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Kapitel 11: Das stumme Mädchen ist auch hier

Herrenhaus der Familie Leer.

In den späten Nachtstunden betrat Victor Sophias Zimmer mit äußerster Vorsicht. Leise deckte er sie zu, um sicherzustellen, dass sie warm und gemütlich blieb.

Das kleine Mädchen schlief tief und fest, und als Victor an ihrer Seite stand, betrachtete er einen Moment lang ihr ruhiges Gesicht, bevor er sich zum Gehen wandte.

Gerade als er aus dem Zimmer trat, kam Nathan, sein treuer Helfer, auf ihn zu und erstattete Bericht. "Herr, ich war in dem Restaurant, aber die Überwachungskameras funktionierten nicht. Wir konnten keine brauchbaren Informationen finden."

Als Victor dies hörte, runzelte er leicht die Stirn. "So ein Zufall?"

Das Timing der defekten Überwachungskameras im Restaurant schien zu zufällig zu sein. Ein Verdacht drängte sich in seinen Gedanken auf.

Nathan sah etwas beunruhigt aus und zögerte, bevor er weiter sprach: "Vielleicht ist es nur ein Zufall, Herr. Immerhin hat Frau Leer... Ich meine, Frau Prescott ist schon so lange abwesend, und wir haben all die Jahre keine Nachricht von ihr erhalten. Es ist unwahrscheinlich, dass sie plötzlich wieder auf dem Land auftaucht."

Als Nathan seine Ausführungen beendete, bemerkte er, wie sich die Miene seines Herrn augenblicklich verfinsterte.

Nathans Herz zog sich zusammen, und er senkte den Kopf, ohne etwas weiter zu sagen.

"Verstanden", erwiderte Victor knapp, seine Stimme war kryptisch. Dann drehte er sich um, ging ins Schlafzimmer und ließ Nathan mit seinen Gedanken allein.

Früh am nächsten Tag.

Nach dem Frühstück nahm Olivia die beiden Kleinen und ging zu der angesehenen Kindertagesstätte, die Isabelle empfohlen hatte.

Nachdem sie sich gestern Abend von der Eignung des Kindergartens überzeugt hatte, erledigte sie alles über Nacht.

Heute brachte sie die beiden Kinder, um die Anmeldeformalitäten abzuschließen.

Wie Isabelle bereits erwähnt hatte, hatte diese Kindertagesstätte in Seacrest einen hohen Standard, da sie Kinder aus wohlhabenden und adligen Familien aufnahm.

Auch das Auswahlverfahren für die Eltern war sehr streng.

Als Olivia im Büro des Direktors ankam, wurde sie aufgefordert, ihren Beruf und ihr Vermögen anzugeben und die entsprechenden Unterlagen vorzulegen.

Glücklicherweise hatte Isabelle sie im Voraus über diese Anforderungen informiert, und Olivia war gut vorbereitet.

Obwohl sie weder Geschäftsführerin noch Direktorin war, hatte sie aufgrund ihrer hervorragenden medizinischen Fähigkeiten im Laufe der Jahre eine beträchtliche Summe Geld verdient und damit das von der Einrichtung geforderte Nettovermögen übertroffen.

Nachdem er Olivias Unterlagen durchgesehen hatte, wechselte die Haltung des Direktors zu einer respektvollen Haltung. "Frau Prescott, ich werde jetzt die Einschreibung Ihrer Kinder bearbeiten. Bitte unterschreiben Sie hier."

Olivia gehorchte und unterschrieb zügig ihren Namen auf den erforderlichen Formularen.

Kurz darauf rief der Direktor eine sanftmütig aussehende Vorschullehrerin herbei und übertrug ihr die Aufgabe, die beiden Kleinen in ihr Klassenzimmer mitzubringen und sie mit der Umgebung und ihren neuen Mitschülern vertraut zu machen.

Die beiden Kinder winkten Olivia ohne Umschweife zu und folgten der Lehrerin.

Als sie sah, wie die beiden um die Ecke verschwanden, stand Olivia auf und verabschiedete sich von der Schulleiterin.

Im Gegensatz zu anderen Eltern hatte sie volles Vertrauen in ihre beiden Kleinen.

Sie waren von klein auf in das Forschungsinstitut gebracht worden und in der Gegenwart von Menschen aufgewachsen. Sie hatten keine Angst vor einer neuen Umgebung und waren sehr anpassungsfähig.

Was den Lehrplan des Kindergartens anbelangte, so stellte er für die beiden kleinen Genies keine Schwierigkeit dar.

Olivia machte sich eher Sorgen, dass sie andere Kinder schikanieren könnten, als dass sie in der Kita schikaniert würden.

Schließlich hatten die Elitetalente des Forschungsinstituts ihre Qualen ertragen.

Auf der anderen Seite wurden die beiden Kleinen von der Lehrerin geführt und schauten sich neugierig um.

Bis sie das Klassenzimmer betraten.

Als sie eintraten, stellte die Lehrerin sie freundlich ihren neuen Mitschülern vor: "Zusammen, wir haben heute zwei neue Freunde in unserer Klasse. Lasst sie uns willkommen heißen, ja?"

Die Kinder unten schauten die beiden Kleinen neugierig an.

Die beiden Kleinen fühlten sich wohl und stellten sich selbstbewusst ihren Mitschülern vor.

Ihre aufgeschlossene und liebenswerte Art zog die anderen Kinder in ihren Bann, was zu einem Applaus führte.

Ethans Blick schweifte über das Klassenzimmer, und plötzlich blieb er an einem bestimmten Punkt in der Menge hängen. Es schien, als hätte er etwas Wichtiges entdeckt, und er zupfte sanft am Ärmel seines Bruders und flüsterte: "Bruder, schau mal da drüben. Ist das nicht unsere Halbschwester? Sie ist auch in dieser Klasse!"

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