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Kapitel 3 - Ein nicht erwartendes Widersehen

Ganz allein saß ich in der Cafeteria und aß wieder einmal das Essen. Alles um mich herum war sehr laut, wobei ich still nur dasaß, und auf mein Handy starte, dabei ich esse. Heute ist schon der zweite Tag an meiner neuen Schule und bis jetzt läuft alles gut, nur das ich meinem Bruder aus dem Weg gehen soll. Ihm ging ich auch aus dem Weg, genauso mir. Wir beide tun so als wären wir uns noch nie begegnet, was lächerlich war. Aber zu meinem Schutz musste ich wohl mitspielen. Darum machte ich mich komplett unsichtbar, sodass ich nicht sonderlich viel auffalle. Mir gelang es auch. Niemand beachtet mich, außer dieser eine Junge mit seinen wunderschönen Augen.

Jetzt starrte er mich auch an. Seine Blicke konnte ich nicht widerstehen. Ich musste ihm ansehen, da mich seine Augen in seine atemberaubende Welt hineinzogen, aus der ich niemals gehen wollte. Noch nie merkte ich, was Augen alles bewirken könnten. Immer dachte ich Jungs sind interessant, wenn sie ein Auto besitzen, was Mädels angeblich beeindrucken soll. Bei ihm war es anders. Allein schon seine einzigartigen schwarzbraunen Augen machten ihm gutaussehend. Dieser Junge braucht kein Auto, um mich zu gewinnen. Denn seine Augen taten dies, ohne viel zu machen.

Um ihm zu beeindrucken, schenkte ich ihm ein Lächeln von mir zurück, was er auf der Stelle erwiderte. Lächelnd beobachtete ich ihm, ebenso er mich. Gemeinsam sahen wir uns ganz genau an. Auch wenn ich kein Wort mit ihm gewechselt habe, machte er mich neugierig. Auf komische Art und Weiße. Warum, konnte ich nicht beantworten. Etwas lag an der Luft. Schließlich habe ich bei keinem Jungen so etwas gefühlt. Auch wenn sie gut aussahen. Jedoch war es bei ihm etwas anderes, dass mich anzog. Irgendetwas erweckte er in mir, was ich noch nie fühlte. Er ist der erste Junge, der mich mit seinem Lächeln, seinen Augen und seinen Haaren verzauberte. Bisher gelang es niemanden. Nur ihm, was mich umhaute.

,, Seid wann stalkst du, Ella?,“ ertönte hinter mir eine Stimme.

Aus meinen Gebacken erwachte ich und drehte mich um. Zu der Person sah ich nun hoch, wobei ich nichts aus mir hinausbekommen konnte. Mir blieb völlig der Atem stehen bei dem Anblick. Dagegen stand diejenige vor mit einem breiten Grinsen und sah zu mir hinab. Anscheinend amüsierte sie sich so sehr von meinem Anblick, dass sie stumm vor mir dastand, wie ich. Kein einziges Wort verließ meinen Mut, weil ich es nicht fassen konnte, was meine Augen vor mir sahen.

,, Yulia?,“ lächelte ich sie an, derweil ich ganz langsam aufstand und mich vor ihr hinstellte.

,, Höchstpersönlich. Und jetzt lass dich mal drücken,“ meinte sie, was sie auch tat.

Das Mädchen umarmte mich, das ich sofort erwiderte. Ebenfalls nahm ich sie in den Arm und drückte sie ganz fest. Währenddessen schloss ich meine Augen, um den Moment zu genießen. Eine Umarmung habe ich jetzt gebraucht. Vor allem jetzt, da Yulia wieder in mein Leben aufgetaucht ist. Mit ihr hätte ich nie im Leben gerechnet. Keineswegs hätte ich geahnt, dass sie hier zu Schule geht, wie mein Bruder. Darauf wäre ich nie gekommen.

,, Ich habe dich vermisst, Yulia,“ löste ich mich glücklich von ihrer Umarmung und blickte in ihre braunen Augen hinein.

,, Ich dich auch, ist noch bei dir ein Platz frei?,“

,, Setzt dich ruhig. Hier ist genug Platz für uns beide,“ äußerte ich mich.

Daraufhin ging Yulia einmal rundherum um den Tisch, bis sie sich gegenüber von mir hinsetzte. Fröhlich setzten wir uns beide hin und starrten uns an. Eigentlich wollte ich sie haufenweiße Fragen stellen, jedoch packte mich meine Aufregung zu sehr. Gerne würde ich sie aufragen über alles. Trotzdem verließ Mein Mund kein Ton. So sehr überraschte sie mich, sodass sie mich völlig umhaute. Dieses Mädchen machte ein Überraschungsmoment, was ich nie erwartet hätte. Mit dem hätte ich nie im Leben gerechnet. Das führte zu dem, dass ich vor schock nicht wusste, was ich genau sagen sollte. Ab dem Moment fand ich nicht mehr die richtigen Worte.

,, Wie ich sehe schaust du schon auf Jungs, liebe Ella,“

,, Nach all den Jahren siehst du mich zum ersten Mal wieder und damit fängst du jetzt unsere Unterhaltung an?,“

Yulia biss sich auf ihre Unterlippe und überlegte nach etwas nach. Wahrscheinlich über die ganzen Jungs, die in unserer Umgebung ziemlich heiß aussehen.

,, Über was sonst? Ich kann auch gerne fragen, warum dich alle so voller Begeisterung anstarren,“

,, Wer starrt mich denn an?,“ verstand ich nicht.

,, Ein paar Jungs. Viellicht bist du ja bei denen schon beliebt geworden,“ grinste sie teuflisch.

,, Du hast dich kein Stück verändert. Weißt du das? Bestimmt beleidigst du immer noch gerne, wie vor drei Jahren als ich dich zuletzt sah,“

,, Natürlich. Ich beleidige ständig. Jetzt gerne würde ich den Jungs dort drüben umbringen und dafür sorgen, damit keiner bei der Beerdigung aufkreuzen wird, damit sie uns nicht weiter anstarren,“ fluchte sie herum, woraufhin ich zum Schmunzeln begann.

,, Du hast dich echt nicht verändert. Dein Charakter ist genau derselbe, wie vor drei Jahren,“ bewunderte ich.

,, Und du bist und bleibst meine beste Freundin, die ich schon immer gerne nerve,“

Mit verrollten Augen sah ich sie an und lachte. Mit Yulia zu lachen tat mehr als nur gut. Sie habe ich sehr vermisst. Kaum hat sie sich verändert. Das Mädchen sieht noch genauso aus, wie vor drei Jahren als sie mich verließ. Die Einzige Veränderung war, dass wir älter wurden. Sonst ist Yulia genau gleichgeblieben. Yulia besaß noch immer das Lächeln, das immer wie Satan aussah. Manchmal konnte sie so verführerisch Grinsen, was jedem Jungen scharf machen konnte. Dennoch kann sie solche Todesblicke Personen zuwerfen, die ihr auf die Nerven gingen. Egal wem. Selbst mir.

Dann hatte sie dieselben Haare, die ihr noch immer gutstehen. Sie besaß hellbraunes Schulterlanges Haar, was leicht wellig aussah, wenn man genauer hinsah. Dazu passten ihre braunen Augen hervorragend dazu. Als wären sie für sie gemacht worden. Allgemein sah meine beste Freundin attraktiv aus. Denn mit ihrem schwarzen Look könnte sie mit jedem ins Bett steigen. Yulia trug immer eine schwarze Lederjacke, wie jetzt noch. Ihren Style behielt so noch über all die Jahre lang. Bis jetzt frage ich mich noch, woher sie so einen Style herhat und wie sie Leute ihre Meinung sagen konnte. Das Mädchen war schon immer stark. Im Gegensatz zu mir.

Ich war schwach und zerbrechlich, dagegen Yulia stark und selbstbewusst ist. Wie wir befreundet sein konnten, wunderte mich bis heute noch. Aus Zufall haben wir uns schätze ich Mal kennengelernt. Wir beide kennen uns schon ziemlich lange. Sicher schon über acht Jahre lang. So genau zähle ich jetzt nicht mit. Damals sind Yulia und ich zusammen auf meine alte Schule gegangen. An die Zeit erinnere ich mich gerne zurück. Außerdem war sie meine einzige Freundin, die ich dort besaß. Mit ihr war ich nur befreundet. Keine anderen Freunde besaß ich. Nur sie, obwohl sie sehr nervig sein kann. Das Mädel kann nach einer zeit so nervig werde, wobei ich sie erwürgen konnte. Doch am Ende hatte ich sie noch immer lieb.

,, An was denkst so intensiv nach, Ella?,“ holte sie mich aus meinen Gedanken, dabei sie ihren Kopf nach vorne zu mir beugte und mich anlächelte.

,, An nichts. Ich bin nur froh dich wieder zu sehen. Du weißt nicht was alles so passiert ist, seitdem du weg warst,“ sagte ich zerbrechlich zu ihr.

,, Glaub mir. Mit Sicherheit habe ich schlimmeres als du durchgemacht. Darauf kann ich wetten,“

,, Naja. Ich war nicht die, die unsere Freundschaft wie ein Ding in eine Kiste eingesperrt hat und damit alles zerstört hat,“ machte ich ihr klar, was Yulia nervös machte, was auch bewirken wollte.

,, Du weißt nicht wie es für mich war als du mich verlassen hast vor über drei Jahren, Yulia. Du bist einfach so aus meinem Leben verschwunden. Nicht einmal angerufen oder geschrieben hast du mir. Nichts. Du warst jahrelang spurlos verschwunden. Ich habe mir um dich Sorgen gemacht,“ ließ ich sie wissen.

Sprachlos starrte sie mich mit ihren braunen Augen an, inzwischen die sich am Nacken kratzte. Auf einmal wurde Yulia mehr als nur nervös. Irgendwie zeigte sie eine Angst, die sie nie zeigte. Vor etwas hatte meine beste Freundin Angst. Nur vor was? In ihren Augen erkannte ich ein dunkles Geheimnis, dass sie sie mir nicht verraten würde. Auch wenn ich sie ausfragen würde, würde sie mich anlügen, wie mein Bruder. Etwas verschweigt sie mir. Bestimmt den Grund, warum sie plötzlich aus meinem Leben verschwand.

Vor mehr als drei Jahren, bevor wir unsere Wege gingen, sind Yulia und ich durch dünn und dick gegangen. Wir waren fast schon Schwestern. Egal wer sich mit mir anlegte, legte sich mit dem Mädchen an. Immer half sie mir. Bei wirklich allem. Es gab nichts, wo sie mir geholfen hat uns zur Seite stand. Die Braunhaarige stand mir stehts bei Seite, als wäre sie mein Bodyguard, der für meine Sicherheit sorgt. Selbst ihr Leben würde sie für mich opfern, da ich ihr sehr wichtig bin. Ebenso würde ich es für sie tun, weil Yulia eine einzigartige Person ist, die mir immer half. Sehr froh war ich sie zu haben. Meine Freundin schätze ich sehr, da man nur einmal im Leben so eine Person kennenlernt. Zwar ist Yulia verrückt und leicht gestört, aber sie bleibt eben Yulia. Ohne das Beleidigen und ihre Art wäre sie nicht selbst. Niemals ließ Yulia mich in Stich, bis vor drei Jahren.

Von dem Tag an, ließ sie mich im Stich, obwohl sie schwor für immer bei mir zu bleiben. Beinhart verschwand sie eines Tages aus meinem Leben. Ohne eine Erklärung ließ sie mich eiskalt stehen. Seitdem Tag an war ich sehr enttäuscht von ihr. Nie hätte ich gedacht, dass sie mich einfach gehen lässt. Yulia ließ ihre einzige Freundin im nassen und kalten Regen stehen, obwohl ich sie gebraucht hätte. In meiner schlimmsten Phase hätte ich eine Freundin zu reden gebraucht, jedoch ist sie gegangen und hat sogar meine alte Schule verlassen. Wahrscheinlich ist sie die letzten drei Jahre hier zu Schule gegangen. Trotzdem hatte ich so ein Gefühl, dass sie aus einem ganz bestimmten Grund mich verließ. Denn die Yulia, die ich kennenlernte, läuft nicht so davon vor etwas. Aber das hat sich wohl auch geändert.

Noch immer blieben wir zwei stumm. Still beobachtete ich sie. Vielleicht könnte ich aus ihren Blicken herausbekommen, warum sie gegangen ist und jetzt wieder auftaucht. Leider keine Chance. Dazu war sie zu verschlossen. Meine Freundin ist wie ein Tresor, die nur mit einem Schlüssel geöffnet werden kann. Da aber dieser Schlüssel nicht da ist, werde ich sie nie öffnen können. Jahrelang könnte ich darauf warten. Selbst mit meinen verzweifelten Blicken brachte es nichts. Egal wie sehr ich mich bemühte. Denn Yulia war klug und merkte schnell, was ich im Schädel führte. Im Übrigen kann sie so gut lügen, ohne mit der Wimper zu zucken. Bei mir funktionierte es nicht, da ich sie kannte. Allerdings ist sie hartnäckig und würde es mir verraten. Und so ist nun mal Yulia. Ein Sturkopf.

,, Es tut mir auch sehr leid dafür, Ella,“ entschuldigte sie sich nach langem Überlegen.

,, Ich hatte meine Gründe mit dir Kontakt abzubrechen. Niemals wäre ich einfach so gegangen. Das musst du mir glauben,“ meinte Yulia.

,, Wenn du mir endlich den Grund nennst, würde ich dir dafür verzeihen,“

,, Das kann ich nicht. Ich würde es gerne, aber das kann ich dir nicht erzählen. Es tut mir einfach nur leid,“

,, Du bist, wie mein Bruder. Seit drei Jahren verheimlicht er etwas vor mir. Und jetzt du auch noch. Wollt ihr mich vor etwas beschützen? Oder wieso sagt ihr nicht, was hier los ist,“ fragte ich ungeduldig nach.

,, Irgendwie schon. Ich will nicht, dass dir etwas zustoßt,“ dachte die Braunhaarige laut nach.

,, Das ist süß, aber mich im Dunkeln tappen lassen ist nicht die beste Option, Yulia. Du weißt nicht, wie es sich anfühlt, auf alle meine Fragen keine Antwort zubekommen,“

,, Ist aber die beste Lösung. Du wirst es verstehen, warum wir es tun,“ erklärte mir Yulia, was mich noch mehr Verwirrte mit dem wir.

,, Aber lass uns nicht über die blöde Vergangenheit reden. Ich will viel mehr wissen, was so in der Zwischenzeit alles passiert ist. Reden wir draußen im Flur weiter. Da haben wir unsere Ruhe,“ schlug sie vor, was ich auch gut fand.

Auf der Stelle standen wir zwei auf und gingen zusammen aus dem Essensaals hinaus. Neben mir ging die ein Jahr jüngere Yulia, die ihren linken Armen bei mir einhängt. Beide schlenderten wir durch die Flure, wobei Yulia sehr still war. Die Funkstille löste sie nicht, da sie sehr beschäftigt mit ihren Gedanken war, wie ich. Schleunigst wollte ich dies ändern, bevor sie mich wieder in Stich lässt. Darum machte ich den ersten Schritt wieder zur Gutmachung.

,, Und, Yulia? Hast du auf jemanden hier einen Crash,“ fragte ich neugierig nach, worauf ich meinen Kopf nach rechts wendete mit einem Lächeln.

,, Darüber willst du jetzt ernsthaft reden? Ob ich auf jemanden stehe? Ja schon, aber darüber will ich nichts erzählen,“ grinste sie.

,, Lass mich raten. Es ist sicher ein Bad Boy, der alles schwarz trägt und wahnsinnig gut aussieht,“ schöpfte ich Verdacht, dabei wir durch die Flure spazierten.

,, Wie kommst du bitte auf so etwas?,“ wurde Yulia rot im Gesicht.

,, Ich kenne dich eben. Schon immer stehst du auf Bad Boys. Das hast du auch selbst gesagt. Denn ich zitiere: Ich will mit jemandem ins Bett, der auf alle Fälle mich scharf macht, sodass ich bis an mein Lebensende ich es mit ihm rumtreiben werde,“

,, Das stimmt nicht! Das habe ich nie zugegeben,“

,, Doch hast du,“ bestätigte ich es, was sie noch mehr provozierte.

,, Aber du musst zugeben, Bad Boys sind und bleiben ein legende. Schließlich sind sie gut im Bett und geben dir ein unheimlich gutes Gefühl, was sie scharf macht,“ schwärmte meine Freundin vor sich hin.

,, Woher weißt du so gut darüber Bescheid?,“ interessierte es mich, während Yulia die richtigen Worte suchte, um ja nichts falsches zu sagen.

,, Ähm…ich geh mal kurz aufs Klo,“ lenkte sie damit ab und entfernte sich von mir.

Ohne viel zu zögern, lief sie auf die Toilette, um nicht weiter etwas auszuplaudern. Typisch Yulia. Immer wenn das interessante kommt, will sie am liebsten davor weglaufen. Vor allem wenn es um Jungs geht. So ist Yulia immer schon. Wenn es um Jungs geht, würde sie mir nichts erzählen, weil ich sie damit nerven würde. Würde ich auch, bis am Ende ihrer Tage. Wenn sie mich nerven darf, ist es nur fair, wenn ich es auch darf. Oder? Schließlich sollte es Gerecht sein. Daher musste ich sie nerven, weil wir ebenso waren.

Wenn ich so darüber nachdenken, lehnte ich nebenbei meine rechte Schulter gegen die blauen Spinde um Flur. Nun stand ich hier wieder einmal allein und wartete auf Yulia. Bis sie sich wieder zeigen würde, würden Jahre vergehen. Dabei musste ich lächeln, weil ich froh bin, wieder eine alte Bekannte in meinem Leben zu haben. Notwendig habe ich Yulia schon gebraucht. Sie will ich nicht nochmal verlieren. Ohne Yulia wieder zu leben, möchte ich nicht. Eine Freundin brauchte ich bei mir, um mich von allem abzulenken. Sie war eine gute Ablenkung und nahm mir den Schmerz, dem ich jeden Tag zu fühlen bekomme.

,, Hallo, Ella,“ ertönte vor mir plötzlich eine Stimme.

Nervös starrte ich nicht mehr den Boden an, sondern den Jungen vor mir. Teuflisch lächelte er mich an, was ich nicht erwiderte. Dieser Junge blickte mich böse an, wie Satan höchstpersönlich. Auch wenn ich ihm nicht kannte, machte er mir jetzt schon einen Eindruck, als wäre er zu allem fähig.

,, Wer bist du und woher weißt du wie ich heiße?,“

,, Wer ich bin ist unwichtig. Du bist hier der Mittelpunkt, nicht ich,“ grinste er schmutzig.

,, Wieso der Mittepunkt?,“

,, Für eine ganz besondere Person, bist du der Mittelpunkt. Aber ich möchte dir nicht allzu viel verraten. Nur du musst wissen, dass ich weiß, dass du Ella Blair bist und noch vieles mehr, was du noch nicht weißt,“ meinte er.

Auf das antwortete ich nichts, sondern starrte den Jungen genauer vor mir an. Der Junge hatte blonde Locken, die zu seinem schwarzen Style gut passten. Alles trug er in schwarz, dass zeigte, das er zu einem Clan gehört. Denn viele Jungs trugen dieselbe schwarze Lederjacke, damit man unterscheiden kann, wo sie dazugehören. Dennoch machte er es mit seinem scheußlichen Grinsen nicht einfacher. Wie er mich schon mit seinen blaugrünen Augen anblickte und seinem dreckigen Lächeln, gefiel mir ganz und gar nicht. Irgendwas sagte mein Bauchgefühl, dass er etwas plante und nicht einfach so zu mir herkam. Nur was war das nur?

,, Du siehst genauso aus, wie er es mir beschrieben hat,“ stellte der Blonde Lockenkopf fest, inzwischen er mit seiner linken Hand sich bei dem Spinden abstützte.

,, Was meinst du genau?,“

,, Und ahnungslos bist du dazu auch noch. Ist aber besser so. Mir gefällst du jetzt schon sehr, Ella,“

Mich widerte es schon an. Mit so einem Jungen will ich nichts zu tun haben. Doch er interessiert sich für mich, was nicht gut war. Nicht ohne Grund kam der mysteriöse her, um mit mir ein Wort zu wechseln. Dahinter steckt sicherlich mehr. Mehr wollte ich darüber aufdecken, doch ich merkte, wie der Lockenkopf hinter mir etwas ansah. Intensiv starrte er über meine Schulter, woraufhin er, ohne ein Wort zu sagen sich von mir wegbewegte. Langsam ging er erhobenen Hauptes und einem breiten Grinsen rückwärts zurück, bis ich ihm aus den Augen verlor, da der Lockenkopf nach rechts abbog. Warum er plötzlich verschwand, bleibt mir ein Rätsel. Noch mehr fragte ich mich, was hinter mir war.

Um es zu lüften, drehte ich mich vorsichtig um, bis mein Blick bei ihm hängen blieb. Vor dem Jungen, der mich seit gestern permanent beobachtete stand vor mir sehr nahe. Nervös starrte ich ihm in seine braunschwarzen Augen, die mich vom ersten Tag an in seine Welt hineinzogen. Von der Nähe sehen sie noch magischer aus als von der ferne. Selbst seinen warmen Atem spürte ich gegen mein Gesicht. Am liebsten würde ich sein braunschwarzes Haar anfassen, dass fast seine Sicht bedeckte. Aber ich musste mich zurückhalten, bevor es peinlich wird. Allerdings muss ich zugeben, dass sein Lächeln noch schöner aussah, wenn er vor mir sehr nahestand. Dieses Lächeln ist so warmherzig, wie bei keinem anderen Jungen, dem ich über dem Weg lieg. Und das beeindruckte mich sehr.

,, Geht es dir gut?,“

,, Ja,“ antworte ich nervös, was komisch ist.

,, Hat er dir gedroht?,“ hakte er nach.

,, Nein, alles gut,“ gab ich ihm Bescheid, wobei ich merkte, wie sehr er mich anmusterte.

Das ist ein sehr komischer Anfang. Eigentlich habe ich keine Probleme mit Jungs zu reden, doch bei ihm ist es anders. Ich fühle mich so nervös und gleichzeitig sicher, weil er mir vor diesem Typen irgendwie gerettet hat. Dennoch weiß ich nicht, wieso er auftauchte und mir half, obwohl ich selbst auf mich aufpassen kann.

,, Danke für die Hilfe,“

,, Kein Problem,“ schenkte er mir ein Lächeln zurück.

Direkt verlor ich mich in seinen Augen. Ich starre in seine braunschwarzen Augen hinein, die mich schon seit gestern anfunkelten. Sie sahen mir tief hinein als würde er wissen, was ich fühlte. Er schien zu wissen, wie ich mich fühlte. Nicht nur mir ging es zu. Ihm anscheinend auch.

Der Junge vor mir scheint ebenso verspannt auf mich zu sein, wie ich auf ihm. Irgendetwas ist mit ihm. Ich weiß nicht, ob es die Rettung war, oder ich vielleicht der Grund dazu bin.

,, Darf ich den Namen von meinem Retter erfahren?,“ spaßte ich mit einem Grinsen, was ihm zum Schmunzeln brachte.

,, Wenn ich den Namen von dem Mädchen erfahren darf, das ich gerettet habe, darfst du meinen erfahren,“

Humor besitz er. Sogar einen der mir jetzt schon gefiel.

,, Ich heiße Ella Blair,“ stellte ich mich ihm vor und gab ihm ein schönes Lächeln zurück.

,, Und ich bin Leon Stone,“ verriet er mir, woraufhin er neben mir sofort sich aus dem Staub machte.

Stumm sah ich zurück und hätte jetzt damit nie gerechnet. Leon Stone. Sein Name kommt mir sehr bekannt vor, wie er selbst. Dieser mysteriöse Junge wird jede Sekunde noch mysteriöser als vorher. Dass er sich aus dem Staub machte, war noch seltsamer. Dieser Leon stellte sich vor und entfernte sich auf der Stelle von mir, obwohl er mir geholfen hat, bevor der Blonde Kerl, wer weiß was noch gemacht hätte. Zuerst hilft er mir und dann verschwindet er vor mir als hätte er vor etwas bestimmten Angst. In seinen Augen erkannte ich eine Angst, die nicht in Worte zu fassen ist. Leon hat vor einer Sache Angst, dass ich sehr wohl in seinen Augen erkannte. Trotzdem weiß ich nicht vor was.

Für mich war er allgemein sehr geheimnisvoll. Seit gestern schon will ich wissen, wieso er sich mir so zeigte. Ich will herausfinden, warum ich ihm kenne. Unbedingt will ich es wissen. Unglücklicherweise muss ich mich noch gedulden, weil ich noch nicht alle Puzzleteile gefunden haben. Denn um das Rätsel brauche ich alle Teile, sonst werde ich nie die Wahrheit eines Tages zu Gesicht bekommen.

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