Kapitel 14 Spiel mir am liebsten keinen Streich
Es klingelte dauerhaft, aber Frieda lag immer noch dort, als hätte sie die Klingel nicht gehört. Sie stellte sich vor, wie ungern Maria zu dieser Zeit sein würde, kommen zu haben, um sie zu betteln.
Sie dachte an die damalige Lage. Seit sie erwacht nach der Flucht vor den Toten gewesen war, hatte sie zuallererst mit den Schmähungen im Internet zu konfrontieren. Diese scheußlichen Bilder, in denen sie mit Männern zusammen war und die Flüche von anderen Menschen über ihre Eskapade ließen sie einmal fast den Mut zum Leben verlieren. Wäre Wilhelm nicht da gewesen, um sie zu ermutigen, wäre sie vielleicht erst von anderen zum Tode geschimpft worden, selbst wenn sie nicht im Feuer gestorben wäre. Und schließlich fand sie bei Nachforschungen heraus, dass Maria all dies tat.
Von der Zerstörung ihrer Ehe, über heimlich das Kind von Tom geboren zu haben, bis zu sie zu zwingen, solche Schande zu tragen... Selbst wenn Maria zehntausend Mal starb, würde es nicht ausreichen, für ihre Sünden zu büßen, aber Frieda kam die Rache zurzeit nicht Eile.
Den Frosch in warmem Wasser zu kochen, machte eigentlich Spaß, nicht wahr?
Als sie daran dachte, hoben sich leicht Friedas Lippenwinkel, und ein böses Lächeln umspielte ihr Gesicht.
Lange klopfte Hans die Tür, ohne Erwiderung gar Geräusch herzubekommen, als wäre niemand zu Hause. Aber darin ergab er sich erst jedenfalls nicht. Eine Zwangsvorstellung herrschte immer in seinem Herzen, doch dass er mit eigenen Augen bestätigen wollte, ob Frieda zu Lisas Hause war oder nicht.
Das Klopfen erstreckte sich fast zehn Minuten lang, bevor Katharina aufstand und hinausging.
Mit einem lockeren Pyjama konnte vielmehr ihre schöne Figur immer noch nicht verbergen. Haare lose hängend und barfuß öffnete sie die Tür und sagte ungeduldig: „Wer ist es? So unhöflich!“
Hans war fassungslos.
Katharinas Trägheit und ihre Lässigkeit erinnerten ihn an seine Frau.
„Frieda...“
Unbewusst flüsterte er, was Frieda auf der Stelle verblüfft hatte.
Wie konnte es er sein?
Obwohl es Hans Argwohn wecken konnte, wenn er wusste, dass sie bei Lisa wohnte. Frieda hatte es aber nicht vorausgesehen, dass er sie so schnell finden würde.
Panik huschte über ihre Augen. Sie stellte ihre Stimmung schnell ein, zog sogar unbehaglich an ihrem Kragen, hustete und sagte: „Herr Schulz? “
Diese Anrede zog den Gedanken von Hans zurück.
Er blinzelte leicht und tastete Katharina von Kopf bis Fuß ab wie eine Röntgenaufnahme, als wollte er sie durchschauen.
Katharinas Handflächen waren schweißgebadet, trotzdem ordnete sie strebend sich selbst doch gelassen und lächelnd sagte: „Herr Schulz, Ihr Augenblick ließe sich wohl irreführend. Sähe Ihre zukünftige Frau, könnte ich wieder leiden.“
„Wer sind Sie denn?“
Hans hatte nicht vor, mit Frieda um den Brei herumzureden, und fragte er direkt. Seine scharfen Augen schauten direkt auf Friedas.
In der Vergangenheit hatte Frieda größte Angst vor diesen Augen, als könnten sie durch die Herzen der Menschen sehen. Wenn auch sie jetzt fünfjährige Erlebnisse bekommt hat, war sie noch ein wenig verängstigt, aber sie hatte sich zu zwingen, in Hans direkt anzusehen.
„Wer, glauben Sie, Herr Schulz, sollte ich sein?“
Ihr lächelndes Gesicht war wie eine Blume, und ihre Augen waren klar, sogar mit ein wenig Versuchung.
Wenn es eine andere Frau gewesen wäre, würde sich Hans kurzerhand umdrehen, aber Katharina, wer vor ihm stand, hat ihn in allerlei Zweifeln gestürzt.
Hans trat plötzlich vor und fasste Katharina direkt an die Wand um.
„Frau Katharina, Sie sollten besser mir keine Streiche spielen. Ich, Hans Schulz, ist keine Person, die anderen erlaubt, mich zu narren. Würden Sie mich provozieren, wären Sie am besten bereit dazu, ein schreckliches Ende zu akzeptieren.“
Er war so nah bei ihr, dass sie die Atmung voneinander hören konnten. Frieda ballte ihre Hände fest, während ihr Lächeln strahlender wurde.
„Herr Schulz, gehört das zum Flirt? Oder ist das eine Methode, mit der Ihre Schulz Gruppe Talente behält?“
„Katharina, was ist Ihr Zweck, hierherzukommen? Sagen Sie mir doch nicht, dass Sie nicht wissen, was dieser Ort mit meiner Frau zu tun hat. Gleiche Namen haben Frieda und Sie, ansonsten kennt ihr beiden Lisa. Könnte es sein, dass all dies nur ein Zufall ist? “
Hanses Atem flog.
Sein warmer Atem sprühte auf Katharinas Gesicht und sie konnte sogar die Stärke des Brustmuskels unter seinem Hemd spüren.
So charmant war er wie immer!
Leider war er ein herzloser Mensch.
Friedas Augen verengten sich leicht und flüsterte: „Herr Schulzes Frau? Ist das Frau Müller?“
Sie hob ihren Kopf wieder auf. In ihren Augen entstanden keine Emotionen mehr, sie waren so klar wie ein kühler Brunnen.
Hanses Herz straffte sich schlagartig.
Gäbe es außer Frieda noch jemand mit solchem vertrauten Blick und solchen Augen?
Aber warum gab sie es nicht zu?
Warum war dieses Gesicht nicht gleich wie das in Erinnerung?
Lag es am Feuer?
Hans streckte plötzlich seinen Arm aus und packte Friedas Kragen fest, den er unwillkürlich herunterziehen mochte.
Frieda war total überrascht.
„Hans Schulz, was machen Sie da? Ich warne Sie, wenn Sie mir wieder etwas antust, werde ich die Polizei rufen!“
Sie packte den Kragen fest und der Schweiß lief von ihren Handflächen wieder heraus.
Sie konnte ihn das nicht tun lassen!
Obwohl sie sich in den letzten fünf Jahren einer plastischen Operation unterzog, gab es immer noch einige Verbrennungen an ihrem Körper.
Sie hat sich es vorgestellt, dass Hans sie bezweifeln und untersuchen würde, aber sie erwartete nicht, dass Hans sie so rücksichtslos behandelte. Wie auch immer, sie war noch die Designerin der H`J Gruppe, nicht wahr?
Als Hans die panikartigen Augen von Katharina sah, blieb er einmal stehen.
„Was denken Sie, was ich tun würde? Ist das nicht Ihr Zweck?“
Während des Sprechens faßt Hans Friedas Kragen heftig, als ob er verrückt wäre und um nichts kümmerte.