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Auf Umwegen zur Liebe

8.0K · Laufend
Lia Clare
3
Kapitel
40
Lesevolumen
9.0
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Zusammenfassung

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Liebe nach der EheRealitätRomantikLiebeLiebeAltersunterschiedLiebezweite ChanceSeelenverwandter

Eine zufällige Begegnung

Es war ein eiskalter Wintertag, und Sophie war noch in der Stadt unterwegs, um die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Trotz des Schnees herrschte reges Treiben in der Stadt. Die Straßenlichter glitzerten im frischen Schneekleid, und die Schaufenster waren festlich dekoriert. Sophie genoss die festliche Atmosphäre, während sie durch die belebten Einkaufsstraßen schlenderte.

Ihr Ziel war ein kleiner Buchladen, in dem sie ein besonderes Buch für ihre Tochter Ellen finden wollte, dass diese sich schon so lange wünschte. Als sie den Laden betrat, spürte sie die wohlige Wärme und den verlockenden Duft nach frisch gedruckten Seiten. Die Buchhändlerin, eine freundliche ältere Dame, begrüßte sie herzlich und half ihr bei der Suche nach dem besagten Buch.

Nachdem Sophie das Buch gefunden hatte, verließ sie den Laden und beschloss, da sie heute Frei hatte, noch einen kurzen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt zu machen. Die festlich geschmückten Stände luden zum Verweilen ein. Der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein lag in der Luft, während Kinder mit leuchtenden Augen das Karussell umrundeten.

Sophie schlenderte ohne große Hektik über den Markt und stand plötzlich vor einer kleinen Weihnachtsbude mit Holzdekorationen. Während sie sich die tollen Sachen genauer anschaute, entdeckte sie ein kleines Holzbrettchen mit dedm Motiv der Lieblingsband ihres kleinen Enkels Mika.

Der Verkäufer, ein freundlicher älterer Herr, riss sie sanft aus ihrem Traum. "Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen das Brettchen noch gravieren, dann bekommt es eine persönliche Note."Er lächelte sie freundlich dabei an.

Sophie erschrak leicht und musste dann lachen. "Das wäre sehr nett von Ihnen. Könnten Sie vielleicht den Namen 'Mika' darauf eingravieren?"

Der Verkäufer nickte freundlich und nahm das Holzbrettchen entgegen. Mit ruhiger Hand begann er, den Namen Mika in das Holz zu gravieren, während Sophie ihm dabei zusah. Es war etwas Besonderes, diesem Handwerk zuzusehen, und Sophie freute sich darüber, dass das Geschenk für ihren Enkel nun eine persönliche Note bekam.

Nachdem die Gravur fertig war, reichte der Verkäufer das Holzbrettchen mit einem Lächeln zurück. "Das sollte jetzt ein einzigartiges Geschenk sein. Ich hoffe, es wird ihm gefallen."

Sophie bedankte sich herzlich und machte sich weiter auf ihrem gemütlichen Spaziergang über den Weihnachtsmarkt. Mit dem personalisierten Holzbrettchen in der Tasche freute sie sich darauf, Mika mit dieser liebevollen Geste zu überraschen. Der Markt bot noch viele weitere Schätze, und Sophie genoss die festliche Atmosphäre in vollen Zügen.

Sie schlenderte in aller Seelenruhe über den belebten Weihnachtsmarkt, blieb an den verschiedenen Buden stehen, probierte hier und da die angebotenen Köstlichkeiten. An einem Stand kaufte Sie noch ein paar verschnörkelte Kerzen, die sie auf den gedeckten Tisch für das Weihnachtsessen stellen wollte und die passende Deko dazu.

Sie war so in Gedanken versunken, dass sie den jungen Mann, der ihr entgegenkam, erst bemerkte, als sie auch schon mit ihm zusammenstieß. Vor Schreck ließ sie die Taschen fallen, die Geschenke und Einkäufe verteilten sich im Schnee. Ein peinlich berührtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie sich beeilte, die Sachen wieder aufzuheben.

"Entschuldigen Sie bitte", sagte der junge Mann und kniete sich ebenfalls hin, um ihr zu helfen. "Ich war wohl genauso unaufmerksam."

Sophie lachte leicht, während sie die Geschenke und einkäufe wieder einsammelte. "Da sind wir wohl beide in unseren Gedanken verloren gewesen. Aber zum Glück ist nichts kaputtgegangen."

Der junge Mann half ihr auf und reichte ihr das letzte eingepackte Geschenk. "Hier, ich hoffe, alles ist noch heil."

Als er ihr seine Hand reichte, durchfuhr sie sofort ein wohliger Schauer und etwas verlegen schaute sie ihm das erste Mal in sein Gesicht und war sofort verzaubert von seinen Augen und seinem Lächeln. Die Augen des jungen Mannes hatten einen leichten Silberblick und strahlten eine warme Freundlichkeit aus, und sein Lächeln verlieh seinem Gesicht eine besondere Lebendigkeit.

"Es tut mir wirklich leid wegen dem Zusammenstoß", entschuldigte er sich erneut, während sie sich die Hände reichten.

Sophie winkte ab und lächelte zurück. "Kein Problem. Es war wohl eher meine Schuld, ich war in meinen Gedanken verloren."

"Kein Grund zur Sorge. Wir sind schließlich alle hier, um die Magie der Weihnachtszeit zu genießen, auch wenn wir etwas in Eile oder in Gedanken versunken sind", sagte er und deutete auf die festlich geschmückten Stände um sie herum. Er hob seine Gitarre, die er neben sich gelegt hatte um ihr beim einsammeln zu helfen, wieder auf und hing sie sich um die Schulter.

Sie lächelte ihn an und bedankte sich noch einmal bei ihm. " Dann wünsche ich ihnen und ihrer Familie ein paar fröhliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch in das neue Jahr" und schon war Sophie wieder in der Menschenmenge verschwunden.

"Das wünsche ich ihnen auch" rief er ihr noch hinterher, aber das bekam sie schon nicht mehr mit, beobachtete sie noch einen kurzen Augenblick und dann ging er mit einem Lächeln auf dem Gesicht seines Weges.

Da der Schnee immer dichter wurde, beschloss Sophie, sich langsam wieder auf den Heimweg zu machen. Die Schneeflocken fielen dichter und verliehen der Stadt eine zauberhafte Stimmung. Die Straßen waren nun ruhiger, und die Laternen warfen sanfte Lichter auf den frisch gefallenen Schnee.

Mit einem zufriedenen Lächeln machte sich Sophie auf den Heimweg. Der kleine Weihnachtsmarkt hatte nicht nur ihre Einkaufsliste, sondern auch ihr Herz erfüllt. Der Weg nach Hause führte durch verschneite Gassen und vorbei an geschmückten Fenstern, die die Wärme und Geborgenheit des Weihnachtsfestes ausstrahlten.

Zuhause angekommen, breitete sich sofort der Duft von Tannennadeln und Kerzen aus. Nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatte und den Mantel aufgehangen hatte, ging sie in die Küche, um sich einen heißen Kakao zu machen.

Ihr kleiner Hund kam ihr freudestrahlend aus dem Wohnzimmer entgegen. Er setzte sich vor ihr hin und sie kraulte ihm seinen kleinen Kopf.

Sophie hatte sich erst vor ein paar Monaten dieses kleine Häuschen gekauft und es liebevoll renoviert und nach ihren Wünschen eingerichtet. Besonders stolz war sie auf den kleinen Kamin im Wohnzimmer und den gemütlichen Wintergarten mit einem Ausblick auf den See hinter dem Garten.

Sie nahm sich ihren Kakao, die Tüten mit den Einkäufen und ging mit Flipp, ihrem verspielten Hund, ins Wohnzimmer. Der Anblick des Kamins weckte sofort Wärme und Geborgenheit in ihr. Als erstes wollte sie das Feuer im Kamin entzünden und sich dann schnell etwas Bequemeres anziehen.

Sophie setzte sich auf den Boden, arrangierte das Holz sorgfältig und zündete es an. Das Knistern und Knacken des Feuers faszinierte sie immer wieder aufs Neue. Flipp kuschelte sich neben sie und beobachtete ebenfalls das lodernde Feuer.

Nachdem das Feuer im Kamin prasselte, stand Sophie auf und ging in ihr Schlafzimmer, um sich in gemütliche Kleidung zu werfen. Ein flauschiger Pullover und warme Socken sollten es sein. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, breitete sich der wohlige Duft von Kakao und Zimt aus.

Sie ließ sich auf dem Sofa nieder, nahm einen Schluck von ihrem heißen Kakao und schaute durch den Wintergarten hinaus auf den schneebedeckten See. Die Welt draußen war ruhig und friedlich.

Noch vor ein paar Monaten hätte sie jeden ausgelacht, der ihr sagte, das sie auch wieder glücklich werden würde und positiv in die Zukunft schauen würde. Zuviel war passiert und das Scherbenmeer war für sie unendlich groß. Doch sie wollte daran jetzt nicht denken und schüttelte die schlimmen Gedanken ab. Es zählt nur noch das hier und jetzt!

Nach ein paar Minuten stand sie auf, nahm das Geschenkpapier, den Tesafilm mit der Schere und die Geschenke, setzte sich auf den Boden und begann mit dem Einpacken.

Als sie die Tüte mit dem Holzbrettchen zu sich zog, fiel ihr plötzlich wieder der nette junge Mann ein, und sie musste lächeln. Seine Augen, die so dunkel und faszinierend waren, und sein umwerfendes Lächeln hatten sie völlig verzaubert.

Je länger sie über diese Begegnung nachdachte, desto mehr fragte sie sich, woher sie ihn kannte. Irgendwie kam ihr sein Gesicht bekannt vor, nur konnte sie es beim besten Willen nicht zuordnen. Aber vielleicht hatte sie sich auch nur geirrt.

Das Knistern des Kaminfeuers schien seine eigene Melodie zu spielen, während Sophie in Gedanken an ihre zufällige Begegnung versunken war.

Sie schüttelte den Kopf, lächelte, um die Gedanken abzuschütteln, machte leise Weihnachtsmusik an und machte sich dann daran, die Sachen liebevoll zu verpacken. Es waren noch knapp zwei Wochen bis zum Heiligen Abend, und bis auf ein Geschenk hatte sie auch alles schon besorgt.

Während sie das Geschenkpapier sorgfältig um die verschiedenen Geschenke wickelte, überlegte sie, wie sie den Weihnachtsbaum in diesem Jahr schmücken würde. Die Vorfreude auf das Dekorieren und die festlichen Lichter im Haus zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Morgen würde sie sich auf den Weg machen, um die perfekte Nordmanntanne für das Wohnzimmer zu besorgen.

Sophie genoss die ruhigen Augenblicke des Einpackens, begleitet von der sanften Melodie des Kaminfeuers. Der Gedanke an die bevorstehenden festlichen Aktivitäten und die gemütlichen Momente im Kreis ihrer Lieben erfüllte sie mit Glück.

Nachdem sie die letzten Geschenke eingepackt hatte, stand sie auf und betrachtete das festlich geschmückte Wohnzimmer. Der Kerzenschein, das warme Glühen des Kamins und die liebevoll eingepackten Geschenke versetzten sie endgültig in die festliche Stimmung. Mit Vorfreude auf die kommenden Tage und den Duft einer frisch geschlagenen Tanne in der Nase, freute sich Sophie darauf, die Weihnachtszeit in ihrem gemütlichen Zuhause zu verbringen.

Sie räumte die Papierrollen weg und machte sie dann noch einen Kakao. Gerade als sie wieder auf dem Sofa saß und sich die kuschelige Decke nahm, klingelte ihr Handy.

Es war ihre Tochter Ellen. " Hi Mom, wie geht es dir? " erklang ihre fröhliche Stimme und Sophie musste lächeln.

" Mir geht es gut. Ich habe gerade die Geschenke eingepackt und wollte es mir nun auf dem Sofa gemütlich machen. Wie geht es dir und Mika" fragte sie.

Gerade als Ellen antworten wollte, kam Mika ans Telefon und grüßte seine Oma. Der kleine ist der ganze Stolz der beiden und mit seinen knapp zwei Jahren ein richtiger Wirbelwind.

"Hallo mein kleiner Schatz, wie geht es dir?" fragte sie ihn und schon hörte Sophie den Schmatzer des Kusses, den er ihr durch das Telefon gab.Doch eine Antwort bekam sie nicht mehr von ihm.

" Er ist schon wieder auf dem Weg ins Kinderzimmer" lachte Ellen und erzählte ihrer Mutter von ihrem Tag.

"Mika und ich haben heute Plätzchen gebacken, die bringen wir dir morgen mit, wenn wir im Nachmittag zu dir kommen" erzählte sie fröhlich. "Was hast du denn heute gemacht, an deinem freien Tag?"

Sophie nahm einen Schluck von ihrem Kakao und erzählte ihrer Tochter von dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt und der zufälligen Begegnung mit dem jungen Mann.

" Wow! Und hast du seine Telefonnummer und seinen Namen?" platzte es aus Ellen heraus.

Sophie lächelte verschmitzt und schüttelte den Kopf. "Nein,weder das eine noch das andere. Es war wirklich seltsam. Wir haben uns nur kurz unterhalten, aber es fühlte sich so vertraut an, als würden wir uns schon ewig kennen."

Ellen grinste und sagte, "Mama, das klingt wie eine Szene aus einem romantischen Film! Du hättest wenigstens nach seinem Namen fragen sollen."

Sophie lachte leise und erwiderte, "Nun, wir haben uns gegenseitig für den Zusammenstoß entschuldigt und er half mir wieder beim Einsammeln der Sachen, aber es war alles sehr kurz. Ich wünschte ihm schöne Feiertage und ging wieder meines Weges."

Ellen schüttelte den Kopf und meinte, "Das ist wirklich schade. Vielleicht war er dein 'Mr. Right', und du hast ihn einfach ziehen lassen." Sie lachte herzhaft, denn sie wusste, das ihre Mum nun rot werden würde.

Sophie musste schmunzeln und sagte, "Nun, wer weiß? Das Leben ist voller Überraschungen. Vielleicht sieht man sich ja noch einmal wieder."

Sie redeten noch eine Weile über alles mögliche und Ellen wünschte ihrer Mutter dann noch einen schönen Abend. Sie musste Mika noch Baden und dann mit ihm zu Abend essen.

Sophie ging ans Fenster und schaute auf die verschneite Straße. Der Gedanke an die zufällige Begegnung auf dem Weihnachtsmarkt ließ sie nicht los. Sie spielte mit der Idee, ob sie vielleicht etwas hätte tun sollen, um mehr über ihn herauszufinden. Doch dann schüttelte sie den Kopf, als wollte sie die Gedanken vertreiben.

"Hätte ich wirklich nach seinem Namen und seiner Nummer fragen sollen?", murmelte sie leise vor sich hin. Aber die Vernunft in ihr sagte ihr, dass es nur eine flüchtige Begegnung war, eine dieser Geschichten, die das Leben manchmal schreibt, ohne eine tiefere Bedeutung zu haben.

Dennoch konnte Sophie nicht leugnen, dass die Neugier in ihr weiter wuchs. Was, wenn das Schicksal ihr einen kleinen Wink gegeben hatte? Was, wenn der junge Mann tatsächlich jemand Besonderes hätte sein können?

"Nein, Sophie, mach dir keine Illusionen", sagte sie leise zu sich selbst. "Es war einfach nur ein kurzer, netter Moment. Das Leben geht weiter, und wer weiß, was noch auf mich wartet."

Mit einem seufzenden Lächeln wandte sie sich ab und beschloss, sich nicht weiter damit zu beschäftigen. Manchmal sind es eben nur flüchtige Begegnungen, die den Glanz des Moments ausmachen, ohne dass sie in die Tiefe gehen müssen

Sie rief nach Flipp und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer, um sich schnell für die abendliche Gassirunde umzuziehen und dann mit dem Hund rauszugehen. Als sie ihre Jacke anzog und seine Leine in die Hand nahm, sprang Flipp voller Freude an ihr hoch.

Sie legte ihm die Leine um und beide machten sich auf. Draußen rieselte der Schnee immer noch und tauchte die Landschaft in ein zauberhaftes Winterwunderland. Die Lichter der Laternen warfen sanfte Glanzpunkte auf die frisch gefallenen Schneeflocken, die vom Himmel tanzten.Sie liebte diese Jahreszeit einfach.

Sophie spazierte durch den verschneiten Park, begleitet vom leisen Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln. Flipp flitzte aufgeregt voran, seine Pfoten hinterließen kleine Abdrücke im weichen Weiß. Die klare Winterluft füllte ihre Lungen, und Sophie genoss den erfrischenden Atemzug.

Ihre Gedanken schweiften wieder zu der zufälligen Begegnung auf dem Weihnachtsmarkt. Doch diesmal lächelte sie bei dem Gedanken.

Flipp tobte vergnügt durch den Schnee, und Sophie konnte ein Lachen nicht unterdrücken, als er sich kopfüber in einen Schneehaufen stürzte. Der Hund schien den Winter genauso zu lieben wie sie selbst.

Während sie durch die verzauberte Winterlandschaft schlenderten, fühlte sich Sophie dankbar für solche einfachen, aber besonderen Augenblicke.

Und wer weiß, was das Schicksal noch für sie bereithielt!