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Prolog 2

***

Die Welt um mich herum wird auf den Kopf gestellt. Ich verstehe gar nichts. Ich verliere mich in Gefühlen, Emotionen, Ängsten und Schmerzen, als ich spüre, wie mein Hinterkopf hart gegen etwas Kaltes stößt und ich das unverwechselbare Klirren von Metall höre. Verdammte Scheiße. Bevor ich den Atem des Opfers auf meiner Wange spüren kann, springt der Fremde plötzlich auf, packt mich an der Kehle, drückt mich mit einem Schwung mit dem Rücken gegen die Gitterstäbe des Käfigs und hebt mich hoch, hoch über seinen Kopf.

Ich schnaufe. Verzweifelt wackle ich mit den Beinen in der Luft, kratze das starke Handgelenk des Mannes an den Wunden, um loszulassen, und schnappe panisch mit dem Mund nach Luft, sehe schwarze Flecken und Fetzen meines scheidenden Lebens vor meinen Augen. Ich kann auch seine Augen sehen. Und verdammt noch mal, ich dachte, seine Augen sähen genauso aus wie die einer Katze. Riesig, tief. In seinem Inneren fließt Lava und bricht aus. Anstelle von Schülern gibt es zwei Rauten. Sie vergrößern sich rasch und werden zu Kreisen. Ist er auf Drogen?

schreie ich und weigere mich, der Realität ins Auge zu sehen. Der Mann erwürgt mich ständig. Wirklich, wenn er ein wenig zur Besinnung kommt, schaut er sich um, dann verbrennt er mein Gesicht noch einmal mit seinem räuberischen Blick, rümpft die Nase, keucht, schnüffelt wie ein Hund und lockert seinen Griff. Etwas in seinen honigsüßen Abgründen verändert sich. Die Wut lässt nach. Seine vollen Lippen, die ein bösartiges Grinsen verzogen hatten, kehren sanft in die Neutralität zurück. Als hätte er etwas oder jemanden in mir erkannt. Doch trotz dieser Inszenierung von Barmherzigkeit kann ich in den schwarzen Pupillen des Ambal außerordentliche Stärke, Macht, Autorität und Gefahr erkennen.

- Hilfe! - Ich nutze den Moment, um so laut zu schreien, wie ich kann, trotz des unerträglichen Schmerzes in meiner Kehle.

Der große Irre hätte mich wahrscheinlich wie eine Mücke zerquetscht, wenn die Schläger nicht schreiend und fluchend hereingeplatzt wären und einschläfernde Pfeile auf das besessene Balg geschossen hätten. Ein paar "Kugeln" haben auch mich getroffen. Der Wilde ist wütend. Als Reaktion auf den Angriff lässt er erneut ein seltsames, unmenschliches Knurren hören. Er wirft mich in den Käfig und wirft sich auf die Gitterstäbe. Er schüttelt seine Arme, der Käfig wackelt. Ich dachte, es würde auf den Kopf gestellt werden. Und die Banditen feuern ein Dutzend Gewehre auf den Verrückten ab.

Oh, Gott, oh, Gott, oh, Gott. Wann wird es vorbei sein? Oh, mein Gott! Ich halte mir die Ohren mit meinen zitternden Händen zu, drücke die Augen zu, rolle mich auf dem schmutzigen Boden zusammen und stöhne leise, wie Wellen in einem schaukelnden Käfig. Es ist eine Art von Horror. Ein Schlachtfeld, der Dritte Weltkrieg, die weltweite Apokalypse. Das ist es, was es ist.

- Tötet ihn doch einfach! Flinker Mistkerl. Ich bin bei Null", hallte der Appell der Soldaten hinter mir wie in den Bergen.

Schließlich löst sich der infernalische Lärm in Totenstille auf. Klatschen. Etwas Schweres fällt neben mich. Ich öffne meine Augen und sehe das Gesicht eines Mannes vor mir. Seine große Hand berührt mein Knie und ich bekomme einen Stromschlag. Ich schaue in sein Gesicht. Er sieht mich an. Seine Augen... Anstelle von Kraft und Angst strahlen sie jetzt nur noch Traurigkeit und Verzweiflung aus, und ich fühle mich unwohl. Es ist, als ob sie um Hilfe betteln würden. Und es tut mir im Herzen weh. Und dann rollen sie sanft davon.

Der mit Pfeilen gefüllte Mann verliert das Bewusstsein. Ich knicke nach ihm ein.

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