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Kapitel 6 Verachtenswert und schamlos!

Als sie Rosalie mit einem Messer in der Hand auf sich zukommen sah, richtete sich Dorothy schnell auf, kletterte aus dem Bett und wich dem Messer aus. Sie lehnte mit dem Rücken an der Wand und sagte spöttisch: "Rosalie, du hast bei unseren Kämpfen immer versagt. Glaubst du, es wäre so einfach, mich zu töten, auch wenn ich jetzt schwanger bin?"

"Hältst du mich für so dumm? Credence würde mich nur als bösartige Person sehen, wenn ich dich töte."

Rosalie fuchtelte mit dem Messer in ihrer Hand herum und lachte triumphierend. Plötzlich stieß sie das scharfe Messer zwei Zentimeter tief in ihren Unterleib.

Leuchtendes, rotes Blut spritzte aus der Wunde in ihrem Unterleib. Ihr weißes Kleid war augenblicklich rot gefärbt. Es war ein grässlicher Anblick.

In diesem Moment verstand Dorothy endlich alles.

Rosalie hatte die Farbe Weiß immer gehasst. Sie hatte sich entschieden, ein weißes Kleid auf der Station zu tragen, damit Credence ihren erbärmlichen Zustand sofort bemerken und Dorothy zum Sündenbock machen würde.

Nachdem sie Rosalies Hintergedanken durchschaut hatte, verzog Dorothy ihre Lippen zu einem Grinsen.

Bei einem so schlechten Schauspiel hätte Credence Rosalie leicht durchschauen können, wenn er ein wenig mehr auf die Details geachtet hätte.

Credence hatte jedoch nie ein Auge auf Dorothy geworfen. Es war unvermeidlich, dass Dorothy zum Sündenbock für die Verletzung von Rosalie gemacht wurde.

Für Credence hatte Dorothys Einmischung dazu geführt, dass er von seiner Geliebten getrennt worden war. Er hatte Dorothy immer als eine selbstsüchtige und herzlose Frau betrachtet, die ihn und Rosalie auseinandergerissen hatte.

Jetzt, da Rosalie verletzt war, würde alles nur noch schlimmer werden. Sie würde nun zu jemandem werden, der einen Mordversuch unternahm.

Während sie in Trance war, hörte Dorothy Rosalie schreien.

"Schwesterherz, warum tust du das? Ich kann nicht glauben, dass du mich mit dem Messer gestochen hast! Wir sind Schwestern..."

Auf Rosalies Gesicht lag ein panischer Ausdruck. Sie stürzte absichtlich auf das Krankenhausbett und ließ sich neben Dorothy fallen. Sie hob ihren Kopf, um Dorothy anzusehen, und schluchzte: "Selbst wenn Credence mich liebt, wie konntest du so grausam zu mir sein? Schließlich sind wir schon seit so vielen Jahren Schwestern! Papa und Mama haben so hart gearbeitet, um dich großzuziehen! Wie konntest du mir das antun?"

Dorothy war immer noch fassungslos, als Rosalie ihre Lippen zu einem unheimlichen Lächeln verzog. "Nach diesem Vorfall würde Credence sich bestimmt auf Biegen und Brechen von dir scheiden lassen. Da es nun einmal so weit gekommen ist, werde ich dir die Wahrheit sagen. Der Bericht über den Vaterschaftstest ist gefälscht. Rate mal, wer es war?"

Sie lachte und fuhr fort: "Das war niemand anderes als ich!"

"Du verachtenswerte und schamlose Frau!" Dorothy knurrte.

Wut stieg in ihr auf wie eine Flut. Sie lehnte sich kraftlos gegen die Wand und begann unkontrolliert zu zittern.

Nie hätte sie erwartet, dass ihre Schwester, mit der sie gemeinsam aufgewachsen war, ihr wegen eines Mannes so etwas Böses antun würde.

"Egal, wie verachtenswert ich bin, ich bin dir nicht gewachsen!" Rosalie starrte Dorothy an, die 23 Jahre lang mit ihr unter einem Dach gelebt hatte. Sie verbarg den intensiven Hass und die Eifersucht in ihren Augen nicht. "Du bist gehorsamer und schöner als ich. Und nicht nur das, du bist auch klug und hast gute Schulnoten. Nur weil du drei Jahre früher geboren wurdest als ich, musste ich immensen Druck ausüben, um besser zu sein als du. Obwohl ich die leibliche Tochter von Mama und Papa bin, schienen Außenstehende nur dich, die Adoptivtochter, zu erkennen! Wie lächerlich!"

"Ich wette, du hast bis heute keine Ahnung, wie ich erfahren habe, dass du schwanger bist, oder?"

"Dann will ich es dir erzählen. Als du letzten Samstag nach Hause kamst, bemerkte Mama, dass du dich aus heiterem Himmel übergeben hast. Sie hat beiläufig ihren Verdacht geäußert, dass du schwanger bist, und ich habe das zufällig mitbekommen. Also habe ich alles daran gesetzt, den Krankenhausdirektor zu bestechen, damit er Credence ein gefälschtes Vaterschaftsgutachten ausstellt..."

Rosalie war so erheitert, dass sie laut lachen musste. Infolgedessen riss die Wunde an ihrem Bauch noch weiter auf. Das Blut strömte noch schneller heraus.

Sie stöhnte vor Schmerz auf und bedeckte die Wunde mit ihrer Hand. Dann lächelte sie stolz und sagte: "Dorothy, das ist meine Rache an dir, weil du versucht hast, mir Credence zu stehlen. Ich will nicht nur, dass du von Credence im Stich gelassen wirst, sondern auch, dass dein Ruf ruiniert wird!"

Plötzlich wurde die Tür aufgeschlagen. Eine große Gestalt kam herein.

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