KAPITEL .10
Ich esse schnell meinen Salat auf und schneide die Pizza.
Ich gehe mit dem Mittagessen ins Wohnzimmer, während Mabel den Tisch fertig gedeckt hat.
Wir setzen uns und sie fängt sofort an zu reden.
-Also Jack, kann ich mich als Hexe verkleiden? Denn letztes Jahr war Kristal als Hexe verkleidet und alle haben ihr Süßigkeiten gegeben und dann war nicht genug für mich. Ich will viele Süßigkeiten, Jack, damit alle neidisch auf mich sind und... .
Ich unterbrach Mabel in ihrem langen Monolog, indem ich meine Hand hob.
- Mabel, ich kann einen platzieren.
Ihr kleines Gesicht wird rot. Langsam senkt sie den Kopf.
Ich fahre mit meinen Fingern unter sein kleines Kinn und hebe sein Gesicht.
-Hör zu, Prinzessin, wenn du dich als Hexe verkleiden willst, ist das in Ordnung. Aber ich will nicht mehr von dir hören, dass du es nur machst, um die anderen Kinder eifersüchtig zu machen. Es ist schlecht, okay?
Sie nickt und schiebt sich ein Stück Pizza in den Mund.
Ich fahre fort.
-Halloween ist eine lustige Party. Wenn Sie nicht viele Süßigkeiten haben, ist das in Ordnung. Das Lustigste ist, dass Sie sich verkleiden und mit Ihren Freunden lachen können, während Sie viele Süßigkeiten essen. Du verstehst ?
Sie nickt wieder mit dem Kopf. Ihre schmerzerfüllte kleine Stimme erfüllt mein Herz mit Stolz.
- Tut mir leid Jack.
Ich lächle ihn langsam an. Ich bringe ihr Gesicht näher zu meinem und küsse sie auf den Kopf.
-Es ist nichts. Hauptsache man wird verstanden.
Fast schweigend beenden wir das Essen schnell, nur durch das Geräusch des Fernsehers im Hintergrund animiert.
Ich spüle den Abwasch, als ich spüre, wie sich zwei Arme um meine Taille legen.
-Ich liebe dich großer Bruder.
Ich wische meine Hände an meiner Jeans ab und drehe mich um.
Ich lasse mich nieder und schlinge meine Arme um sie.
-Ich liebe dich zu kleine Schwester.
Ihre kleinen rosa Lippen landen mit größter Zartheit auf meiner kratzigen Wange.
Ihre hohe, schlanke Stimme unterbrach diesen Moment der Zärtlichkeit.
- Du wirst dich auch verkleiden, als gäbe es keine Schule.
Ich streichle langsam ihre Wange.
Ein trauriges kleines Lächeln ziert meine Lippen.
-Ich kann nicht Mabel. Ich arbeite, aber du gehst mit Tante Nicki.
Ihre kleinen Augen füllen sich mit Wut. Seine kleinen Arme schubsen mich heftig.
- Du hast es Jack versprochen! Du bist ein Lügner.
Seine Stimme lässt mein Blut gefrieren. Sie schreit mich an.
Seine kleinen Schritte hallen auf der Treppe wider, während sich die Haustür öffnet.
Ich fahre energisch mit der Hand durch mein langes weißes Haar, um es zurückzuschieben.
Ich stieß einen Seufzer aus.
Langsame Schritte hallen durch das Wohnzimmer.
Ein leichter Schmerz in meinem Brustkorb.
Ich öffne die versiegelte kleine Schublade, greife nach der kleinen Schachtel mit den Pillen und schlucke eine davon.
Als ich nach dem Schließen der Schublade den Kopf hebe, beobachten mich zwei dunkle Augen.
Die alte Dame vor mir sieht mich missbilligend an.
- Hör auf mit diesen Drogen, mein Junge, und geh zu deinem Arzt.
Ich kneife die Augen zusammen und sende ihm eine vernichtende Erwiderung.
- Ich werde auf Ihren Rat verzichten, Mrs. Bjorgman.
Die alte Dame bläst laut und hebt die grauen Locken ihres Ponys.
Ich gehe ins Wohnzimmer.
Unter den Blicken meiner Nachbarin ziehe ich meine Jacke an.
Ich räuspere mich.
-Mabel will heute Halloween machen, du findest ihre Verkleidung in ihrer Aufbewahrungsbox unter ihrem Bett.
Mein Nachbar nickt.
Ich fahre fort.
-Uh... also muss sie heute Abend ihr Bad nehmen. Du musst ihm seine Medizin gegen die Erkältung geben. Es ist also eine Tablette vor dem Essen und eine vor dem Schlafen. Sie hustet kaum, aber hey, ich treffe meine Vorsichtsmaßnahmen. Du weißt, dass Mabel sehr schnell krank wird. Zum Probieren sind Pfannkuchen übrig, die wir gestern gemacht haben. Und zum Abendessen gibt es Restsuppe und Pizza. So, ich denke, das ist alles.
Die Augen meiner alten Nachbarin beobachten mich zärtlich. Sie legt ihre faltige Hand auf meine Schulter. Ein Schauer des Unbehagens überkommt mich, aber ich nehme ihre Hand nicht weg, sie macht sich schon genug Sorgen um mich.
- Keine Sorge, Jack. Das ist nicht das erste Mal, dass ich Mabel babysitte, während du weg bist.
Ich entferne mich aus seinem Griff.
- Ich weiß, aber ... äh ... Zum Schluss danke.
Mrs. Bjorgman lächelt mich freundlich an.
Diese Frau ist die freundlichste, die ich kennengelernt habe. Als ich hierher zog, waren sie und ihr Mann sofort von Mabel berührt und boten mir immer ihre Hilfe an.
Es ist ein bisschen wie Mabels Großmutter, da wir keine mehr haben.
- Bitte Junge. Ihre Situation ist nicht einfach, Sie haben das Recht auf eine helfende Hand.
Ich schnappe mir meine Autoschlüssel und öffne die Haustür, aber bevor ich aussteigen kann, packt sie mich am Arm.
-Jack, du willst nicht zu Mabel gehen. Ich habe Sie gehört, als Sie ankamen.
Ich drehe meinen Kopf zu der kleinen Holztreppe und dann zu meiner Uhr.
Ich seufze resigniert.
-Ich kann nicht Nicki. Ich habe es eilig und mein Chef hat mich schon im Fadenkreuz. Aber keine Sorge, ich rede heute Abend mit ihm, wenn ich nach Hause komme.
Die alte Dame nickt und zieht die Schöße ihrer Jacke näher an ihren Körper.
Ich gehe durch die Tür, aber sie packt mich wieder am Arm.
Ich seufze, bevor ich mich wieder ihr zuwende.
-Wenn Sie Probleme hatten, Jack. Erzählst du mir davon?
Ich lüge.
-Na sicher.
Ich entferne mich von der alten Dame, nachdem ich ihr ein schwaches Lächeln geschenkt habe.
Die Tür schlägt hinter mir zu.
Ich nehme die kleine Gasse, die mich zu meinem Auto führt.
Ein feiner Regen befeuchtet mein Haar.
Ich beschleunige und stürze in mein Auto.
Mit einem Kopfschütteln schiebe ich die nassen Strähnen von meiner Stirn zurück.
Ich lehne meinen Kopf gegen die Kopfstütze.
Ich höre seine Stimme in meinem Kopf widerhallen.
Ein Haufen Fragen schwirren in meinem Kopf herum, als ich mich auf den Weg zum Kmart mache.
Meine Scheibenwischer wischen ständig.
Die Wassertropfen laufen an meiner Windschutzscheibe herunter.
Die Stimme von Bruno Mars ist das einzige Leben in der Kabine.
Meine Gedanken werden wieder weggesaugt.
Die Tropfen laufen an meiner Fensterscheibe herunter.
Meine kleinen Finger wedeln mit dem kleinen Stück Baumwolle auf meinem Schoß.
Das Antiseptikum für den kleinen Kratzer an meinem Knie lässt mich die Zähne zusammenbeißen.
Der Schmerz elektrisiert mich.
Meine Augen brennen. Tränen fließen über meine Wangen.
Seine raue, tiefe Stimme hallt in meinem Kopf wider.
Meine Augen folgen den Wegen der verschiedenen Tropfen, die mit meinem Fenster in Kontakt kommen.
Mein Körper hat Schmerzen.
Ich lande auf den kleinen Kissen in meinem Rücken.
Ich schlinge meine Arme um meine Knie. Ich summe dieses Lied, das nur Drew kannte.
Ich schlafe eingelullt von dem Lied und dem Klang meines Schluchzens ein.
Ich komme vor dem Kmart an. Ich parke mein Auto auf dem für Mitarbeiter reservierten Parkplatz. Ich steige aus meinem Auto und laufe durch den strömenden Regen.
Ich betrete den Kmart.
Ich wische meine schlammigen Schuhe auf der Fußmatte ab.
Ich nehme meine Kapuze von meinen Haaren.
Die bernsteinfarbenen Augen meines Chefs starren mich voller Wut an.
Seine tiefe Stimme jagt mir Schauer über den Rücken.
-Wieder spät. Pass auf Jack auf.
Ich senke meinen Kopf. Ich beiße mir auf die Wange, um meine harten Erwiderungen herunterzuschlucken.
-Es wird nicht wieder vorkommen Steve.
Ich gehe in die Umkleidekabine und ziehe meinen Wachmann an.
****
Ich stopfe meine "Uniform" in meinen Spind, als ich spüre, wie eine Hand auf meiner Schulter landet.
Ich drehe mich schnell um.
Steve steht vor mir. Seine bernsteinfarbenen Augen beobachten mich. Ich fühle mich unwohl.
Er räuspert sich, bevor er mich in mein Schließfach rammt.
Plötzlich berührt mein Rücken das kalte Metall. Ich lege meine Hände auf seine Brust und drücke ihn weg.
-So wird es nicht passieren, Jack.
Ich runzle die Stirn. In der gleichen Bewegung richten wir unsere Kleidung zurecht.
-Worüber redest du ?
Steve dreht mir den Rücken zu und knallt dann die Tür zu. Ich finde mich allein und verloren.
Schnell verlasse ich den nun verlassenen Kmart.
Ich steige in mein Auto. Es ist bereits Nacht. Die Phrasenlichter sind meine Führer zum Herzen von Manhattan.
Mein Haus nimmt vor meinen Augen Gestalt an. Ich parke und steige aus dem Auto.
Meine Schritte hallen im Flur wider.
Ich ziehe meine Schuhe aus und steige die Treppe hinauf.
Mein Handy vibriert heute zum x-ten Mal in meiner Tasche.
Es ist er.
Ich würde nicht antworten.
Ich schalte mein Telefon aus, bevor ich das kleine Schlafzimmer mit der rosa Tür betrete.
Ihr kleines braunes Haar breitete sich auf dem makellosen Kissen aus. Ihr Haar riecht nach ihrem Erdbeershampoo. Sie hält ihr kleines rosa Einhorn an sich.
Ich legte mich für einen Moment neben sie. Ich drücke meine Lippen auf seine Stirn. Mabel kuschelt sich an meine Brust. Ich streichle ihr Haar und flüstere.
- Es tut mir leid, Prinzessin.
Ich stehe langsam auf. Ich decke meine jüngere Schwester richtig ab.
Ich gehe in mein Zimmer. Ich ziehe mich aus und krieche unter meine Decke.
