Kapitel 1

Celeste

Der Apel in der Wache hatte schon längst angefangen und ich fehlte schon beim ersten Mal.

lch hastete die Treppen nach oben, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen und dann in den vollen Besprechungsraum, wo unser Kapitän zum Glück noch nicht angefangen hatte den Apel zu starten.

Ich setzte mich mit zu den beiden Auszubildenden, die ebenfalls wie ich hier waren um die Ausbildung zum Polizisten zu absolvieren.

Ich richtete meine Krawatte an meinem Hals.

„Da nun alle da sind können wir ja auch endlich anfangen!", verkündete unser Kapitän und ich machte mich gleich kleiner auf dem Stuhl, weil er mir einen extra genervten Blick zu wirft und ich

aus allen Ecken heraus angestarrt werde, was mir sichtlich unangenehm ist. Das Starren meiner Kollegen wird aber Gottseidank von unserem Kapitän unterbrochen, der wieder die Stimme erhebt und alle Anwesenden, inklusive mir, unsere Aufmerksamkeit wieder nach vorne zum Rednerpult lenkt. Oh man, war das peinlich! Der Tag wird ja immer besser ...

„Nun zu den heutigen Informationen und Aufgaben", sagte der Kapitän, der gerade einen großen Notizzettel aus der Mappe holt, den er anscheinend auf dem Rednerpult abgelegen haben muss als er den Raum betreten hat, herausholt und vor sich ablegt.

Er schaut kurz in die Runde, bevor er seine rundliche Brille richtet,

kurz auf den Notizzettel starrt und wieder weiterspricht.

„Als aller erstes, begrüßen wir unsere neuen Auszubildenden. Jeder von Ihnen bekommt einen Ausbilder zugeteilt, der sie jeden Tag bewertet. Okay fangen wir mal an. Brianna Moore wird von Miriam Drakes beaufsichtigt ...", unser Kapitän fing an die Leute aufzuzählen und deren Ausbilder. „Und zu guter letzt Celeste Lopez und Dean Simmons. Sie bekommen alle die noch nicht erledigten Fälle der Nachtschicht."

Der Kapitän erzählt die restlichen Sachen, woraufhin wir uns auch auf den Weg machen die Ausrüstung zu holen.

Ich packe alles in den Wagen den Simmons, den ich mit ihm zusammen besetzen sollte.

„Ich fahre, Schneewittchen."

„Schneewittchen?"

„Die kam auch immer zu spät", meint er trocken und steigt ein. Was für ein Arsch ... also ... wirklich.

„Ich kam nur zu spät, weil heute alles schief gelaufen ist, was mir schon lange nicht mehr passiert ist", rechtfertige ich mich. So ein Trottel.

Ich schnalle mich an, während er schon ohne Rücksicht auf Verluste losgefahren ist und auf die Straße starrt.

„Sowas passiert nicht mehr, meine Auszubildenden, die ich bis jetzt hatte kamen nie zu spät."

„Die waren wahrscheinlich auch keine große Schwester."

„Das ist keine Ausrede, Schneewittchen. Das hätten Sie sich eher überlegen müssen, bevor Sie sich für die Polizei entschieden haben."

„Ich habe mich dafür entschieden um meine Schwester zu schützen und die Menschen hier. Morgen bin ich pünktlich", meine ich knapp zu ihm.

„Das werden wir noch sehen, jede Minute die Sie zu spät kommen, geben sie uns Essen aus. Heute waren es schon zwei Essen", meint er trocken, ohne überhaupt mit der Wimper zu zucken.

Bitte?

Ich brauche das Geld mehr als um für ihn Essen auszugeben. Ich kann ja auch nichts dafür das ich heute so spät da war, es konnte immer irgendwas sein.

„Gut, was bekomme ich wenn ich immer pünktlich bin?", frage ich einfach.

„Nichts, vielleicht eine gute Bewertung von mir."

Arschloch! Was für ein überhebliches Arschloch!

„Nun, ich werde nie wieder zu spät kommen und ich brauche keine Almosen von ihnen. Ich schaffe es alleine aus eigener Kraft."

„Gute Einstellung. Dann mach dich gleich mal im Büro an die Arbeit und arbeite die um die fünfzig Akten ab. Heute noch."

Ich starrte ihn an. „Fünfzig?"

„Ja, Schneewittchen."

„Ich bin weder Schneewittchen, noch werde ich schuften wie sie."

„Nun es liegt an dir. Entweder du tust das oder du bekommst keine gute Bewertung."

Ich knirschte mit den Zähnen. Da hatte ich ja einen Sonnenschein als Ausbilder erhalten. Strahlend wie die Sonne. Nicht ...

„Ich werde mein bestes geben."

„Ich erwarte nicht weniger!"

Was für ein mieses Stück Arschloch aber auch.