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Mia

Ich betrat das Krankenzimmer in das mich George Preston bestellt hatte und setzte mich auf den Besucherstuhl neben seinem Krankenbett. George schaute mich aus müden Augen an.  

Er öffnete seine Hand, damit ich meine in seine legen konnte, was ich auch tat.

„Ich habe dir unrecht getan", sagte er mit kratzender Stimme und hustet.

Ich erwiderte nichts.

„Es tut mir leid, dass diese Ehe nicht das ist was ich erträumt habe. Kyle hat dich nie wert geschätzt", flüsterte er weiter.

„Ist schon gut."

„Nein!", sagte er und hustete wieder.

„Ich will meinen Fehler korrigieren."

Ich starrte ihn an.

„Ich habe mein Testament heute morgen erneuern lassen", sagte er.

„Was meinst du?"

„Kyle ist mein einziger Sohn und somit einziger Erbe, aber du wirst fünfzig Prozent von allem bekommen."

Meine Augen weiteten sich.

„Was sagst du da, George?"

„Ich wollte dich für meinen Sohn, weil du intelligent bist. Ich habe in dir das gesehen, was ich niemals in Miranda gesehen habe. Er soll dich schätzen lernen. Ich habe dich gefangen gehalten, damit du nicht weglaufen kannst und habe dir psychischen Schmerz bereitet. Ich kann es nicht wieder gut machen, aber ich will es versuchen. Nach meinem Tod wird Miranda versuchen dich aus der Familie zu schmeißen. Die Scheidungspapiere liegen bereit. Unterschreib wenn Mr. Thomas, unser Anwalt sie dir hinhält. Wenn Kyle unterschreibt, dann verliert er natürlich fünfzig Prozent und wird möglicherweise versuchen, dich zurück zu gewinnen, aber das darfst du nicht zulassen. Unterschreibt er nicht, wird Mr. Thomas das Testament bereit legen. Du musst Mr. Thomas die Vollmacht geben, deine Dokumente vorbereiten zu lassen. Erstmal wird es ein Chaos in der Familie geben. Ich kenne Miranda, sie wird wütend sein, aber dann wird sie möglicherweise sehr lieb und nett werden. Verstehst du das, Mia?"

Ich nickte und versuchte alles zu verdauen.

„Es könnte sogar Leute geben, die dich töten wollen! Du musst auf dich acht geben. Mr. Thomas wird dir alles erklären. Du wirst Zugang zu den Konten bekommen...."

„Wozu das ganze?", fragte ich verzweifelt.

„Weil ich von meinem Sohn enttäuscht bin", sagte er traurig. Seine Augen glänzten vor Trauer und ich nickte.

„Verstehe."

„Wirst du es tun?"

Ich nickte. Hatte ich eine Wahl?

„Nun gut. Ich werde mich nun ausruhen."

Damit wurde ich entlassen und ich verließ das Krankenzimmer. Ich war in meinen Gedanken versunken als ich gegen jemanden knallte.

Ich fiel hin.

„Es tut mir leid. Lass mich dir aufhelfen."

Ich sah nach oben. Braune schimmernde Haare, strahlend blaue Augen, markantes Gesicht... verdammt, das war Kyle.

Er hielt mir die Hand hin, die ich ergriff.

„Tut mir schrecklich leid. Ich denke mal, das wir beide sehr Gedankenverloren waren. Immerhin sind wir in einem Krankenhaus", sagte er ein wenig nervös.

„Ich bin hier um meinen kranken Vater zu besuchen und du?", er sieht mich fragend an.

Hat er mich nicht erkannt?

„Ich..."

„Tut mir leid, ich habe dich völlig überrumpelt. Ich bin nur nervös meinen Vater zu begegnen", gab er zu.

„Verstehe", sagte ich leise.

„WAS TUST DU HIER?", schrie plötzlich mein Schwiegermonster.

„Oh meine Mutter. Entschuldige mich."

„Kyle, was..."

Er umarmte sie und ich ging schnell um die Ecke, ging aber nicht weg.

„Wieso schreist du? Du hast das arme Mädchen erschreckt. Ich bin gegen sie gelaufen und ich habe mich natürlich entschuldigt. Du sagtest doch, dass ich Dad besuchen soll", hörte ich Kyle sagen.

Schweigen.

„Du solltest erst mich besuchen Kyle, aber gut, gehen wir zu deinem Vater", das war der Punkt an dem ich mich entschied zu gehen. Ich wollte keine Diskussion mit Miranda.

Ich ließ mich nach Hause fahren und ruhte mich aus. 

Kyle

War ich einem Engel begegnet? Diese Augen... so braun wie dunkler Sirup. Wenn man ihr minutenlang in die Augen sehen würde, würde man sich verlieren. Diese braune Haare... lang und geschmeidig. Wenn ich meine Hand durch die Haare fahren lassen würde und sie anschließend zu mir ziehen würde, meine Lippen auf die ihren legen würde...

„Mein Sohn!", mein Vater sieht mich an und ich sehe ihn an.

„Vater du wirst wieder gesund", murmelte ich.

„Ich weiß, dass ich sterben werde. Kyle, du hast mich die letzten drei Jahre enttäuscht", flüsterte er.

Mia...

Die gab es doch auch noch.

„Ich will das du..."

„Nichts will er!", redet meine Mum dazwischen.

„Wenn du sie nicht willst..."

„Ich werde deinem Wunsch nachkommen Vater, es tut mir leid", flüsterte ich, spürte wie meine Mutter mich anstarrte. Ich würde dasselbe mit meiner Frau machen wie mein Vater. Er war Mum immer treu gewesen, aber ich weiß nicht mal wie meine Frau aussieht...

Auch mein Vater hatte eine arrangierte Ehe, nur war ich so dumm und habe getan was ich wollte. Das war Mia gegenüber nicht fair.

„Sie ist es nicht wert!", schimpfte Mum.

„Sie ist mehr wert als du!", spuckte mein Vater und fing an zu husten.

Meine Mum erstarrte und wurde blass. Sowas hatte er nie zu ihr gesagt, zumindest wusste ich nichts davon.

Er fing an stark zu husten und hielt sich seine Hand an die Brust. Mum rief die Krankenschwester und wir wurden hinaus geschickt. Ich wollte nicht das er starb, er war mein Vater...

Nicht mal fünf Minuten später kamen die Ärzte wieder raus.

„Tut mir leid, Mr. Preston hat es nicht geschafft", sagte er Mitleidig. Meine Mutter brach zusammen und ich hielt sie auf den Beinen.

Es war Zeit, die Verantwortung zu übernehmen.

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