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Tyler

Ariana

Sisi kam zu uns, Vater hat sie weggeschickt, da er etwas wichtiges zu besprechen hatte. Sie gesellte sich zu uns und wir entschieden in die Küche zu gehen und Vaters Alkoholschrank zu plündern. Janna hat sich auf die Küchentheke gesetzt und ich mich auf den Stuhl daneben. Dieses Haus war verdammt groß unten, aber oben waren die Zimmer recht klein und nah beinander. Das lag daran, dass der Wohnraum zwei Stockwerke hoch war und das Haus dadurch offen wirkte. Dafür hatte man nur auf die Hälfte des Hauses ein Obergeschoss gebaut.

„Hier." Sisi hatte drei Whisky Gläser fertig gemacht und gab uns jeweils eins.

,,Ihr vertragt aber viel, sorry wenn ich frage, aber bist du Alkoholikerin?", fragte Janna, Sisi.

Sie nickte.

,,In dieser Welt werden die Frauen früher oder später zu Alkoholikerinnen!"

,,Darauf stoßen wir an", sagte Janna.

,,Mit der Zeit wurde es immer mehr", seufzte Sisi.

,,Tja so ist das nun mal", sagte ich achselzuckend.

,,Ich denke wir könnten Freundinnen werden!", sagte Janna zu Sisi.

,,Würde mich freuen, ich habe nur Ariana."

,,Ja wer will schon mit den ollen Tanten befreundet sein?", spuckte ich.

,,Es gibt doch auch Alice oder nicht?", fragte Janna mich.

Wir waren beide tatsächlich die einzigen wirklich Jungen Frauen in der Mafia und dann kam Sisi dazu.

,,Ja Alice ist fast 30, aber sie ist ja verwitwet und redet kaum mit jemandem", seufzte Sisi.

,,Ihr Mann war aber wirklich gut zu ihr. Kein Wunder, dass sie aus dem Trauma nicht raus kommt", sagte Janna traurig.

Meine Hände zittern etwas von dem ganzen Konsum, vielleicht muss ich etwas mehr trinken.

,,Was ist den eigentlich passiert?", fragte Janna uns.

,,Keine Ahnung, Sisi du weißt bestimmt was. Du stehst ja fast die ganze Zeit zwischen denen."

Sisi stöhnte.

,,Ja Tyler hat Max auf eine Mission geschickt und er ist dort erschossen worden von irgendjemanden."

,,Wer ist Tyler?", fragte ich sie.

,,Der Boss, du weißt schon der Typ im Anzug mit der Krawatte."

Das war der Boss? Der wirkte so jung.

,,Ne wusste ich nicht."

Janna trank aus ihrem Glas und schien nicht wirklich dabei zu sein. Ich riss ihr das Glas aus der Hand.

,,Genug", zischte ich.

,,Ariana hat recht. Es ist genug Janna", sagte mein Vater und kam in die Küche. Ich stöhnte, was macht der jetzt hier. Am Türrahmen lehnte sich der Boss und schaute mit kaltem Blick umher. Was macht er bitte hier?

,,Ariana ich bin stolz auf dich. Du kümmerst dich gut um alles", sagte mein Vater sanft und ich starrte ihn an.

,,Wäre toll wenn das jemand anderes auch tun würde!", Vater nahm Sisi das Glas weg und stellte es ins Waschbecken.

,,Ariana geh mit Janna raus. Wenn sie etwas bei sich ist, kommt ihr in mein Büro verstanden?"

Ich nickte und half Janna aufzustehen. Ich packte ihren Arm und zerrte sie nach draußen auf die Bank.

,,Warum trinkst du auf einmal so viel? Ich dachte, du wolltest nicht? Normalerweise widersetzt du dich Vater nicht", Ich verschränkte meine Arme und sah hinunter zu ihr. Ich stand vor ihr und musterte sie.

,,Ich habe kein Interesse daran, Vaters gestöhne oder Sisis Schreie zu hören. Wenn ich trinke, liege ich zumindest bewusstlos im Bett"

Ich sehe sie an.

,,Das hättest du mir sagen können. Ich fahre sowieso nach der Party nach Hause, ich hätte dich mitgenommen!"

Sie sah mich verwirrt an.

,,Ich komme Samstags und gehe Sonntags schon vergessen?"

Janna rieb an ihren Schläfen und nickte dann.

,,Das nächste mal denke ich daran."

,,Es wird kein nächstes Mal geben Janna. Die Semesterferien fangen nächste Woche an, dann muss ich zurück hier hin!"

,,Zumindest gibt es einen Zufluchtsort."

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein Vater erlaubt es nicht", sagte ich angespannt.

,,Na komm gehen wir zu ihm und dann will ich weg von hier."

Ich nickte und nahm ihre Hand.

Wir gingen wieder rein und Sisi stand besorgt vor Vaters Tür.

,,Was ist?"

Sisi schüttelte den Kopf und sah trotzdem besorgt aus.

Ich klopfte an der Tür und Vater rief  "Herein."

,,Kommt setzt euch."

Vater stand am Kamin mit dem Boss und Damon lehnte am Fenster.

Was ging hier ab?

Wir setzten uns und Janna wurde blass.

,,Janna, Tyler hat bei mir um deine Hand angehalten und ich habe ja gesagt", mein Herz blieb stehen. Ich sah meinen Vater geschockt an.

,,Was?", sagte Janna.

,,Entschuldige, ich meinte, wie bitte?"

Ich schlug ihr gegen den Arm.

,,Er will dich mit seinem Boss vermählen", knurrte ich.

„Je m'y attendais", murmelte sie.

,,Was?", fragten Vater und ich gleichzeitig.

,,Ich denke ein nein bringt nichts oder?", fragt sie. Mein Vater schüttelte den Kopf.

,,Gut ich gehe geschlafen."

Sie stand auf und ich sprang auf.

,,Stop Janna!"

Mein Vater hielt mich zurück. Sisi ließ ihren Kopf hängen.

Ich schüttelte meinen Kopf.

,,Das kannst du nicht machen! Sie ist deine Tochter. Ich dachte, du liebst sie!", flüsterte ich geschockt.

Mein Vater funkelte mich an und verstärkte seinen Griff um meinen Arm. Ich riss mich zurück.

,,Ari...", murmelte Sisi.

,,Nein Sisi!" ich brauchte niemanden der mir dazwischen funkt.

„Du wirst den Antrag ablehnen!", sagte ich sauer.

Tyler räusperte sich im Hintergrund und Damon zog seine Brauen hoch.

,,Ariana, das hast du nicht zu Entscheiden!", drohte mein Vater mich.

,,Anscheinend bist du nicht mehr in der Lage richtige Entscheidungen zu treffen!"

Ich drehte mich um und stürmte aus seinem Büro.

Ich rannte in Jannas Zimmer. Sie hatte sich schnell eine Jogginghose und Top angezogen. Ihr Make-up war noch drauf und ihre Frisur saß auch noch.

,,Wir gehen Janna, du musst ihn nicht heiraten."

,,Niemand kann seine Entscheidung ändern", stöhnte sie.

,,Warum gibst du nach?", fragte ich sie fassungslos.

,,Ari.."

Sisi kam dazu.

,,Beruhig dich bitte."

Ich schüttelte den Kopf.

,,Steh auf und kämpf um dein Leben!"

Das war das erste mal das mir zum heulen zu mute war.

,,Es wird nichts ändern."

,,Du gibst also auf?"

Sie nickte und ich schüttelte den Kopf.

,,Gut, mach was du willst!"

Ich ging an Sisi vorbei in mein Zimmer und nahm meinen Koffer.

Janna kam mit wackeligen Beinen und wollte mich stoppen.

,,Geh nicht. Ich brauche dich, Ariana!"

,,Nein, du brauchst mich nicht."

,,Ari bitte!", flehte Janna mich an und packte meinen Arm.

,,Lass sie gehen, Janna", das einzig vernünftige was Vater heute sagen konnte.

,,Aber..."

,,Lass sie los. Geh Precious. Ich erwarte dich..."

,,Steck dir deine Erwartungen sonst wo hin", fauchte ich und schob meinen Koffer hinter mir her.

,,Ich rede mit ihr Leano."

,,Komm mir nicht hinterher", zischte ich Sisi an.

Sie tat es trotzdem und Vater sagte nichts. Ich knallte die Haustür zu und schleppte meinen Koffer zum Auto meiner Mutter. Zum Glück hatte sie es mir vermacht. Ich öffnete den Kofferraum und Sisi half mir den Koffer darin zu verstauen.

,,Hör zu", fing sie an.

Ich schüttelte den Kopf. Sie hielt mich auf.

,,Sieh mich an und hör mir zu", sagte sie streng. Ich sehe sie wiederwillig an. Sie schluckte und versuchte die richtigen Worte zu finden.

,,Es ist besser so", sagte sie leise.

Ich starre sie an.

,,Er ist jung und ein sehr beliebter Junggeselle, genau wie sein Bruder Damon, aber er ist schon verlobt", sagt sie.

Damon war sein Bruder?

,,Er ist ein Monster und das wissen wir alle!"

Sisi nickte.

,,Ich weiß, aber Janna wird es gut gehen Ariana. Sie kann das Leben ihrer Mutter führen, was ich mir auch wünschte, aber es ist nicht möglich"

Ich sehe sie verwirrt an.

,,Was meinst du damit?", fragte ich sie.

,,Sie kann ihr eigenes Leben gestalten. Sie wird hoch angesehen sein und wenn Gott will kriegt sie Kinder und sie kann sie lieben und sie lieben sie. Wie bei deiner Mutter!"

,,Ich kann das nicht haben. Dein Vater will keine Kinder mehr und ich stecke mit dem alten Kerl fest. Verstehst du?"

Meine Anspannung verschwand etwas.

Sisi atmete erleichtert aus.

,,Warum bist du nie abgehauen?", fragte ich sie.

,,Dein Vater würde mich vielleicht noch verschonen, Ariana, aber mein Vater würde mich töten, wenn ich seine Ehre beschmutze. So wie du von Zuhause abgehauen bist Ari, konnte ich es nie."

Ich sah sie Mitleidig an.

,,Dein Vater hat nicht mal wirklich mit dir geschimpft, mein Vater hätte mich lebendig begraben!"

Ich war geschockt und senkte meinen Kopf.

,,Tut mir leid Sisi. Ich habe vergessen wie schlecht es dir geht."

,,Janna kann Tyler nicht die Chance geben, sie umzubringen! Sie muss ihn heiraten. Ich werde mit deinem Vater sprechen und ihn überreden dich und Pearl nicht so zu verheiraten ok?"

Ich sehe sie gerührt an.

,,Das musst du nicht tun..."

,,Doch muss ich, du bist das einzige was ich in dieser ekelhaften Welt habe Ari! Ich will dich nicht verlieren. Ohne dich ist dieses Haus die Hölle auf Erden", ihr entwischte eine Träne.

Ich umarmte sie.

,,Also muss Janna ihren Kopf für uns alle hinhalten?", fragte ich sie.

Sie nickte.

,,Er will sie. Er wird sie nicht gehen lassen Ariana. Los fahr nach Hause, ja?"

Ich nickte.

Janna

Vater und ich beobachteten das Geschehen vom Fenster aus. Mein Vater war ein Arsch, so wie Ariana ihn nannte. Ich hatte schon immer gewusst, dass er mich zwangsverheiraten wird, aber so bald? Damit hatte ich nicht gerechnet.

,,Jetzt weiß ich, dass sie ohne Unfall in ihrer Wohnung ankommt."

Lag etwas Sorge um Ari in seiner Stimme.

,,Was sie wohl zu ihr gesagt hat?", murmelte ich.

,,Egal was es war. Ariana ist runter gekommen, Janna!" Er sieht mich erwartungsvoll an.

,,Ich bin stolz das du zugestimmt hast. Ich bin unfassbar glücklich. Du bist meine Tochter und du hast es bewiesen!", sagt er stolz.

,,Sie ist emotional. Verzeih ihr das", bat ich ihn.

Er schüttelte den Kopf.

,,Eine musste ja nach eurer Mutter kommen. Das ist nicht ihre Schuld. Lasst sie einfach, sie braucht länger um alles zu verstehen", sagte er. Wow seit wann war er so weise?

,,Es wird immer schwierig mit ihr sein", er schaute Arianas Auto hinterher.

,,Wann hast du dir die Hochzeit vorgestellt?", fragte ich ihn.

,,Ich würde eigentlich gerne sogar warten wollen. Du bist erst 20, ich hätte kein Problem sogar drei bis vier Jahre zu warten, aber Tyler will dich in drei Wochen heiraten."

,,Drei Wochen, Leano?", Sisi kam rein und stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn hin.

,,Ich kann das nicht ändern. Benimm dich jetzt bitte nicht wie Ariana. Eine reicht mir", fuhr er sie an.

,,Diese Zeit reicht aber nicht Leano. Kleid, Location..."

,,Ihr kümmert euch nur um das Kleid", sagt er zu ihr.

,,Aber muss alles andere nicht auch von unserer Seite aus sein?", fragte sie unsicher.

,,Eigentlich schon, aber diesmal nicht Sisi."

Sie wirkte überrascht, sagte aber nichts weiter dazu.

,,Leano die Zeit auch mit den Gedanken klar zu kommen, dass sie heiratet ist zu wenig", sagte sie sanft zu ihm und legt ihre Hand auf seinen Oberarm.

,,Ich weiß. Hast du ein Problem Janna?"

Ich schüttelte den Kopf.

Er sah siegessicher zu Sisi und ließ uns allein.

,,Brauchst du vielleicht eine Umarmung?", fragt sie mich. Ich nickte und sie nahm mich in den Arm.

Ma vie est finie.

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