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Ally und ihre Freundschaft

Das laute Bellen von Flipp riss Sophie aus ihrem Traum. Im ersten Morment wusste sie gar nicht, wo sie war - doch dann bemerkte sie, dass sie in ihrem Bett lag. Die Sonne schein schon durch ihr großes Fenster und Flipp versuchte immer wieder, auf ihr Bett zu springen, was ihm aber aufgrund seiner fehlenden Größe nicht gelingen wollte.

Sie beugte sich zu ihm hinunter und kraulte ihm die Ohren. Dann blickte sie auf ihren Wecker. Sie hatte tatsächlich bis morgens um halb zehn geschlafen, das war ihr schon lange nicht mehr passiert. Aber sie war froh über die ganzen Stunden, die sie endlich einmal schlafen konnte.

Flipp lief immer wieder zur Türe und Sophie musste schmunzeln. " Musst du etwa raus?" fragte sie lachend und streckte sich ausgiebig. Dann stand sie auf und zog sich schnell ihren Jogginganzug an und lief dann mit Flipp zusammen die Treppe runter, schlüpfte schnell in ihre Schuhe, zog ihren Wintermantel an und zog ihm dann seine Leine an.

Beim hinausgehen nahm sie noch ihren Schlüssel aus dem Schlüsselkasten und ging mit Flipp in Richtung Stadtpark.

Die klare Winterluft tat gut, und Flipp war kaum zu bremsen. Sein Schwanz wedelte aufgeregt, als sie die verschneiten Wege des Stadtparks betraten. Der Park war in ein sanftes Weiß gehüllt, und die Sonne glitzerte auf den Schneekristallen. Es war eine zauberhafte Atmosphäre, die Sophie ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Sie schlenderten durch den Park, Flipp schnüffelte neugierig an jeder Ecke, und Sophie genoss die Ruhe und den Frieden der winterlichen Landschaft. Der frische Schnee knirschte unter ihren Schuhen, und die kalte Luft belebte ihre Sinne.

Während sie so durch den Park wanderten, tauchten erneut die Gedanken an die Begegnung mit dem jungen Mann auf dem Weihnachtsmarkt und der Baumschule auf. Ein leichtes Kribbeln durchzog ihre Magengegend. Vielleicht würde sie ihn wiedersehen – wer konnte das schon wissen?

Flipp zog leicht an der Leine, und Sophie folgte ihm zu einer Bank am Rand des Parks. Sie setzte sich und ließ ihren Blick über die winterliche Szenerie schweifen. Die klirrende Kälte und die frische Luft wirkten erfrischend und befreiend zugleich.

Nach ein paar Minuten setzten die beiden ihre Runde fort und machten sich dann wieder auf dem Weg nach Hause. Flipp lief ein Stück voraus, und Sophie hing immer noch ihren Gedanken nach, als es auch schon zu einem Zusammenstoß kam. Sophie begann zu straucheln, doch bevor sie zu Boden fallen konnte, wurden sie von zwei kräftigen Händen aufgefangen.

Sie schaute auf und erkannte den jungen Mann vom Weihnachtsmarkt. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, und er sagte: "Entschuldigen Sie bitte, das war meine Schuld. Ich hoffe, es geht Ihnen gut."

Sophie lachte leicht verlegen und richtete sich auf." Kein Problem! Aber sonst bin ich nicht so tollpatschig und laufe ständig fremden Männern in die Arme" scherzte sie.

" Das kann dann ja kein Zufall mehr sein" sagte er freundlich. " Ich bin übrigens Niilo und besuche über die Weihnachtstage meine Eltern."

"Freut mich, Niilo. Ich bin Sophie. Das ist Flipp", sagte sie und deutete auf den kleinen Hund, der neugierig zu ihnen schaute.

"Flipp, ein passender Name. Schön, Sie kennenzulernen, Sophie." Er schaute Sophie dabei so freundlich an, dass es ihr warm ums Herz wurde. Wieder fielen ihr seine Augen auf – dunkel und faszinierend, wie sie es schon beim ersten Treffen empfunden hatte.

"Geht es Ihnen wirklich gut? Ich muss jetzt meine Runde zu Ende joggen und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Vielleicht läuft man sich noch einmal in die Arme", sagte er und zwinkerte ihr zu. Dann joggte er auch schon weiter.

Sophie stand immer noch wie angewurzelt da und schaute ihm hinterher. "Niilo", dachte sie sich, den Namen des freundlichen Joggers. Ein leichtes Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie mit Flipp nach Hause ging. Doch immer noch fragte sie sich, wieso ihr sein Gesicht so verdammt bekannt vorkam. Aber es wollte ihr nicht einfallen!

Zuhause angekommen, gab sie Flipp sein Fressen und schwang sich dann unter die heiße Dusche. Das warme Wasser tat gut, und Sophie ließ die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren. Die Begegnungen mit Niilo hatten etwas Besonderes, und sie freute sich über die leichte Aufregung, die sie spürte.

Nach der erfrischenden Dusche zog sie sich gemütliche Kleidung an,machte den Kamin an und schlüpfte dann mit einem heißen Tee unter die dicke Decke auf dem Sofa . Flipp kuschelte sich zu ihr, und sie genoss die wohlverdiente Ruhe.

Während sie in die Flammen des Kamins starrte, dachte sie darüber nach, wie schön es war, sich wieder für das Unerwartete im Leben zu öffnen, als das Handy klingelte - es war ihre beste Freundin Ally. Die beiden kannten sich seit dem Kindergarten und beide konnten sich blind auf die andere verlassen.

"Hey Liebes. Wie geht es dir? Bist du zuhause,dann komme ich auf einen Kaffee vorbei und wir können eine Runde quatschen" sprudelte es aus Ally heraus.

Sophie musste unwillkürlich lachen. " Ja Ally, ich bin zuhause und freue mich auf deinen Besuch."

"Super, dann bis gleich. Bin in ein paar Minuten da" sagte Ally und legte auch schon wieder auf.

Sophie schuate ihr Handy an, stand auf und legte noch ein paar Holzscheite auf das Feuer im Kamin. Dann ging sie in die Küche und machte ihre Kaffeemaschiene an, holte die Milch aus dem Kühlschrank und bereitete für Ally einen Milchkaffee zu.

Gerade als der Kaffee durchlief, klingelte es auch schon an der Haustüre und Flipp sprang bellend auf und rannte zur Türe. Sophie lief ihm hinterher und öffnete sie. Der kleine Hund sprang ihrer Freundin direkt entgegen und beruhigte sich erst, als diese ihn begrüßte.

Sophie schickte Flipp wieder ins Haus und begrüßte ihre Freundin Ally mit einer herzlichen Umarmung. Die beiden hatten sich jetzt schon etwas länger nicht mehr gesehen, da Ally ein paar Wochen beruflich im Ausland war.

"Komm rein, Liebes. Dein Milchkaffee ist schon fertig", sagte Sophie, als sie voraus in die Küche ging.

"Ui, darauf habe ich mich schon den ganzen Weg hierher gefreut", antwortete Ally und rieb sich die kalten Hände.

Sophie nahm die Tasse und gab sie Ally. Beide gingen ins Wohnzimmer, und Ally freute sich auf die Wärme des Kaminfeuers.

Die beiden Frauen ließen sich auf dem Sofa nieder, umgeben von kuscheligen Decken. Der Kamin knisterte, und die Atmosphäre war gemütlich. Sophie erzählte Ally von den neuesten Ereignissen, insbesondere von den Begegnungen mit Niilo im Stadtpark.

Ally hörte aufmerksam zu und lächelte dann verschmitzt. "Das klingt ja nach einer interessanten Wendung in deinem Leben. Wer ist dieser Niilo denn?"

Sophie nahm einen Schluck von ihrem Tee, ehe sie antwortete. "Um ehrlich zu sein, ich kann dir gar nicht viel mehr über ihn erzählen. Wir sind uns jetzt drei Mal, wirklich zufällig, in die Arme gelaufen, und jedes Mal bin ich sofort von seinen tollen Augen gefangen." Sie zuckte mit den Schultern, als sie den prüfenden Blick von Ally sah.

Ally lächelte neckisch. "Hmm, das klingt ja fast wie ein Märchen. Ein mysteriöser Fremder mit faszinierenden Augen kreuzt immer wieder deinen Weg. Hast du nicht das Gefühl, dass da vielleicht mehr dahintersteckt?"

Sophie lachte leicht verlegen. "Ach, Ally, du und deine romantischen Gedanken. Es ist wahrscheinlich nur Zufall, und vielleicht entwickelt sich ja etwas aus diesen zufälligen Begegnungen. Wer weiß das schon. Aber wir müssten vielleicht mal so richtig miteinander reden. Es ist schön, wieder jemanden Interessantes kennenzulernen, gerade nach all den Jahren."

Ally zwinkerte. "Nun, meine Liebe, das klingt doch schon mal vielversprechend. Ich bin gespannt, wie sich die Sache mit Niilo weiterentwickelt." Sie musterte Sophie und fragte dann vorsichtig, "Hast du schon einmal versucht, im Internet nach ihm zu suchen? Jeder hat doch heute irgendwo ein Profil von sich."

Sophie schüttelte den Kopf. "Nein, auf diese Idee bin ich, um ehrlich zu sein, noch nicht gekommen. Aber bis heute wusste ich ja auch noch nicht seinen Namen. Und um ganz ehrlich zu sein, ich kenne nur den Vornamen, und das war es schon."

Ally rückte etwas näher an ihre Freundin ran und legte einen Arm um sie. "Ach Maus, das ist echt blöd, und es war auch nur so eine Idee von mir. Ich würde dir gerne helfen und mehr über ihn herausfinden, aber so wird das leider nichts."

Sophie drückte die Ältere und meinte dann achselzuckend, "Ist doch nicht schlimm. Wenn ich das richtig beurteile, ist er eh viel zu jung für mich. Und es waren Zufallsbegegnungen gewesen. Darum ist das ganze gar nicht so tragisch. Aber jetzt erzähl doch mal, was du so in den letzten Wochen gemacht hast."

Ally lehnte sich zurück, nahm einen Schluck von ihrem Milchkaffee und griff nach einem Keks vom Weihnachtsteller, der auf dem Wohnzimmertisch stand. "Nun, ich musste ja beruflich nach Griechenland, um dort die neue Anwaltskanzlei mit aufzubauen und zu beaufsichtigen. Es war oft sehr anstrengend, aber ich konnte viele neue Leute kennenlernen, und ich denke tatsächlich darüber nach, für ein halbes Jahr die Kanzlei dort zu leiten."

Sophie hörte ihr aufmerksam zu und freute sich, dass es Ally so gut gefiel und alles auch so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte. "Und wann geht es dann für dich los? Habt ihr denn schon Klienten dort?"

Ally nickte. "Ja, die Eröffnung war ein voller Erfolg, und wir haben bereits einige potenzielle Klienten. Der offizielle Start ist Anfang nächsten Jahres geplant, und ich denke, das wird eine aufregende Zeit."

Die beiden Freundinnen tauschten weitere Geschichten der letzten Wochen aus, lachten über Anekdoten und genossen die gemeinsame Zeit.

Währenddessen hörten sie draußen das leise Knirschen von Schritten im Schnee. Sophie schaute zum Fenster und entdeckte, wie die Schneeflocken vom Himmel fielen, die Welt draußen in ein zauberhaftes Weiß tauchten und erblickte dann ihren Nachbarn, der freundlicherweise ihre Einfahrt vom Schnee befreite..

"Sieht so aus, als ob der Winter endlich richtig angekommen ist", bemerkte Sophie.

Ally folgte ihrem Blick und lächelte. "Das sieht wirklich wunderschön aus. Vielleicht sollten wir einen Spaziergang im Schnee machen. Das könnte erfrischend sein."

Sophie nickte zustimmend. "Das ist eine großartige Idee. Ich gehe eben nach oben und ziehe mich um, dann können wir direkt eine große Runde mit Flipp drehen."

Sie stieg die Treppe hinauf, begleitet von Flipp, der fröhlich um sie herumwuselte. Nachdem sie sich warm angezogen hatte, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück, wo Ally bereits ihren Mantel anzog.

"Flipp, möchtest du mit uns in den Schnee?" fragte Sophie, und der kleine Hund wedelte aufgeregt mit dem Schwanz.

Die beiden Freundinnen verließen das gemütliche Wohnzimmer und betraten die winterliche Welt draußen. Der Schnee knirschte unter ihren Stiefeln, und die Luft war frisch und klar. Gemeinsam spazierten sie durch den verschneiten Park, genossen die Stille und die Schönheit der Natur.

" Hast Du denn schon alle Weihnachtsgeschenke oder bist du wie immer die jenige, die alles am letzten Tag besorgen wird?" scherzte Sophie und auch Ally konnte sich das lachen nicht wirklich verkneifen.

"Du kennst mich zu gut, Sophie", lachte Ally. "Ich muss gestehen, ich bin tatsächlich eine Last-Minute-Geschenke-Shopperin. Aber ich verspreche, dass ich dieses Jahr versuche, früher dran zu sein."

Sophie zwinkerte. "Das höre ich jedes Jahr von dir. Vielleicht sollten wir gemeinsam einen Einkaufsbummel machen. Das bringt uns in Weihnachtsstimmung und du kannst nicht mehr bis zur letzten Minute warten."

Ally überlegte kurz und stimmte dann zu. "Das klingt nach einer großartigen Idee. Wir machen einen gemütlichen Einkaufsbummel, trinken danach vielleicht einen heißen Kakao und haben eine schöne Zeit zusammen."

Die beiden Frauen planten ihren gemeinsamen Shoppingtag für das nächste Wochenende und freuten sich darauf, die letzten Geschenke für ihre Lieben zu besorgen.

Ally hakte sich bei Sophie unter und schaute sie von der Seite aus an. "Sag mal Maus, geht es dir wikrlich gut? Wir haben uns lange nicht gesehen und es ist, zugegeben, sehr viel bei dir in den letzten Wochen passiert. Aber ich muss dich das fragen und ich hoffe, das du mir nicht böse deswegen sein wirst. Aber.."

Sophie wusste, was Ally sie fragen wollte und unterbrach sie. " Ich weiss, was du fragen willst und die Antwort ist ja. Ja, er lässt mich in ruhe. " Die Erinnerungen daran ließen sie wieder erschaudern und sie klammerte sich etwas fester an ihre Freundin.

" Ich habe seit dem letzten Aufeinandertreffen vor 5 Monaten nichts mehr von ihm gehört oder gesehen. Daher denke ich,dass alles vorbei ist und ich endlich meine ruhe vor ihm haben werde. Darum ja auch der Umzug in eine andere Stadt."

Ally drückte ihrer Freundin die Hand und nickte verständnisvoll. " Denke aber bitte daran, das du sonst direkt die Polizei rufst,wenn er wieder auftauchen sollte. Ich will dich damit jetzt auch nicht ängstigen,aber Gedanken deswegen mache ich mir immer."

Sophie atmete tief durch und nickte. "Danke, Ally. Ich weiß, du machst dir Sorgen, und das bedeutet mir viel. Aber ich habe gelernt, auf mich aufzupassen, und ich bin bereit, Hilfe zu holen, wenn es nötig ist. Ich möchte mich nicht mehr von der Vergangenheit kontrollieren lassen. Jetzt freue ich mich einfach auf die bevorstehenden Feiertage, auf die Zeit mit meiner Familie und Freunden."

Ally lächelte unterstützend. "Das klingt nach einem Plan. Lass uns die Vergangenheit hinter uns lassen und uns auf die positiven Dinge konzentrieren. Der Weihnachtsmarktbesuch gestern und unsere heutige gemütliche Zeit waren doch schon ein guter Anfang, oder?"

Sophie stimmte zu und lächelte ebenfalls. "Absolut. Die Zukunft sieht vielversprechend aus, und ich bin dankbar für die Unterstützung meiner Freunde."

" Okay Okay, genug davon. Lass uns auf dem Heimweg beim Griechen um die Ecke noch etwas zu Essen holen und den Tag damit ausklingen lassen. Was hälst du davon?"

Sopie nickte zustimmend und schon machten sie sich mit Flipp zusammen auf den Weg, während Ally das Essen telefonisch vorbestellte. Gut eine halbe Stunde später sassen die beiden Freundinnen bei Sophie im Esszimmer und ließen es sich schmecken. Auch Flipp hatte einen kleinen Knochen zum knabbern bekommen.

Die Zeit verging im Flug und Ally musste langsam wieder los. " Es tat so gut, das du heute hier bei mir warst und ich freue mich auf das nächste Wochenende mit dir. Und wenn du in Griechenland bist, komme ich dich dort einfach besuchen. Was hälst du davon?"

Ally strahlte sie an. " Davon bin ich fest ausgegangen. Aber jetzt muss ich los! Ich melde mich, wenn ich zuhause bin. Und wegen Samstag telefonieren wir noch wegen der Uhrzeit."Sie umarmte die Ältere und verabschiedete sich. Sophie blieb noch an der Türe stehen, bis sie die Lichter von Allys Wagen nicht mehr sehen konnte.

Sie verschloss die Türe sorgfältig und ging dann in die Küche, um den Tisch noch abzuräumen und alles in die Spülmaschiene zu räumen. Kurzentschlossen machte sie sich noch ienen heißen Kakao und ging dann ins Wohnzimmer, legte noch etwas Holz nach und wollte dann Ellen anrufen, um sich nach den beiden zu erkundigen und um ihr von ihrem tollen Tag zu erzählen.

Doch Ellen war gerade dabei, Mika zu baden und hatte daher keine Zeit. Ellen versprach ihr, sie morgen früh anzurufen und legte wieder auf.

Flipp sprang zu ihr auf die Couch, legte seinen Kopf auf ihre Beine und schlief augenblicklich ein. Sophie schaltete den Fernseher ein und schaute den Rest von Harry Potter. Nachdem sie ihren Kakao getrunken hatte, machte sie es sich so richtig gemütlich und genoß den ruhigen abend.

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