Geisterbänke
Geisterbänke ( Tag 2 Mittwoch Mittag )
Ich bin alleine auf dem großen Platz und beginne damit sorgfältig die Fragen zu lesen und möglich präzise zu beantworten. Bei der Frage "Sehen sie öfter sich Bewegende Gegenstände ohne eine Erklärung dafür zu haben?".
Mir unsicher, ob das so in der Vergangenheit nicht doch schon mal vorgekommen ist, sehe ich mich um und sehe zu meinem Erschrecken einen Bank ganz am Ende das Zaunes, welche sich immer wieder hebt und denkt.
Der Wind kann es unmöglich sein, es handelt sich immerhin um massive Holzbänke. Mit dem festen Ziel den Dingen auf den Grund zu gehen, begebe ich mich in richtig der geisterhaften Bank.
Als ich näher komme, stelle ich fest dass sich die Bank nicht nur bewegen, sonder auch Zählen kann.
Bank: "141, 142"
Ach so, es liegt jemand unter der Bank und drückt diese nach oben.
Ich: "Hallo."
Eileen: "Eahh .. was?"
Es ist Eileen, die wahrscheinlich trainiert oder so etwas.
Eileen: "Was machst du denn hier?"
Ich: "Eh, das gleich könnte ich dich fragen."
Eileen: "Bankdrücken."
Ich: "Macht man das nicht normalerweise mit einer Hantelstange und auf einer Bank?"
Eileen: "Was weiß ich denn? Ich weiß aber, dass das hier super funktioniert. 143, 144."
Da ich nun eine mehr als logischer Erklärung für die sich bewegende Bank habe, wende ich mich um und lasse Eileen in Ruhe weiter trainieren.
Eileen: "Warte ich bin gleich fertig. 149, 150. Puh, so das reicht erstmal."
Eileen kriecht unter der Bank hervor und schüttelt sich die Tannennadel von der Kapuzenjacke.
Eileen: "Du hast sicher ein paar Fragen oder?"
Die habe ich zwar eigentlich nicht aber wenn ich schon mal das Angebot bekomme, dann nehme ich gern an.
Ich: "Ja .. ähm .. was ist eigentlich ein K?"
Eileen: "Also, ich könnte dir jetzt einfach sagen, dass es für Kriese steht und einen Campbewohner in einem kriesenhaften Zustand meint oder ich könnte dir ganz genau erklären. Also, wann das passiert, wie das passiert und welche genauen Auswirkungen das auf das Camp hat und warum Anny jedes mal ausflippt, wenn das passiert. Für Letzteres müsstet du mir allerdings einen kleinen Gefallen tun."
Ich: "Der da wäre?"
Eileen: "Du könntest mir mit den Tannennadeln helfen. Ich bin immer so unkonzentriert, wenn ich gleichzeitig erkläre und entnadel."
[0]Die kurze Erklärung anhören.
[x]Eileen Pully von Naden befreien.
Ich: "Ja, kein Problem. Du müsstest dich dann nur mit dem Rücken zu mir hin .."
Eileen: "Natürlich nicht, während ich das Ding noch an haben."
Sie zieht ihren etwas zu großen etwas abgetragenen Kapuzenpully aus und legt ihn ausgebreitet auf den Tisch. Drunter trägt sie das Tanktop vom Bogenschießen. Plötzlich leckt sie sich den Finger ab und hält diesen in die Luft. Danach setzt sie sich linkt von mir auf die Bank.
Eileen: "Wenn ich jetzt schon stinke wie ein Faultier, muss ich mich ja nicht auch noch in die Windrichtung setzten."
Sie überschlägt ihre Beine und holt tief Luft.
Ich: "Ach was du stinkst nicht."
Eileen riecht sich probehalber unter dem Arm. Sie ist unrasiert, was bei dem hiesigen Rasiererverbot nur zu verständlich ist.
Eileen: "Naja. Aber wozu gibts Seife."
Ich: "Oder Deo .. ich frage mich wo meines geblieben ist."
Den letzten Satz sage ich eher leise zu mir selbst.
Eileen: "Wird man dir abgenommen habe."
Ich: "Hab ich gar nicht gemerkt. Darf man hier echt kein Deo haben."
Eileen: "Keines mit Gastreibsatz und je nach Zuverlässigkeit kein Brennbares."
Ich: "Las mich raten .. Bombe?"
Eileen: "Leider nein, noch bevor ich da was basteln konnte, hat so de dumme Tussi ner anderen noch dümmeren Tussi damit pfeffersprayartig ins Gesicht gesprüht."
Ich: "Aua"
Eileen: "Wundert mich eigentlich, dass das noch nicht in den kleinen Regeln drinsteht. Egal, du wolltest ja was ganz anderes Wissen."
Ich habe bereits angefangen die trockenen Tannennadeln aus Eileen Kapuzenpully heraus zu pfriemeln. Keine spannende Sache aber ich kann währendem gut zuhören.
Eileen: "K, habe ich ja schon gesagt, steht für Kriesen Campbewohner. Also einer, dem es gerade so schlecht geht, dass er entweder jederzeit ausrasten oder abhauen könnte. Die K.A also Kreise Aggressiv, werden dann einfach von einem Leiter nicht aus den Augen gelassen."
Eileen nimmt einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und holt kurz Luft. Sie scheint sehr schnell zu reden, wenn sie gerade etwas erklärt.
Eileen: "Wirklich wichtig sind die K.F also Kriese mit Fluchtgefahr, dann werden die Ausgänge von allen auf 0 gesetzt und sie dürfen das Camp nicht verlassen."
Ich: "Wir dürfen das Camp verlassen?"
Eileen: "Ja, müssen wir zum Beispiel ja, um zum Deutsch und Englisch Unterricht zu kommen aber las mich einfach erklären, ich bin nicht Anny, das wird schon alles vollständig sein."
Ich: "Ok."
Eileen: "Wenn also keiner mehr raus darf, also ohne Begleitung, dann haben unsere lieben Raucher ein großes Problem. Schlimmer wird es, wenn wir eine K.F .. boar ich hasste diese Abkürzungen .. sagen wir einfach Fluchgefahr. Wenn wir eine Fluchtgefahr im Bunker haben, dann wird dieser geschlossen und dann können die Raucher darin kaum noch irgendwo rauchen."
Ich: "Ist es denn so schwer irgendwo sich zu verstecken und zu Rauchen."
Eileen: "Das Rauchen ist zweitrangig, das organisieren von Zigaretten ist das Problem. Es gibt zwar Automaten im Luxus Resort und in der Krankenhaus Lobby, der keine Alterskontrolle hat aber .."
Ich: "Da dürfen wir nicht hin oder?"
Eileen: "Ja, komisch dass das gerade ganz oben in den Regel steht oder?"
Sie zwinkert mir zu.
Eileen: "Zigaretten bekommt man höchstens in einem Kiosk unten im Dorf, wenn man volljährig ist und dann muss man echt aufpassen beim Rauchen. Bei 17 Jährigen drücken die meist noch nen Auge zu aber drunter verstehen die hier keinen Spaß."
Ich: "Kann man nicht einfach hinter einer der Hütten?"
Eileen: "Hier ist alles voll mit Rauchmeldern der Sorte, besser zehnmal zuviel ein einmal zu wenig."
Sie deutet auf einen schwarzen Kasten an einem der Bäume.
Eileen: "Amerikanisches Hightech vom feinsten, gehen los, wenn die Camps unten grillen und der Wind schlecht steht."
Ich: "Aber gab es nicht ne Sonderregel, dass man irgendwo rauchen durfte?"
Eileen: "Ja auf dem Balkon im Bunker drei mal am Tag nach dem Essen. Reicht den meisten Raucher aber nicht, kann ich dir sagen. Die meisten rauchen auf dem Weg zur Schule und nehmen sich nachmittags extra Ausgänge."
Ich: "Ah."
Eileen: "Die meisten gehen extra nur deswegen zur Schule."
Ich: "Wow .. und Danke."
Eileen: "Keine Ursache, dafür habe ich ja jetzt .. was zum? Was machst du da?"
Sie dreht sich das erste mal um und beobachtet, wie ich die Nadeln sauber aus dem Gewebe des Pully ziehe, ohne den Stoff zu beschädigen.
Eileen: "Es ist ja nett, dass du versucht den Pully zu schonen aber das ist nen oller Sportpully. Reiß die Nadeln einfach raus so .."
Eileen greift gleich mehrere Nadeln und reißt diese aus dem Stoff. Dabei zieht eine davon gleich einen Faden mit sich.
Eileen: "Na egal, willst du sonst noch was wissen?"
Ich: "Ija .. was genau ist das hier eigentlich?"
Eileen: "Das komische neue Mädchen hat Gestern ziemlich Theater gemacht oder?"
Ich: "Kann man so sagen, ja."
Eileen: "Und du machst dir jetzt Gedanken oder? Ich meine du kannst als Freiwilliger jeder Zeit gehen."
Ich: "Ne bin nur Neugierig."
Katrin: "Wir sind eine sehr vielfältige Einrichtung."
Katrin ist mal wieder wie aus dem Nicht aufgeraucht und setzt sich mir gegenüber auf die Bank.
Ich: "Hi."
Katrin: "Wir sind ein Camp, welches sehr sehr viele Ausgaben übernehmen kann. Man kann hier zu Kur hin kommen, also zur Erholung oder zur Diagnostik wie du, wenn ich das richtig verstanden habe."
Ich: "Ja, zur Diagnostik ist richtig."
Katrin: "Die meisten sind wirklich wegen kleineren Sachen hier, Schulprobleme, Mobbing und immer wieder Essstörungen, ist irgenwie die Spezialität des Camps. Mach dir mal keine Gedanken. Es ist hier drinnen so, wie es hier drinnen ist und welches Schild gerade an der Tür ist, kann uns egal sein oder?"
Eileen: "Also gerade dürfte da geschlossenen Kinder- und Jugendpsychiatrie stehen."
Katrin schnaubt und schaut Eileen böse an. Eileens Reaktion zu folge hat sie sie auch unter dem Tisch leicht angestupst.
Eileen: "Aua .. was denn, das schwächste Glied in einer Katte bestimmt nun mal die Geschwindigkeit. Und wenn wir hier einen haben, der völlig abdreht, dann verwandelt sich unser friedliches Erholungscamp eben in eine Geschlossene. Wo ist das Problem?"
Sie zuckt unschuldig mit den Schultern und wartet gespannt meine Reaktion ab. Ich reiche ihr jedoch den nadelfreien Pully.
Ich: "Bitte."
Eileen: "Ah .. Danke."
Sie zieht sich den Pully wieder an und guck mich weiter an, als würde sie meine Reaktion brennend interessieren.