Kapitel 2
Avery
*Drei Tage später*
„Einen Lederrock? Nuttiger könnte es nicht sein, Schwesterherz." „Sagt die Richtige...du ziehst dich an wie eine Nonne", meinte sie und stieg in meinen neuen roten Rock, während ich versuchte das Leder über meinen Hintern zu bekommen. Meine Schwester steckte meinen Lieblingspullover in den neuen Rock, während ich das gleiche mit dem enganliegende Pullover von ihr machte. „Wie kannst du in solchen hohen Absätzen laufen?", fragte ich meine Schwester, während ich in die hohen Stiefel schlüpfte und die kleine Handtasche danach ergriff. Ich machte mir mein Armband noch ran, meine Schwester hatte das gleiche, nur in silber, denn sie hasste Goldschmuck. Das andere Armband war mir ja leider verloren gegangen auf der Party. Meine Schwester setzte sich meinen Lieblingshut auf und machte sich ihren Schmuck ran, der größtenteils aus meinem bestand. Sie machte mir im Gegenzug ihre Armbanduhr an mein rechte Handgelenk. Sie schlüpfte daraufhin noch in meine schwarzen Ballerina-Schuhe, woraufhin wir auch fertig waren und nach unten zu unseren Eltern gingen. „Aubrey, du siehst toll aus, der Lederrock hat sich für das Geld echt gelohnt", meinte meine Mutter, während sie meiner Schwester den Hut auf dem Kopf richtete. „Danke Mama", meinte ich und Aubrey sah mich kurz nochmal an, woraufhin es für uns auch los ging. Wie ich mich in so eine scheiße reinreiten lassen habe.
„Nun meine hinreißende Tochter, komm doch mal her", meinte Vater und wie in Trance ging ich auf ihn zu, meine Mutter hielt mich an. Aubrey schien etwas verwirrt, dann wurde ihr klar, dass sie gemeint war, denn das wir vor drei Tagen zuspät nach Hause gekommen waren ging auf meine Kappe. Mein Vater holte aus und traf Aubreys Wange, nun sie bekam selten Schläge. Sie hatte mit ihrem Verhalten und Charm viele Geschäfte für Vater gesichert und ich war dagegen ein Mauerblümchen und bekam allen Ärger. Immerhin war ich die Jüngere. „Es tut mir leid Vater", schluchzte meine Schwester fast genauso herzzerreißend wie ich es meistens tat. Meine Mutter schnaubte, beachtete Aubrey nicht weiter und sah mich nun strahlend an. Mir wurde plötzlich klar, dass ich in Aubreys Haut steckte und niemand es bemerkte. Ich versuchte genauso verachtend meine Schwester anzuschauen wie sie es immer tat. Vielleicht würde ihr jetzt mal klar werden wie es war in meine Haut zu stecken. „Die Gäste werden gleich ankommen. Es ist eine kleine Fete", erläuterte unser Vater. Klein... nicht das ich lachte. Es war nie etwas klein bei ihm. „Aubrey ich will deine beste Seite. Dein künftiger Ehemann wird heute anwesend sein. Sein Name ist Anthony Smith. Ich will das er krischt Mädchen!"
Ich überlegte schnell was Aubrey sagen würde. „Natürlich Dad."
„Gut. Und du!", er sah zu Aubrey, die etwas kleiner wurde. „Tu auch mal was!", blaffte er sie an. „Ich will nicht sehen wie du in dein Zimmer verschwindest um ein Buch zu lesen. Wenn das passiert Avery", er hob einen Finger warnend. „Verbrenne ich deine Lieblingsbücher im nächsten Lagerfeuer!"
Meine Schwester nickte unterwürfig. Das ich das mal zu sehen bekomme. Meine Mutter hackte sich bei mir unter. „Na komm, Darling. Machen wir uns zum Saal unsere Gäste kommen bald."