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Kapitel 1

**Titel: Die Rückkehr des verlorenen Sohnes*

Nachdem ich jahrelang im Ausland studiert hatte, kehrte ich endlich nach Hause zurück. Ich verließ mein Zuhause jung mit der Idee, ein brillantes Managementstudium an einer der renommiertesten Universitäten der Welt, der Harvard Business School (USA), zu absolvieren.

Heute bin ich kein schüchterner Teenager mehr, sondern ein versierter Mann, der bereit ist, die Leitung des Familienunternehmens zu übernehmen, eines Imperiums, das mein Vater mit großer Entschlossenheit aufgebaut hat. Ich wusste, dass meine Rückkehr erwartet wurde, aber die Emotionen, die ich empfand, übertrafen alles, was ich mir vorgestellt hatte.

Als ich aus dem Flugzeug stieg, begrüßte mich ein warmer, vertrauter Wind. Sobald ich das Rollfeld des Flughafens betrat, stieg in mir eine Mischung aus Aufregung und Nostalgie auf. Die Luft roch nach warmer Erde, Gewürzen und dem unverwechselbaren Duft des Landes, das ich geboren hatte. Ich erinnerte mich an meinen Abschied, meine Augen voller Träume und Versprechen von Größe, und nun war es eine triumphale Rückkehr, mein Herz voller Stolz.

Im Inneren des Flughafens stand die laute und farbenfrohe Atmosphäre voller fröhlicher Gespräche und herzlicher Umarmungen im Kontrast zur hygienischen Atmosphäre der internationalen Flughäfen, die ich während meines Studiums besucht hatte. Ich lächle, wenn ich Kinder durch die Flure rennen sehe, Familien, die sich um ihre Lieben versammelt haben. Hier war ich nicht mehr ein anonymer Student unter anderen, sondern der Sohn der Erde, der nach Hause zurückkehrte.

Mein Fahrer wartete am Ausgang mit einem breiten Lächeln auf mich. „Willkommen, Herr Gabriel. Alle können es kaum erwarten, Sie wiederzusehen“, sagte er mit erfreuter Miene.

Die Reise zum Elternhaus war eine echte Wiederentdeckung. Als ich durch die von Palmen gesäumten Straßen und geschäftigen Märkte schlenderte, spürte ich, wie mich plötzlich eine Welle des Glücks überkam. Jede Straßenecke weckte eine Kindheitserinnerung. Das Blinken der Neonlichter, der Trubel der Straßenverkäufer und das sanfte Rumpeln von Oldtimern gehörten zur Landschaft meiner Kindheit.

Das Auto nahm dann eine von grünen Hügeln gesäumte Straße. Ich erinnerte mich mit leichtem Herzen an die Ausflüge, die ich als Teenager unternommen hatte, als ich mit meinen Freunden dieselben Hügel erkundete. Das goldene Licht der untergehenden Sonne ließ die Landschaft fast magisch erstrahlen und er ließ sich von dieser sanften Wärme umhüllen. Mir wurde klar, wie sehr ich mein Land vermisst hatte.

Als ich schließlich vor dem großen Familienhaus ankam, verspürte ich eine Woge großer Freude. Dort, auf der Schwelle, standen meine Eltern, ihre Augen leuchteten vor Rührung. Mein Vater, der trotz seines Alters immer noch imposant war, streckte mir die Arme entgegen, und ich eilte herbei, um ihn zu umarmen. Meine Mutter streichelte mit Tränen in den Augen zärtlich meine Wange, bevor sie mich in die Arme nahm.

Alles, was ich erreicht hatte, ergab in diesem Moment einen Sinn.

Ich war zu Hause.

Der Duft der Familienküche, das Lachen, die Wärme des Wiedersehens ... Alles war in eine Atmosphäre der Freude getaucht. Ich spürte in jeder Geste, in jedem Blick eine tiefe und bedingungslose Liebe. Es war viel mehr als eine physische Rückkehr. Es war eine Versöhnung mit meinen Wurzeln, mit meiner Geschichte. Mehr denn je fühlte ich mich bereit, meine Rolle anzunehmen, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, aber auch meinen eigenen Weg zu gehen. Das Glück, das mein Herz erfüllte, kannte keine Grenzen.

Ich war wieder zu Hause und alles war an seinem Platz.

Am meisten vermisste ich den wohligen Geruch meiner Kindheitsmahlzeiten.

An diesem Abend war der Tisch gedeckt, als hätte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Das Essen, einfach, aber lecker, traf jeden Geschmack: Kalbsblanquette, zarte Kartoffeln, ein frischer Salat mit einer hausgemachten Vinaigrette, die meine Mutter perfekt zuzubereiten wusste. Zum Nachtisch gab es auch gut gereiften Käse und einen goldenen Apfelkuchen. Meine Mutter hatte alles liebevoll vorbereitet, um meine Rückkehr zu feiern.

Als ich am Tisch saß, überkam mich eine süße Nostalgie, aber auch eine große Freude. Meine Mutter, Monique, sah mich mit vor Rührung leuchtenden Augen an und fragte mich, ob ich während meiner Reise gut gegessen hätte. Mein Vater Philippe, der normalerweise eher zurückhaltend ist, hörte nie auf, mir Fragen zu meinen Abenteuern in Asien und Südamerika zu stellen. Meine kleine Schwester Clara war fasziniert von meinen Anekdoten, meinen unerwarteten Begegnungen, meinen Geschichten über atemberaubende Landschaften.

– „Also, sagen Sie uns, wie war das Essen in Peru?“ fragte Monique mit einem Lächeln.

Ich, Gabriel, beugte mich leicht nach vorne, meine Augen leuchteten vor Aufregung.

— „Es war unglaublich, Mama! Die Ceviches waren so frisch, der Mais so anders als das, was wir hier haben ... Aber was mir auffiel, war ihr lokales Getränk, Chicha Morada. Sie haben es aus lila Mais gemacht. Zuerst habe ich Ich war mir nicht sicher, aber ich habe mich daran gewöhnt! Sagte ich lachend.

Philippe, mein Vater, der alles rund um die Gastronomie liebte, interessierte sich sofort für dieses Detail.

– „Lila Mais? Interessant! Und haben Sie dort schon andere lokale Getränke probiert?“

„Ja, in Japan habe ich viele verschiedene Sake probiert. Es ist verrückt, wie unterschiedlich die Geschmäcker je nach Region sind. Manche Sorten sind so zart, fast blumig, andere sind viel kräftiger.“

Clara, die kaum siebzehn war und bereits vom Reisen träumte, sah mich bewundernd an.

– „Und die Leute? Haben sie dich überall willkommen geheißen?“ fragte sie neugierig.

Ich lächle sanft.

— „Ja, Clara. Es gibt Orte, wo die Leute nicht viel Geld haben, aber sie geben einem alles, was sie haben. In Indonesien zum Beispiel wurde ich von einer Familie aufgenommen, die in einem kleinen Holzhaus lebte. Sie haben gemacht Ich fühle mich wie ein König, obwohl sie mit fast nichts lebten.

Monique legte liebevoll und voller Bewunderung sanft ihre Hand auf meine

– „Es hat dich verändert, nicht wahr?“ sagte sie mit zärtlicher Stimme.

Ich nickte.

– „Ja, Mama. Es hat mir gezeigt, wie viel Glück wir hier haben. Und heute Abend ist dieses Essen mit euch das beste Geschenk, das ich bekommen konnte.“

Das Gespräch ging zwischen zwei Stücken Kuchen weiter, unterbrochen von Gelächter und Geschichten. Ich erzählte von meinen Nächten unter den Sternen in der Sahara, dem Gefühl der Freiheit, endlose Ebenen zu Pferd in Argentinien zu durchqueren, oder von meiner Besteigung des Berges Fuji. Bei jeder Geschichte hingen meine Eltern und meine Schwester an meinen Lippen, als würden sie mit mir reisen und durch meine Worte eine Welt entdecken, die sie noch nie gesehen hatten.

Dieses Abendessen an diesem vertrauten Tisch war nicht nur eine gemeinsame Mahlzeit. Es war ein Wiedersehen, eine Neuverbindung. Die Familienliebe drückte sich in jeder Geste, jedem Wort, jedem Lachen aus. Meine Reise war außergewöhnlich, aber nichts war diesen Moment wert. Denn letztendlich wusste ich, selbst nachdem ich die Welt gesehen hatte, dass mein wahres Zuhause hier, bei meinem Volk, war.

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