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Kapitel 2 - Wenn man jemanden begegnet, der einem sehr bekannt vorkommt, aber nicht weiß von wo

Seelenruhig spazierte ich mit meinem Kopfhörer zu meiner neuen Schule. Entspannt machte ich mich auf den Weg, derweil ich meine Hände in meiner schwarzen Jeansjacke eingesteckt hatte. Eigentlich hätte mich mein Bruder mitnehmen können, aber weil er mit mir nicht gesehen möchte, wegen seiner Feinde muss ich allein dorthin gehen. Zwar fragte ich mich wer mir schaden könnte, aber das würde ich nie herausbekommen. Mit Sicherheit. Denn Ronald will mich beschützen vor irgendetwas, was ich noch herausfinden muss. Dem musste ich auf dem Grund gehen. Jedoch musste ich noch warten, weil ich angekommen bin.

Nun stand ich vor meiner neuen Schule, wo mein Bruder hingeht. Ehrlich gesagt sollte ich nicht hier sein. Dennoch war ich es, da ich einen neuen Neustart brauchte. Unbedingt musste ich neu anfangen, damit ich weiterleben kann. Zu viele schlimme Erinnerungen sind zurückgeblieben. Die musste ich hinter mir lassen und neu anfangen. Also ging ich hinein, ohne dabei viel nachzudenken. Trotzdem ging mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf. Aus einem bestimmten Grund fühlte ich mich hier beobachtet als wäre ich nicht zufällig hier. Irgendwie spürte ich als würde ich genau in die Höhle des Löwen laufen.

Was rede ich da? Warum denke ich über so was? Kopfschütteln ging ich weiter, da ich schon wieder an komische Sachen denken. Jetzt musste ich mich auf hier und jetzt konzentrieren. Daher ging ich weiter in das riesige Gebäude hinein. Lächelnd ging ich neben alle die Schüler vorbei, von denen es hier nur so wimmelte. Alle Schüler liefen kreuz und quer her. Das habe ich komischer Weise vermisst. Die Jugendliche und den Sozialen Kontakt. In den Sommerferien konnte ich nie etwas mit einer Freundin machen, weil ich keine besaß. Leider besaß ich keine, weil alle mich im Stich gelassen haben. Nur meinen Bruder kenne ich hier, dem ich nicht über den Weg laufen sollte. Damit war ich hier allein und einsam. Jedoch blickte ich nach vorne und machte mich auf den Weg in den Unterricht.

Ohne viel nachzudenken, stolzierte ich in dem Raum, wo wir erste Stunde Biologie hatten. Hinein ging ich und setzte mich ganz nach hinten. Ganz allein saß ich dort hinten in der Ecke und machte es mir an meinem Tisch gemütlich. Dabei stemmte ich meine Hände auf den Tisch und stützte mich mit denen meinen Kopf ab. Danach sah ich mich in meiner Klasse um, wobei es hier sehr laut war. Jeder hier redetet lauter als der andere. Die Jugendlichen reden hier durcheinander und achteten auf nichts. War auch besser so. So bleibe ich unsichtbar und keiner bemerkt mich.

Doch dann blieb mein Blick bei einer ganz besonderen Person stehen. Nun starrte ich einen Jungen an, der mich ebenfalls ansah. Mit einem freundlichen Grinsen sah er mich an. Das erwiderte ich, obwohl ich nicht sagen konnte, wieso. Aber eines viel mir bei ihm auf. Der Junge beobachtete mich als müsste er sich sichergehen, wer ich bin. Er musterte mich an als würde er mich kennen. Allerdings konnte ich erkennen, wie er meinen Anblick nicht gefiel. Komischer Weiße zeigte er mir sein Mitleid, was mich durcheinanderbrachte. Was mich noch mehr verwirrt, dass er mir sehr bekannt vorkam. Auf irgendeine Weise kommt er mir sehr bekannt vor. Nur woher und wieso kam ich nicht darauf?

Allzulange konnte ich nicht mehr nachdenken, da die Klingel läutete zum Unterricht. Unsere Blicke wanden wir voneinander an, obwohl ich nicht wollte. Am liebsten hätte ich ihm stundenlang beobachtet. Auch wenn ich ihm nur eine Minute lang ansah, wollte ich mehr von ich wissen. Von ihm wollte ich mehr herausbekommen. Vor allem, warum er mich als einziger beobachtet hat. Dahinter steckt sicher mehr. Bedauerlicherweise würde ich mich nicht trauen ihm zu fragen. Dazu bin ich zu feige. Vielleicht bilde ich es mir nur an. Bestimmt hat er mich nur so angesehen. Ohne einen Grund. Aber was wäre, wenn nicht? Was wäre, wenn er mich aus einem Grund angesehen hat? Denn niemand außer er starrte mich an. Für die anderen war ich Luft. Außer für ihm, was süß ist. Schlussendlich hat er mich beachteten und mir seine Blicke und Aufmerksamkeit gegeben, was mich seltsamer Weiße zum Lächeln brachte.

Liebend gerne würde ich darüber weiterdenken, doch der Unterricht begann, worauf ich mich jetzt fokussieren musste. Auf Biologie hatte ich keine Lust, aber da musste ich wohl durch. Mir blieb nichts anderes übrig als jetzt den langweilen Unterricht teilzunehmen, den ich über die Ferien nicht vermisste. Da starre ich lieber den Jungen an, der mir den Rücken zudrehte. Meine Augen sahen ihm an, wodurch ich feststellte, dass ihm seine braune Lederjacke wie angossen stand. Dazu besaß er braun mit schwarz gemischtem Haar, dass sicher von näherem Hinsehen noch attraktiver aussieht.

Was rede ich da? Konzentrier dich Ella. Über so etwas darf ich nicht nachdenken, obwohl er schon von hinten gut aussieht. Bestimmt standen viele Mädels auf ihm. Haufenweise rennen die ihm sicher hinterher. Bei dem Jungen neben ihm auch. Der Schwarzhaarige Junge, der neben ihm saß, sieht wirklich sehr heiß aus. Zwar stehe ich nicht auf Bad Boys, aber er sieht wirklich sexy aus. Beide sahen fesch aus, obwohl ich es nicht gerne zugebe. An so was sollte ich nicht nachdenken, jedoch tue ich es. Zum ersten Mal gibt Ella Blair zu, dass sie jemanden heiß findet.

Noch nie habe ich irgendeinem Jungen faszinierend gefunden. Allerdings tat er der Junge, der mich als Einziger beobachtet. Bisher hatte ich auch keine Beziehung oder einen festen Freund. Nicht einmal geküsst habe ich jemanden. Jeder hatte in meiner alten Schule schon Sex, jemanden geküsst oder schon eine Beziehung, bis auf mich. Keines davon habe ich jemals ausprobiert, weil kein Junge meine Aufmerksamkeit erregte, bis vor 5 Minuten. Er war der allererste der mich mit einem besonderen Blick ansah. Zwar war dieser Blick nur eine Minute lang gedauert, aber ich konnte dabei etwas spüren, was ich noch herausfinden muss.

Später als der Unterricht endlich vorbei war, spazierte ich in die Cafeteria hinein, wo jetzt die Mittagspause stattfand. Mit meinem Tablet in der Hand steuerte ich auf einen weißen Tisch zu, bei dem im Platz nahm. Mutterseelenallein saß ich mich da hin und stellte mein Essen auf dem Tisch ab. Im Übrigen sollte ich mich auf die Suche nach Freuden machen, aber dazu war ich auch zu feige. Seit 3 Jahren besaß ich keine einzigen Freunde mehr. Daran bin ich auch gewohnt. Ständig bin ich einsam und jeder hat mich verlassen. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, obwohl ich es nicht sollte.

Währenddessen ich beim Brot aß, starrte ich mein Handy an, wobei ich schon Nachrichten von meinem Bruder bekam. Er fragte mich, ob ich ja nicht erzähle, dass ich seine Schwester bin. Darauf schrieb ich nur, dass ich es nicht tue. Wo er ist, weiß ich selbst nicht. Mit Sicherheit lungerte er auf dem Schulgelände oder beobachtete mich, damit mir nichts passiert. Denn Ronald will mich beschützen. Koste es was Wolle. Mein Bruder würde sogar sterben für mich, auch wenn er seit Jahren so seltsam zu mir drauf ist.

Deswegen sah ich mich im Essenssaal um, ob er nicht hier irgendwo ist. Als ich so jede Person ansah, blieb mein Blick wieder bei einer ganz bestimmten Person stehen. Es ist der Junge, der mich vor drei Stunden beobachtet hatte. Er saß mit zwei weiter Jungs auf einem Tisch. Der zweite war wieder der Schwarzhaarige, der neben ihm im Klassenzimmer saß. Der andere Junge hatte rotes Haar, dem ich erst jetzt zu Gesicht bekam. Alle drei beobachtete ich ganz genau und aß nebenbei mein Brot. Damit wirke ich wie ein Stalker, aber irgendwie waren die interessant für mich. Vor allem der Junge, der mich bemerkte, wie ich ihm anstarre.

Jetzt trafen unsere Blicke uns. Gemeinsam beobachtete wir uns gegenseitig, dabei der Rotschopf den Rücken mir zudrehte und der Schwarzhaarige neben meinem Beobachter saß. Beide unterhielten sich und merkten nichts, dass ihr Freund mich beobachtete. Keinesfalls störte es mich. So konnte ich mir den faszinierend Jungen genau unter die Lupe nehmen.

Der Junge besaß braun mit schwarz gemischtem Haar, was sehr elegant bei ihm aussah, wie sein Lächeln. Zu beschreiben sein Lächeln, konnte ich nicht. Jedenfalls war es so anziehbar, sodass ich automatisch zurück lächeln musste. Ich musste ihm anlächeln, weil sein Lächeln mich beeindruckte. Was mich noch mehr beeindruckt, sind seine Augen. Seine Augen sahen so wunderschön aus, wie bei keinem Jungen. Noch nie sah ich solch eine schöne und einzigartige Augenfarbe. Schwarz mit Braun waren die gemischt, ebenso seine Haare. Sofort zogen die mich in einen Bann, aus dem ich nie mehr fliehen will. In denen verlor ich mich direkt. Dazu noch konnte ich aus ihnen sehr viel hinauslesen.

Aus ihnen erkannte ich einen bezaubernden netten Jungen, der in sich ein dunkles Geheimnis trug. Irgendetwas brannte ihm auf der Seele, sodass es ihm innerlich zerbricht. Sehr wohl erkannte ich es, weil sein Blick es mir verriet. Auch wenn wir beide lächelten, versteckte sich darunter viel mehr als es scheint. Unter seinem charmanten Lächeln verbirgt sich etwas. Ein Geheimnis, das niemand ans Licht bringen sollte. Wie bei mir. Niemand durfte wissen, wie zerbrich ich bin. Nicht einmal Ronald fragte mich, wie es mir geht, da er die Vergangenheit verdrängen möchte. Das möchte ich auch, aber es war zu schwierig für mich.

Was mich aber noch mehr wunderte bei dem Jungen, warum er mich verdammt nochmal sehr bekannt vorkommt. Mir kommt es so vor als wären wir uns schon einmal begegnet. Ihm kannte ich vom Aussehen sehr. Jedoch an den Namen nicht. Wieso kommt er mir bekannt vor? Warum habe ich so ein Bauchgefühl, dass er mich kennt? Zu gerne würde ich es wissen. Leider aber gab mir mein Gedächtnis keine Antworten dazu. Dennoch musste ich weiterhin lächeln, da sein Anblick magisch war. Schon eine ganze Weile lang, sahen wir uns sehr tief in die Augen, obwohl es gruselig sein sollte. Für mich eher weniger. Interessant würde es eher treffen. Er zog mich magisch an, wodurch ich nur mehr auf ihm konzentrieren kann. Auf keinem anderen sonst. Um mich alles herum blendete ich vollkommen aus. Nur mehr ihm gab es für mich. Niemand anderem sonst.

Auf einmal wurde seine Beobachtung von seinem Freund der neben ihm sitz unterbrochen. Der Schwarzhaarige Junge schubste ich an, wodurch er seinen Blick von mir abwendete. Nun sah er ihm von der linken Seite an ( von mir aus gesehen ). Lange blieb das nicht so, denn sofort wanderte seine Augen zu mir hinüber. Seine Giftgrünen Augen sahen mich an, genauso die braun mit schwarz gemischten Augen. Zwei Augenpaare starrte auf mich und merkte, wie der Schwarzhaarige seinen Freund etwas zuflüsterte. Er lächelte nur und sagte etwas, das ich nicht hören kann.

Mir wird ganz rot und heiß, woraufhin ich lächelnd auf mein Essen wieder starrte. Peinlich war mir das. Mehr als nur unangenehm war es für mich, weil ich wusste, wie die zwei mich anstarren. Pausenlos sahen sie mich an. Keine einzigen Sekunden beobachteten die Jungs etwas anderes. Nur mich. Anscheinend war ich das interessanteste hier. Ihre Blicke blieben nur auf mich hingen, inzwischen ich ein Gefühl entwickelte, was merkwürdig war. Was es war wusste ich noch nicht. Dennoch weiß ich, wie sehr ich mich schäme. Wie ein Stalker fühle ich mich schon. Oder ein Spanner.

Jedenfalls läutete es wieder einmal, was gut war. So musste ich nicht denken, wie unangenehm es für mich war. Also stand ich auf von meinem Platze und bewegte mich wieder Richtung Klassenzimmer. Zwar hatte ich keine Lust mehr auf Schule, aber da musste ich durch, wenn ich mein Schuljahr abschließen möchte. Von dem her dachte ich nicht an das nach, sondern blickte nach vorne und ging wieder in das Zimmer.

Nachdem der Schultag endlich vorbei war, ging ich gemütlich nach Hause. Ganz langsam schlenderte ich nach Hause zu meinem Haus. Gemütlich ging ich auf dem Gehweg, während ich meine Hände in meiner schwarzen Jeansjacke eingesteckt hatte. Gerne wäre ich zusammen mit meinem Bruder unterwegs, da niemand von uns erfahren soll, musste ich allein dem Weg hinaus gehen. Überhaupt nicht gefiel es mir, dass wir nicht zusammen gesehen werden dürfen. Miteinander sprechen durften wir nicht einmal. In der Schule nicht. Außerhalb schon.

Von meinen Gedanken erwachte ich als ich vor meinem Haus stand und die Türe aufsperrte. Voller Trauer ging ich hinein und stellte meine Handtasche auf dem Boden hin. Der Schultag machte mich nicht müde, sondern eher wegen meinen Gedanken, die ich nicht aus meinem Kopf hinausbekam. Permanent musste ich an alles denken, was mir alles geschah. Besonders warum mich alle verließen und wieso es alle getan haben.

,, Hey, Schwesterchen,“ ertönte aus dem ersten Stock die Stimme meines Bruder, der auf der Treppe stand und mich ansah.

,, Hey, Ronald,“ begrüßte ich ihm, woraufhin ich mich auf dem Weg in die Küche machte zu dem Kühlschrank. Ich durchkramte dem Kühlschrank, bis ich etwas für mich zum Trinke gefunden habe.

,, Ist dir eh keiner zu nahe gekommen?,“ wollte er sich gehen, dabei er sich mit verschränkten Armen bei der Küchentheke anlehnte und mich beobachtete von der Seite. Er musterte jeden meiner Bewegungen an, um festzustellen, ob ich die Wahrheit sagte.

,, Nein. Gar keiner. Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Mir passiert schon nichts,“ ließ ihm wissen, inzwischen ich mir ein Glas Wasser einschenkte.

Allerdings ist Ronald ein Sturkopf und ließ sich nichts entgehen. Seine Körperhaltung und seine Augen machten mir einen Eindruck als würde er sich jetzt um mir mehr Sorgen machen als zuvor.

,, Trotzdem mache ich mir sorgen, weil….,“ Ronald stoppte, bevor er weitererzählt hätte.

,, Weil?,“ hackte ich verzweifelt nach.

Ich sah zu meinem Bruder hinüber, während ich mich einer Hand abstütze und die andere Hand in meine Hüfte stemmte. Jede Bewegung von dem Jungen nahm ich unter die Lupe. Alles beobachtete ich ganz genau, um möglicherweise etwas herausfinden zu können.

,, Das kann ich dir nicht sagen, Ella. Das weiß du wie ich,“ verriet es mir mein Bruder nicht, was mein Funken Hoffnung noch kleiner machte die Wahrheit herauszufinden.

,, Trotzdem,“ ich schnaube schwer aus. ,, Ich will doch nur die Wahrheit erfahren, warum mich jeder verlassen hat oder was du mir verheimlichst,“ starrte ich ihm angespannt an.

,, Ich weiß auch nicht, wieso uns jeder verlassen hat. Außerdem verheimliche ich dir nichts,“ log Ronald.

,, Doch tust du. Seit drei Jahren schon benimmst du dich komisch und tust auf fürsorglichen Bruder, der mich vor allem beschützen möchte. So warst du nie früher. Was ist passiert, dass du dich um mich so Angst hast?,“ wollte ich erfahren.

Wütend starrte ich ihm an und wollte aus seinem Mund endlich die lang ersehnte Wahrheit hören. Deswegen stellte ich mich vor ihm und sah ihm in seine Kastanien braunen Augen, die mich anlogen. Seine Augen logen mich an, weil er die Wahrheit verstecken will. Immer wenn er log, sah er wie ein kleiner Junge auf den Boden. Ebenfalls tat er es und dachte an etwas nach. Intensiv denkt er gerade über etwas nach. Zu gerne wüsste ich was es war, weil er mich nicht anblickte. Mein Bruder blickte mir nichts ins Gesicht. Sondern er versteckte sich vor allem. Besonders vor mir. Das macht er nur, um mir nicht unabsichtlich sein Geheimnis zu erzählen. Und das hasste ich mehr als alles andere.

,, Ich dachte mir schon, du wirst es mir nicht erzählen. Denn das kannst du nicht, Ronald. Immer schon verschweigst du mir die Wahrheit, nur im mich zu beschützen. Du bist ein Feigling weiter nichts,“ war ich zornig und stampfte weg.

,, Ella, warte!,“ schrie Ronald mir verzweifelt hinterher.

Für einen kurzen Moment sagte mir meine innere Stimme, ich sollte stehen bleiben und ihm zuhören, was er zu sagen hatte. Andererseits gab es noch die zweite Stimme in meinem Kopf die sagte, ich sollte ihm im Regen stehen lassen und keineswegs gutmütig zu ihm werden. Dummerweise hörte ich auf meine erste Stimme und blieb in meiner Bewegung stehen.

Langsam drehte ich mich zu ihm um und starrte dem Jungen frostig in die Augen hinein. ,, Ich bleibe nur, wenn du mir endlich erzählst was los ist,“ verlangte ich, jedoch kam nichts aus seinem Mund.

,, Das dachte ich mir schon. Ich geh hinauf in mein Zimmer, wenn du mich suchst,“ sagte ich ihm bescheid.

Ohne zu zögern, ging ich die Treppen hinauf und kehrte ihm dem Rücken zu. Zornig stieg ich die Treppen hinauf, derweil ich die Blicke von meinem Bruder auf mir spüren konnte. Ich konnte spüren, wie er mich aufhalten wollte. Doch er tat es nicht. Wieder einmal sagte er mir nicht die Wahrheit, was ich schon gewohnt bin. Immer aufs Neue probiere ich ihm zu brechen. Bedauerlicherweise gelang mir es nicht, denn Ronald war so stur und gab nicht auf. Dafür könnte ich ihm umbringen. Seine Sturheit gewann immer, was mich innerlich fertig machte.

Daher ging ich in mein Zimmer und knallte die Türe hinter mir zu. Voller Verzweiflung und Wut setzte ich mich auf meine Fensterbank hin, um mich zu beruhigen. Genervt verschränkte ich meine Arme und beobachtete erneut die Aussicht. Abzulenken versuchte ich mich, aber das wird schwieriger als gedacht. Deshalb ging ich ganz tief in mich, um mich unter Kontrolle zu haben. Innerlich atmete ich ganz sanft ein und aus. Dazu schloss ich noch meine Augen und konzertierte mich nur auf meinen Atem. Alles andere blendete ich aus. Tief einatmete ich ein uns aus, damit ich nicht den Verstand verliere. Selbst mein Herzschlag konnte ich wahrnehmen als ich mich nur auf meinem Atem fokussierte.

Plötzlich dachte ich an den Jungen, der mich andauernd anstarrte. Sein wundervolles Braun mit Schwarz gemischten Augen, stellte ich mir vor. Diese Augen waren voller Energie und gutem. In ihnen verbarg sich ein wunderbarer Junge. Wenn man ganz genau hinsah, merkte man es, wie ich. Seine Augen zeigten mir etwas, was ich selbst nicht wusste. Er strahlte etwas Bestimmtes auf, was nur für mich bestimmt war. Auf eine Art und Weise konnte ich es fühlen. Woher, wusste ich nicht. Schätze es liegt an meinem Bauchgefühl.

Mein Bauchgefühl sagte mir auch, dass ich ihm kannte. Andererseits wusste ich nicht, warum. Der Junge kam mir sehr bekannt vor, auf mysteriöse Weise. Von irgendwo her kenne ich ihm. Nur von wo? Oder bilde ich es mir nur ein? Kennt er mich vielleicht? Zu viele unbeantwortete Fragen und ein neues Rätsel, dass ich noch lösen muss. Dem musste ich nachgehen.

Schon bald wird alles ans Licht kommen.

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