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Kapitel 13 Gehst du ins Bett?

„Mach die Tür auf.“

Marcels tiefe, angenehme Stimme ertönte draußen vor der Tür.

Sofia spürte sofort, wie ihr das Herz so heftig und fast aus der Kehle schlug.

Sie dachte an den dunklen, bedeutungsvollen Blick von Marcel und ihre Hände am Waschbecken verkrampften sich, als die Erinnerungen an jene demütigende Nacht plötzlich wie eine Flutwelle zurückkamen.

Da Sofia nicht antwortete, sprach Marcel wieder von draußen: „Du hast etwas vergessen.“

Sofias Gedanken wurden nun wieder unterbrochen. Nachdem sie eine Weile gezögert hatte, ging Sofia schließlich doch zur Badezimmertür und zog langsam einen Spalt auf.

Bald streckte Marcel seine schlanke Hand hinein. Er hielt ein flauschiges weißes Badetuch in der Hand.

Sofia erstarrte sofort, als sie dies sah.

„Bist du nicht gerade deswegen herausgekommen?“ konnte man das Lachen in seiner Stimme hören, während Sofia drinnen plötzlich errötete.

„Danke.“

Sofia antwortete schnell, nahm sofort das Badetuch und zog die Tür zu.

Als Sofia schließlich herauskam, nachdem sie sich abgetrocknet und ihren Schlafanzug angezogen hatte, sah sie, dass Marcel eben bereits seinen dunkelblauen Seidenschlafanzug angezogen hatte. Da saß er mit seinem Laptop auf dem Schoß und tippte schnell etwas.

Sofia kam es wieder etwas seltsam vor.

Sie hatte nämlich ursprünglich gedacht, dass Marcel bestimmt mehrere Diener hatte, die sich um ihn kümmerten, da er Probleme mit seinen Beinen hatte. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass Piet und Lynn die Einzigen waren, die im Haus arbeiteten und dass niemand da zur Verfügung stand, der sich ständig um sein Alltagsleben kümmerte.

Jetzt, zum Beispiel, fragte sie sich, ob er allein ins Bett gegangen war.

Und sollte er denn nicht duschen gehen?

„Äh…“ Sie konnte sich nicht verkneifen zu fragen, „willst du duschen gehen?“

„Ich habe schon geduscht.“ Marcel antwortete kurz.

Sofia hatte sich noch Sorgen gemacht, dass es für ihn unangenehm sein könnte, allein zu duschen. Sie hatte aber nicht erwartet, dass er doch bereits fertig geduscht hatte.

Aber wenn er irgendwo anders als zu Hause duschte, war er doch nicht bei einer anderen Frau gewesen, oder?

Sofia begann, sich alle Möglichkeiten auszumalen. Aber um ehrlich zu sein, hatte sie nichts dagegen, dass Marcel irgendwo eine Geliebte hatte.

Sofia ging zum Schreibtisch, um ihre Sachen für die morgige Arbeit vorzubereiten. Sie erstarrte plötzlich, als sie den Ring auf dem Schreibtisch sah, den sie vor dem Duschen abgenommen hatte.

Sie hatte das Paar Eheringe, das sie gekauft hatte, fast vergessen.

Als sie die Ringe gekauft hatte, hatte sie nicht gewusst, dass ihr Ehemann ein CEO war, der Hunderte von Milliarden Dollar wert war, also hatte sie nur die vom einfachsten Modell gekauft.

Doch jetzt schienen die Ringe zu schäbig für Marcel zu sein.

Bei diesem Gedanken warf Sofia einen Blick auf Marcel, der auf dem Bett saß. Sie sah, dass seine ganze Aufmerksamkeit auf seine Arbeit gerichtet war. Erst dann steckte sie ihren Ring in ihre Tasche, während sie den anderen Ring, den sie für Marcel besorgt hatte, in die Schublade der Kommode legte.

Nachdem sie dies alles getan hatte, ging Sofia ins Bett.

Zu Sofias Erleichterung war das Bett sehr geräumig und mit zwei Bettdecken und Kissen ausgestattet, wobei Marcel auf der einen und Sofia auf der anderen Seite lag, fast einen halben Meter voneinander entfernt.

„Gehst du ins Bett?“ Marcel fragte gelassen, als Sofia sich hinlegte, wobei ihr Blick immer noch auf den Bildschirm gerichtet war.

„Ja.“ Sofia antwortete, wobei sie sich nicht verkneifen konnte, einen neugierigen Blick auf Marcels Bildschirm zu werfen.

Sofia wusste zwar schon, dass Marcels Firma sich hauptsächlich mit Fonds und Anleihen beschäftigte, aber der Computerbildschirm war nun voller roter und grüner Symbole und Linien, die Sofia nicht verstand, also machte sie sich nicht mehr die Mühe, weiter anzuschauen.

„Schläfst du?“ Marcel blickte plötzlich auf, schaute zur Seite und warf Sofia einen Blick zu.

„Ja.“

Marcel schaltete schnell die Lampe auf dem Nachttisch aus.

Als es nun im Raum dunkel wurde, wurde Sofia wieder ein wenig nervöser.

Sie konnte immer noch nicht herausfinden, warum Marcel sie geheiratet hatte, und war sich daher nicht sicher, ob er mit ihr schlafen würde oder nicht.

Sofia lag steif auf dem Bett, während die Zeit verging. Erst als sie Marcels gleichmäßigen Atem neben ihr hörte, entspannte sie sich und schlief tief ein.

Am nächsten Morgen.

Sofias Wecker klingelte pünktlich und sie stand auf, um festzustellen, dass Marcel nicht mehr neben ihr lag.

Sie machte sich schnell frisch, trug ein leichtes Make-up auf und ging die Treppe hinunter.

Erst als sie das Erdgeschoss erreichte, roch Sofia den Geruch des Frühstücks.

Lynn war gerade damit beschäftigt, das Essen zu servieren. Als sie Sofia sah, lächelte sie sofort wohlwollend: „Frau Hettich, Sie sind ja aufgestanden. Kommen Sie doch zum Frühstück.“

„Ja, danke.“

Marcel saß bereits am Tisch, hielt die Zeitung in der einen Hand und hob mit der anderen lässig eine Tasse an seine Lippen.

Sofia erstarrte aber plötzlich, als ihr Blick auf Marcels Hand fiel.

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