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The middle of us

Chase

Lilien und ich trafen uns immer häufiger, sei es fürs Mittagessen, Kinobesuch oder einfach nur spazieren. Ich sah zu wie es ihr von Tag zu Tag besser ging. Wir hatten uns nur einmal geküsst, und das auf der Bank die eine Straße runter von Brooklyn Museum war, danach gab es keinen Kuss mehr. Diesen explosiven Kuss würde ich im Leben nicht vergessen, auch nicht mit sechzig oder achtzig.

Danach hatte Lilien etwas Abstand von körperlichen Intimitäten gehalten. Sie küsste mich nur auf der Wange wenn wir uns sahen und wenn wir uns verabschiedeten. Ich verstand, wieso sie das tat. Sie brauchte Zeit und das verstand ich.

Auch heute hatten wir uns auf einen Kaffee verabredet. „Und wie läuft deine Arbeit?", fragte sie mich neugierig. Meine Knöchel waren stark verletzt und ich wusste, dass sie diese Tatsache schlichtweg ignorierte. Gestern hatte ich drei Leute zusammen geschlagen, weil wir unser Geld nicht erhalten hatten. Wir würden es bekommen, aber verspätet und das konnten wir nicht so stehen lassen.

„Willst du das wirklich wissen?", fragte ich sie. Sie senkte ihren Blick und ich sah wie sie ihre Lippen etwas zusammen pressten, sie wollte nicht, dass ich ihr Unbehagen sah, aber ich war Experte in Körpersprache. „Tut mir leid, ich hätte nicht fragen sollen", sagte sie und schaute auf meine Knöchel.

„Hast du deine Verletzungen richtig behandelt?"

Ich lachte. „Sei vorsichtig Lilien, ansonsten denke ich vielleicht noch, du wärst verliebt in mich." Sie lächelte verlegen. Plötzlich knickte sie um, ich hielt sie davon ab, auf dem Boden zu stürzen. Ihr Heel war abgebrochen. „Verdammt", fluchte sie. „Es tut mir so leid, mein ganzer Kaffee hat deine Kleidung verschmutzt", entschuldigte sie sich mit Reue.

„Alles gut, Lilien", ich ging auf die Knie und schaute mir ihr Knöchel an. „Es ist okay, Chase", sagte sie ehrfürchtig.

„Es tut nur ein kleines bisschen weh", murmelte sie. Ich half ihr aus dem anderen Schuh, und sie hielt sich an meiner Schulter fest um nicht wieder umzuknicken. Ich riss den anderen Heel raus und half ihr ihn wieder anzuziehen. „Danke, so ist es viel besser", seufzte sie. „Komm mein Penthouse ist nicht weit von hier entfernt. Ich ziehe mich um und dann fahre ich dich nach Hause", schlug ich vor. Sie nickte einverstanden.

Nach zehn Minuten kamen wir an und fuhren mit den Fahrstuhl hoch. Sie sah sich alles genausten an. Ich führte sie ins Penthouse und zu meiner großen Überraschung saß da Flavius. Seit er wieder zurück war hatte ich ihn nur ein paar mal gesehen, er war mir schlichtweg aus dem Weg gegangen.

„Flavius, was erschafft mir die Ehre?"

Lilien sah ihn mit großen Augen an. Flavius lächelte sie verlegen an. Ich wusste, dass er einige male auf sie aufgepasst hatte, während wir noch klein waren, Lilien hatte nur Kontakt zu Flavius gehabt.

„Du bist zurück?", fragte sie mit Freude. Als sie ihn auch noch ganz fest umarmte, brannte eine Sicherung in mir durch, aber ich beherrschte mich. „Man bist du erwachsen geworden, Kleines. Bist jetzt eine richtige Frau und das gut in Form", machte er ihr Komplimente. Sie war als sie sechs oder so war etwas pummelig gewesen, aber das war nur für eine kurze Zeit gewesen.

Danach hatte sie zugenommen als ihre Mutter verstorben war, ich hatte Lorenzo mal sagen hören, dass sie nichts außer Schokolade ass und er sich sorgen mache, dann hatte aber Liliens Tante eingegriffen und sie wieder auf die Beine gebracht und Lorenzo hatte sich in sie verliebt.

Flavius und Lilien führten ein herzhaftes Gespräch während ihre Hände in seine lagen. Ich knirschte mit meinen Zähnen.

„Bruder, du wolltest mich doch sehen?", fragte Flavius mich plötzlich. Ja ... das war vor vier Wochen gewesen ... du A*rsch.

„Du musst warten, ich fahre Lilien nach Hause."

„Ach Quatsch Bruder, reden wir, dann fahre ich Lilien nach Hause, du kannst zu Hause bleiben", sagte er überaus freundlich. Ich wusste, dass dieser Mistkerl etwas vor hatte.

Es klopfte an meiner Tür.

„Herein!"

Mein bester Freund Liam betrat den Raum, er war nicht nur mein bester Freund, er war auch meine rechte Hand. Er war das was Flavius hätte sein sollen.

„Liam, du kommst zur rechten Zeit. Tu mir den Gefallen und fahr bitte Lilien nach Hause. Mein Bruder und ich haben einige Dinge zu besprechen."

„Klar Chase", sagte er sofort, er widersprach mir nicht und brachte Lilien sofort weg. 

„Hattest du jetzt genug Spaß im Leben oder was ist?", fragte ich meinen Bruder direkt kalt.

Er lachte. „Ich kann nie genug Spaß haben, aber ich mache es nun nebenher, sag was ich zu tun habe."

Ich war sauer auf ihn und ich wusste genau wie verantwortungslos er war.

„Übernimm die Ostküste, kontrollier alles. Die angekommene Ware, die ein und ausgaben, einfach alles."

„Das ist Drecksarbeit", sagte er laut und sprang von meinem makellos weißen Sofa auf. „Nein das ist Verantwortung. Ein Fehler und du befindest dich hinter Gittern, du verstehst also wie wichtig es ist aufzupassen?"

Er stöhnte laut und zog sich seine tiefschwarze Sonnenbrille an. Dann schnappte er sich seine Lederjacke, die auf meiner Couch lag und zog sie über sein weißes T- Shirt an. Er verließ ohne sich zu verabschieden das Penthouse. Er war verärgert, aber er musste Verantwortung übernehmen. Er war nicht dafür geboren, um jeden Tag in der Fotze einer neuen Frau zu versinken und am nächsten Tag unsicher aufzuwachen, wo er war. Sein Lifestyle musste dringend geändert werden. Ich rief Sean an, der für die Ostküste zuständig war.

„Hey Chase", begrüßte er mich.

„Sean, ab heute übernimmt Flavius die Küste, hab ein Auge auf ihn. Ich will keine Fehler, keine Gewalt oder sonst was Aufmerksamkeit erregendes."

Sean stöhnte. „Na gut. Ich hau ihm aber in die Fresse, wenn er Mist baut."

Ich musste einfach lachen.

„Viel Spaß. Wir sehen und Kumpel."

Ich legte auf und meine Mutter rief an. Das war schon das dritte mal heute, dass sie anrief, nur das ich zum ersten Mal dran ging.

„Mum", begrüßte ich sie während ich mir ein Drink machte.

„Wir müssen ein Ring für Lily kaufen", sagte sie mit ihre süßen zarten Stimme.

„Wieso?"

„Mach ihr einen schönen Antrag, mein Sohn", sagte sie liebevoll.

„Machen wir es offiziell", meinte sie.

„Glaub mir, sie wird sich freuen einen Ring zu tragen. Für Mädels ist sowas sehr wichtig", erklärte sie mir.

Ich hörte einige Stimmen im Hintergrund.

„Mum, wo bist du?", fragte ich sie.

Plötzlich rief sie mich über FaceTime an. Sie stand in Hemd und Hose beim Juwelier. „Mum ...", stöhnte ich.

„Schau es dir zumindest übers Telefon an", bat sie mich.

„Na schön", sagte ich. Der Juwelier zeigte eine Menge Ringe, meine Mutter war einst selbst Juwelierin gewesen, sie hatte viel Ahnung und erklärte mir nebensächlich auch um was für Legierungen und Steine es sich handelte. Als mir der Ring mit einem Herzförmigen Stein gezeigt wurde, wusste ich das ich ihn wollte.

„Den Mum."

Meine Mutter stockte kurz und sah in die Kamera ihres Smartphones. „Bist du zum Romantiker geworden?"

„Ich weiß, sie wird es mögen", lächelte ich.

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