tisch und ließen sich das Frühstück schmecken, das eigentlich nur für Lia und Flynn gedacht war. Die Stimmung war entspannt, und die Freunde genossen die gemeinsame Zeit.

Die Jungs versuchten, das Thema nicht wieder auf Milo zu lenken und fragten Katy daher, was sie heute machen möchte. Das Wetter war einfach perfekt und endlich mal nicht zu warm. Katy schaute die Jungs an und meinte, dass ein Strandtag mit Julien nicht verkehrt wäre. Derek war sofort begeistert von der Idee und auch Tyler willigte ein.

Derek grinste wie ein kleines Kind. „Das wird ein Spaß!" lachte er und klatschte vor Freude in die Hände.

Julien sah ihn an, quiekte vor Freude und klatschte, genau wie Derek, in seine kleinen Patsche Händchen. Alle lachten über Juliens süße Reaktion und die Vorfreude auf den Tag stieg.

Nach dem Frühstück räumten sie schnell auf und packten ihre Sachen für den Strand. Flynn schnappte sich die Strandtasche, während Katy sicherstellte, dass alles für Julien bereit war. Lia half Derek dabei, die Kühlbox mit Snacks und Getränken zu füllen.

„Vergesst nicht den Sonnenschutz," rief Tyler, als er sein Handtuch einpackte.

Eine Stunde später waren sie alle am Strand. Die Sonne schien hell, aber nicht zu heiß, und eine leichte Brise sorgte für angenehme Abkühlung. Derek und Tyler breiteten die Decken aus, während Flynn und Lia den Sonnenschirm aufstellten. Katy setzte Julien vorsichtig in den Sand und beobachtete, wie er begeistert seine Hände darin vergrub.

„Er liebt es!" sagte sie lächelnd. „Ich glaube, das war die beste Idee."

„Definitiv," stimmte Flynn zu und setzte sich neben sie. „Es ist schön, mal wieder einen Tag zusammen zu verbringen, ohne sich Sorgen zu machen."

Derek und Tyler spielten Frisbee am Wasserrand, während Katy und Lia sich um Julien kümmerten. Flynn genoss die entspannte Atmosphäre und beobachtete, wie seine Freunde lachten und Spaß hatten.

Später am Tag gingen sie alle zusammen ins Wasser, wobei Julien aufgeregt planschte und lachte. Derek und Tyler tauchten nach Muscheln, die sie Julien zeigten, und Katy half ihm, ein paar einfache Sandburgen zu bauen.

Am späten Nachmittag, als die Sonne begann unterzugehen, packten sie alles zusammen und machten sich auf den Heimweg. Immerhin mussten Lia und Flynn noch duschen und sich dann auf dem Weg zum Restaurant machen.

Kurze Zeit später waren sie zuhause und Derek half noch beim Ausräumen. Er wollte den Abend noch mit Katy und Julien verbringen, wobei der kleine Mann schon auf der Heimfahrt immer wieder einschlief. Tyler hatte auch noch einen Termin und machte sich direkt auf den Weg. Katy machte Julien direkt fertig fürs Bett und als sie wieder zu den anderen kam, war alles schon an seinem Platz verstaut und Derek hatte den beiden einen Cocktail gezaubert und beide gingen auf die Terrasse, um den Abend zu genießen und in Ruhe ausklingen zu lassen.

Ein paar Minuten später machten sich Flynn und Lia auf den Weg zu dem Restaurant, in dem das Treffen stattfinden sollte. Flynn wurde immer nervöser, was ihm schon fast unangenehm war, denn Lia schien die ruhe selbst zu sein.

Als sie ankamen, sah Flynn seine Eltern bereits am Tisch sitzen. Er atmete tief durch und nahm Lias Hand, schaute in ihre wunderschönen Augen und gab ihr einen Kuss. „Bereit?"

Lia lächelte und drückte seine Hand. „Bereit, wenn du es bist."

Das Abendessen begann etwas steif, aber nach und nach entspannte sich die Atmosphäre. Flynn beobachtete, wie seine Mutter sich bemühte, freundlich zu sein, und sein Vater machte immer wieder humorvolle Bemerkungen, um das Eis zu brechen.

Lia war charmant und geduldig, und Flynn hatte schon die Hoffnung, dass er sich zu Unrecht Sorgen gemacht hatte. Er entspannte sich etwas und beobachtete immer wieder seine Verlobte und seine Mutter. Immer noch war er sehr angespannt und wünschte sich insgeheim, mit Lia von hier verschwinden zu können. Doch seine Sorgen waren unbegründet.

Sie ließ Lia in Ruhe erzählen, lächelte zwischendurch und schien sehr interessiert zu sein. Sein Vater unterhielt sich auch sehr angeregt mit ihr, und Flynn entspannte sich immer mehr, lächelte sogar. Lia sah zu ihm herüber, nahm unter dem Tisch seine Hand, drückte sie leicht und lächelte ihn an.

Während das Gespräch weiterging, bemerkte Flynn, dass seine Mutter sogar ein echtes Lachen von sich gab. Es war selten, sie so entspannt zu sehen, und es erfüllte ihn mit Erleichterung. Die Themen wechselten von Lias Arbeit über gemeinsame Interessen bis hin zu Geschichten aus der Vergangenheit, und die Zeit verging wie im Flug.

Als das Dessert serviert wurde, hob Flynns Vater sein Glas. „Auf eine wunderbare gemeinsame Zukunft," sagte er und zwinkerte Flynn und Lia zu. Alle stießen an, und Flynn konnte das warme Gefühl der Gemeinschaft spüren.

„Danke, dass ihr Lia so herzlich aufgenommen habt," sagte Flynn dankbar.

Seine Mutter nickte und lächelte. „Sie ist eine wundervolle junge Frau, Flynn. Ihr habt Glück, einander gefunden zu haben."

Nach dem Essen verabschiedeten sie sich herzlich voneinander. Flynn und Lia traten aus dem Restaurant hinaus in die kühle Abendluft. Lia sah ihn an und lächelte. „Das war wirklich schön. Deine Eltern sind wunderbar."

Flynn lachte erleichtert. „Ja, das war es. Ich bin so froh, dass alles gut gelaufen ist."

„Ich auch," sagte Lia und legte ihren Arm um ihn. „Ich freue mich schon darauf, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen."

„Und ich freue mich darauf, die Zukunft mit dir zu verbringen," erwiderte Flynn und zog sie näher zu sich. Gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg, erfüllt von dem Gefühl, dass sie alles gemeinsam meistern konnten.

Zu Hause angekommen, setzten sie sich noch zu Derek und Katy auf die Terrasse und redeten über den Abend. Die beiden hielten es vor Neugierde fast nicht mehr aus und bombardierten Flynn und Lia mit unzähligen Fragen.

Lia konnte nicht anders und lachte laut los. „Ihr beiden seid ja schlimmer als ein Sack voller Flöhe." Derek schaute sie verdutzt an und spielte den Empörten. „Wie kannst du so etwas nur behaupten? Wie ein Sack Flöhe? Lia, das ist unhöflich!"

Katy schnappte nach Luft und prustete dann los, denn das Gesicht ihrer Schwester war einmalig. Derek hatte sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen, und damit hatte Lia einfach nicht gerechnet.

„Okay, mein Lieber, der Punkt geht an dich. Wärst du so lieb und machst mir auch einen Cocktail? Ich ziehe mir schnell etwas Bequemeres an und dann erzähle ich euch alles," sagte sie und verschwand kurz, um sich umzuziehen.

Flynn blieb bei den beiden und schenkte sich selbst einen Whisky ein. Gerade als er sich wieder hinsetzen wollte, kam Lia auch schon zurück, und Derek überreichte ihr den Cocktail. „Dann schieß mal los. Wie war es?"

Man merkte ihm seine Neugierde förmlich an, denn er wusste nur zu gut, wie schwer es war, Flynns Mutter für sich zu gewinnen.

Lia nahm einen Schluck von ihrem Cocktail und lächelte. „Es lief wirklich gut. Am Anfang war es etwas steif, es wollte kein richtiges Gespräch aufkommen, aber dann hat sich alles entspannt. Flynns Mutter war überraschend freundlich und interessiert, und sein Vater hat ständig versucht, die Stimmung aufzulockern."

Flynn nickte und fügte hinzu: „Ja, und sie haben sich wirklich Mühe gegeben, Lia kennenzulernen. Ich hatte echt Angst, dass es unangenehm werden könnte, aber es war eigentlich ganz schön."

Derek lehnte sich zurück und seufzte erleichtert. „Das ist großartig zu hören. Ich weiß, wie schwierig es sein kann, ihre Zustimmung zu bekommen. Also, gut gemacht, Lia!"

„Danke," antwortete Lia und lächelte stolz. „Es war ein wichtiger Schritt für uns, und ich bin froh, dass es so gut gelaufen ist."

„Und was habt ihr so alles besprochen?" fragte Katy neugierig.

Lia lachte. „Oh, alles Mögliche. Meine Arbeit, unsere Pläne für die Zukunft, sogar ein paar peinliche Geschichten aus Flynns Kindheit." Flynn verzog das Gesicht spielerisch und die anderen lachten.

„Ich wünschte, ich hätte das gesehen," sagte Derek grinsend.

„Vielleicht nächstes Mal," sagte Flynn schmunzelnd. „Aber jetzt müssen wir uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Was habt ihr denn so gemacht?"

Katy lächelte und fing an zu erzählen. „Derek hat sich richtig liebevoll um mich gekümmert. Seine Cocktails sind der Wahnsinn und er hat sogar für mich gekocht. Der Mann ist der Wahnsinn!" Bei Katys Worten wurde Derek leicht verlegen. „Das ist doch selbstverständlich, Katy. Wir sind eine Familie und halten zusammen!"

Flynn und Lia lächelten bei diesen Worten. Flynn hob sein Glas und sagte: „Auf die Familie und auf Freunde, die zur Familie werden."

Alle stießen an und genossen diesen Moment der Verbundenheit. Die Atmosphäre war warm und herzlich, und für einen Augenblick schien alles perfekt.

„Derek, Was hast du denn gekocht?" fragte Lia neugierig.

„Oh, nichts Besonderes," antwortete Derek bescheiden und wurde leicht rot im Gesicht. „Ein einfaches Pasta-Gericht mit frischen Tomaten und Basilikum. Und natürlich gab es ein paar meiner speziellen Cocktails dazu."

„Das klingt großartig," sagte Flynn. „Vielleicht könntest du das nächste Mal für uns alle kochen."

„Gerne," antwortete Derek, jetzt etwas selbstbewusster. „Es macht mir wirklich Spaß, für euch zu kochen."

Katy legte ihre Hand auf Dereks Arm und lächelte ihn an. „Du machst das großartig, Derek. Ich schätze es wirklich."

Derek erwiderte ihr Lächeln und es herrschte eine stille Übereinkunft zwischen allen, dass sie in guten und schlechten Zeiten zusammenhalten würden.

Flynn schaute auf die Uhr und erschrak leicht. " Es ist schon weit nach Mitternacht, wir sollten alle mal langsam ins Bett gehen. Derek, du schläfst auch hier, das andere Gästezimmer ist fertig." Nickend nahm Derek die Einladung an und kurz darauf waren alle in ihren Zimmern verschwunden.

Flynn wollte noch schnell eine Nachricht an Tyler schreiben, denn dieser hatte sich auch gemeldet und wollte wissen, wie es gelaufen ist. Kurz und knapp schrieb er ihm und kuschelte sich kurz darauf zu Lia ins Bett, nahm sie in seine Arme und lächelte sie glücklich an.

„Danke, dass du heute so großartig warst," flüsterte er ihr zu.

„Ich tue es gerne. Für dich und für uns," antwortete Lia und küsste ihn sanft. Ein paar Minuten später waren sie auch schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wurde Lia unsanft von ihrem Handy geweckt. Sie traute ihren Augen nicht, als sie auf das Display schaute. Es war Karen - Flynns Mutter.

Nervös ging sie ans Handy und hörte auch sogleich ihre Stimme. „Lia? Ich bin es. Hast du heute Zeit für ein Frühstück? Wir treffen uns um 9 Uhr im Café von Franz." Und schon hatte sie wieder aufgelegt.

Flynn, der von Lia sehr unsanft geweckt wurde, schaute sie nur fragend an. Denn Lia war kreidebleich im Gesicht. „Hast du einen Geist gesehen oder ist irgendetwas passiert?" fragte er besorgt.

Lia schluckte schwer und setzte sich auf. „Es war deine Mutter," sagte sie mit zittriger Stimme. „Sie möchte sich heute um 9 Uhr mit mir im Café von Franz treffen."

Flynn runzelte die Stirn. „Das ist... überraschend," sagte er langsam. „Aber vielleicht ist es etwas Gutes. Sie hat gestern einen guten Eindruck von dir bekommen."

Lia nickte langsam, aber die Nervosität ließ sie nicht los. „Ich hoffe es. Aber warum so plötzlich? Und warum nur ich?"

Flynn legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter. „Keine Sorge, Lia. Vielleicht will sie einfach nur mehr Zeit mit dir verbringen und dich besser kennenlernen. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen."

„Vielleicht hast du recht," murmelte Lia. Sie atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. „Ich werde hingehen und sehen, was sie will."

Flynn zog sie sanft in seine Arme. „Du wirst das großartig machen. Sei einfach du selbst."

Lia lächelte schwach und küsste ihn. „Danke, Flynn. Ich werde es versuchen."

Nach einer schnellen Dusche und machte sich Lia auf den Weg zum Café. Auf der einen Seite freute sich, Karen zu sehen, denn immerhin war sie ihre zukünftige Schwiegermutter- doch auf der anderen Seite war sie unglaublich nervös. Sie konnte das Herzklopfen in ihrer Brust spüren, als sie vor der Tür des kleinen Cafés stand. Sie atmete tief durch und trat ein.

Karen saß bereits an einem Tisch in der Ecke, eine Tasse Kaffee vor sich. Sie lächelte Lia zu, als diese sich näherte. „Guten Morgen, Lia. Schön, dass du gekommen bist. Ich habe dir einen heißen Kakao bestellt. Den magst du doch?"

„Guten Morgen, Karen," antwortete Lia höflich und setzte sich. „Dankeschön für die Einladung. Was kann ich für dich tun?"

Karen nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und sah Lia an. „Ich wollte mich noch einmal persönlich bei dir bedanken," begann sie. „Für den gestrigen Abend. Es war wirklich schön, dich besser kennenzulernen."

Lia lächelte erleichtert. „Das freut mich zu hören. Ich hatte auch das Gefühl, dass es gut lief."

„Das tat es," stimmte Karen zu. „Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich dich hierhergebeten habe." Sie stellte die Tasse ab und sah Lia ernst an. „Ich wollte mit dir über Flynn sprechen. Über seine Zukunft und eure gemeinsame Zukunft."

Lia spürte, wie die Nervosität zurückkehrte. „Was genau meinst du?"

„Flynn hat mir erzählt, wie glücklich er mit dir ist," sagte Karen langsam. „Und ich sehe, dass ihr beide es ernst meint und es sieht so aus, als würdest du ihm wirklich gut tun. Aber ich möchte sicherstellen, dass ihr beide vorbereitet seid. Flynn hat große Pläne wegen seiner Karriere, und ich möchte, dass du weißt, was auf euch zukommt."

Lia nickte, obwohl sie sich innerlich etwas unsicher fühlte. „Ich verstehe. Und ich bin bereit, alles zu tun, um Flynn zu unterstützen. Ich liebe ihn wirklich!"

Karen nickte. „Das freut mich zu hören. Aber dennoch muss ich dich noch etwas sehr Wichtiges fragen und mit dir über die Hochzeit reden."

Unbehagen machte sich in Lia breit, als sie Karen fest in die Augen schaute. „Was möchtest du mich fragen und was willst du wegen der Hochzeit mit mir besprechen?"

Karen nahm einen tiefen Atemzug, bevor sie fortfuhr. „Ich möchte sicherstellen, dass du dir wirklich über alles im Klaren bist, was mit einer Ehe und insbesondere mit einer Ehe in unserer Familie verbunden ist. Flynn und ich haben über seine Pläne gesprochen, und er hat große Ambitionen, die viel Zeit und Energie erfordern werden. Ich möchte wissen, ob du bereit bist, ihn auf diesem Weg zu unterstützen, selbst wenn es bedeutet, dass du manchmal zurückstecken musst."

Lia spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie hatte sich diese Frage schon oft selbst gestellt und wusste, dass sie Flynn in allem unterstützen wollte, aber Karens direkte Frage machte ihr die Bedeutung dieser Entscheidung noch bewusster. „Ja, ich bin bereit, ihn zu unterstützen, egal um was es geht" sagte sie schließlich. „Ich liebe Flynn, und ich will, dass er seine Träume verfolgt und erreicht. Wir werden gemeinsam einen Weg finden, damit umzugehen."

Karen sah sie lange an, als ob sie in ihre Seele blicken wollte, dann lächelte sie leicht. „Das ist gut zu hören." Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und blickte Lia dann direkt in die Augen. "Wie sieht es bei euch mit Kindern aus? Wie schnell willst du schwanger werden? Wir freuen uns auf einen Enkel oder eine Enkelin."

Lia, die gerade einen Schluck von ihrem Kakao nehmen wollte, verschluckte sich fast und hätte Karen dabei fast ins Gesicht geprustet. Mit dieser Frage hatte sie so gar nicht gerechnet. Langsam stellte sie ihre Tasse ab und sah Karen freundlich an, ehe sie antwortete. „Karen, um ehrlich zu sein, darüber haben Flynn und ich noch nicht gesprochen. Ich habe keine Ahnung, ob wir Kinder wollen und wann."

Mit dieser Antwort hatte Flynns Mutter nicht gerechnet und schaute ihre zukünftige Schwiegertochter leicht empört an. „Ihr habt das noch nicht besprochen?" fragte sie ungläubig.

Lia spürte die Spannung in der Luft. Langsam bekam sie eine Ahnung davon, was die Jungs meinten, aber sie wollte ehrlich zu Karen sein. „Nein, wir haben uns bisher auf andere Dinge konzentriert – unsere Beziehung, unsere Karriere, die Hochzeit. Es ist nicht so, dass wir keine Kinder wollen, aber wir haben einfach noch nicht darüber gesprochen, wann der richtige Zeitpunkt dafür sein könnte."

Karen setzte ihre Tasse ab und lehnte sich zurück. „Ich verstehe, dass ihr eure Prioritäten habt, aber die Frage nach Kindern ist nicht unwichtig. Es ist etwas, das ihr früher oder später klären müsst."

Lia nickte. „Ja, das stimmt. Und ich verspreche dir, dass Flynn und ich darüber reden werden. Aber ich denke, es ist wichtig, dass wir diese Entscheidung gemeinsam und ohne Druck treffen."

Karen sah sie eine Weile schweigend an, dann nickte sie langsam. „Das ist fair. Aber bitte, denkt daran, dass wir uns sehr darauf freuen, eines Tages Großeltern zu werden."

Lia lächelte leicht. „Karen, ich weiß was du meinst, und ich weiß, dass Flynn sich auch darauf freut Vater zu werden. Aber wir müssen es zu unserem eigenen Tempo und nach unseren eigenen Bedingungen tun."

„In Ordnung," sagte Karen schließlich. „Ich möchte nicht, dass ihr euch unter Druck gesetzt fühlt. Aber es ist gut, dass wir darüber gesprochen haben."

Lia atmete erleichtert auf. „Danke für dein Verständnis, Karen. Ich verspreche dir, dass wir uns bald darüber unterhalten werden. Und was möchtest du wegen der Hochzeit mit mir besprechen?"

Noch immer fühlte Lia ein leichtes Unbehagen, aber sie lächelte Karen tapfer an. Irgendwie begann ihr Herz zu rasen und sie bekam feuchte Hände. Flynns Mutter blickte sie über den Rand ihrer Tasse an. „Nun, bei uns in der Familie ist es Brauch, dass die Eltern des Bräutigams die Hochzeit ausrichten und bezahlen. Auch das Brautkleid bekommst du von uns. Es ist schon mehrere Jahre alt, aber in einwandfreiem Zustand. Es war das Kleid meiner Oma und auch meine Mutter und ich haben es getragen. Daher wirst du es auch tragen Lia"." sagte sie dann ohne Umschweife.

Bei Karens Worten fiel Lia buchstäblich die Kinnlade herunter. Bäm, das hatte gesessen!

„Das ist... sehr großzügig von euch," stammelte Lia, während sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. „Aber Flynn und ich hatten eigentlich geplant, unsere Hochzeit selbst zu finanzieren und zu gestalten. Und was das Kleid angeht, so möchte ich selber entscheiden, was ich an meinem besonderen Tag tragen werde."

Karen lächelte, aber in ihren Augen lag ein gewisser Nachdruck. „Ich verstehe, dass ihr eure eigenen Vorstellungen habt, aber es ist eine Tradition, die uns wichtig ist. Wir möchten sicherstellen, dass ihr einen wundervollen Tag habt, ohne euch um die finanziellen Aspekte sorgen zu müssen."

Lia fühlte, wie eine Mischung aus Erleichterung und Nervosität in ihr aufstieg. Auf der einen Seite war es eine immense Hilfe und Erleichterung, auf der anderen Seite wusste sie, dass dies auch bedeutete, dass Karen und Flynns Familie möglicherweise viel Einfluss auf die Gestaltung der Hochzeit haben würden.

„Das ist wirklich sehr großzügig," wiederholte Lia vorsichtig. „Aber bedeutet das, dass ihr auch die Entscheidungen über die Details der Hochzeit treffen möchtet?" Sie bemerkte, wie sie immer nervöser wurde und dass ihre Hände schwitzig wurden. Wie gerne hätte sie jetzt Flynn oder ihre Schwester hier an ihrer Seite gehabt.

Karen faltete ihre Hände zusammen und sah Lia ernst an. „Genau das bedeutet es, Lia."

Lia spürte, wie ihre Anspannung zunahm. „Ich verstehe," sagte sie langsam. „Aber es ist mir wichtig, dass Flynn und ich unsere eigene Hochzeit gestalten können. Es soll ein Tag sein, der uns beide widerspiegelt und unsere Beziehung feiert."

Karen hielt ihren Blick fest. „Natürlich, und das respektiere ich. Aber es gibt bestimmte Traditionen und Erwartungen in unserer Familie, die eingehalten werden müssen. Wir wollen sicherstellen, dass eure Hochzeit ein würdiges Ereignis wird, das unseren Ansprüchen entspricht."

Lia atmete tief durch. „Ich verstehe, dass Traditionen wichtig sind, und ich respektiere das. Aber es ist auch wichtig, dass Flynn und ich uns an unserem Tag wohlfühlen und dass die Hochzeit unsere gemeinsame Vision widerspiegelt."

Karen schien einen Moment nachzudenken, bevor sie antwortete. " Ich verstehe dich, aber ich werde da keine Kompromisse eingehen. Das ist mein letztes Wort Lia!" Lia schnappte nach Luft. " Karen, es tut mir jetzt sehr leid, aber ich denke, dass wir da Kompromisse machen müssen. Flynn und ich wollen die Hochzeit nach unseren Ansprüchen und Wünschen gestalten, denn das wird unser Tag sein."

Lia war so empört, dass sie sich leicht in Rage redete. Karen schaute die Jüngere entsetzt an und verstand nicht, dass sie das nicht einfach akzeptieren wollte. " Wir werden ja noch sehen, wer hier das letzte Wort hat!" schnaubte sie, legte das Geld auf den Tisch, stand auf und ließ Lia alleine zurück.

Das war nun die Karen, vor der sie alle gewarnt hatten. Lia war den Tränen nahe. Sie nahm ihr Handy und schickte eine Nachricht an Flynn, dass sie sofort nach Hause kommt und verließ dann wortlos das Café und machte sich auf den Weg.

Dort angekommen, erzählte sie Flynn alles, was passiert war. Flynn hörte geduldig zu und sah sie dann besorgt an. „Das klingt nach einer schwierigen Situation, aber wir werden das gemeinsam durchstehen. Wir müssen sicherstellen, dass wir unsere Wünsche nicht aus den Augen verlieren."

Er nahm sie in den Arm und Lia konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. " Flynn, ich habe Angst, dass sie nicht mehr mit sich reden lässt. Es soll doch unser Tag werden."

Flynn nickte. „Wir schaffen das. Wir sind ein Team, und das ist unser Tag. Wir werden einen Weg finden, ihn so zu gestalten, dass er für uns beide perfekt ist."

Lia lächelte dankbar. „Danke, Flynn. Ich bin froh, dass wir das zusammen machen. Ich liebe Dich."

" Ich liebe Dich auch meine Queen!" sagte er und doch war ihm bewusst, dass es ein harter Kampf werden würde, seine Mutter zufrieden zu stellen. Doch das wollte er seiner Verlobten nicht sagen und zeigen.

Flynn beschloss, später mit Derek und Tyler über die Ereignisse zu reden und vielleicht haben die beiden ja eine Idee. Doch zuerst einmal muss er Lia beruhigen, denn so aufgebracht hatte er sie noch nicht erlebt.

Laden Sie die App herunter, um die Belohnung zu erhalten
Scannen Sie den QR-Code, um die Hinovel-App herunterzuladen.