2. Der große Umzug
Saiko
Seit dem Ball sind bereits zwei Wochen vergangen. Heute gehe ich ein letztes mal in die Schule des Schreckens und hole mir mein Abschlusszeugnis ab. Ich habe eigentlich so gar keine Lust darauf, weil ich unvermeidlich Chris und Kate wieder sehen werde. Ich bin schon ziemlich früh auf den Beinen und gehe erst mal nach unten in die Küche um mir eine Schüssel mit Cornflakes zu machen. Meine Eltern scheinen noch zu schlafen.
Was die Sache mit meinen Ex-Freunden betrifft habe ich erst einmal zwei Tage mein Zimmer nicht verlassen. Meine Eltern machten sich schon sorgen da ich weder gegessen noch geschlafen hatte. Ich öffnete erst die Türe als mein Dad drohte sie einzutreten. Als sie mich sahen blickten sie mich mit wissend an und nahmen mich in den Arm. Ich erzählte ihnen dann auch alles und wie ich letztendlich nach hause kam. Ich hatte keine Angst es ihnen anzuvertrauen weil sie mich immer unterstützen würden egal was passiert.
Mein Vater blieb erst ganz ruhig doch als ich fertig erzählte fiel seine Fassade und er wollte aus der Türe stürmen und Chris, der es wagte seiner Prinzessin so etwas anzutun, zu Brei schlagen. Meine Mutter konnte ihn gerade noch so davon abhalten.
Sie war ruhiger und gefasster doch ich wusste genau dass es bei den nächsten Kaffeekränzchen zur Sache gehen würde, denn sie würde sich heimlich an den Müttern der beiden rächen. Ich setze mich gerade an die Kücheninsel als gerade meine Mutter aus dem Schlafzimmer geschlürft kommt, denn sie ist ein großer Morgenmuffel.
„Liebling iss doch nicht immer Cornflakes zum Frühstück. Ich mache dir etwas nahrhaftes zum essen."
Sie kramte im Kühlschrank bis sie schließlich drei Eier und Speck herausholt. Dazu steckt sie noch vier Scheiben Toastbrot in den Toaster.
„Kannst du schnell Jack sein Fressen in seinen Napf geben. Sag mal warum bist du heute so früh wach? Ist alles in Ordnung?"
Ich stehe auf und nehme den Napf von Jack und fülle ihn mit seinem Fressen. Es war ja klar das diese Frage kommt, denn ich bin normalerweise die letzte von uns die aufsteht und meine Eltern fragen mich jetzt schon seit zwei Wochen jeden Tag ob es mir auch wirklich gut geht.
„Ja Mum mir geht es gut. Wirklich. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Ich will einfach nur diesen Tag überstehen, dann nie wieder diese Schule betreten und endlich neu an der Universität anfangen."
„Ach ja was das betrifft müssen dein Vater und ich noch mit dir etwas besprechen aber das hat Zeit bis heute Abend."
Sie stellt mir einen Teller mit einem Spiegelei, gebratenem Speck und Toast mit Butter beschmiert vor meine Nase. Eigentlich war ich satt von meinen Cornflakes doch der Geruch machte mich sofort wieder hungrig. Da das Essen in unserer Kantine ungenießbar ist esse ich alles von meinem Teller auf. Meine Mum ist eine echt gute Köchin. Sie hat mich jetzt aber neugierig gemacht was meine Eltern mit mir zu bereden haben.
„Ist gut Mum danke für das super leckere Essen. Ich geh mich mal fertig machen"
Ich gebe ihr einen kurzen Kuss auf die Backe, meine Mum nickt mir nur kurz zu und stellt meinen Teller in die Spülmaschine. Auf dem Weg nach oben treffe ich meinen Dad der fröhlich aus dem Bad stolziert kommt. Er ist nämlich das genaue genenteil von meiner Mum. Er ist ein Morgenmensch. Doch wie heißt es so schon Gegensätze ziehen sich an.
„Guten morgen, mein Liebling wie...?" Ich unterbreche seine Frage mit einem tiefen Seufzer und antworte nur mit einem „Keine Sorge Dad, mir gehts gut."
Ich bin immer wieder erstaunt wie unterschiedlich meine Eltern sind sich aber dennoch so gut verstehen. Ich gehe in mein Bad das direkt an mein Zimmer grenzt und springe erst mal unter die Dusche. Das warme Wasser lässt meine Anspannung etwas schmelzen.
Anschließend suche ich mir etwas zum Anziehen und entscheide mich für einen knielangen schwarzen Faltenrock und ein hellgrünes Hemd. Ich stelle mich noch vor den Spiegel und schminke mich noch dezent so das man noch meine Sommersprossen erkennt. Dann schnappe ich mir auch schon meinen lila schwarzen Talar und meinen Hut und gehe wieder nach unten wo auch schon meine Eltern und Jack auf mich warten.
„Du siehst wunderschön aus Prinzessin."
„Dad wehe du nennst mich in der Schule so."
Ich sehe ihn durch meine zusammengekniffenen Augen an und er fängt an zu lachen.
„Keine Sorge Prinzessin ich werde dich schon nicht blamieren."
Er will mit seiner Hand durch meine Haare wuscheln doch ich halte ihn noch rechtzeitig auf.
„Dad nein, meine Frisur und ich bin keine fünf Jahre mehr."
Er sieht mich nur schmollend an bis Mum uns unterbricht.
„Schatz dafür haben wir jetzt wirklich keine Zeit starte schon mal den Wagen."
Damit geht er voran und setzt sich in das Auto.
„Liebling du weißt das wir stolz auf dich sind. Du siehst angespannt aus aber ich bin mir sicher das du das schaffst."
Sie lächelt mich an. Sie weiß immer wenn es mir nicht gut geht. Ich nicke und wir folgen meinem Vater in das Auto und fahren in die Schule.Dort angekommen sehe ich direkt vor uns Chris seinen Wagen und wie er gerade aussteigt. Seine Mutter und meine Mum waren wirklich gute Freunde doch das ist jetzt wohl Geschichte.
„Einen schönen guten Morgen Layla." Chris seine Mutter begrüßt meine Mum doch sie sieht sie nur ausdruckslos an.
„Schatz such uns doch schon mal unsere Plätze."
Sie schickt Dad weg damit er nichts dummes tun kann.
„Britta, kann es den für sie wirklich ein so guter Morgen sein?"
Als sie mit Chris im Schlepptau auf uns zu geht wird mir gleich schlecht und er widert mich einfach nur an.
„Was meinst du damit Lyla?"
„Nun wie ich hörte kam ihr Mann letzte Nacht nicht nach Hause." Gerade als Britta etwas erwidern will tauchen auch Kate und ihre Eltern auf wobei ihr Vater sich auch direkt aus dem Staub macht. Meine Mum hat die Krallen ausgefahren.
„Oh Ingrid ich hoffe du hast heute einen schöneren Morgen als Britta gehabt."
„Ich weiß nicht was du damit meinst Layla"
Sie sieht meine Mum mit hochgezogener Nase an.
„Ach nein? War ich etwas zu undeutlich? Dann werte Britta solltest du die edle Ingrid fragen ob es deinem Mann denn letzte Nacht gut erging. Wir werden euch nun alleine lassen ich denke ihr habt viel zu bereden."
Dann nimmt sie meine Hand und wir gehen zu meinem Vater. Ich gehe allerdings nach vorne wo wir nach Alphabetischer Reihenfolge unserer Nachnamen hingesetzt und aufgerufen werden. Ich bin ziemlich froh darüber, weil ich dadurch weit weg von meinen Ex-Freunden sitze. Kate ihr Nachname fängt nämlich mit E an. Ich setze mich gerade auf meinen Platz und erhasche einen kurzen Blick auf Kate die gar nicht gut aussieht und mich vorhin mit einem schuldigem Gesicht anschaute doch das interessiert mich nicht mehr.
Neben mir sitzt ein etwas klein geratener Junge mit Brille und ein Junge der groß und gutgebaut ist. Gerade als ich nach oben sehen will um mir sein Gesicht anzusehen sitzen alle auf ihren Plätzen und kurz darauf beginnt auch schon die Abschlusszeremonie. Der Direktor hält eine echt lange und langweilige Rede. Als er dann doch irgendwann zum Ende kommt ruft jeder Klassenlehrer seine Schüler auf und wir waren die letzten.
„Kate Ersting, herzlichen Glückwunsch sie haben mit Bravour bestanden und sind Klassenbeste geworden. Wir wünschen ihnen viel Glück."
Sie bekommt ihr Zeugnis, eine Urkunde und ein Empfehlungsschreiben.
„Chris Kenthly, herzlichen Glückwunsch wir sind froh das du dieses Jahr, wenn auch knapp, bestanden hast wir wünschen dir alles gute für deine weitere Sportkariere." Er bekommt ebenfalls sein Zeugnis, das nur gut aussieht weil ich ihm beim lernen geholfen habe, eine Medaille, da er Teamkapitän war und ein Empfehlungsschreiben.
„Saiko Wittner, herzlichen Glückwunsch du hast mit Bravour bestanden und sind Jahrgangsbeste geworden. Ich wünsche ihnen viel Glück auf ihrem weiterem Weg."
Auch ich bekomme mein Zeugnis, eine Urkunde, eine Medaille und ein Empfehlungsschreiben. Nach mir geht auch mein gutaussehenden Sitznachbar auf die Bühne um sein Zeugnis abzuholen, doch ich sitze in einem ungünstigen Winkel in dem ich nichts erkennen kann. Als alle ihre Zeugnise haben tritt wieder der Direktor auf die Bühne.
„Nun zum Schluss möchte ich die Jahrgangsbeste und den Schülersprecher auf die Bühne bitten um kurz das Wort an uns zu richten." Was darauf war ich nicht vorbereitet. Was mach ich jetzt nur. Ich sehe zu meinen Eltern doch ich kann sie in der Menge nicht entdecken. Auf einmal spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.
„Du solltest einfach das sagen was dir auf dem Herzen liegt. Ich weiß dass du es schaffen kannst. Rede einfach drauf los und vertraue auf dich. Du bist immerhin eine Königin."
Bei seinen Worten bleibt mir die Luft weg. Königin? Ist das etwas der Typ mit dem ich auf dem Ball getanzt habe. Ich will ihm gerade antworten doch werde ich erneut aufgerufen und stehe schnell auf um nach vorne zu gehen. Ich lasse erst den Schulsprecher seine Rede halten der anscheinend bescheid wusste.
„Haben sie den keine Rede vorbereitet Fräulein Wittner?"
„Wie bitte ich wusste nicht das ich eine Rede halten soll."
„Oh hat ihnen den Fräulein Ersting nichts gesagt. Sie sollte ihnen ausrichten das sie die Rede halten." Dieses Miststück. Ich sehe mich in der Menge um und entdecke Kate die ein scheinheiliges Lächeln auf ihren Lippen trägt. Der Schulsprecher kommt zum ende und nun bin auch schon ich an der Reihe.
Ich gehe mit weichen Knien zum Pult und stelle mich dahinter. Ich blicke in die Menge und wie mich alle anstarren. Doch dann sehe ich auf einmal diese braun grünen Augen die auf mich gerichtet sind, doch kein Gesicht weil die Sonne mich blendet, und denke an seine Worte von vorhin. Ich schließe kurz meine Augen und sortiere meine Gedanken. Sagen was mir auf dem Herzen liegt. Ich öffne meine Augen wieder und fange an zu reden.
„Ähm, hallo erst mal. Ich habe keine besondere Rede vorbereitet deswegen werde ich euch einfach das sagen was mir gerade durch den Kopf geht. Nun die meisten von uns haben in diesem letzten Schuljahr bestimmt so manche höhen und tiefen erlebt. Sei es eine gute Note in einem Fach in dem ihr sonst nicht gut seid, das finden von guten Freunden oder vielleicht auch eine schlechte Note, Probleme mit den Lehrern und anderen Schülern oder sogar ein Verrat durch seine Freunde."
Ich sehe kurz in die Richtung meiner Ex-Freunde doch sei schauen beide mit gesenktem Kopf auf den Boden. Vielleicht aus Scham? Geschieht ihnen recht. Ich sehe nach oben wo sich langsam ein paar dicke Wolken zusammen ziehen. Wird es bald regnen? Ich schaue wieder nach vorne und spreche weiter.
„Mir ist aber klar geworden auch wenn euch viel schlimmes dieses Jahr widerfahren ist, die Zeit heilt alle Wunden doch es werden immer Narben zurück bleiben. Deswegen glaubt an euch und an euer Können. Denn wenn ihr alleine seid und ihr euch auf niemanden verlassen könnt, habt ihr immer noch euch selbst. Mit diesem Schuljahr geht eine anstrengende Zeit zu ende doch für diejenigen die auf ihre Universitäten gehen beginnt ein komplett neuer Lebensabschnitt und ihr könnt wieder von Null anfangen. Ich danke jedem hier für diese Zeit. Danke an die Lehrer die soviel Geduld mit uns hatten und meine Eltern die mich immer unterstützt haben. Ich danke vor allem auch Kate Ersting und Chris Kenthly für die wichtigste Lektion die ich aus diesem Jahr mitnehme. Vertraue niemandem nicht einmal deinen engsten Freunden den selbst die können dir in den Rücken fallen. Vertraue nur dir selbst. Danke."
Gerade als ich meine Rede beendet habe trifft ein Regentropfen auf mein Gesicht. Ich höre wie geklatscht wird und ich verlasse die Bühne schnell wieder. Kurz darauf beginnt es auch sogleich wie aus Kübeln zu regnen. Alle rennen durcheinander und versuchen sich irgendwo unterzustellen. Ich finde meine Eltern nicht also stelle ich mich schnell unter einem Pavillon unter wo ich dachte das noch niemand steht doch leider irrte ich mich und ausgerechnet Kate und Chris standen darunter.
„Das war eine schöne Rede Sasa." Chris spricht mich zuerst an doch ich ignoriere ihn.
„Also sprechen wir jetzt nicht mehr miteinander?" Versucht er es erneut.
„Ich spreche nicht mit Verrätern." versuche ich ihn zum schweigen zu bringen doch dann mischt sich Kate ein.
„Verräter? Sasa du bist echt nachtragend."
Wie bitte ich hör wohl schlecht sie tut so als hätten wir einen normalen streit zwischen Freunden. Ich drehe mich jetzt zu ihnen um und starre beide an.
„Erstens nennt mich nicht mehr Sasa wir sind keine Freunde mehr. Zweitens ich bin nicht nachtragend sondern angewidert weil du mit MEINEM Freund geschlafen hast. Drittens wie die Eltern so die Kinder sag ich da nur."
Ich sehe wie Kate auf mich zu geht und die Hand hebt doch bevor die Hand mein Gesicht trifft wird sie von einer Hand die hinter mit auftaucht aufgehalten.
„Hier bist du Saiko ich hab dich gesucht."
Diese Stimme ist das wieder der Typ von vorhin?
„Deine Eltern wollen nach Hause fahren, gehen wir."
Er legt mir eine Jacke auf meinen Kopf und meine Schultern und legt seinen Arm um diese. Wir gehen durch den Regen zu unserem Auto. Die Gesichter der Zwei werde ich so schnell nicht wieder vergessen als sie meinen Retter gesehen haben.
„Danke das du mich mal wieder gerettet hast. Du tauchst immer zum richtigen Zeitpunkt auf."
„Kein Problem ich hab einen sechsten Sinn für Probleme." Ich höre sein tiefes lachen das auch schon auf dem Ball gehört habe und muss dieses mal mit lachen. Doch ich sehe wieder nicht sein Gesicht weil mir die Kapuze die Sicht versperrt Wir lachen noch kurz als ich auch schon unser Auto sehe indem auch schon meine Eltern sitzen und mir aus dem Fenster winken.
„Danke für die Aufmunterung vorhin, und nochmal für die Rettung gerade eben. Ich habe eine Frage. Wie heißt du eigentlich?"
Er schweigt kurz und antwortet dann „Ich heiße Kabuto und wie gesagt hab ich gern gemacht."
„Liebling komm wir wollen fahren" ruft meine Mutter aus dem Fenster und ich gebe ihm seine Jacke zurück und laufe zum Auto. Ich drehe mich noch einmal um, um ihm zu winken doch er war schon weg also steige ich schnell in das warme trockene Auto und wir fahren nach Hause.
Als wir in unsere Einfahrt fahren hat es bereits wieder aufgehört zu regnen. Auf der Fahrt ertappe ich mich immer wieder wie meine Gedanken zu diesem Kazuto wandern. Ich habe einen Namen aber kein Gesicht dazu. Ich gehe schnell ins Haus und will mich nur noch in mein Bett legen und Fernseher schauen.
„Liebling geh bitte nach oben, zieh dich um und komm nach unten wir haben noch etwas mit dir zu bestrechen."
Ich nicke kurz, gehe nach oben, ziehe mich um, und gehe ins Wohnzimmer wo meine Eltern bereits ebenfalls umgezogen auf dem Sofa sitzen.
„Also Sasa ich weiß nicht ob dir jetzt gefallen wird was wir dir sagen, also hör bitte gut zu."
Meine Mutter benutzt diesen Kosenamen nur wenn es ein ersteres Gespräch wird. Jetzt ergreift mein Dad das Wort.
„Nun es ist so ich wurde befördert."
„Oh wow Dad das ist ja klasse, Glückwunsch."
„Ich wurde nach Japan versetzt. Das heißt wir werden umziehen müssen."
„Japan? Warum nach Japan? Was ist mit meiner Universität? Das ist meine Lieblingsuni."
„Also es ist so das ich alles schon mit deiner Uni besprochen habe und ich habe auch bereits eine sehr schöne Uni in Japan die in der nähe von Dad's Arbeit ist."
Meine Mum meint es ernst. Nach Japan, ich wollte schon immer nach Japan doch dort wohnen kann ich mir nicht vorstellen.
„Aber ich kenne die Sprache nur zu hälfte durch dich. Ich mache mich doch zum Vollidioten da drüben."
„Nicht doch Liebling du wirst den dreh ganz schnell raus haben. Es wird spaß machen Japan ist ein schönes Land." Versucht mein Dad mich zu beruhigen.
„Habe ich den eine Wahl?" Meine Eltern schauen sich gegenseitig an und dann wieder mich.
„Nein Sasa hier hast du leider keine Wahl wir werden nach Japan ziehen. Es hat auch etwas positives. Du kannst neue Leute kennen lernen und deine alten hier wirst du ganz schnell vergessen haben."
Ja damit hat sie nicht ganz unrecht. Ich nicke ihnen kurz zu und stehe wieder auf.
„Wann geht es los?"
„Wir haben eine Woche um unsere Sachen zu Packen. Das wird eine anstrengende Woche."
„Ist gut, was gibt es zum Essen?"
Als ich meine Antwort habe gehe ich wieder nach oben und lege mich in mein Bett. Ich mache den Fernseher an und versuche mich zu entspannen. Doch mein Gehirn überschlägt sich mit Gedanken und Fragen zu Japan und Kazuto. Bis mich die Stimme meiner Mum aus meinen Gedanken reißt und mich zum Essen ruft.
Die Woche vergeht wie im Flug. Das Haus sieht jetzt richtig leer und der LKW zu voll aus. Heute Nacht fahren wir los zum Kingston Flughafen und sitzen dann ganze 15 Stunden in einem Flugzeug. Ich hasse fliegen. Ich habe früher meinen Dad öfter auf seinen Reisen begleitet und habe es gehasst zu fliegen. Ich sehe bereits die Sonne untergehen und mache mich bereit nach draußen zu gehen. Ich sehe mich ein Letztes mal um und verabschiede mich von unserem Haus. Wir fahren auch an der Schule vorbei und an Chris und Kates Häusern. Bei deren Anblick ich das Kotzen bekomme.
Nach einer guten viertel Stunde waren wir auch schon am Flughafen. Wir steigen aus unserem Auto aus und gehen mit unserem Gebäck zu unserem Check In. Die Frau am Schalter kontrolliert unsere Reisepässe und gibt uns unsere Tickets. Wir legen unser Gepäck auf das Band das es zu unserem Flugzeug befördert. An unserem Gate angekommen zeigen wir unsere Ticket und betreten dann auch endlich das Flugzeug. Ich setze mich an einen Platz am Fenster. Meine Eltern sitzen eine Reihe vor mir.
„Hey Dad was ist eigentlich mit unserem Auto?"
„Ach das habe ich vor zwei Tagen an einen alten Herrn verkauft. Er war noch so nett und hat uns damit zu Flughafen fahren lassen. Sein Enkelsohn hat es vorhin vom Parkplatz abgeholt."
„Haben wir dann in Japan kein Auto mehr?"
„Nein keine Sorge mein Liebling Dad hat ein cooles neues Auto gekauft das schon auf dem Parkplatz in Japan auf uns wartet."
Er grinst mich mit einem breiten Grinsen an und ich bin schon gespannt welches er gekauft hat"
„Mum gibst du mir mein Flugkaugummi wenn wir starten?"
„Hier ich gebe dir die ganze Packung damit du mich nicht immer deswegen nerven musst. Ich werde sobald wir starten schlafen."
Die Angewohnheit meiner Mum beim fliegen ist das sie den ganzen Flug schlafen wird außer zum Essen und um auf Toilette zu gehen. Ich nehme die Packung und werfe mir auch gleich zwei in meinen Mund wobei eins daneben geht und auf den Boden fällt. Bevor ich mich bücken konnte um es aufzuheben streckt sich eine große Hand danach aus und reicht es mir.
„Dankeschön."
Ich sehe nach oben und sehe direkt in strahlende braungrüne Augen die mir so bekannt vor kommen. Sein Gesicht ist schmal und seine Haut hat eine leicht gebräunte Farbe. Er hat tiefschwarze Haare und trägt einen drei Tage Bart im Gesicht. Wenn ich mich jetzt nicht verschätze müsste er genau so alt sein wie ich. Er hat einen gut gebauten muskulösen Körper. Er sieht wirklich nicht schlecht aus. Er steht immer noch mit seiner geöffneten Hand mit dem Kaugummi darin vor mir und wartet das ich ihn wieder an mich nehme.
„Oh Verzeihung."
„Kein Problem."
Er lächelt mich an und nehme ihn schnell aus seiner Hand und setzte mich wieder auf meinen Platz. Wie peinlich. Er hat bestimmt gemerkt das ich gestarrt habe. Ich schaue schnell aus dem Fenster damit er nicht bemerkt das ich rot werde.
„Sie sind wohl nicht der beste Freund des Flugzeugs."
Er spricht mich unerwartet an und ich drehe mich nur verwundert zu ihm um.
„Naja ich meine wegen der Kaugummis" und zeigt auf meine Hand in der er noch liegt.
„Ach so ja ich hasse fliegen aber leider habe ich keine Wahl"
Ich lache nervös vor mich hin.
„Oh ich verstehe. Ich fliege auch nicht gerne ich bleibe lieber auf dem Boden oder auf dem Wasser."
„Wollen sie auch eins haben?"
Ich halte ihm meine Packung Kaugummis hin. Er sieht mich mit einem Lächeln an und greift hinein und holt zwei Stück heraus.
„Vielen Danke sehr freundlich."
Ich merke wie sich das Flugzeug langsam in Bewegung setzt. Das schlimmste ist für mich des Start bis es endlich in der Luft ist. Ich kralle mich in meiner Lehne fest bis das Flugzeug seine höhe gefunden hat.
„Ähm Fräulein... ich glaube sie können mich wieder los lassen."
Ich schaue auf meine Lehne und sehe das ich mich nicht in diese gekrallt habe sondern in seinen Arm.
„Oh du meine Güte es tut mir schrecklich Leid. Habe ich ihnen weh getan?" Er schüttelt nur seinen Kopf und lacht.
„Nein keine Sorge ich halte einiges aus. Ich habe nur nicht damit gerechnet."
Ich nicke nur und schaue peinlich berührt aus dem Fenster. Doch seine lache kommt mir ebenfalls so bekannt vor. Naja ich denke nicht mehr darüber nach und sezte mir die Kopfhörer auf um Musik zur Ablenkung zu hören. Der Flug verläuft ohne weitere Probleme. Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein den jemand berührt mich leicht am Arm und ich wache wieder auf.
„Entschuldigung aber wir landen bald sie sollten sich wieder anschnallen."
Es war mein Sitznachbar. Ich nicke ihm kurz zu und setzte mich wieder aufrecht hin und schnalle mich an. Ich spüre wie sich die Maschine wieder langsam senkt und ich kralle mich in meiner Panik wieder in meine Lehne. Als wir wieder am Boden sind entspanne ich mich wieder komplett.
„Den Landeflug mögen sie wohl noch weniger wie den Start." Er schaut mich wieder lächelnd an und deutet mit seiner freien Hand auf seinen Arm.
„Oh nein nicht schon wieder. Es tut mir wirklich Leid ich habe leider keine Kontrolle darüber." Ich lasse ihn los und er schüttelt nur den Kopf.
„Das ist wirklich kein Problem es freut mich das ich ihnen Helfen konnte." Er nickt mir kurz zu und steigt dann aus dem Flugzeug.
„Liebling komm wir steigen aus." reißt mein Dad mich aus meinen Gedanken.
„Vergiss bitte nichts hier drin, sonst wird es schwer deine Sachen wieder zu finden."
„Ja Mum ich habe alles. Steigen wir endlich aus dieser Höllenmaschine."
Als ich aussteige habe ich endlich wieder festen Boden unter meinen Füßen. Wir holen unser Gepäck und Jacky und laufen zu unserem neuen Auto. Es ist ein großer grauer Jeep. Ich bin schon echt gespannt auf unser neues Haus und vor allem auf ein neues Zimmer.
Wir steigen in das Auto und Fahren eine knappe Stunde bis wir an unserem Haus ankommen. Ich sehe das Haus zum ersten mal und bin begeistert. Es hat eine weiße Fassade, einen großen Balkon im ersten Stock und eine Terrasse die in einen Garten führt. Innen ist das meiste aus Holz gerade aus vor dem Eingang führt eine Treppe in den ersten Stock. Ein großer Kamin steht im Wohnzimmer Alles ist bereits eingerichtet.
„Wo ist es." Ich sehe meine Eltern mit leuchtenden Augen an und sie verstehen sofort.
„Oben die zweite Tür links" kaum hat er es ausgesprochen laufe ich auch schon die Teppen nach oben. Ich öffne die Türe zu meinem Zimmer. Der Boden besteht aus dunklem Holz. Gerade aus ist ein großes Fenster als ich hinaus schaue sehe ich einen kleineren Balkon wie denn den ich von draußen gesehen habe. Meine Aussicht ist unser Garten. Ich sehe mich weiter im Zimmer um.
Mein Bett steht auf einem kleinem Podest mit zwei Stufen. Ich lege mich kurz hinein um die Matratze zu testen. Ich sehe einen Durchgang und eine zweite Türe. Zuerst gehe ich zu dem offenem Raum.
„Ich habe einen begehbaren Kleiderschrank sowas hab ich mir schon immer gewünscht." Ich gehe zu der Türe und öffne sie.
„Oh mein Gott ich habe mein eigenes Bad?" meine aufgeregte Stimme ist nun im ganzen Haus zu hören. Mum und Dad kommen gerade in mein Zimmer.
„Und wie findest du dein Zimmer?"
„Was für eine Frage Dad, es ist großartig." Ich laufe zu ihnen um sie fest in den Arm zu nehmen und drücke ihnen einen dicken Kuss auf die Backen.
„Dein Bad musst du aber selber putzen, verstanden?"
„Ja ist gut Mum ist kein Problem für mich." Ich bin gerade so glücklich das mich diese Putzsache gerade wenig stört.
„Der Laster mit unseren Sachen sollte bald ankommen. Schatz möchtest du vielleicht unsere Küche einweihen?" Mein Dad scheint Hunger zu haben.
„Ich bin schon unterwegs irgendwelche Wünsche?"
Ich werfe mich wieder auf mein Bett. Hier kann ich ganz von vorne anfangen. Es kann nur noch besser werden. Mit diesem Gedanken nicke ich auch schon ein.