Kapitel 1
Luciana
Ich saß in der neuen Bibliothek des Colleges und blätterte in einem der neuen Physik-Bücher um. Der Geruch von einem neuen Buch stieg mir in die Nase und ich musste unwillkürlich seufzen. „Hey." Ich sah auf und sah wie Elijah Platz mir gegenüber nahm. „Hi", meinte ich und widmete mich wieder meinem Buch.
„Hmmm nicht gesprächig was?"
„Was willst du Elijah? Ich muss etwas dringend nachholen."
„Ich verstehe, du lernst für die Semesterprüfung. Für die letzte?"
Ich nickte. „Ich möchte gerne auch hier bestehen."
Er lächelte. „Wir sind seit einigen Monate gute Freunde", fing er an. Ich schaute wieder auf. Worauf wollte er hinaus? „Ich weiß, du bist in keiner Studentenverbindung, aber das was heute passiert ist, möchte ich nicht Mal Anastasia erzählen."
Ich sah ihn besorgt an. „Hattest du einen Kampf?", flüsterte ich.
„Nein! Nein!", meinte er abwehrend mit den Händen fuchtelnd. „Ich wurde zum King erwählt fürs nächste Jahr."
„Oh", meinte ich überrascht.
„Ja oh. Wie soll ich das meiner Freundin erklären?", fragte er verzweifelt.
„Welche Optionen gibt es denn?"
„Nun entweder ich mache Schluss oder bitte sie Lady zu werden. Dafür müsste sie aber ...", er schluckte und schüttelte den Kopf. „Außerdem wurde der Vater deiner besten Freundin als unser Vorgesetzter ernannt, er ist total streng. Er will das wir zum jeden Preis gewinnen. Er hat mir ein Ultimatum gestellt, entweder ich mache Schluss oder überzeuge James und Anthony, dass auch sie ...", er unterbrach sich selbst wieder und schüttelte den Kopf. „Verstehe. Das ist grausam."
„Er hat nicht mal gesagt, ich soll Anastasia fragen, ich soll die Jungs fragen."
„Ja, Sarahs Dad ist kompliziert. Er hat was zum verlieren."
Der Rat bestrafte Abram Evans, weil er ohne den Wissen seiner Tochter eine Bewerbung abgeschickt hatte, die sie letztendlich zur North Side Lady machte. Sie hatte unter all dem gelitten und auch ihre Liebe in allen drei der Kings gefunden, dennoch war es grausam gewesen, seine unschuldige Tochter drei Testosteron gesteuerten Löwen zum Fraß vorzuwerfen. Das hatte dem Orden missfallen und nun sollte er die East Side beaufsichtigen und wenn sie gewannen, bekam er seine alte Position zurück, anderseits müsste er schuften.
„Ich könnte mit Sarah reden."
Er schüttelte den Kopf. „Ich brauche eine Lady, eine die den Mund halten kann. Als Lady bekommt man gutes Geld, ich würde noch was drauf legen, sie soll nur die anderen beiden beglücken und mich nicht. Ich würde weiterhin geheim mit Anastasia zusammen sein und die Lady soll schweigen, dass ich nicht das Bett mit ihr teile. Ich brauche eine Lady, die den beiden gefällt und im geheimen mein Geheimnis wahrt. Das darf nämlich niemand erfahren. Rein niemand", flüsterte er mir zu.
„Wie viel Geld wäre es denn?", fragte ich ihn. Ich hatte Geldprobleme. Meine Schwester verdiente zwar nicht schlecht, aber sie zahlte mein Studium, ihre Miete, Auto und so viel mehr. Ich war eine Last. Ich hatte auch überlegt, zu arbeiten, aber das Studium überanstrengte mich so sehr.
„Es ist genug, man muss ja sonst nichts bezahlen. Essen, trinken bekommt man von der Side und ein Zimmer hat msn auch ...", er stockte und sah mich lange an. „Ich verlange viel, wenn ich dich bitte es zu tun oder?"
Ich nickte langsam. „Ich würde mich wie eine Hure fühlen."
„Sag das nicht", meinte Elijah und legte eine Hand auf meine.
„Aber ich brauche Geld. Sarah hat es auch geschafft und bei ihr war es so, dass die Kings sie wollten. Es gibt keine Garantie, dass deine Freunde mich wollen."
Er sah mich langsam an. „Hast du Erfahrung?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hatte noch nie", murmelte ich.
„Fuck ...", sagte er. „Das ist dreihundert extra Punkte."
„Echt?", fragte ich geschockt.
„Ja, Sarah und ihre Kings haben diese Punkte bekommen."
Ich hatte das nicht gewusst. Sarah hatte ihre Unschuld in all dem verloren.
„Ich brauche Zeit zum nachdenken, Elijah. Es ist keine kleine Sache."
„Natürlich nicht", stimmte er mir zu. „Ich ... ich verlange zu viel das weiß ich. Aber es gibt keine bessere."
„Sehr nett", meinte ich augenrollend.
„Wenn du ja sagst, werde ich sie überzeugen."
Ich nickte langsam. „Danke für das Angebot. Ich werde darüber nachdenken."