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Lass das Schicksal entscheiden

18.0K · Laufend
Lia Clare
5
Kapitel
17
Lesevolumen
9.0
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Zusammenfassung

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VersöhnungAlleinerziehende MutterEifersuchtRealitätFreundschaftLiebeLiebeLiebeSeelenverwandterStar

Der Geburtstag

Es hätte alles so schön werden können. Immerhin waren sie doch glücklich und Hals über Kopf verliebt. Doch auch dieses Kapitel in ihrem Leben sollte nicht ohne Drama von statten gehen. Denn die frische Liebe bringt oft noch unentdeckte Probleme mit sich.

Alles war friedlich und Harmonisch und dank der laufenden Hochzeitsvorbereitungen waren auch eigentlich alle genügend Beschäftigt. Denn Milo und Katy hatten vor noch in dem kommenden Sommer sich das Ja Wort zu geben. Flynn und Lia hatten es nicht ganz so eilig und wollten es eher entspannt angehen lassen.

Katy hatte sich zusammen mit Eric und Chris dem ganzen komplett hingegeben und war eigentlich außer von dem kleinen Julien, von keinem mehr bereit angesprochen zu werden. Die zwei hatten sich angeboten bei den ganzen Vorbereitungen die nun mal für eine Hochzeit getroffen werden mussten zu helfen. Sie waren Feuer und Flamme dafür und man konnte bei jedem Telefonat der drei merken wie sehr es sie erfreute und erfüllte. Endlich hatten sie etwas erfreuliches zu Planen und anders als sonst war es auch gar nicht so stressig. Sie waren wohl die ersten die eine Hochzeitsplanung für nicht stressvoll hielten. Aber sie waren schon immer ein wenig anders gewesen.

Abgesehen von den zwei jungen Männern, und ihrem Verlobten, durfte Katy aber auch sonst niemand reinreden. Obwohl man dazu sagen muss das ihr Verlobter Milo, Katy gesagt hatte sie könne, machen was sie wollte. Er hatte einfach ein sehr großes Vertrauen in ihr und wusste alles wird gut und auch ihm wird es am Ende gefallen. Noch ein Grund mehr warum es für alle so überraschend kam was in der kommenden Zeit noch alles auf sie zukommen würde.

Zu jedermanns Überraschung durfte nicht mal ihre Schwester Lia ihre Meinung zu irgendwas dazu geben. Aber diese war sowieso anderweitig Beschäftigt. Denn Flynn hatte sie vor einigen Tagen angerufen und sie eingeladen mit ihm und seinen Eltern Essen zu gehen. Sie sollte also ganz offiziell ihre bald Schwiegereltern kennenlernen. Natürlich war es nur eine Floskel zu sagen sie wird eingeladen, denn wenn man mal ehrlich ist, die Eltern des Partners bei einem Essen kennenzulernen konnte man nicht ablehnen. Außer man wollte sich direkt unsympathisch machen.

Doch eigentlich fragte sich alle, warum sich ausgerechnet Eric sofort nach den Festtagen mit Katy zusammensetzte und voller Eifer dabei war alles bis ins kleinste Detail zu planen. Er war normalerweise für große Planungen ehre weniger zu Begeistern. Vor allem nicht, wenn es sich um Romantische Dinge handelte. Es schien immer so als würde er sich für das ganze Thema liebe nicht wirklich interessieren. Doch ausgerechnet nun war er Feuer und Flamme.

Was Chris anging wunderte es niemanden. Er liebte so etwas einfach und könnte so etwas jeden Tag planen und ausführen. Wenn man im Internet nach der Person gewordenen Definition von einem Romantiker suchen würde käme mit Sicherheit ein Bild von ihm heraus.

Tyler wunderte sich allerdings schon ein wenig darüber das Milo, Katy alles alleine machen ließ. Natürlich fand er es süß das Milo gesagt hatte das er dies tue da er einfach genügend vertrauen in sie hatte, doch irgendwas machte ihn stutzig daran. Denn auch wenn jeder der Sieben Jungs gerne einmal etwas Verantwortung abgab, war es gerade Milo der immer noch einmal das letzte Wort zu allem haben wollte.

Gerade nach der Verlobung der Zwei hatte Milo von nichts anderem mehr reden können. Sein gesamter Lebensinhalt bestand nur noch daraus die perfekte Hochzeit zu planen und niemand konnte ihn davon noch abhalten. Er hatte Hunderte Ideen im Kopf und an manchen Tagen wäre er am liebsten mit ihr durchgebrannt um ganz still und heimlich in Las Vegas zu heiraten. Laut seinen Worten konnte er es einfach nicht mehr abwarten Katy endlich seine Frau nennen zu können.

Doch seit ein paar Wochen hatte sich alles geändert. Er sprach nicht mehr über die Hochzeit, lächelte kaum noch und schien generell mit seinen Gedanken ganz wo anders zu sein. Er war wie ausgewechselt.

Die einzige Erklärung die Tyler finden konnte war, dass sie zu dem Zeitpunkt noch einige Band Termine hatten. Zwar waren es keine Konzerte mehr, aber nach der Tour gab es noch so manche Interviews die sie geben mussten. Außerdem hatte das Management sie alle noch einmal zu sich berufen um die letzten Termine zusammenzufassen. Sie wollte noch einmal durch gehen was auf der Tour besonders gut bei den Fans angekommen ist und was eher nicht so gut ankam. Alles in allem also der ganz normale Alltag im Leben einer erfolgreichen Band.

Die Jungs von IDOLS hatten sich nach den ganzen Terminen darauf gefreut nun endlich Zeit für sich zu haben. Deshalb waren sie auch mehr als glücklich endlich wieder seit ein paar Tagen, wieder frei von allem, in Miami angekommen zu sein. Die Sieben wollten alle noch ein paar Tage bei ihren Familien verbringen bevor es wieder zu den zwei Schwestern gehen sollte. Chris hatte liebevoll gesagt das es nach den Tagen in Miami zurück zu seiner anderen Familie geht. Denn genau so war das Verhältnis zwischen den Schwestern und den Band Mitgliedern geworden. Familiär. Er sagte auch immer wieder ganz stolz, wie froh er war in Lia eine große Schwester gefunden zu haben.

Flynn hatte mit Lia geplant wie sie endlich seine Eltern kennenlernen sollte. Man hätte davon ausgehen können, das vor allem sie es war die sich sorgen machte. Immerhin lernte man nicht jeden Tag die Eltern seines Verlobten kennen. Aber nein, Flynn war derjenige der fast jeden Abend vor lauter Angst einfach nicht in den Schlaf finden konnte. Nicht einmal vor einem großen Konzert hatte er so viel Angst wie jetzt. Vielleicht lag dies daran das er noch nie zuvor seinen Eltern eine Frau vorgestellt hatte. Außerdem wusste er ganz genau wie wählerisch seine Mutter doch sein konnte. Doch Sein Entschluss stand fest und er würde auch egal wie sehr seine Mutter Lia vielleicht auch nicht mögen könnte, sich niemals davon abhalten lassen seine geliebte Lia zu heiraten. Er liebte sie einfach viel zu sehr. Der Gedanke daran jemals von ihr getrennt zu sein, schmerzte viel mehr als sich vorzustellen, dass er einen riesigen Streit mit seiner Mutter haben könnte.

Es war mittlerweile Februar und bald würde Milo 30 Jahre alt werden. Eigentlich hielt er nicht viel davon zu feiern das man ein Jahr älter wird, aber jetzt mit Katy und dem kleinen Julien an seiner Seite, da änderte sich seine Meinung. Jetzt konnte er sich nichts Besseres vorstellen als mit ihnen zusammen zu feiern. Das war es immerhin was er seit Monaten sagte.

Die anderen Bandmitglieder hatten entschlossen für ihn eine Überraschungsparty zu veranstalten. Denn sie dachten es wäre einfach ein wenige lustiger, wenn Milo denken würde das seine geliebte es nicht zu seinem Geburtstag schaffen würde.

Deshalb hatte man Katy damit beauftragt Milo zu sagen das sie leider in der Zeit einige wichtige Termine mit Julien hatte und deshalb nicht nach Miami fliegen konnte um mit ihm, seiner Familie und den anderen Bandmitgliedern zu feiern. Natürlich sollten auch einige seiner Freunde dort sein. Milo war zwar traurig darüber, verstand es jedoch und sagte Katy das sie dann einfach einige Tage später nachfeiern würden.

Alle beteiligten hatten mit mehr Widerstand gerechnet, doch Fehlanzeige. Eine einfache Nachricht hatte er geschickt in der er sagte das sie es einfach nachholen könnten. Das Ganze war schon verdächtig, aber zu viel wollte Katy darin auch nicht rein interpretieren.

,, Es ist bestimmt der Stress, süße. Ich meine solang ihr eure Hochzeit richtig schön feiert ist doch alles gut!" war was Sara dazu sagte. Sie wollte Katy beruhigen, doch dies gelang ihr nicht wirklich.

,, Ach hör mir auf mit der Hochzeit. Gefühlt mache ich da in letzter Zeit mit Chris und Eric alles alleine. Er hat kaum noch Zeit und ich weiß auch nicht, was los ist. Aber es scheint ihn ja nicht mal zu stören das ich jetzt nicht an seinem Geburtstag dabei bin!" sagte Katy aufgebracht.

Sie erinnerte sich daran das Milo öfter gesagt hatte das sie sehr emotional ist und oft über reagiert. War das jetzt auch der Fall? Oder war ihre Reaktion jetzt angebracht? Sie konnte es nicht sagen.

Sara und Katy hatten noch lange darüber geredet, doch auch als Lia später von der Arbeit nach Hause kam konnte sie ihre kleine Schwester nicht beruhigen. Katy hatte sich nun in den Kopf gesetzt das etwas mit ihrem Verlobten nicht stimmte und es sollte keiner schaffen sie nun noch vom Gegenteil zu überzeugen.

Die Jungs hatten alles geplant, bis ins kleinste Detail. Milo und seine Familie sollten in dem Restaurant von Erics Onkel gemeinsam Essen. Die sechs anderen jungen Männer und auch die restlichen seiner Freunde würden natürlich auch dabei sein. Katy sollte zusammen mit Lia dann kurz vor dem Essen dazu kommen und so sollte die Überraschungsparty endlich anfangen. Das war der Plan, so und nicht anders sollte es sein. Doch an diesem Tag sollte alles in eine ganz andere Richtung gehen. Nur konnte damit keiner rechnen.

Alles schien perfekt. Der Plan lief so wie man es sich vorgestellt hatte und man wartete nur darauf das die beiden Schwestern nun zur Tür reinkommen würden und die Überraschung würde gelingen. Katy hatte sich schlussendlich doch noch beruhigt und hatte sich dazu entschieden den Tag einfach abzuwarten. Sie hoffte einfach inständig darauf dass wenn gleich die Tür aufgeht Milo sich freuen würde und der ganze Stress, sowie die dunklen Gedanken über sein Verhalten sich einfach in Rauch auflösen würden.

Sara hatte sich bei Eric zuhause mit dem kleinen Julien vorüber gehend eingerichtet. Er war zurzeit ein wenig angeschlagen und deshalb war diese kleine Party einfach kein geeigneter Ort für den kleinen Mann. Auch wenn der Flug nicht allzu lang war, der kleine Julien hatte es einfach nicht so gut weggesteckt. Außerdem wären die vielen Eindrücke und die ganzen Fremden Menschen die er kennen lernen würde einfach etwas zu viel für ihn.

,, Milo, es ist so schön dich endlich wieder zu sehen. Ich habe dich vermisst" sagte Cleo. Cleo war die große Schwester von Milo. Die zwei hatten schon immer ein sehr enges Verhältnis zu einander. Cleo fuhr fort: ,, Aber es ist schon Schade das Katy nicht hier ist. Ich hatte mich schon darauf gefreut sie endlich kennen zu lernen."

Tyler musste sofort anfangen zu kichern was ihm einen bösen Blick von Derek einbrachte. Er sollte sich einmal im Leben nichts anmerken lassen. Doch anscheinend war das schon zu viel verlangt. Man konnte ihm einfach ansehen wie sehr er die beiden Schwestern mochte und sie in sein Leben integriert hatte. Eigentlich war es für alle eine große Überraschung das er es bis jetzt geschafft hatte sich noch nicht gegenüber Milo zu verraten.

Milo sah seine Schwester einfach nur wortlos an und ein leichtes lächeln zierte seine Lippen. Das war alles was von ihm kam. Er sagte nichts und setzte sich einfach Stumm an seinen Platz.

Die leeren Stühle welche für Katy und Lia bestimmt waren hatte er gar nicht bemerkt. Er war zu sehr damit beschäftigt alle Gäste zu begrüßen.

Lia und Katy standen vor der Tür des Restaurants und warteten nur auf die SMS die Brian ihnen schicken wollte damit sie wussten jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt um endlich rein zu kommen und mit zu Feiern. Einen schönen Tag zusammen zu erleben und das neue Lebensjahr von Milo zusammen zu beginnen. Es war einer dieser Augenblicke in dem jede Sekunde sich wie Stunden anfühlte.

,,Meinst er wird sich freuen? Wir haben uns in der letzten Zeit so selten gesehen und wirklich miteinander telefoniert haben wir auch nicht. Ich freu mich einfach so darauf ihn endlich wieder in meine Arme nehmen zu können." Katy sah Lia an während sie nervös mit ihrem Verlobungsring herumspielte. ,,Was ist wenn er nicht so auf Überraschungen steht? Was ist, wenn er mich doch nicht hier haben will? Wenn er mich nicht sehen will?"

Lia musterte sie eindringlich und wollte gerade versuchen sie zu beruhigen, denn sie merkte das Katy wieder dabei war sich in etwas rein zu steigern. Doch als sie etwas sagen wollte kam auch schon die Nachricht von Brain an. Deshalb nahm Lia ihre kleine Schwester einfach nur an der Hand und betrat den großen Saal mit ihr zusammen.

,,Wir werden es jetzt wohl her raus finden!" sagte sie noch mit einem leisen Lachen.

Augenblicklich verstummte alles und die Jungs strahlten beide Schwestern zufrieden an. Nun war es soweit und die richtige Party konnte endlich beginnen. Katys Blick ging rüber zu Milo und sie erwarteten diesen nun strahlen zu sehen, da seine geliebte nach all den Wochen wieder vor ihm stand. Doch dem war nicht so. Sein Blick war Ausdruckslos. So hatte sie ihn noch nie zu vorgesehen.

Milos Eltern hatten Katy schon kennengelernt und mochten sie sehr. Es gab nur eine einzige Person die sie noch nicht kannte und das war Cleo, Milos Schwester. Aber durch die Erzählungen die Milo von ihr öfter gemacht hatte, hatte Katy eigentlich auch keine Angst davor sie kennenzulernen.

,,Sie ist wirklich die beste und der Liebenswürdigste Mensch der Welt. Du wirst sie lieben und ich bin mir sicher sie wird dich auch lieben. Wer weiß vielleicht findest du sogar noch eine neue Freundin in ihr" hatte Milo damals gesagt. Er hatte versucht ihr Mut zu machen.

Er hatte gemerkt wie nervös sie damals war als es alleine schon darum ging seine Eltern kennen zu lernen. Warum sie noch nervöser war Cleo kennen zu lernen war einfach erklärt. Zwar hatte Milo schon ein enges Verhältnis zu seinen Eltern, doch das zu seiner Schwester war noch um einiges mehr. Die zwei waren seit ihrer Kindheit sehr eng miteinander und unzertrennlich.

Cleo saß direkt neben Milo und erkannte Katy und Lia sofort. Milo hatte ihr oft Bilder geschickt und so war es für Cleo ein leichtes die beiden zu erkennen und auch auseinander zu halten. Solang der Blick von Cleo auf Lia lag zierte ihren Lippen ein leichtes lächeln. Doch als ihr Blick zu Katy rüber ging war es als würde ihr Blick sich versteinern. Katy bekam dies zum Glück nicht mit.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Baby. Und Überraschung" sagte Katy Freude strahlend und ging mit offenen Armen auf ihren Verlobten zu. Sie freute sich sehr ihn zu sehen. Doch sein Blick sagte etwas anderes aus. Er war geschockt. Jedoch war es nicht das er geschockt darüber war das sie nun unerwartet vor ihm stand. Es war viel mehr ein Entsetztes geschockt sein. Als wäre er gar nicht erfreut sie jetzt nach immerhin knapp vier Wochen wiederzusehen.

„Was machst du hier? Ich dachte du hättest keine Zeit!" er stand auf und ging auf Katy zu. Allerdings nahm er sie nicht wie erwartet in den Arm. Er stand einfach vor ihr und musterte sie eindringlich.

„Baby, es ist eine Überraschung. Die Jungs haben sie mit mir zusammen geplant. Freust du dich etwa nicht?" Katy hatte sofort einen traurigen Unterton in der Stimme und sah Milo mit großen Augen an. Jeder der sie kannte wusste sie war kurz davor gleich zu weinen. Doch auch wenn man sie noch nicht kannte, jeder konnte sehen das sie genau jetzt den Tränen nah war.

Warum war er nun so abweisend? In den letzten Wochen war es immer seltener geworden das die beiden mit einander schrieben oder telefonierten. Katy hatte schon oft mit Sara darüber gesprochen und beide waren zu dem Entschluss gekommen das es an den ganzen Terminen liegen muss die die Jungs hatten. Denn auch von Lia konnte man sich täglich anhören das auch Flynn viel zu wenig Zeit für sie hatte. Es war für keine der beiden Schwestern einfach.

Es war kein Problem in dem Sinne das sie sich sorgen machte. Denn sie wusste ganz genau das sollte etwas passieren die Jungs ihr Bescheid geben würden. Aber sie mochte es einfach nicht solange nichts von ihm zu hören. Es gab ihr einfach ein ungutes Gefühl.

Milo stand noch immer vor Katy und sagte nichts. In der Zwischenzeit hatte sich Lia zu Flynn begeben und beide schauten nun nach was bei dem doch eigentlich so verliebten Paar vor sich ging. Chris und Eric waren sowie Milo und Katy in die Mitte des Raumes gekommen. Aber auch alle anderen Gäste schauten zu was da nun vor sich ging.

Eric stand direkt hinter Katy. Diese hatte durch das unendlich lange warten auf Milos Antwort angefangen zu zittern. Man konnte ihr genauestens ansehen wie unwohl diese ganze Situation ihr war. Wie sie inmitten des Saales standen und alle Augen auf sie gerichtet waren.

Nicht nur sie, alle hatten gedacht das Milo sich wahnsinnig über die Überraschung freuen würde. Aber wie man nun feststellen musste war dem nicht so. Keiner konnte verstehen was das Problem nun war und wieso er jetzt so reagierte.

Durch die ganzen Termine hatte er kaum Zeit für Katy gehabt und deshalb war diese Idee mit der Überraschung gekommen. Tyler und Brain hatten damit gerechnet, dass es ihm gut tun würde sie ausgerechnet an seinem Geburtstag wieder zu sehen.

,, Katy, wie schon gesagt ich dachte du würdest nicht kommen. Bitte, geh wieder. Und Lia du auch direkt. Ich will keinen von euch hier haben. Bitte. Braucht ihr Geld für den Flug? Oder willst du zu ihm? Mir egal geh einfach." er sah Katy ausdruckslos an und wollte schon sein Portmonee herausholen.

Lia war geschockt, so ein Verhalten hätte sie nicht von ihm erwartet. Noch nie hatte sie mitbekommen das er so herablassend mit einer der beiden jungen Frauen umgegangen war.

Katy kamen wie zu erwarten sofort die Tränen. Sie dachte er würde sie Lieben und nun tat er so etwas? Und vom wem sprach er überhaupt? Wer war diese andere Person von der er sprach. Eric nahm Katy sofort in den Arm und sah seinen älteren Band Kollegen entsetzt an.

,,Ich weiß nicht was in dich gefahren ist. Aber Milo? So behandelt man nicht die Frau die man liebt. Das wirst du bereuen!" Eric zog Katy in seinen Arm und verließ das Restaurant von seinem Onkel mit ihr zusammen. Er hatte sie einfach mit sich gezogen und alle anderen dort stehe lassen. Die Stimmung jetzt noch zu feiern war den meisten nun eh vergangen.

Alle Anwesenden standen unter Schock. Milo hatte immer wieder betont wie sehr er Katy doch liebte und nun schickte er sie weg? Das kann einfach keiner verstehen. Lia war die erste die ihre Worte wieder fand. Sie stand auf und kam Milo näher.

,,Wie kannst du es eigentlich wagen? Was tust du hier gerade? Und was fällt dir ein meiner Schwester so weh zu tun?" Lia wurde immer lauter. Flynn wollte versuchen sie zu beruhigen, allerdings war das ohne Erfolg. Das hätte in diesem Moment wahrscheinlich keiner geschafft sie zu beruhigen denn es ging um ihre Familie.

Milo hatte noch immer diesen Ausdruckslosen Gesichts Ausdruck und sagte nichts. Es kam einfach gar keine Reaktion von ihm. Das war nun endgültig zu viel. Vor Lias innerem Auge passierte alles nun ganz schnell. Die Worte von Milo, die Tränen, die auf Katys Wangen runter liefen und das er auch jetzt einfach nichts sagte, war Zuviel.

Schneller als irgendjemand hätte reagieren können, hatte Milo einen roten Handabdruck auf seiner linken Wange. Sogar ihren Verlobungsring konnte man deutlich erkennen. Es war eine Kurzschluss Reaktion gewesen.

,,Jetzt Milo. Jetzt werde ich gehen. Und ich hoffe du weißt was du angerichtet hast!" mit den Worten drehte Lia sich um und zog Flynn an ihrer Hand mit sich raus.

Tyler hatte Lia noch aufhalten wollen, doch vergebens. Immerhin war es Milos Wunsch das sie ging. Also warum sollte sie auch nur noch eine weitere Sekunde in dem Raum, mit der Person die ihre geliebte Schwester zum Weinen gebracht hatte, verbringen.

Das letzte was sie sah war wie Milos Wange anfing anzuschwellen und er ihr hinterher sah.

Cleo, sowie ihre Eltern hatten sich sofort zu ihm begeben. Auch sie waren entsetzt. Doch ob es wegen Milos unerwarteter Worte, oder Lias Handlung war konnte keiner sagen.

,,Komm Milo, das musst du dir nicht bieten lassen. Du hast Besseres verdient. Wir gehen" sagte Cleo während sie ihre Tasche nahm und ihre Jacke wieder anzog.

Derek ging zu Milo der noch immer wie versteinert auf der gleichen Stelle stand.

"Kannst du mir mal sagen was das gerade war? Was ist in dich gefahren? Wir dachten du freust dich sie weder zu sehen und dann so etwas? Und zu wem soll sie gehen? Wovon redest du da?" der ältere versucht einen Blickkontakt her zu stellen. Doch Milo sah nur auf den Boden.

Die meisten wussten nicht wie sie mit der Situation umgehen sollten. Manche waren gegangen. Chris zum Beispiel war Eric und Katy hinterher. Andere saßen noch immer auf ihrem Platz. Ob sie darauf warteten das einer die versteckte Kamera her rausholte und sagt es ist einfach nur ein schlechter Scherz?

,,Katy rede mit mir! Ich bin für dich da. Ich bin hier, und ich werde dich nicht alleine lassen. Ich weiß nicht was in ihn gefahren ist aber ich verspreche dir ich werde es her rausfinden." Eric hatte Katy mit in sein Auto genommen und nun fuhren sie einfach ohne klares Ziel durch die Gegend.

Katy hatte die gesamte Zeit nichts gesagt, sie saß einfach nur stumm neben ihm und weinte.

"Hast du Hunger? Sollen wir irgendwo anhalten und was zu essen holen? Egal was du willst ich mach es" Eric sah die ganze Zeit zu ihr rüber und versuchte mit allen Mitteln sie dazu zu kriegen mit dem weinen aufzuhören. Das Chris ihn ununterbrochen versuchte anzurufen ignorierte er.

,,Er macht sich sorgen. Geh ran" sagte Katy irgendwann. Ihre Stimme war zittrig und auch generell schien sie als hätte sie kalt.

Überrascht von der Plötzlich unterbrochenen Stille die nur von dem andauernden vibrieren des Handys begleitet wurde, fuhr er rechts ran. Mit einem besorgten Blick sah er Katy an. Sie hatte sich extra viel Mühe mit ihrem Outfit gegeben. Doch nun war die dünne Bluse einfach zu kalt. Ihre aufwendig hochgesteckte Frisur hatte sich gelöst und lag ihr nun wild und unordentlich auf der Schulter. Ihr Makeup war komplett zerstört und sie glich nun ehre einem Panda.

Eric schnallte sich ab und suchte auf der Rückbank seines Wagens nach etwas. Vor einigen Tagen hatte er seine Eltern besucht und deshalb war noch eine Tasche mit seinen Klamotten auf dieser zu finden. Er fand sie schnell und fischte einen Pullover her raus um ihn ihr zu geben.

,,Hier, zieh den an. Du frierst. Im Handschuhfach findest du Feuchttücher." Das war ein Tick von ihm. Egal wo er war er hatte immer Feuchttücher dabei. Genauso wie Chris. Warum das so ist wusste keiner. Doch gerade jetzt kam es Katy zu gute.

,,Du ziehst den Pulli an, schminkst dich ab und machst dir die Haare auf. Ich rede mit Chris, Okay?" er sah sie an und bekam ein leichtes nicken als Antwort.

Katy tat was er sagte und dadurch hörten auch endlich ihre Augen auf neue Tränen zu produzieren. Erics Pulli war ihr viel zu groß doch das stört sie nicht im Geringsten. Er bot ihr Wärme und das Gefühl von Sicherheit. Etwas was sie durch Milos Worte komplett verloren hatte.

Eric war für das Telefonat mit Chris kurz ausgestiegen und lief neben dem Auto auf und ab. Sie sah ihm eine Weile zu bevor sie sich entschied selber einmal ihr Handy zu checken.

Einige verpasste Anrufe und unzählige Nachrichten. Aber von Milo war keine dabei. Sofort wollten Tränen sich wieder den weg auf ihre Wangen zurück bahnen. Doch sie war entschlossen nicht schon wieder zu weinen. Sie schmiss ihr Handy in den Fußraum als auch schon Eric zurück ins Auto stieg.

„Wie geht's dir?" fragte er sanft, während er sich wieder ans Steuer setzte und den Motor startete.

„Geht so," murmelte Katy, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Eric legte seine Hand kurz auf ihre, ein beruhigendes Zeichen der Unterstützung. „Es wird besser, versprochen."

Katy nickte nur, blickte aus dem Fenster und hoffte, dass er recht hatte.

„Was hat Chris gesagt?" fragte sie schließlich, die Zurückhaltung in ihrer Stimme deutlich spürbar.

Eric seufzte leise und schaute kurz zu ihr hinüber, bevor er wieder auf die Straße blickte. „Er meinte, wir sollen erstmal zu ihm kommen. Er denkt, dass es das Beste ist, wenn du nicht allein bist."

Katy nickte erneut, ihre Gedanken wirr und schwer. „Danke, Eric. Für alles."

„Keine Ursache," antwortete er. „Du wirst das durchstehen, Katy. Und wir sind für dich da."

Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich hoffe, du hast recht."

,,Ich versteh einfach nicht was in ihn gefahren ist. So war er doch vorher nie" sagte sie und sah Eric an in der Hoffnung eine Antwort von ihm zu bekommen.

Eric seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es auch nicht. Manchmal ändern sich Menschen, ohne dass wir es verstehen können. Aber wir dürfen uns davon nicht unterkriegen lassen. Wer weiß vielleicht ist alles nur ein Missverständnis und alles wird noch aufgeklärt."

Katy nickte langsam. „Vielleicht hast du recht. Es ist nur schwer, wenn man dachte, man kennt jemanden so gut. Wir sind verlobt und nun tut er so etwas!"

„Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst," sagte Eric sanft. „Aber erinnere dich daran, dass du stark bist. Du hast schon so viel geschafft und das hier wirst du auch überwinden."

Katy atmete tief ein und aus, als ob sie die Worte in sich aufnehmen wollte. „Danke, Eric. Deine Worte bedeuten mir viel."

„Jederzeit, Katy. Wir sind eine Familie, und das bleibt auch so, egal was passiert."

Katy sah Eric an und spürte eine Welle der Erleichterung. Trotz des Schmerzes fühlte sie sich durch Erics Unterstützung getröstet. „Ich werde es versuchen, stark zu bleiben. Für uns alle."

Eric lächelte ermutigend. „Das weiß ich. Und wir werden das gemeinsam durchstehen. Schritt für Schritt."

Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander, jeder in seinen Gedanken versunken, aber beide spürten die stille Verbindung, die sie zusammenhielt. Die Zeit würde ihre Wunden heilen, und sie würden gestärkt daraus hervorgehen – zusammen.

Während alle bei Chris zuhause warteten das Katy und Eric endlich ankamen war es Derek der still auf dem Sofa saß und die letzten Worte von Milo in dauerschleife im Kopf hatte.

,, Sie hat einen anderen. Sie hat etwas mit Felix!"