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Teil 4

Zuerst dachte ich, es sei eine Art kranker Scherz. Wie die, die Entführer in billigen Actionfilmen machen, um die Stimmung aufzulockern. Aber nein. Er hat nicht gelacht. Crawford war zu ernst.

- Aber du hast doch schon eine Frau", seine Lippen wurden taub, seine Stimme ruhig.

Mein fast atemloser Körper sackte kraftlos gegen den Stuhl, das Wort eines Herbstblattes. Ich verbarg mein Gesicht in meinen Handflächen und wollte unbedingt glauben, dass dies alles ein schrecklicher Traum war. Der Wahnsinn meines Unterbewusstseins. Aber auf keinen Fall Realität! Nein!

- In unseren Kulturen kann man zwei Ehefrauen haben. Eine als Lebenspartnerin. Das andere als Weibchen zur Fortpflanzung, wie es der Natur des Wolfes entspricht", schwebte der Mann über mir, und ich konnte nur noch den Schlitz seiner engen Hose ausbeulen sehen. Ich betete mit angehaltenem Atem, dass er mich nicht anrühren würde. Allein der Gedanke daran machte mir eine Gänsehaut. - Du bist die Nummer zwei, Ruby. Aber heute Abend werde ich dich nicht anfassen, ich werde dir Zeit geben, zur Vernunft zu kommen. Heute Abend.

- Weiblich, Wolfsnatur, Zweitfrau..." Ich konnte nicht mehr klar denken, mir wurde schwindelig, als plötzlich ein hysterisches Lachen aus meiner Kehle brach. - Oh, ich habe meinen Verstand verloren!

- Nein, Ruby", Crawford legte seine Hand auf mein Kinn und drückte sie so fest, dass sich meine Wangenknochen verkrampften. Er hob sein Gesicht an und zwang mich, direkt in seine flammenden Augen zu sehen. Sie brannten jetzt vor Irritation, als er knurrte: - Ich bin ein Werwolf. Du bist mein Weibchen. Und Sie sollten sich besser bald von diesem Gedanken verabschieden, sonst...

- Mich töten, wie du meine Schwester getötet hast?

In dieser Sekunde wollte ich wirklich sterben. Ich hatte das Gefühl, in einem Grab begraben zu sein. Es gab keinen Sauerstoff, aber ich lebte weiter und quälte mich jeden Moment.

- Es gibt Schlimmeres als den Tod, Schatz", brummte er, und dann... wurden seine Augen plötzlich schwarz. Vor mir war die Blende mit etwas wie Heizöl gefüllt. Seine Pupillen weiteten sich, und ein seltsamer Laut entwich den Lippen des Mannes, wie der von wütenden Hunden oder Wölfen. Es war ein richtiges Knurren.

Ich zappelte in meinem Stuhl und versuchte, Crawfords Hand von mir wegzuziehen, aber es gelang mir nicht. Es war, als ob er sich an meinen Körper klammerte und immer fester zudrückte.

- Du hast das Armband abgenommen, obwohl ich dich vor den Konsequenzen gewarnt habe! - Er grinste, und ich sah die Reißzähne. Zwei riesige, scharfe Zähne waren buchstäblich in einem Wimpernschlag gewachsen und ruhten nun auf meiner Oberlippe. - Ich schätze, ich werde dir eine Lektion erteilen müssen...

Langsam wanderten die Finger des Mannes tiefer und drückten meinen Hals. Crawford hob mich hoch wie einen Sack und warf mich auf das Bett auf der anderen Seite des Zimmers. Als mein Körper in den Federbetten versank, schrie ich schließlich aus Leibeskräften und versuchte, aus meinem Sitz zu springen. Was, wenn der Entführer vergessen hat, die Tür hinter sich abzuschließen? Die Hoffnung stirbt immer als Letzte...

- Wohin gehst du? - erschien er über mir, wie ein Geist. Wie aus dem Nichts! Ich war wie betäubt vor Angst und konnte nicht glauben, was ich da mit meinen eigenen Augen sah. Crawford brauchte nur eine Sekunde, um meine Arme und Beine zu fesseln und dann mein Haar zu einem festen Knoten zu binden, der es zur Seite zog und meinen Hals entblößte. - Wenn du kein normales Armband willst, bekommst du einen Anhänger.

Er beugte sich vor und leckte verdammt langsam über die Haut, als würde er sie schmecken. Seine Nasenlöcher nahmen den Duft gierig auf, wie den Duft von frisch gebackenem Gebäck in Londons bester Bäckerei.

- Bitte", Tränen quollen aus seinen Augen und blendeten mich. Mein Körper zitterte, und die Berührung des Mannes war ekelhaft und erschreckend. Ich wurde von einem Monster berührt, einer Art seltsamen Kreuzung. Vielleicht das Opfer eines schrecklichen Experiments. Und das Schlimmste: Crawford war ein Wahnsinniger! - Lassen Sie mich gehen. Ich schwöre, ich werde es niemandem erzählen... Du wirst nie wieder von mir hören. Wir werden die Stadt als Familie verlassen... oder sogar das Land. Für immer! Ich bitte dich...

- Das bezweifle ich sehr, Ruby", flüsterte er leise, in seiner Stimme lag eine Erregung, die wie unmenschlicher Durst klang.

Es dauerte einen Moment, und dann stieß ihm etwas in den Nacken. Zwei scharfe Zacken stachen wie Steakmesser in meine Haut. Meine Augen weiteten sich, und ich zischte gedämpft. Der Schmerz war so stark, dass sich meine Glieder mit einem stechenden Schmerz verkrampften.

Und dann... war da ein seltsames Leichentuch, das die ganze Negativität darunter verbarg. Ich fühlte mich, als wäre ich betrunken oder auf irgendeiner starken Droge. Das Vergnügen strömte in jede Zelle meines Körpers... Ich schwebte in einem Anfall von Glückseligkeit über dem Bett, die Negativität floss durch meine Adern. Alles, was sie wollte, war, dass es nie endet. Niemals. Niemals.

Ich spürte, wie Crawford seine Reißzähne sanft herauszog, und in meinem Kopf machte sich Unruhe breit. Ein Stöhnen entrang sich meiner Kehle, und meine vor Rührung bebenden Lippen flüsterten:

- Bitte..." Überraschenderweise klang es jetzt anders. Ganz genau. - Bitte...

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