Kapitel 4 Meine Mama darf nicht auf die Herrentoilette
Hans zitterte am ganzen Körper, als er Frieda von weitem sah.
Diese Figur und diese Gehhaltung ähnelte einfach Frieda!
Er konnte nicht anders, als vorbeizukommen und lehnte sich absichtlich an sie.
Tom stutzte. Er hatte nie gesehen, dass Hans eine Frau aus seiner eigenen Initiative berührte. Besonders nach dem Unfall von seiner Frau vor fünf Jahren wurde er kälter wie ein Eisberg, den die Menschen vermeiden wollten. So eine direkte und absichtliche Berührung war einfach das erste Mal.
Er konnte nicht zurückhalten, auf Frieda einen zusätzlichen Blick zu lenken, und war sofort von Friedas Schönheit bewegt.
Dieses furchtbar attraktive Gesicht konnte einfach nicht perfekter sein, als wäre es von einem Künstler geschaffen worden.
Ebenfalls war Hans durch ihre Schönheit bewegt.
Doch Hans kam schnell wieder zur Besinnung. Er zog seine Augenbrauen leicht hoch und ginge unbewusst ein Stück zurück. Kalt sagte er: „Sei vorsichtig beim Gehen.“
Frieda lachte kalt in sich.
Heutzutage war ihr Gesicht völlig anders als ihr altes.
Sie erinnerte sich noch klar daran, wie schmerzhaft sie sich anfühlte, als sie verbrannte wurde. Um das Baby in ihrem Bauch zu schützen, musste sie die Schmerzen für neun Monate ertragen. Ihr wurde nur nach der Geburt eine plastische Operation durchgeführt.
Immer um Mitternacht wachte sie aus ihren Albträumen auf und Tränen machten ihren Kopfkissenbezug nass. Jetzt stand der Übeltäter direkt vor ihr. Sie ballte die Hand unbewusst und wollte ihm einfach das Gesicht abreißen und sein Herz ausgraben, um zu sehen, welche Farbe es wirklich hatte. Sie wollte ihn noch fragen, ob er ein Herz hatte?
Frieda hielt Wilhelms ungegessenen Lutscher in der Hand. Als Hans sie berührte, gelangte der Lutscher auch auf seinen Anzug.
Sie lächelte und sagte: „Tut mir leid, ich habe es gerade wirklich nicht beachtet. Ihr Anzug ist schmutzig. Wie wäre es, dass ich Ihnen einen anderen kaufe? Wie lautet Ihre Telefonnummer? Ich kaufe es und lasse es Ihnen zuschicken.“
Die Stimme von Frieda war etwas heiser und tief.
In Hans‘ Augen glitt wenige Enttäuschung.
Das war sie nicht!
Weder das Gesicht noch die Stimme.
In seinen Erinnerungen war die Stimme von Frieda sehr hell wie die vom Pirol. Obwohl diese Frau vor ihm wunderschön aussah, war ihre Stimme ein bisschen tief und heiser. Für andere war diese Stimme vielleicht etwas verführerisch, aber für ihn völlig nichts.
Hans sah wieder kalt aus.
„Nicht nötig. Nur eine Anzugsjacke.“
Nach dem Wort zog er direkt sie aus und warf sie in den Mülleimer daneben vor Frieda, als ob die Jacke ein sehr ekelhafter Abfall wäre.
Die Mundwinkel von Frieda hoben sich leicht.
Sie erschien ihm wahrscheinlich eine solche Frau, die ihn gern kennenlernte und seine Handynummer wollte.
Frieda schaute grinsend seinen Rücken. Was für einen Gesichtsausdruck würde er haben, wenn er wusste, dass sie die Designerin war, die er abholen wollte?
Hans war ein wenig wütend. Aber der Grund war ihm auch nicht so klar.
Diese Frau war offensichtlich nicht Frieda. Warum fühlte er so vertraut mit ihr?
Nein!
Das war sie nicht!
Frieda würde sich dafür riesig freuen, wenn sie wüsste, dass er die Initiative ergriffen hatte, um sich ihr zu nähern. Hans wusste Friedas Liebe zu ihm. Aber gerade gab es überhaupt keine emotionale Schwankung in den Augen dieser Frau.
Jedoch sahen ihre Augen aus wie Friedas!
Hans hielt plötzlich. Ohne es zu merken, stieß Tom direkt gegen seinen Rücken.
„Herr Hans, Entschuldigung.“
Tom berührte seine wenig schmerzhafte Nase und trat eilig Schritte zurück. Dann bemerkte er, dass Hans mit seinem Blick immer Frieda verfolgte.
Frieda ging nach ihrem kurzen Gespräch mit Hans direkt aufs Klo. Ihre Schritte und Körperhaltung beim Gehen ließen seine Augen wieder sich verengten.
„Herr Hans, sind Sie an dieser Frau interessiert?“
Hans warf Tom einen so drohenden Blick zu, dass Tom eilig den Mund hielt.
„Ich gehe auf die Toilette.“
Hans wusste nicht, was los mit ihm war. Genervt drehte er sich um und ging schnell in Richtung der Toilette.
Tom sah Hans selten so, deshalb wagte er es natürlich nicht, ihm zu folgen. Nur wartete er draußen.
Hans betrat die Toilette. Er drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht, um sich klar zu machen. Plötzlich spürte er, wie jemand an seiner Kleidung zerrte.
Hans runzelte leicht die Stirn und drehte sich um, sah einen kleinen Jungen von etwa vier oder fünf Jahren, der zu ihm aufblickte und mit der rechten Hand am Saum seiner Kleidung zupfte, als ob er etwas zu sagen hätte.
„Hand weg!“
Hans‘ Augen waren leicht kalt, und seine Aura macht gewöhnlichen Menschen normalerweise, sich ihm überhaupt nicht zu nähern. Aber der kleine Junge vor ihm wurde gar nicht erschreckt.
Seine Augen schien Hans vertraut.
„Herr, könnten Sie mir helfen?"
Wilhelm starrte Hans direkt an, und dieser unschuldige Blick voller Hoffnung erweichte Hans plötzlich.
„Wo sind deine Eltern?“
„Meine Mama darf nicht auf die Herrentoilette!“
Wilhelm strahlte mit seinem kleinen Mund, sein Gesicht errötete ein wenig.
Hans schaute das süße Junge vor ihm, seufzte plötzlich und sagte: „Womit soll ich dir helfen?“
„Der Reißverschluss meiner Hose klemmt. Ich muss dringend Pipi machen. Herr, könnten Sie mir helfen, den Reißverschluss aufzumachen?“
Während Wilhelm sprach, rieben seine Beine weiter aneinander, als ob er es wirklich nicht mehr zurückhalten könnte.