Kapitel 14 Wen suchte er?
„Vielen Dank, Herr August. Aber du brauchst das nicht zu tun. Es ist nur eine normale Erkältung. Ich gehe später in die Apotheke und hole manche Medizin.“ Greta erwiderte rechtzeitig, um es zu verhindern.
Augusts schlaue Augen waren auf sie gerichtet, während Greta sich in Inneren ängstlich fühlte und sie sich unbewusst auf die Unterlippe biss.
„Wie könnte man nur Medizin nehmen, wenn die Nase so schwer verstopft ist?“ Überraschend seufzte August tatsächlich leise und winkte ihr dann, näher zu kommen.
Greta machte ein paar Schritte nach vorne, dann hielt sie mit steifem Verhalten.
„Erinnere dich daran, die Medizin zu besorgen. Und wenn du dich nach der Einnahme besser fühlen, vergiss nicht, in die Firma zu gehen und Erwin zu helfen.“
Greta nickt: „Ich wird es tun, Herr August.“
„Mm.“ August nickte zufrieden und sagte dann: „Na dann los.“
Nachdem sie das Haus verlassen hatte, rief Greta Helga an, die schnell kam und in zwanzig Minuten da war.
Nach dem Einsteigen fragte Helga sofort: „Hast du darüber klar nachgedacht? Willst du dir die Abtreibung vornehmen?“
Greta sagte nichts und schnallte sich schweigend an.
„Wieso sagst du nichts?“
Helga drehte den Kopf um, warf einen Blick auf Greta und fand sie ausdruckslos sitzen. Dann runzelte sie die Stirn: „Was ist denn mit dir los? Hast du gestern Abend nicht noch über alles nachgedacht? Du willst das Baby doch nicht wirklich behalten, oder?“
Bei diesem Wort streckte Greta die Hand aus und bedeckte ihren Bauch: „Aber es ist ein Leben. Ist es zu grausam, es einfach abzutreiben?“
„Ha, Greta, du machst wohl Witze? Deine Eltern sind nicht grausam, die dich gezwängt haben, im Namen deiner jüngeren Schwester Moana einen Behinderten zu heiraten? Dein Ex-Mann hat sich hinter deinen Rücken eine Geliebte gehalten und dich aus dem Hause gejagt. Ist er nicht grausam? Wenn du dieses Kind behalten würdest, würdest du keinen Platz bei Familie König finden. Und dann würden deine Eltern dich aufnehmen, wenn du zu ihnen zurückgehen würdest?“
Helgas Worte weckten Greta völlig auf. Dann sah sie abrupt auf und starrte vorwärts.
„Nimm meinen Rat an und treib das Baby ab. Jetzt ist die Familie König alles, was du noch hast. Außerdem weißt du noch nicht, wer dessen Vater ist. Wie könnte man vorhersehen, mit welchen Eigenschaften es haben wird, wenn es später auf die Welt kommt?“
Durch diese Worte wollte Helga sich dafür direkt statt Greta entscheiden.
„Das ist alles, was ich als deine engste Freundin sagen kann, und den Rest musst du selbst herausfinden.“
Greta erinnerte sich an Erwins Worte gestern Abend. Obwohl er versprochen hatte, ihr drei Tage zu geben, wurde er es wahrscheinlich nicht halten.
Also...sollte sie sich die Abtreibung vornehmen, wenn sie noch bei Familie König wohnen wollte?
Wenn sie die Familie König verließ, aber konnte sie nicht mehr zur Familie Richter zurückgehen.
Bei dem Gedanken daran schloss Greta unwohl die Augen: „Los.“
„Hast du darüber klar nachgedacht? Dann bringe ich dich ins Krankenhaus.“ Helga veränderte ihre Richtung, während sie sagte: „Wenn dieses Baby von deinem Geliebten wäre, würde ich bestimmt nicht dagegen, es zu behalten. Aber es ist von einem Fremden. Man weiß gar nicht, ob es ein Segen oder ein Fluch ist, es zu behalten. Am besten ist, es abzutreiben.“
Danach machten sich die beiden schweigend auf den Weg ins Krankenhaus.
Helga begleitete Greta und sagte ihr die tröstenden Worte, während sie in der Schlange stand.
Als sie endlich an der Reihe war, runzelte der Arzt die Stirn nach der Untersuchung.
„Frau Richter, laut den Untersuchungsergebnissen ist Ihre Gebärmutterschleimhaut besonders dünn. Die Abtreibung wird zu einer Perforation und starken Blutungen führen. Wir raten Ihnen von der Abtreibung ab.“
Bei den Worten runzelte Greta die Stirn. An der Seite stehende Helga war ein wenig überrascht: „Keine Abtreibung?“
„Ja, es wird nicht empfohlen“, Der Arzt seufzte leicht, „Denkt noch einmal darüber nach. Die starke Blutung ist doch gar keine Bagatelle. Kommt wieder, wenn ihr es wirklich klar bestimmt.“
Beim Verlassen des Krankenhauses war Helga furchtbar kummervoll: „Was sollst du tun, ohne Abtreibung vorzunehmen? Gott, wie kann es so nervig sein!“
„Das weiß ich auch nicht.“
„Ich bringe dich zuerst zurück.“
Greta nickt, aber dann schüttelt sie wieder den Kopf.
„Nein, ich muss ins Büro. Bring mich bitte ins Büro.“
Helga sagte nichts und fuhr sie nach ihrem Wünsch in die Firma. Als sie das Gebäude der König Gruppe sah, konnte Helga immer noch nicht anders, als zu bewundern: „Ich habe gedacht, dass meine Familie reich genug ist. Aber die König Gruppe überrascht mich noch.“
„Helga, danke für deine Hilfe heute. Ich wird jetzt gehen.“
Helga winkte ihr zu: „Na gut. Ich gehe zurück und dann kontaktiere den Arzt für dich.“
Da sie hier zuvor schon war, waren einige Rezeptionisten immer noch beeindruckt von Greta, weil sie damals von Herrn Noah selbst abgeholt worden war. Natürlich nahmen sie Greta dieses Mal sehr herzlich auf.
Greta nahm reibungslos den Aufzug und erreichte das Büro des CEOs im obersten Stock.
Sie machte vorsichtige Schritte nach vorne, aber fand, dass die Bürotür heute tatsächlich offen war. Greta wollte gerade darin eintreten.
„Letztes Mal habe ich dich gesagt, sie zu finden. Dann hast du mir jene Frau gebracht, und dieses Mal sogar eine Mutter. Ben Keller, zeige ich dir zu viel Toleranz, oder hast du keinen Verstand bei der Arbeit?“
Erwin saß nach dem Schreibtisch, schnippten mit seinen langen Fingern darauf klopfend. Seine Augen waren voller Wut und die furchtbare Aura herrschte auf seinem Körper.
Ben stand vor dem Schreibtisch und wurde gescholten, mit dem Kopf tief senkend wie ein Hündchen.
Bei diesem Anblick versteckte sich Greta unbewusst hinter die Tür.
Erwin war gerade so wütend, dass sie auch viel erleiden konnte, wenn sie jetzt da reinging. Also war es besser, es zu vermeiden.
„Herr Erwin, das will ich wirklich nicht. Es liegt daran, dass die Informationen, die du mir gegeben hast, zu wenig sind, deshalb habe ich mich gehalten, lieber die Falschen zu bringen, als die zu verpassen.“ Ben empfand auch unschuldig. Er arbeitete für Erwin so lange und verantwortete in der Regel für die berufsbezogenen Angelegenheiten.
Selbst wenn es etwas Kompliziertes gab, konnte er es schnell besorgen.
Aber diese Aufgabe war es, eine Frau zu suchen, über die er sogar nichts wusste.
Wie könnte es einfach sein, im Krankenhaus die schwangere Frau zu finden?
„Ich habe dir zu wenige Informationen gegeben? Könntest du selbst Informationen sammeln?“ Erwin grinste vor Unzufriedenheit und sein scharfer Blick wurde düster, mit dem Klopfen auf den Tisch aufhörend: „Oder gibst du mir die Schuld?“
Der lange Ton mit Kälte ließ Bens Körper in einer Sekunde aufrecht stehen. Er schüttelte sofort den Kopf.
„Nee, ich habe es gar nicht so gemeint. Herr Erwin, ich werde weitere Inspektionen veranlassen. In nächstes Mal werde ich sie sicher vor dir bringen, nachdem ich sie selbst verhört habe.“
„Verhör?“
„Keine Sorge. Wenn sie die Richtige ist, werde ich sie bestimmt nicht verletzen.“
„Hau ab.“ Erwin bekam die zufriedene Antwort und zerrte ungeduldig an seiner Krawatte vor der Brust, bevor er Ben verlassen ließ.
Ben erwartete nichts als hier zu verlassen. Es befriedigte gerade seinen Wunsch. Das Klima in diesem Büro war so kalt, dass er nicht bleiben konnte.
„Ja!“
Ben kam heraus und schloss die Bürotür hinter sich, dann drehte er sich um und sah Greta neben der Wand stehen.
Nach dem Treffen der beiden Blicke einen Moment lang wollte Greta gerade sprechen, wurde aber von Ben in die nahe gelegene Ecke gezogen.
„Willst du sterben? Wie könntest du es wagen, mein Gespräch mit Herrn Erwin zu belauschen?“
Danach schüttelte Greta den Kopf: „Ich bin nur zufällig vorbeigekommen. Aber wen will er suchen?“
Man war immer neugierig.
Außerdem war Greta seine Frau, also wollte sie instinktiv alles über ihn wissen.
Ben verengte die Augen: „Frau Greta, ich rate dir, etwas nicht zu fragen, was du nicht solltest. Du hast in die Familie König als Ersatz eingeheiratet und bist nicht die richtige Ehefrau von Herrn Erwin. Wenn du dich also weiter einmischst, wirst du deine Stelle verlieren.“