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Party

Ariana

Zwei Jahre Später:

Ich hatte mich schick angezogen, ein bodenlanges, schulterfreies Samt Kleid in einem dunklen Grünton und meine Haare waren gelockt. Janna war zurück aus Frankreich und hatte einen guten Abschluss gemacht. Ich würde meinen nächstes Jahr machen, worauf ich stolz war.

,,Du siehst toll aus."

Sisi betrat mein Kinderzimmer und lächelte mich freundlich an. Wir waren so was wie Freundinnen, meinem Vater gefiel die Beziehung nicht, aber etwas dagegen tun konnte er nicht. Er verstand sich sowieso nicht mit Sisi, er war nur froh, dass eine hübsche junge Frau bei allen öffentlichen Auftritten neben ihm stand und seinen Arm hielt, das war genug für sein Ego. Sisi trug ein silbernes bodenlanges Kleid und sah heiß aus.

,,Wenn du so hot aussiehst, überfällt mein Vater dich heute definitiv."

Sie rollte mit ihren Augen.

,,Ihn kann sowieso keiner aufhalten."

Janna wusste nicht so recht, was sie von Sisi halten sollte. Sie hatte sie bisher nur in den Ferien gesehen, ich sah sie jede Woche. Vater bestand darauf, dass ich Samstags kam und Sonntags wieder ging. Ich wollte keinen unnötigen Zoff, weswegen ich es einfach tat.

Janna kam rein und sah wunderschön in ihrem roten a- Linien Kleid aus.

,,Du siehst toll aus Janna", sagte Sisi sanft zu ihr.

,,Danke du auch"

Vater platzte in mein Zimmer und ich funkelte ihn böse an.

,,Es wird Zeit Sisi, wir müssen die Gäste empfangen. Ihr beide kommt wenn ihr fertig seit. Janna du siehst hinreißend aus, du würdest es auch, wenn du lächeln würdest Ariana", sagte er und nahm Sisi mit. Sie tat mir leid.

,,Ihr versteht euch gut."

,,Sie hat niemanden außer mir zum sprechen. Vater geht ihr nur an die Wäsche und redet kaum mit ihr." Janna machte ein Würggeräusch.

,,Zum Glück müssen wir sie nicht Mutter nennen", sagte Janna und sieht mich verzweifelt an.

Ich stöhnte.

,,Sie würde sich umbringen."

Janna lachte.

,,Pearl war traurig, dass sie in Frankreich bleiben musste und Dad die Party nicht auf nächste Woche verschoben hat."

,,Sie wird schon klar kommen. Ich muss da durch und deswegen brauche ich Alkohol."

Ich ging aus dem Raum und Janna folgte mir. Ich betrat den Saal und sah schon einige bekannte Gesichter, manche waren mir nur vom aussehen bekannt, da sie zur Mafia gehörten und wir Frauen da nichts zu tun hatten.

Sisi entschuldigte sich bei Vater und kam zu uns.

,,Ich soll euch von eurem Vater sagen, dass ihr euch tadellos benehmen sollt, da der Boss heute auch kommt", sagt sie und ich verdrehte meine Augen, nehme ihr Glas Champagner aus der Hand und tank es leer.

,,Ja gut. Wir brauchen alle viel Alkohol heute."

Sisi betrank sich immer wenn sie wusste, dass Vater ihr nah kommen würde und ich nahm es ihr nicht übel. Ein Kellner ging an mir mit einem Tablett vorbei und ich stellte das Leere Glas auf sein Tablett.

,,Ich brauche hartes Zeug.... Ohhh Tante Felicia wie geht es dir?", fragte ich sie überfreundlich. Ich hasste hier alle im Raum, außer Sisi und Janna.

Sie war nicht mal unsere Tante, aber sie bestand auf den Titel.

,,Ach Ariana!"

Vater gesellte sich zu uns und legte seinen Arm um Sisis Hüfte.

,,Toll machst du das Leano! Wirklich! Ich hörte, Ariana besucht die Columbia!"

Vater lächelte stark.

Jemand rief Tante Felicia, sonst hätte sie noch weiter geplappert. Ich nahm ein Weinglas von einem vorbei  gehenden Kellner und trank daraus. Mein Vater seufzte nur.

,,Sag bitte niemanden, dass du gegen meinen Willen auf der Columbia studierst"

Ich verdrehte meine Augen.

,,Aber Vater was sagst du da? Du bist doch richtig stolz auf mich oder nicht?", fragte ich sarkastisch. Ich drehte ihm den Rücken zu und ging an die Bar. Janna folgte mir.

,,Dieser kalte Krieg muss aufhören Ari!"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Niemals!"

,,Was ist nur los mit dir? Vater ist nett zu dir. Er ist nicht das, was er früher mal war!"

Ich nickte.

,,Ja weil er Schuld daran hat, dass ich Depressionen habe Janna!"

Sie schaute mich geschockt an.

,,Du leidest an Depressionen?", flüsterte sie.

,,Ja. Ich habe alles hier durch gemacht Janna. Du saßt da in einem Schloss in Frankreich! Ich habe Mums Krankheit gesehen, habe ihre Schmerzensschreie gehört! Ich!"

Sie sah mich weiterhin geschockt an. 

,,Ich habe Alpträume wo sie vor Schmerzen schreit. Ich konnte nichts tun. Dann als Mum starb hatte ich nur sechs verdammte Monate Ruhe, dann kam sie!", ich deutete auf Sisi.

,,Aber ihr versteht euch doch", murmelte sie.

,,Vater hatte an seiner Hochzeitsnacht vergessen, dass ich zuhause bin!"

Jannas Augen weiteten sich.

,,Was sagst du da?"

,,Ich höre Sisis Schreie immer noch im Kopf"

Janna war kurz davor in Tränen auszubrechen, lieber sagte ich ihr nicht, dass ich Sisis Schreie nicht nur einmal gehört hatte.

,,Oh mein Gott. Das ist schrecklich!"

,,Vergiss es Janna."

,,Er weiß aber das du Depressionen hast?"

Ich nickte. Das wusste er schon bevor Mum starb. Er schrie mich nicht mehr bei jedem Mist an, aber es machte ihn nicht zu einem besseren Menschen.

Ich schaute nur einmal durch den Raum. Moment war das...?

Das war der Typ, der Pearl auf der Beerdigung beruhigt hatte. Wie hieß der noch mal? Devon? Demon? Damon!

Eine wunderschöne blonde schlanke Frau hielt seinen Arm und lächelte breit.

,,Dad wollte mit uns später über etwas sehr wichtiges sprechen", sagte Janna und ich wandte meinen Blick von Damon ab.

,,Ok"

,,Immer noch Fan von Stolz und Vorurteile?"

,,Ein Must have in der Literatur"

,,Natürlich!"

,,Kannst du nicht wissen, du hast Mode studiert."

,,Ja ich kann über fünfhundert Stoffsorten auswendig", sagte sie stolz. Ich zog meine Brauen hoch.

,,Das bringt was?"

Ich trank meinen Wein zu Ende und bestellte mir eine Scotch.

,,Du trinkst Scotch?", fragte sie mich fassungslos.

,,Ja!"

Ich nahm einen kräftigen Schluck und hielt ihr das Glas hin und sie nahm es und nippte daran.

,,Das ist gut, stark aber gut. Du hast Geschmack."

,,Ich habe immer einen guten Geschmack!"

,,Hier seit ihr also."

Alessio kam zu uns und umarmte erst Janna und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Er war unser Cousin, der Sohn unseres Onkels, der jüngere Bruder meines Vaters. Er hatte die Mafia aufgegeben und war Lehrer an einem College.

Alessio umarmte mich und gab mir auch einen Kuss auf die Wange. Er war ein Jahr jünger als ich, aber er sah gut aus.

,,Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss."

,,Danke Alessio. Ich habe hier alles so vermisst", sagte sie seufzend. Sie log und das wussten wir alle, sie hasste es hier.

,,Mum lädt euch zum Essen ein, ihr ward lange nicht mehr da." Ich nickte. Tante Rosa mochte ich sehr, sie war wirklich toll.

Alessio unterhielt sich noch kurz mit uns und ging dann. Als Vater, Sisi küsste machte Janna Würg- Geräusche.

,,Sie hasst ihn mehr als ich es tue", seufzte ich und nahm einen weiteren Schluck meines Scotchs. Janna hat sich auch einen bestellt. Die Eiswürfel stießen sanft gegen meine Lippen während ich trank.

,,Ich würde es auch hassen mit einem Mann der doppelt so alt ist wie ich zu heiraten und zu schlafen. Da würde man aus dem Vater-Tochter Gefühl nie raus kommen."

,,Darauf stoßen wir an Schwester."

Wir stießen unsere Gläser aneinander und tranken sie auf Ex leer. Die Eiswürfel klirrten in den Gläsern und wir stellten sie auf der Theke ab.

,,Ich hoffe, Dad hat keine Hintergedanken was mich angeht. Ich will unbedingt arbeiten", sagt sie verträumt.

,,Der Mistkerl hat immer Hintergedanken!"

Ich merkte, dass ein Typ Janna die ganze Zeit über anstarrte. Sie hatte es bisher noch nicht gemerkt, vielleicht war sie schon etwas benebelt. Der Kerl stand in der Nähe von Damon und unterhielt sich mit Vater. Er hatte schwarzes Haar genau wie Augen, trug einen makellosen Anzug in schwarz mit grauer Krawatte. Dad unterbrach das Gespräch und kam auf uns zu.

,,Ihr seit zu nichts zu gebrauchen, wieso mischt ihr euch nicht unter die Leute und unterhaltet euch?"

Der Barkeeper gab uns zwei neue Gläser Scotch, aber ich nahm Jannas weg, sie hatte genug. Ich drückte es in Vaters Hand.

,,Der ist gut. Komm runter!", mein Vater funkelte mich böse an, trank den Scotch aber auf Ex.

,,Wenn du so weiter trinkst, brauchst du bald eine neue Leber!", warnte mein Vater mich.

,,Ich weiß wir feiern Jannas Abschluss, aber ihr seit nicht alleine hier. Bitte betrinkt euch nicht wie Teenies. Bitte Ariana!", er bat mich so freundlich um etwas. Ich war so geschockt, dass ich nickte. Vater ging wieder.

,,Guck der redet sogar höflich mit dir!"

,,Hier läuft war falsch!", warnte ich.

,,Ich habe ein sehr schlechtes Gefühl Janna! Diese Party hat auch einen anderen Grund! Wieso ist er sonst so gut gelaunt?"

,,Was auch immer? Soll er glücklich sein, uns sagt er ja nichts. Wir trinken hier und er amüsiert sich", sie hatte schon wieder ein neues Glas Wein und deutete auf Vater.

,,Soll sie doch trinken", murmelte ich.

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