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Bye

Ariana

Es ist gekommen wie es kommen sollte. Janna und Pearl waren in Frankreich und ich saß hier in Spring Valley fest. Vater hatte nicht mal sechs Monate nach Mums Tod eine fünfundzwanzig Jährige Frau geheiratet. Sie war nur sieben Jahre älter als Janna, hieß Sisi und war tatsächlich etwas verloren in der Welt. Sie war die Tochter eines der Feinden der Mafia und sie wurde als Friedensangebot verheiratet. Der Boss der Mafia hatte entschieden, dass Vater sie heiratet. Ein anderes Mitglied musste dafür seine Tochter rausrücken und sie musste ein Mitglied der Bratva heiraten. Vater war Italiener und gehörte zur Italienischen Mafia und hatte jetzt als erstes Mitglied eine Bratva Braut geheiratet. Ich war froh, dass nicht Janna den Kopf hinhalten musste. Vater war unfassbar glücklich, den er durfte seine junge Braut in seiner Hochzeitsnacht entjungfern. Die Bratva hatte der Carta-Mafia versichert, dass Sisi Jungfrau war. Ich hatte das Unglück, ihre Schreie hören zu müssen, wenn Vater sie nahm. Ich könnte heulen, aber das einzige was ich getan hatte war zu kotzen. Am nächsten Tag hatte mein Vater angespannt gewirkt. Zum einen weil er vergessen hatte, dass ich im selben Haus lebte und zum anderen weil Sisi sich gewehrt hatte. Ich hatte den blauen Fleck an ihrer Wange gesehen und ihr auch Eis gebracht. Sie redetet kaum, war wie traumatisiert. Einen doppelt so alten Mann zu heiraten war wohl nicht auf ihrer To-Do Liste gewesen.

Vater ignorierte alles was ihm nicht passte. Ich hasste es hier, weswegen ich beschloss das nächsten Semester auf die Uni zu gehen, ich würde abhauen. Mum hatte mir etwas Geld hinterlassen, es würde für zwei Jahre Uni und eine Wohnung reichen. Ich wollte einfach nur weg von hier.

Als Vater ging sah Sisi mich endlich an.

,,Dein Vater ist ein Mistkerl!"

,,Ja das weiß ich."

,,Es tut mir leid, dass du alles mitbekommen hast", schluchzte sie. Sie hatte niemanden hier. Ihre Familie hatte sie gezwungen, Leano Ferrari zu heiraten und ich stellte mir eine Ehe mit Vater nicht nett vor.

,,Es tut mir leid, dass es so gekommen ist", sagte ich so lieb wie möglich.

,,Sorry wenn ich frage, aber deine Mutter ist doch gerade erst gestoben oder?"

Ich nickte.

,,Vor sechs Monaten"

,,Er hat sie nicht geliebt oder?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Wie hieß sie wenn ich fragen darf?"

,,Romina."

Sie lächelte leicht.

,,Kannst du mit einen Gefallen tun?", fragte sie mich.

Ich nickte.

,,Ich habe nur noch für diesen Monat die Pille. Wenn du mir irgendwie die Pille für die nächsten sechs Monaten besorgen könntest..."

,,Du kannst nicht schwanger werden, mach dir keinen Kopf deswegen. Es sei den, Dad lässt sich operieren."

Sisi sah mich verwirrt an.

,,Mum konnte die Pille nicht nehmen und anscheinend war mein Vater das Kondomen leid. Er hat sich sterilisieren lassen."

Sisi machte große Augen.

,,Aber hat er nicht auf einen Sohn gehofft?"

Ich lachte.

,,Töchter können in hohe Ränge verheiratet werden und deren Kinder können gutes Erben. Das ist Vaters Theorie, außerdem war Pearls Geburt schlimm genug. Ein weiteres Kind hätte Mum umgebracht, also nein. Aber vielleicht will er es mit dir versuchen."

Sisi verzog ihr Gesicht, sie sah angeekelt aus.

,,Danke das du mit mir redest. Ich habe nicht vor, Stiefmutter zu spielen oder so, nur damit du Bescheid weißt."

Ich lächelte sie sanft an.

Die nächsten Monate waren schlimm. Sisi hasste meinen Vater und er wollte seine Hände nicht bei sich lassen. Für Sisi gab es keinen Ausweg, aber für mich. Ich hatte einfach meinen Sachen gepackt und bin gegangen. Ich hatte mir eine fertige Studentenwohnung gemietet und würde die Columbia University in einer Woche besuchen. Ich war so unfassbar glücklich hier raus zu kommen und würde endlich etwas freier sein. Mein Vater hatte drei Tage nicht gemerkt, dass ich weg war und Sisi hatte mich auch nicht verpetzt.

Also rief er mich wutentbrannt an.

,,Ja Vater?"

,,Wo bist du?", knurrte er.

,,Ich werde an der Columbia studieren."

,,Du denkst doch nicht, dass ich das bezahlen werde!", schrie er.

,,Wie nett das du fragst Vater. Brauchst du nicht, ich bin versorgt", sagte ich Ironisch.

,,Komm zurück!", knurrte er.

,,Nein!"

Ich legte auf. Vater war in der Mafia berühmt dafür, dass er seinen Töchtern eine gute Bildung ermöglicht und er würde mich nicht zurück zerren, da es ihn blamieren würde.

Mein Literatur Studium würde ich niemals aufgeben. Ich würde nichts tun, was ihn glücklich machen würde. Ich hasste ihn dafür zu sehr.

Später rief mich Janna an und wollte wissen, wieso Vater so wütend war. Ich erklärte ihr alles und sie war nicht begeistert gewesen. Sie sagte nicht viel, aber ich merkte dass sie es nicht gut hieß, dass ich abgehauen war.

Nun ich hatte keine Wahl.

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