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Kapitel 9 Warum schleimst du dich plötzlich bei ihm ein?

Erika ging mit dem Telefon aus dem Arbeitszimmer. Dann wählte sie aus dem Gedächtnis die Nummer von Lukas.

Es dauerte nicht lange, bis der Anruf entgegengenommen wurde und eine vertraute, sanfte Stimme am anderen Ende der Leitung zu hören war. "Hallo, wer ist da?"

"Ich bin's, Lukas!" Erika meldete sich sofort: "Ich bin's, Erika. Ich bin aus Versehen zu einem anderen Haus gebracht worden. Komm und hol mich ab."

"Erika?" Lukas runzelte verwirrt die Stirn. "Bist du nicht im Operationssaal?"

Was war das?

Erika blinzelte und begriff sofort. Sie war nicht im Operationssaal, während das kleine Mädchen, das mit ihr verwechselt wurde, im Operationssaal war.

Das würde alles einfacher machen. Solange Erika ins Krankenhaus ging, würde alles wieder in Ordnung kommen.

Dann fragte Erika Lukas nach dem Namen des Krankenhauses. Nachdem sie die Antwort erhalten hatte, legte sie den Hörer auf.

"Hübscher Papa!" Die Hände auf dem Bauch, lief Erika mit einer Grimasse zurück ins Arbeitszimmer. "Mein Bauch tut weh. Ich muss sofort ins Krankenhaus. Kannst du mich hinbringen?"

Sebastian warf ihr einen Blick zu und schnippte mit ausdrucksloser Miene mit den Fingern.

Im nächsten Moment tauchte ein Hausarzt im weißen Kittel an der Tür des Arbeitszimmers auf und rief respektvoll: "Mr. Grant."

"Kommen Sie und sehen Sie nach ihr." Sebastian hob sein Kinn zu Erika.

Der Hausarzt ging mit einer Medikamentenschachtel auf Erika zu.

Erikas Herz setzte einen Schlag aus. Sie hätte nie erwartet, dass ein Hausarzt in einer wohlhabenden Familie so schnell auftauchen würde.

Aber wenn sie zu Hause gesund wurde, wie sollte sie dann ins Krankenhaus gehen?

Erika schaute den Hausarzt vor sich an und fragte: "Sie haben noch nicht geheiratet, oder, Herr Doktor?"

Der Hausarzt antwortete mit einem Lächeln: "Nein, ich habe nicht geheiratet. Ich habe nicht einmal eine Freundin."

Als Erika das hörte, zog sie sofort den Arm zurück. "Dann können Sie mich nicht behandeln, weil Sie alleinstehend sind, und das wird sich negativ auf mein Glück auswirken."

Dem alleinstehenden Hausarzt fehlten die Worte, und er war gleichzeitig frustriert.

"Joanna", rief Sebastian ihren vollen Namen in einem kalten Ton. "Benimm dich."

Erika kräuselte die Lippen. "Aber ich will ins Krankenhaus! Dort gibt es so viele hübsche Krankenschwestern, und ich will, dass sie mich an einen Tropf hängen. Ich bin ein Mädchen, und Jungs dürfen mich nicht anfassen!" Sie stemmte die Hände in die Hüften und ärgerte sich über ihre Worte. "Ich bin dir doch egal, böser Vater. Weißt du nicht, dass ein Junge ein Mädchen nie ohne ihre Erlaubnis anfassen darf?"

Sebastians Schläfe pochte, und auch der Hausarzt war verblüfft.

War diese kleine Dame Joanna wirklich so?

Der Hausarzt erinnerte sich daran, dass die kleine Joanna eine stolze Frau war. Sie redete nicht gerne mit Menschen. Selbst wenn ein Fremder zu Besuch käme, würde sie nicht nach unten gehen. Aber jetzt ging sie freiwillig ins Krankenhaus und wollte, dass die Schwester sie an einen Tropf hängte...

Als der Hausarzt immer noch verwirrt war, sagte Sebastian mit leiser Stimme: "Entschuldigen Sie mich." Dann hob er das kleine Mädchen auf dem Boden auf und ging nach draußen.

Sebastian war ein großer Mann, und er stieß sich fast den Kopf am Türrahmen an. Jetzt, wo er Erika an seine Schulter drückte, duckte sie sofort den Kopf und hielt sich eilig an seinem Hals fest.

Die beiden sahen sich sehr nahe.

"Was machst du da?" fragte Erika misstrauisch.

Sebastian ging weiter die Treppe hinunter und knurrte: "Willst du nicht ins Krankenhaus gehen?"

"Toll!" Erika strahlte sofort. "Lass uns ins St. Mary's Hospital gehen. Du bist so gut zu mir, Daddy. Du bist so gut aussehend, Daddy. Du bist der mächtigste Mann der Welt!"

Der Hausarzt konnte nicht anders, als sich zu fragen: "Hast du ihn nicht vor einiger Zeit noch 'böser Papa' genannt? Warum schleimst du dich plötzlich bei ihm ein?"

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