Kapitel 2
Mit großen Augen sah ich den Blondhaarigen fassungslos an. "Das sind ja Kinderspielsachen", merkte ich verwirrt an und verstand nun überhaupt nicht mehr, was hier los war. Was wollte der bloß von mir?
Der Junge lachte und strubelte mir durch die Haare. "Genau. Das gehört alles dir mein Kleiner. Also Spiel schön brav." Mit den Worten ließ er mich alleine stehen.
Ich konnte genau hören wie hinter mir die Tür abgeschlossen wurde.
Das ging echt zu weit.
Hilflos sah ich mich um. Der Raum war vollgestopft mit Kuscheltieren, Kinderbüchern, kleinen Autos und noch jede Menge anderer Spielsachen.
Für ein Kind war es das reinste Paradies. Einen 19 Jährigen reizte es jedoch eher weniger.
Widerwillig ließ ich mich auf den bunten Teppich fallen und fing an ein kleines Auto vor mir hin und her zu schieben.
Ich musste hier echt weg. Naja immerhin war ich alleine.
~Daddy~
Ich konnte in Ruhe an meinem Schreibtisch arbeiten. Kitten war wirklich ein braver Junge.
Ich hörte weder Lärm, noch Gezicke aus dem Zimmer nebenan.
Alleine nur zu wissen, das Kitten in meiner Nähe war machte mich unglaublich glücklich. Er war der niedlichste kleine Junge, welchen ich jemals gesehen hatte und seine Augen waren so hübsch. Ich liebte einfach alles an ihm. Er war der perfekte Junge für mich!
Nach ein paar Stunden beendete ich meine Arbeit und stand auf um nach Kitten zu sehen.
Leise schloss ich die Tür zu seinem Spielezimmer auf und streckte den Kopf rein.
Der kleine Junge lag auf einem riesigen Plüsch Pinguin und richtete den Blick sofort zu mir.
Wie niedlich das doch nur aussah.
Langsam ging ich auf ihn zu. "Bist du müde Kitten?" Fragte ich lächelnd und streckte die Hand aus, um ihn zu streicheln.
Erschrocken zuckte Kitten zusammen, als meine Finger seine Haut berührten.
"Nein bin ich nicht. Aber mir ist langweilig", antwortete der Kleine mir.
Verwundert sah ich mich in dem Zimmer um. Ich hatte ihm doch wirklich fast alles gekauft, was toll war, wie konnte er sich da bitteschön langweilen?
Seine Antwort gefiel mir einfach ganz und überhaupt nicht!
"Du bist viel zu verzogen Kitten. Ab sofort wird sich das ändern!" Ermahnte ich ihn streng und zu sehen wie der Junge gleichgültig mit den Schultern zuckte machte mich leicht wütend. Ich musste ihn wirklich besser erziehen.
"Gut dann gehst du jetzt ohne Essen in dein Zimmer!" Rücksichtslos zog ich ihn hoch und zerrte Kitten aus dem Zimmer.
Ich ignorierte die kleinen Tränen, welche ihm über die Wangen liefen.
"Nein bitte nicht Daddy. Ich bin hungrig", jammerte Kitten, doch ich schubste ihn nur in sein Zimmer. "Vielleicht weißt du ja morgen zu schätzten was ich dir alles biete. Gute Nacht Kitten!" Ich knallte die Tür hinter mir zu und schloss sicherheitshalber ab.
Hoffentlich war er morgen besser gelaunt, sonst könnte es auf Dauer anstrengend mit ihm werden.
Verzogenes kleines Kind!
Nico
Ängstlich setzte ich mich auf das Bett und zog die Beine ran, so das ich meine Arme drumlegen konnte.
Jetzt wurde ich also schon dafür bestraft, wenn ich nicht mit Kinderspielzeug spielen wollte. Kranker Freak!
Ich war hungrig und müde. Aber meinen Entführer schien das nicht gerade zu interessieren.
~~~
Die Nacht über hatte ich wirklich furchtbar geschlafen. Ständig hatte ich Angst das Daddy in mein Zimmer kam und mein Bauch knurrte auch unaufhörlich.
"Hey mein Kleiner. Wach auf" die Worte schienen für mich noch in unendlicher Ferne zu sein. Müde brummte ich kurz und drehte mich schlafend auf die andere Seite.
"Komm schon Kitten steh auf" Ich merkte wie mir die Decke weg gezogen wurde und öffnete widerwillig meine Augen. "Was ist los?" Fragte ich gähnend und brauchte einen Moment, um zu realisieren wo ich war.
Blitzschnell wirbelte ich auf die Andere Seite und sah in das Gesicht von dem Blondhaarigen.
"Du schläfst viel zu lange kein Wunder das du Abends nicht müde bist." Daddy hob mich hoch, als wäre ich federleicht. "Hast du dich wieder beruhigt?"
Ich nickte leicht, ohne ihn anzusehen. "Ich kann dich nicht hören Kitten!"
"Ja Daddy"
"Bist du jetzt ein lieber Junge?"
Ich schluckte kurz. "J...ja Daddy."
"So ist es gut."
Er küsste mich schon wieder auf die Wange und trug mich in die Küche, wo er mir wie gestern auch ein leckeres Frühstück richtete.
Dann wiederholte sich der gleiche Mist von Gestern. Ich wurde in das Kinderzimmer gesperrt, während Daddy einfach verschwand und Gott weiß was tat. Die war auf jeden Fall auch eine Möglichkeit mein Leben einfach so sinnlos vor mich hin zu leben.
~~~
"Hey Kitten", ich wurde in der Nacht von Daddy's lauter Stimme aus dem Schlaf geweckt und drehte mich zu ihm um. Draußen schüttete es wie aus Eimern und vereinzelte Blitze erhellten immer wieder mein Zimmer, dicht gefolgt von einem lauten Donner. "Hast du Angst bei Gewitter?" Fragte der Blonde und sah mich besorgt an. Wieso sollte ich bitteschön Angst haben? Ohne ihn wäre ich ja nicht mal aufgewacht.
"Ja Daddy habe ich", antwortete ich Müde, da ich bereits wusste das er eh nichts anderes hören wollte.
Ich war jetzt schon fast eine Woche bei dem Junge und kannte mittlerweile sein Spielchen. Verträumt sah ich auf den Wecker neben mir.
Verdammt wir hatte gerade mal drei Uhr am morgen und er weckte mich. So ein Assi!
"Och mein armer Kleiner. Komm her" der Blondhaarige streckte seine Arme aus und setzte mich auf, ehe ich meine Arme um seinen Hals legte und mich hochnehmen ließ.
"Du schläfst heute bei mir Kitten."
WAAAAS? Oh nein, ohne mich! Ich legte mich doch nicht freiwillig zu dem ins Bett.
Ich fing an zu zappeln. "Ach das geht schon Daddy. Ich will lieber hier bleiben."
"Sei still Kitten. Du kommst jetzt mit", auch wenn seine Stimme streng klang, währte ich mich weiter, so das der Blond mich nicht mehr richtig festhalten konnte und ich zu Boden fiel. Ängstlich versuchte ich so schnell wie möglich weg zu robben, jedoch war Daddy schneller und packte mich am Oberteil.
"Lass mich los", beschwerte ich mich und sah zu Daddy hoch. Er stand jetzt fast über mir und sah sehr verärgert aus.
"Halt endlich den Mund Kitten!" Er holte aus und schlug mich. Als er erneut ausholte blieb mir keine andere Wahl als meine Arme wenigstens schützend vors Gesicht zu nehmen und abzuwarten, bis Daddy damit aufhörte. "Bitte hör auf Daddy, du tust mir weh", flehte ich weinend und tatsächlich schien es etwas zu nützen.
Der blonde Junge hörte wirklich auf und wischte mir die Tränen weg, jedoch liefen bereits neue meine Wangen entlang.
"Tut mir leid Kitten aber du hast es einfach verdient.“ Seine Stimme klang ruhig und behutsam. Ich schnappte noch immer nach Luft, da mein Herz schneller schlug und schluchzte leise dabei.
Dann streckte ich meine Arme aus und ließ mich brav hochziehen.
Freiwillig ging ich mit in sein Schlafzimmer und legte mich dort auf das Bett. Ich wartete darauf, das Daddy sich neben mich legte, jedoch geschah dies nicht. Er stand immer noch neben dem Bett und betrachtete mich.
"Du bist so wunderschön Kitten", hauchte Daddy und beugte sich über mich. Langsam schob er seine Hände unter mein Oberteil und schob es nach oben, so das meine Brust nun frei lag. "D...Daddy?" Fragte ich entsetzt nach, traute mich aber nicht seine Hände festzuhalten.
Mein kompletter Körper spannte sich an, als der Blonde seine Hände über meine Brust gleiten ließ.
Es fühlte sich falsch an, aber dennoch auch unglaublich gut.
Als Daddy anfing mir auch noch über die Brust zu lecken, hielt ich die Luft an.
"Daddy...bitte nicht", jammerte ich und musste erneut mit den Tränen kämpfen. Was tat er da? Und warum?
Daddy sah mir ins Gesicht. "Na, gefällt dir das Kitten?" Der Anblick von mir schien ihm wohl wirklich gut zugefallen und in der Tat war ich leicht erregt. War das etwa sein Ziel gewesen?
Daddy leckte mir noch mal über den Hals und saugte sich dann fest, so das ich einen fetten blauen Fleck bekam.
Schmerz erfüllt biss ich die Zähne zusammen und wartete, bis Daddy endlich von mir ab ließ und sich neben mich legte.
"Du bist so ein guter Junge, Kitten."
Ich spürte wie Daddy behutsam seine Arme um mich legte und mich leicht an sich drückte
Mein Puls schlug aufgeregt noch immer schneller und ich lag gefühlt die ganze Nacht wach und lauschte dem Gewitter.
Als ich spürte wie neben mir sich jemand bewegte und aufstand, öffnete ich Müde die Augen. Verschlafen drehte ich mich zu dem Blonden um. "Wo gehst du hin Daddy?" Fragte ich neugierig nach und streckte mich.
Daddy beugte sich nach vorne zu mir und strubelte mir durch die zerzausten Haare. "Ich gehe ins Bad Kitten warte hier schön brav auf mich.“ Er lächelte mir zu, aber seine Stimme klang dennoch mahnend.
Kaum war der Blondhaarige in der Nebentür verschwunden, setzte ich mich auf und sah mich gähnend in dem Zimmer um.
Mir kam ein erneuter Fluchtversuch in den Kopf, jedoch merkte ich das die Bad Tür nicht ganz geschlossen war. Vermutlich würde Daddy es sofort bemerkten und mich wieder bestrafen.
Ich war einfach zu klein und schwach um mich zu währen. Mein Körper war schon immer eher schmal und zierlich gebaut und Muskeln hatte ich auch keine.
Meine Chancen Daddy jemals zu entkommen waren also praktisch null.
"Komm her Kitten", forderte mich die Stimme aus dem Bad auf. Lustlos rutschte ich von dem Bett und ging vorsichtig ins Bad. Dabei rechnete ich bereits mit dem Schlimmsten, was jedoch zum Glück nicht der Realität entspricht.
Daddy stand mit der Zahnbürste im Mund vor dem Waschbecken und versuchte mich anzulächeln. In der Hand welche er mit hinstreckte, hielt er noch eine Zahnbürste.
"Zeit zum Zähneputzen."
"Ich habe doch schon eine Zahnbürste." Erinnerte ich ihn, nahm die neue aber dennoch entgegen.
"Du sollst nicht immer rüber in dein Bad gehen müssen Kitten. Ich finde es schöner wenn du meines mit nutzt."
Vor Schreck hätte ich mich fast an der Zahnpasta verschluckt, welche ich bereits im Mund hatte.
Ich wollte ganz bestimmt nicht sein Bad nutzen. Es ging ihn ja wohl überhaupt nichts an, was ich im Bad machte.
Schnell spülte ich meinen Mund mit Wasser aus und eilte aus dem Bad rüber in mein Zimmer. Ich knallte die Tür zu und blieb vor ihr stehen.
Ich musste ihn dringend mehr auf Abstand halten! So etwas wie gestern durfte sich auf keinen Fall mehr wiederholen!
Nach einigen Minuten ging ich zu dem Kleiderschrank und durchsuchte ihn. Die Fächer waren mit Oberteilen und Hosen vollgestopft. Überwiegend war alles davon schwarz, mit irgendwelchen Totenköpfen, Ketten oder anderen Aufdrücken.
Der Typ schien wohl wirklich auf Emo Sachen zu stehen. Aber was soll's dieser Kleidungstyl war eh genau meins.
Ich zog schnell das an, was mir gerade in die Hände viel und legte ein Nietenarmband an mein Handgelenk. Nicht übel. Im Bad richtete ich noch schnell meine Frisur und ging dann in die Küche.
"Was gibt es zu essen Daddy?" Hungrig setzte ich mich auf einen der Stühle und beobachtete den Blonden, wie er den fast leeren Kühlschrank durchsuchten. Kurz darauf stellte er mir eine Schale mit Schokoladen Müsli hin. "Daddy muss leider später mal einkaufen gehen Kitten. Du isst einfach zu viel." Merkte er dabei an.
Oje ich hatte scheinbar ganze Arbeit geleistet. Aber wenn Daddy einkaufen musste, heißt das dann wohl, das ich alleine war.
Endlich!
Das war meine Chance abzuhauen!
Ich lächelte nur und nickte verständnisvoll.
Daddy musterte mich. "Ich kann dir doch vertrauen oder Kitten?"
"Ja ich werde hier auf dich warten Daddy", log ich mit einem unschuldigen Grinsen.
Nach dem Frühstück brachte mich Daddy wieder in mein Spielzimmer und schloss die Tür hinter sich.
Mist hier wird mich bestimmt niemand hören.
Angespannt wartete ich eine ganze Zeitlang noch, nachdem ich die Haustür zufallen hörte. Dann rannte ich zur Tür und rüttelte dran. Die Tür ließ sich jedoch nur von außen öffnen und die Fester waren zu kleine und hoch um raus zu klettern.
Ohne groß zu zögern zerlegte ich eines meiner Spielzeuge um an einen dünnen Draht zu kommen.
Geschickt fädelte ich den Draht zwischen der Tür und dem Rahmen durch und zog ihn langsam nach unten, so das die Tür aufsprang.
Yes, Jackpot!
Freudig rannte ich zur Haustür. Den Weg dorthin kannte ich ja bereits. Ich rüttelte an dem Türgriff, aber es war abgeschlossen. In der ganzen Wohnung gab es auch kein Telefon, mit dem ich hätte Hilfe holen können. Hektisch eilte ich durch die ganze Wohnung um nach einen Ausgang zu suchen.
Vor der großen Terrassen Tür aus Glas blieb ich stehen.
Den kleinen Garten mit der grünen Wiese und den schön bepflanzten Betten hatte ich bis jetzt noch gar nicht bemerkt. Der Anblick welcher sich mir bot war wirklich nett.
Vorsichtig drehte ich an dem Griff der Tür und tatsächlich ging die Tür auf.
Langsam trat ich nach draußen und blieb kurz stehen.
Die warme Sonne schien mir ins Gesicht und blendete mich schon fast.
Seit beinah einer Woche war ich nicht mehr draußen an der frischen Luft gewesen. Der Wind welcher mir durch die schwarzen Haare wehte tat verdammt gut.
Schnell eilte ich weiter zu dem Gartenzaun aus Holz. Der Zaun war recht hoch, weshalb ich nach etwas schaute, wo ich hochklettern konnte.
In der Ecke entdeckte ich alte Paletten, welche ich vor dem Zaun stapelte und hochkletterte.
Ich war schon halb über den Holzzaun geklettert, als ich hörte wie mit einem lauten Schlag Taschen fallen gelassen wurden.
"Was machst du da Kitten? Komm sofort zurück!"