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Angel Tilford

Wer war ich? Einzel Kind eines reichen Mannes. Ja, die einzige Tochter von Brad Tilford. Die Erbin. Die einzige, die das alles bekommt. Ich hatte mein ganzes Leben dafür gegeben um genau diese Aufgabe treu zu werden. Eine perfekte Erbin zu werden. Ich war the Business women of the Year. Die Business Diva. The Business Tycoon von Amerika. Ich war Skrupellos, was meine Geschäfte anging. Ich liebte nur mal Short Cuts.

Short cuts...

Zu Missgunsten meines Vaters, der meine Techniken nicht tolerierte. Doch wäre ich seine Tochter, wenn ich auf ihn hören würde? Ich musste meine Zukunft sichern und somit viele Lügen auftischen, wie das ich einen Freund habe, damit mein Vater mich ja nicht vermählen konnte und viele weitere Probleme. Wäre alles so einfach...

Ich starrte meinen Schreibtisch, der aus Buche war an und ließ meinen überteuerten Kugelschreiber von Parker drehen. Eine reine Zeitverschwendung! In dieser Zeit hätte ich schon den nächsten großen Geschäftsplan fertig, aber ich war verdammt müde. Müde von der Arbeit, müde vom ganzen Leben. Woraus bestand ich? Nur aus Arbeit, Arbeit, Arbeit! Ich war 28 Jahre alt und hatte so viel in meinem professionellen Leben geschafft, über das Private Leben sprechen wir mal gar nicht. Es klopfte an der Tür und Magnus betrat mein Office. Er war mein Sekretär und sehr loyal. Ich zahlte die Krankenhaus Rechnung seiner Mutter, die schwer krank in einem der besten Privaten Kliniken lag und behandelt wurde. Er dachte, ich zahle es nur damit er loyal bleibt, aber in Wahrheit zahlte ich es, damit er sie nicht verlor.

,,Angel ich habe alle Informationen die du haben wolltest" ich nickte müde und streckte meine Hand nach den Dokumenten aus.

,,Ha!" sagte ich erfreut. Ich wusste doch, dass dieser fette Kerl Tom Crack eine Affäre hatte. Ich hatte lange seine Kreditkarte beobachtet um mir sicher zu sein, dass er eine außereheliche Bindung hatte. Darüber würde sich seine Frau nicht freuen.

Ich hatte einen privaten Detektiv über Magnus bezahlt um mir die nötigen Beweise zu bringen.

,,Schick dem Fettsack einen Brief. Ich will so schnell wie möglich diesen Deal abschließen" sagte ich zu Magnus, der kein Wort dagegen sagte. Wie konnte er auch? Er war abhängig von mir. Er brauchte diesen Job.

,,Kein Wort zu meinem Vater" fügte ich hinzu.

,,Welchen Deal willst du zuerst abschließen?" fragt er mich interessiert. Ich überlegte einen Moment und tippte mit den Fingern auf dem Schreibtisch.

,,Ich will, dass er mir sein Gebäude in Texas verkauft. Ich will da ein Architektur Büro aufmachen"

Magnus nickte.

,,Denkst du nicht, dass es langsam zu viel wird?" fragt er vorsichtig. Wahrscheinlich hatte er recht, aber ich war weit entfernt von meinem Ziel.

,,Wenn du unbedingt das Unternehmen deines Vaters haben willst, kauf es doch einfach. Warum die ganze Mühe Angel? Oder wo liegt das Problem? Hat er dich enterbt oder was ist los?" fragt er mich besorgt. Wa war schön zu sehen, dass sich zumindest einer sorgen um mich machte, sei es nur um weiterhin hier angestellt zu sein.

,,Ich glaube, ich kriege die Firma erst komplett, wenn er stirbt" sagte ich tonlos.

,,Das hat von meiner Seite aus natürlich keine Eile. Er ist mein Vater. Nur wünschte ich, er würde endlich das Potenzial in mir sehen. Ich führe schon alles. Warum gibt er es mir nicht? Seine Anteile hat er doch" murrte ich. Magnus schien zu verstehen.

,,Du bist überarbeitet, du könntest krank werden" warnte er mich.

Soll ich doch. Ich werde nicht aufhören zu kämpfen.

,,Mir geht es gut. Schick die Bilder nur ab. Ich will endlich mit dem neuen Projekt anfangen"

Ihm lag etwas auf der Zunge, das sah ich.

,,Was ist Magnus?" fragte ich ihn. Wenn er solange nachdenkt, vermute ich etwas nicht gutes.

,,Dein Vater will morgen mit dir ein Geschäftsessen vereinbaren. In seinem Lieblingsrestaurant" meine Augen mussten aufgerissen wirken, so wie ich ihn ansah.

,,Wir wohnen unter einem Dach. Ich sehe ihn jeden Tag, was ist das den für ein neuer Quatsch?" fragte ich ihn.

,,Er will das du dein nächstes Projekt erstmal verschiebst und dir den Projekt den er gerne haben möchte, bearbeitest", sagt er zögerlich.

Dad will das ich an einem Projekt arbeite? Das ist noch nie passiert! Ich habe bisher immer meine Projekte selbst ausgesucht.

,,Na schön. Für Dad nehme ich mir Zeit, obwohl ich natürlich keine hatte. Dann stehe ich früher auf. Ich muss trotzdem mit den nächsten Projekt anfangen." Ich musste versuchen, die eine Konkurrenz auszuschalten. Dafür müsste ich mich in deren System hacken. Danach wäre alles ein Kinderspiel.

,,Tut mir leid Angel..." sagt er zögerlich. Ich war kurz davor auszurasten.

,,Was?" knurrte ich.

,,Du bist erstmal raus aus allem. Astrid übernimmt den Konkurrenzkampf..."

,,Was heißt ich bin raus?" fragte ich sauer. Was sollte das den heißen? Wer könnte es wagen mich meiner Arbeit zu hindern?

,,Dein Vater will deine volle Aufmerksamkeit in seinem Projekt" erklärt er mir ruhig. Ich beruhigte mich etwas wieder. Was war das für ein Projekt? Mein Vater wollte meine ganze Aufmerksamkeit? Das war kaum zu glauben. Was war so besonders an seinem Projekt, dass er sogar meine Hilfe haben wollte? Wo er doch stark gegen meine Vorgehensweise war.

Mein Vater war ein Mensch, der einem immer wieder auf neue Überraschte. Nicht nur mich, auch meine Stiefmutter Michelle war der selben Meinung. Apropos Michelle...

Wollte ihr Sohn nicht heute zum Abendessen kommen? Wenn ja, habe ich Herrn Anwalt leider verpasst, was mich so gar nicht ärgerte. Alvin war eine wahre Nervensäge. Überall musste er seine Gesetzte mit rein schieben. Ein nervtötender Nerd mit übergroßer Brille, der mir zum Glück nicht im Weg stand. Sein eigener Vater war Richter und Millionär. Michelle hat alles was sie will, genauso wie ihr Sohn. Vom Business verstand die Frau sowieso nichts. Wahrscheinlich ist das der einzige Grund, wieso sie sich nicht zwischen mir und dieser Firma stellte. Sie möge meistens nett sein, aber ich wusste dass sie auch hinterhältig war, da sie mir sogar einige male geholfen hatte, weil sie selber auch einen Nutzen daraus ziehen konnte. Etwas anderes konnte sie sowieso nicht. Sie konnte nur hübsch aussehen und meinen Vater hübsche Augen machen. Zumindest war er glücklich und es gab zumindest eine Mutter die ich hatte, sei es eine Stiefmutter, meine eigene Mutter tat es zumindest nicht, ansonsten wäre sie vor 20 Jahren nicht abgehauen. Keine Ahnung wo sie war. Es kümmerte mich auch nicht, den es kümmert sie auch nicht wie es mir ging. Genau deswegen hasse ich die Liebe so sehr. Nur deswegen. Alles war nur Täuschung und das würde sie auch bleiben.

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