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Ungewollte Erinnerungen

Sophie wachte am nächsten Morgen noch vor dem Wecker auf und versuchte sich an den Traum der letzten Nacht zu erinnern. Doch so wirklich wollte ihr das nicht gelingen. Sie konnte sich nur noch daran erinnern, das es um den jungen Mann vom Vortag ging.

Bei dem Gedanken an ihn, musste sie unwillkürlich lächen.

Langsam stand sie auf, nahm sich ihre Arbeitskleidung und ging ins Badezimmer. Da sie noch genug Zeit hatte, entschied sie sich, schnell unter die Dusche zu gehen. Das warme Wasser prasselte beruhigend auf sie herab und vertrieb die Kühle des Wintertages.

Sophie genoss den Moment der Entspannung unter der Dusche und ließ ihre Gedanken schweifen. Der Duft von mildem Duschgel und das angenehme Gefühl von warmem Wasser auf ihrer Haut halfen ihr, den Tag zu beginnen. Als sie aus der Dusche trat, fühlte sie sich erfrischt und bereit für den Arbeitstag.

Sie trocknete sich ab, zog ihre Arbeitskleidung an und betrachtete sich kurz im Spiegel. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Mit einem energiegeladenen Gefühl machte sie sich auf den Weg, um den Tag zu beginnen und noch mit Flipp raus zugehen.

Der kleine Wirbelwind wartete schon ungeduldig im Flur auf sie. Sophie begrüßte ihn überschwenglich und kraulte ihn hinter seinen Ohren. Flipp liebte es und warf sich direkt auf den Rücken. Nach ein paar Minuten nahm sie seine Leine und zog sie ihm an. Beide freuten sich auf den kurzen Spaziergang.

Es schneite schon wieder und Sophie begrüßte freundlich den älteren Nachbarn, der gerade dabei war, seine Einfahrt vom Schnee zu befreien. Er winkte den beiden freundlich zu und wünschte ihr eine schönen Tag.

Im Park waren die beiden fast alleine, nur hier und da waren schon ein paar Jogger unterwegs oder andere Hundebesitzer. Sie drehten ihre Runde und machten sich dann wieder auf den Heimweg.

Zuhause angekommen, gab sie Flipp noch sein Fressen und machte sich dann daran, ihre brote füür die Arbeit zu schmieren. Sie hatte heute nur eine Kundin und sie schätzte, das sie gegen Mittag wieder zu Hause sein würde. Sophie hatte sich nach ihrer Trennung von ihrem langjährien Freund einen weiteren Traum erfüllt und sich Selbstständig gemacht.

Sie packte alles in ihre Tasche, kraulte noch einmal Flipp, verabschiedete sich von dem kleinen Hund und machte sich auf den Weg zu ihrer Kundin in den nächsten Ort. Die Kundin hatte sie von Beginn an und man hatte mitlerweile ein sehr freundschaftliches Verhältnis miteinander.

Nach ein paar Minuten war sie bei ihrer Kundin angekommen und wurde freudig von ihrer kleinen Tochter empfangen.

"Sophie, da bist du ja endlich. Komm mit, ich muss dir etwas zeigen", und schon streckte ihr die kleine Hanna die Hand entgegen. Hanna war ein halbes Jahr älter als Mika, und Sophie liebte die Kleine unendlich.

"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Hanna", lachte Sophie, während sie sich die Schuhe auszog und ihren Mantel ablegte, den sie an die Garderobe hing. Sie begrüßte Dave und Kathrin und ließ sich von der kleinen ins Wohnzimmer ziehen.

"Hier, schau mal, was ich gemalt habe!" strahlte Hanna und zeigte auf ein kunterbuntes Bild, das sie stolz in die Höhe hielt.

"Oh, das ist aber wunderschön! Du bist eine richtige kleine Künstlerin, Hanna", lobte Sophie und kniete sich neben das Mädchen, um sich das Bild genauer anzusehen. Hanna strahlte vor Stolz und erklärte begeistert, welche Farben und Formen sie für ihr Kunstwerk gewählt hatte.

Sophie bewunderte die Kreativität der kleinen Hanna und spürte, wie sich die warme Verbundenheit zwischen ihnen verstärkte. Es waren diese kleinen, liebevollen Augenblicke, die ihren Arbeitstag zu etwas Besonderem machten.

"Das Bild ist für dich", sagte sie freudestrahlend und überreichte es Sophie mit beiden Händen. Sophie war überrascht und gerührt. "Für mich? Das ist aber wirklich eine wundervolle Überraschung, Hanna. Vielen Dank!", sagte sie mit einem Lächeln.

Sophie spürte, wie sich eine tiefe Dankbarkeit in ihr ausbreitete. Es war ein einfaches Kinderbild, aber es trug die Herzlichkeit und die Freude der kleinen Hanna in sich. Die Eltern schauten mit liebevollen Blicken auf die Szene.

"Das wird einen Ehrenplatz bei mir zu Hause bekommen. Danke, meine Kleine", sagte Sophie und umarmte Hanna sanft. "Aber jetzt muss ich mal mit der Arbeit anfangen und du musst doch in den Kindergarten."

"Das stimmt kleine Maus" sagte Kathrin sanft und nahm Hanna an die Hand, um mit ihr die Winterstiefel anzuziehen. " Heute ist hier nichts besonderes, also bitte wie immer" sagte Kathrin zu ihr und war schon mit Hanna aus der Türe raus, um sie in den nahegelegenen Kindergarten zu bringen.

Sophie nickte und begab sich sofort in die Küche, um dort mit der Arbeit anzufangen. Gerade als sie die Spülmaschine einräumen wollte, kam Dave zu ihr. "Es ist immer wieder schön mit anzusehen, wie du und Hanna sich verstehen."

Ein warmes Lächeln legte sich auf Sophies Gesicht. "Hanna ist wirklich etwas Besonderes. Es macht mir immer Freude, Zeit mit ihr zu verbringen."

Dave nickte zustimmend. "Wir schätzen deine Arbeit und die positive Atmosphäre, die du hier schaffst. Es fühlt sich jedes Mal an, als käme eine gute Freundin zu Besuch."

Sophie freute sich über das Lob und spürte, dass ihre Arbeit nicht nur eine berufliche Verpflichtung war, sondern auch eine Möglichkeit, positive Momente und Freude in das Leben anderer zu bringen.

"Vielen Dank, Dave. Es ist mir eine Freude, hier zu sein. Wenn ich etwas für euch tun kann, lasst es mich einfach wissen", sagte Sophie herzlich.

Dave bedankte sich und Sophie setzte ihre Arbeit fort, erfüllt von dem Wissen, dass sie nicht nur für ihre handwerkliche Arbeit geschätzt wurde, sondern auch für die positiven Beziehungen, die sie zu den Menschen, die sie betreute, aufbaute.

Sie war gerade dabei, noch die Arbeitsplatte abzuwischen, als Kathrin wieder heim kam. "Brrr, ist das kalt draussen und es schneit immer noch weiter. "

Sophie lächelte sie an und nickte zustimmend. " Dave ist gleich zu einem Kunden und ich bin einkaufen. Du hast ja einen Schlüssel. Bitte schließe einfach ab, wenn du fertig bist. Ich weiss nicht, wann ich zurück kommen werde."

" Ist in Ordnung, das werde ich machen, wenn ich fertig bin" sagte sie zu Kathrin und verabschiedete sich für heute von ihr. Kurz danach waren beide auch schon ausser Hause und Sophie erledigte die restliche Arbeit.

Heute war wirklich nicht viel zu tun gewesen, und so war sie früher fertig als gedacht. Sophie machte im ganzen Haus die Fenster wieder zu und löschte das Licht. Schnell zog sie sich ihre Schuhe und den Mantel an und machte sich auf den Heimweg.

Sie wollte heute mit ihrem besten und ältesten Freund noch die Nordmanntanne besorgen. Da sie aber keine feste Uhrzeit ausgemacht hatten, suchte sie ihr Handy in ihrer Tasche und wählte Mikes Nummer.

"Hey Kleines, du rufst aber früh an", erklang sofort seine herzliche Stimme. Die beiden kannten sich schon fast 20 Jahre, und Sophie wusste, dass sie sich blind auf ihn verlassen konnte. Mike war immer und überall für sie und ihre Familie da.

"Hey Mike! Ich hoffe, ich störe nicht. Ich bin heute früher fertig geworden und dachte, wir könnten uns schon mal auf den Weg zur Baumschule machen, um die Tanne auszusuchen", sagte Sophie mit einem Lächeln in der Stimme.

Mike lachte. "Natürlich störst du nicht, ich freue mich darauf! Ich bin sowieso schon in Weihnachtsstimmung. Lass uns in, sagen wir, 30 Minuten dort treffen?"

Sophie stimmte zu, und nachdem sie sich kurz verabschiedet hatten, machte sie sich auf den Weg zur Baumschule. Die Vorfreude auf das gemeinsame Aussuchen der Tanne und die Gespräche mit Mike machten den eiskalten Wintertag noch ein wenig wärmer.

Beide kamen zeitgleich an der Baumschule an, und Sophie begrüßte Mike mit einer herzlichen Umarmung. "Ich freue mich, dich zu sehen. Du siehst gut aus", sagte sie zu ihm.

"Und du bist immer noch so herzlich wie eh und je", sagte er augenzwinkernd. Die beiden lachten, und die vertraute Atmosphäre ihrer langjährigen Freundschaft umhüllte sie.

Gemeinsam schlenderten sie durch die Reihen von den unterschiedlichsten Nordmanntannen. Der Duft von frischem Tannengrün erfüllte die Luft und sorgten für eine magische Stimmung.

"Was hältst du von dieser hier?" fragte Mike und zeigte auf eine besonders prächtige Tanne.

Sophie betrachtete sie eingehend. "Die sieht wirklich wunderschön aus. Perfekt für unser Weihnachtsfest, oder?"

Mike nickte zustimmend, und gemeinsam entschieden sie sich für die Tanne, die fortan den Mittelpunkt von Sophies festlich geschmücktem Zuhause bilden würde.

Der Verkäufer kam auf die beiden zu und nachdem die Tanne verpackt war, Sophie bezahlt hatte, lud Mike sie in sein Auto hinein. " Sophie, hast du noch ein paar Minuten? Ich möchte mir auch eine kleine Tanne kaufen" fragte er und ehe Sophie antworten konnte, war er noch einmal in inneren der Baumschule verschwunden.

Sophie musste herzlich lachen und entschied sich, an der kleinen Bude vor der Baumschule einen heißen Kakao und eine Waffel zu kaufen. Der junge Mann hinter der Theke begrüßte sie freundlich und bereitete ihr den heißen Kakao zu, während der köstliche Duft frischer Waffeln in der Luft lag.

Die Bude war liebevoll geschmückt, und die Lichter verliehen ihr eine gemütliche Atmosphäre. Sophie freute sich über diese unerwartete Genusspause und betrachtete das Treiben um sie herum. Der junge Mann reichte ihr schließlich den heißen Kakao und die duftende Waffel.

"Vielen Dank!", sagte Sophie und bezahlte. Sie genoss den warmen Kakao und die knusprige Waffel. Der süße Geschmack und die wohlige Wärme trugen dazu bei, dass dieser eiskalte Wintertag noch ein wenig behaglicher wurde.

Langsam schlenderte sie zurück zum Autound wäre fast mit einer ihr entgegen kommenden Tanne zusammen gestoßen. Im letzten Moment konnte sie noch auf Seite springen. " Oh verdammt, ich sollte echt besser aufpassen" ertönte es aus der Tanne.

Sophie schaute verdutzt in Richtung der Tanne und konnte ihren Ohren nicht trauen. Diese Stimme kam ihr so bekannt vor. Langsam ging sie um die Tanne und ihren neuen Besitzer herum und traute dann ihren Augen nicht.

"Das nenne ich mal einen Zufall", sagte sie leise und blickte in die warmen und dunklen Augen vom Vortag. "Oh, hallo. Ja, das ist wirklich ein Zufall", entgegnete er ihr freundlich. "Es tut mir wirklich leid. Es scheint langsam eine Art Angewohnheit zu werden, fremde Damen zu Fall zu bringen."

Die beiden lachten gemeinsam über die kuriose Wiederholung der Begegnung. Der junge Mann entschuldigte sich erneut, und Sophie winkte ab. "Kein Problem, es ist ja diesesmal nichts passiert."

Er lächelte sie zaghaft an und Sophie fiel auf, das er leicht errötete. " Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag" sagte er zu ihr und verschwand mit dem Baum in Richtung Ausgang. Ehe Sophie noch etwas sagen konnte, war er auch schon wieder verschwunden.

" Wer war denn das?" ertönte hinter ihr die Stimme von Mike. Sie drehte sich zu ihm um und zuckte nur mit den Schultern. " Seinen Namen kenne ich leider nicht. Wir sind aber gestern auf dem Weihnachtsmarkt schon zusammen gestoßen udn jetzt gerade wären wir wieder in einander gelaufen, weil er wegen dem Baum nichts gesehen hat."

Mike verstaute auch seinen kleinen Baum im Kofferraum und beide nahmen Platz und fuhren los. Sophie hing in Gedanken immer noch bei dem jungen Mann und wieder einmal hatten sie nur ein paar Worte gewechselt.

"Warum hast du ihn nicht nach seinem Namen gefragt" riss Mike sie aus ihren Gedanken. Sie errötete leicht und blickte nach unten. "Das ist eine gute Frage und ich habe ehrlich gesagt, darauf keine Antwort!"

Nach zehn Minuten Autofahrt waren sie bei Sophie angekommen und Mike half ihr noch, den Baum ins Wohnzimmer zu tragen und aufzustellen.

"So Kleines. Ich habe noch etwas zu erledigen und beim nächsten Mal, frage ihn einfach nach seinen Namen. So schwer ist da nicht!" sagte er augenzwinkernd beim Abschied. Sie umarmte ihn noch und nickte.

" Du kannst hier bleiben, ich finde alleine raus. Wir schreiben später noch mal." und schon hörte sie, wie die Türe ins Schloss fiel.

Er hatte ja recht, dachte sie so bei sich und ließ Flipp kurz in den Garten. Aber warum ging ihr der Fremde nur nicht aus dem Kopf? Nach dem Desaster ihrer letzten Beziehung wollte sie so schnell keine neue Beziehung und schon gar nicht mit einem jüngeren Mann. Sie zog ihre Schuhe aus und ging in den Keller, um die Weihnachtsbaumkugeln heraufzuholen.

Im Keller verweilte Sophie einen Moment und ließ ihre Gedanken schweifen. Die Erinnerung an die zufällige Begegnung mit Alex ließ sie nicht los. Es war seltsam, wie jemand, den sie erst kurz gekannt hatte, so präsent in ihren Gedanken sein konnte. Doch sie schüttelte den Kopf und beschloss, sich auf die bevorstehenden festlichen Vorbereitungen zu konzentrieren.

Mit einer Kiste voller glänzender Weihnachtsbaumkugeln und der Lichterketten kehrte sie ins Wohnzimmer zurück. Flipp hatte sich inzwischen wieder eingefunden und schaute neugierig zu, wie sie den Baum vorbereitete.

Während sie gerade dabei war, die Lichterkette um den Baum zu wickeln, klingelte es an der Tür. Seufzend hielt sie inne und legte dann den Rest der Lichterkette vorsichtig auf dem Boden ab, damit sich ja nichts verhedderte.

"Ich komme doch schon", sagte sie laut, als es noch einmal schellte. Sie öffnete die Tür und wollte gerade schon lospoltern, als sie in das strahlende Gesicht von Mika blickte. "Hallo Oma", rief er und wollte sofort in ihre Arme.

"Hallo Mama, da sind wir. Pünktlich wie die Maurer", lachte Ellen und zwängte sich an ihrer Mutter vorbei in Richtung der Küche. "Euch beide habe ich total vergessen", sagte Sophie ganz verdutzt.

Die beiden Frauen lachten herzlich, und Mika erzählte aufgeregt von seinen Erlebnissen. Ellen machte für sich und ihre Mutter einen Kaffee und legte die selbstgebackenen Plätzchen auf einen Teller. Sophie machte Mika seine geliebte heiße Schokolade und setzte sich dann mit ihrer Tochter an den Tisch.

"Mum, du siehst etwas genervt aus. Ist etwas passiert?" wollte Ellen wissen, als sie in das Gesicht ihrer Mutter blickte.

Sophie nahm einen Schluck vom Kaffee und biss ein Stück vom Plätzchen ab. "Nein, es ist nichts. Ich hatte nur vergessen, dass ihr beide heute zu Besuch kommen wolltet. Ich war gerade dabei, die Lichterkette am Baum zu befestigen, und du weißt doch, dass ich es hasse, wenn ich dabei gestört werde."

Ellen lächelte verständnisvoll. "Entschuldige, Mum. Das wollte ich wirklich nicht. Aber jetzt sind wir hier, und wir helfen dir beim Schmücken. Dann haben wir auch mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge, wie zum Beispiel das gemeinsame Weihnachtsfest."

Sophie seufzte erleichtert. "Du hast recht, Ellen. Manchmal mache ich mir wohl zu viele Gedanken. Lasst uns den Baum gemeinsam schmücken und die Zeit miteinander genießen."

Die beiden Frauen nahmen ihre Tassen in die Hand und gingen zusammen ins Wohnzimmer. Mika war in seinem Zimmer verschwunden und spielte dort mit seinen Autos. Der kleine Mann war erst einmal beschäftigt und so konnten sich die beiden in ruhe um den Baum kümmern.

Sophie machte den Rest der Lichterkette am Baum fest, während Ellen die Haken an den Weihnachtsbaumkugeln befestigte. Gemeinsam bildeten sie ein eingespieltes Team und tauschten dabei Geschichten und Lachen aus.

Mika kam aus seinem Zimmer und mit leuchtenden Augen half er, die Kugeln am Baum aufzuhängen, und bald erstrahlte der festlich geschmückte Weihnachtsbaum im warmen Licht der Lichterketten.

Die Atmosphäre im Wohnzimmer wurde von Minute zu Minute festlicher, und Sophie spürte, wie sich die Anspannung der vergangenen Stunden in Freude und Vorfreude auf das Weihnachtsfest verwandelte. Der Duft von frischgebackenen Plätzchen und Tannennadeln erfüllte den Raum, während draußen der Schnee leise vom Himmel fiel.

Nachdem der Baum geschmückt war, setzten sie sich um ihn herum und bewunderten ihr Werk. Mika strahlte stolz, Ellen lächelte zufrieden, und Sophie konnte sich dem Zauber des Augenblicks nicht entziehen.

Sophie schaute aus dem Fenster. So langsam war es dunkel geworden, und sie verspürte einen leichten Hunger. "Was haltet ihr davon, wenn wir uns ein paar Pommes mit Würstchen machen?"

Mika sprang auf, lief in die Küche und rief nur noch "Würstchen, Würstchen". Die Vorfreude auf das einfache, aber leckere Abendessen zauberte ein Lächeln auf Sophies Gesicht.

Ellen stand ebenfalls auf und sagte: "Das klingt nach einer großartigen Idee, Mum. Ich helfe Mika in der Küche, dann sind die Pommes und Würstchen schneller fertig."

Sophie lehnte sich zurück und genoss den Anblick ihrer Tochter und ihres Enkels, wie sie in der Küche herumwirbelten. Die festlich geschmückte Stube, der warme Lichterglanz des Baumes und die Liebe, die in diesem Moment spürbar war, ließen Sophie dankbar auf das hier und jetzt blicken.

Sie war so unendlich dankbar, dass sie ihre Tochter wieder um sich hatte und das die schlimmen Zeiten endlich vorbei waren. Ein kalter Schauer lief ihr bei diesem Gedanken über den Rücken. Nein, dachte sie bei sich, daran will sie nicht mehr denken, diese Zeiten sind vorbei.

" Mum, kommst du essen?" rief ihr Ellen as der Küche zu. Sophie stand auf und ging in die Küche rüber, setzte sich neben Mika an den Tisch und gemeinsam ließen sie sich es schmecken.

Ellen sah ihre Mutter an, die scheinbar mit ihren Gedanken ganz woanders war. "Mum, was ist los mit dir?" Erschrocken darüber, dass sie angesprochen wurde, ließ Sophie die Pommes fallen. Mika musste lachen, und auch Ellen konnte sich ein Lachen nicht so ganz verkneifen.

"Oh, entschuldigt bitte. Ich war wohl in Gedanken versunken." Sophie nahm die Pommes wieder auf und biss ein Stück ab. Sie zwang sich zu einem Lächeln, um die Sorgen in ihrem Gesicht zu verbergen.

Ellen legte ihre Hand auf die ihrer Mutter. "Mum, du kannst mit uns darüber sprechen. Wir sind für dich da."

Sophie seufzte und nickte dankbar. "Es ist nur... manchmal holen einen die Erinnerungen an schwierige Zeiten ein, selbst wenn man denkt, sie hinter sich gelassen zu haben. Aber lasst uns nicht darüber sprechen."

Ellen nickte, und ihre Mutter erzählte ihr von ihrem Arbeitstag. "Oh warte kurz, da fällt mir doch gerade etwas ein", und schon war Sophie im Flur verschwunden, wo sie nach ihrer Handtasche griff. Sie öffnete die Tasche und nahm das gemalte Bild von Hanna heraus und ging damit wieder in die Küche.

"Oma, was hast du da in der Hand?" fragte Mika kauend. Sophie strich ihm liebevoll über seinen Kopf und zeigte den beiden das selbstgemalte Bild von Hanna.

"Schaut mal, was Hanna für mich gemalt hat. Ein echtes Meisterwerk, findest du nicht?" Sophie strahlte vor Stolz und Freude über die süße Überraschung.

Ellen und Mika betrachteten das Bild bewundernd. "Das ist wirklich wunderschön, Mama. Und so persönlich. Hanna hat wirklich ein Talent", sagte Ellen lächelnd.

Sophie nickte zustimmend. "Ja, das hat sie. Ich werde es im Wohnzimmer aufhängen. Es wird einen Ehrenplatz bekommen."

Die kleine Geste von Hanna zauberte allen ein Lächeln ins Gesicht. Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, half Ellen ihrer Mutter noch dabei, den Tisch abzuräumen und die Küche weder aufzuräumen.

"So, wir werden uns jetzt aber wieder auf dem Heimweg machen. Es ist schon spät und du weisst ja, dass ich nicht gerne in der Dunkelheit untewegs bin." Ellen zog Mika seine Schuhe und Jacke an und nachdem sie sich angekleidet hatte, verabschiedeten sich die beiden von ihrer Mutter. " Bitte gib mir bescheid, wenn ihr zuhause angekommen seit" rief Sophie den beiden noch hinterher, als sie die Einfahrt entlang gingen.

Sie ging zurück ins Haus, räumte noch schnell das Wohnzimmer auf und ging dann nach oben, um sich umzuziehen. Schnell zog sie sich ihren gemütlichen Jogger an und legte sich dann auf ihr Bett, nahm sich die Fernbedienung und schaltete ihre Lieblingssendung an.

Bevor sie schlafen ging, wollte sie noch etwas Zeit für sich haben, denn morgen würde ein stressiger Tag werden. Die Kissen rückte sie sich noch zurecht und machte es sich dann bequem. Bevor ihre Sendung anfing, checkte sie noch ihr Handy. Die Nachricht von Ellen leuchtete auf : "Wir sind zuhause und alles lief ruhig ab. Wir wünschen dir eine gute nacht und bis morgen. Haben dich lieb. E."

Sophie lehnte sich in ihre Kissen, zog sich die Decke hoch und freute sich auf ihre Sendung. Doch viel bekam sie davon gar nicht mehr mit, denn nach ein paar Minuten war sie seelig eingeschlafen .

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