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Kapitel 1

Avery

„Auf so eine dumme Idee sind wir schon lange nicht mehr gekommen", meinte ich zu Aubrey. Eigentlich verstanden meine Eineiige Schwester und ich uns kaum. Wir waren wir die Sonne und der Mond, total verschieden, doch brauchten wir einander. Jetzt wo Dad sie verloben lassen wollte, war sie bei mir heulend angekommen und hat die Bombe platzen lassen, das sie unsterblich in einem anderen verliebt sei und das sie baldmöglichst ihn heiraten würde. Nun ihr Ruf, jeden Mann zu besteigen der bei drei nicht auf einem Baum war eilte ihr hinaus und ich hatte ihr erstmal nicht geglaubt, denn ich hatte zwei Tage vor ihrer Enthüllung vorher gesehen wie sie erst mit einem Mann in ihrem Zimmer und dann mit einem anderem im Bad verschwunden war. Sie behauptete einen erhöhten Drang zum Sex zu haben, sie sei nicht süchtig, aber sie brauchte es. Nun wie naiv ich war glaubte ich ihr. Nun sollte ich Wochen vor ihrer Hochzeit anfangen ihren Platz einzunehmen. Angefangen mit diesem beschissenen Maskenball, wo es angeblich einfacher war, da alle eine Maske trugen. Nun ich war überfordert.

„Warum? Das wird Spaß machen, komm her, ich mach dir das Kleid zu, ich kann gar nicht zuschauen", meinte sie zu mir, weshalb ich den Reißverschluss an meinem Rücken losließ und Aubrey mir diesen zumachte.

„Vergess deine Maske nicht, sonst werden wir nicht reingelassen", meinte sie, während ich in meine Absatzschuhe schlüpfte und mir meine Tasche und die Maske schnappte, die ich innerhalb von zwei Stunden zusammengebastelt hatte. Das Mode-Studium hatte also nicht versagt, wenn Mrs. Kelly immer im Unterricht meinte, man kann sobald man alle Grundlagen aus dem Kopf kann, aus jedem Mist etwas schönes zaubern.

Ja, bei dem Punkt musste ich ihr zustimmen.

Aubrey schloss hinter mir die Haustür ab und wir beide machten uns auf den kurzen Weg zum Campus. „Wie wollen wir eigentlich darein kommen? Das ist nur für die East Side..."

„Wer soll denn bitte mit Maske erkennen wer wir sind? Außerdem können wir auch einfach die neuen aus dem nächsten Schuljahr sein", meinte sie knapp zu mir, während sie sich ihre Maske aufsetzte, als wir zu der riesigen Menge kamen, die vor der großen Sporthalle versammelt waren. Ich setzte mir ebenfalls schnell meine Maske auf und hackte mich bei meinem Zwilling unter.

~

Aubrey nahm sich Sektgläser, von einem Tisch und gab mir eines davon in die Hand. „Ich suche mir jetzt einen der mit mir tanzt, willst du mit machen?", fragte sie mich grinsend. Tanzt? Nicht das ich lachte. Wahrscheinlich wollte sie wieder genagelt werden. Ich verdrehte meine Augen.

„Lass mich erstmal hier etwas umschauen. Mach was du willst."

Sie grinste und ich beobachtete sie wie sie in die Menge verschwand. Ich hatte keine Ahnung was ich hier eigentlich sollte, aber man konnte ja etwas Spaß haben, nicht?

Ich wurde nicht mal zwei Minuten nach Aubreys Verschwinden aufgefordert zu tanzen. Ich verneinte. Ich war zu genervt um irgendetwas zu tun als herum zu starren. Also machte ich mich auf dem Weg zum Balkon und dort stand ein Kerl, in einem sehr teuren Anzug mit schwarzen Glitzernen eingenähten Details. Seine weißblonden Haare schimmerten im Mondschein und ich stellte mich einen Meter von ihm entfernt hin und atmete die kalte Nachtluft ein. Es beruhigte mich.

„Wieso bist du hier draußen? Ein gebrochenes Herz?", fragte er mich und schaute mich mit seinen blauen Augen intensiv an. Sein Gesicht war größtenteils mit einer schwarzen glitzernden Maske bedeckt.

„Nein, ich weiß nicht wieso ich draußen bin anstatt zu tanzen. Ich glaube, ich habe Menschenmengen nie gemocht."

Er lachte rau. „Verständlich, aber eine wunderschöne Frau wie du sollte drinnen sein und die anderen Frauen vor Neid grün werden lassen."

Nun lachte ich. „Wie charmant. Nun ich hätte wahrscheinlich den Abend mit einem Buch verbracht anstatt hier herum zu tanzen", seufzte ich.

Er beobachtete mich genau. „Nun, ich schätze wir haben einiges gemeinsam. Darf ich um den nächsten Tanz bitten Mylady?"

Er hielt mir seinen Hand hin. Ich sah sie dann ihn an und ergriff sie. Er führte mich zurück in den Saal und wir waren gefährlich nah an die Mitte. Ich mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen, aber nun sei es so. Wir tanzten und unterhielten uns. Es war sehr schön mit ihm zu reden. Die Glocke läutete. Oh nein ... Aubrey und ich mussten um zwölf zuhause sein und wir waren immer noch hier. „Ich habe mich nicht vorgestellt. Wir hatten einen so schönen Abend und ich Narr habe mich nicht mal vorgestellt. Ich bin Anthony. Wie heißt du?"

Dir Glocke läutete. „Ähm tut mir leid."

Ich konnte nur daran denken, das wir zu spät waren. Ich drehte mich um und mein Armband blieb an seinem Manschettenknopf hängen. Ich zog daran und es brach. Mann! Es war mein Lieblingsstück. Ich rannte aus dem Saal. „HEY WARTE!"

Ich rannte so schnell ich konnte. Aubrey saß schon im Taxi und ich rannte darauf zu. Ich stieg ein und der Fahrer fuhr los.

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