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Five

Lyra POV:

Mein Kopf pochte und ich versuchte meine Augen aufzubekommen. Meine Augen schmerzten auch. Ich richtete mich auf und dachte, in dem mir bekannten Zimmer aufgewacht zu sein und nur sehr schlecht geträumt zu haben, aber mein Schicksal hasste mich. Ich lag in einem großen schwarz weißen Raum. Ich bekam Panik.

,,Ganz ruhig!", hörte ich die bekannte Stimme von Zac lachen. Er saß auf der anderen Bettseite und hatte seinen Laptop, aufgeklappt auf seinem Schoß liegen.

,,Du hast drei und halb Stunden geschlafen. Spitzenleistung der Spritze. Ich konnte hier her fahren, in Ruhe."

,,Wo sind wir?", fragte ich panisch.

,,Zuhause!"

,,Du wohnst hier?", hackte ich nach.

,,Du wohnst jetzt hier auch.", sagt er ruhig und tippte weiter auf seinen Tasten rum. Er schien zu arbeiten.

,,Wo genau sind wir? Du hast gesagt, wir fahren lange."

,,Du stellst zu viele Fragen Kitten. Das ist unwichtig."

,,Kitten? Eine Baby Katze? Warum nennst du mich so?", fragte ich verwirrt.

,,Ich habe deine Fotos gesehen und gestern hattest du auch diesen Liedstrich drauf, das sah ultra süß aus, wie ein Kätzchen.", lachte er.

,,Sehr witzig. Deswegen nennst du mich jetzt so, ernsthaft?"

,,Freu dich doch, das du nett behandelt wirst.", sagte er ruhig, aber in seinem Unterton war eine Spur von Wut.

,,Sorry.", sagte ich leise.

,,Ist deine Entschuldigung, ernst gemeint?" fragte er.

Ich nickte.

,,Was ich sage, meine ich auch so.", sagte ich im Normalton.

,,Gut zu wissen."

,,Hast du Schmerztabletten?", fragte ich ihn.

,,Wozu brauchst du Schmerztabletten?"

,,Mein Kopf tut weh."

,,Ach so, das liegt wahrscheinlich an den ganzen KO Spritzen"

,,Mach das, bitte nicht noch mal. Ich bin immer leise, wenn du es willst, aber Spritz mir das Zeug nicht."

,,Ich werde versuchen, deine bitte nach zugehen. Ich muss dir nicht sagen, das du dich zu benehmen hast, kein Drama machst, mich nicht umbringst, dich nicht umbringst und brav bist?"

Ich nickte.

,,Ihr würdet meine Tante umbringen."

,,Nicht zu vergessen, Maik auch. Den mag ich sowieso nicht."

,,Du kennst ihn gar nicht.", sagte ich genervt.

,,Noch was Lyra.", sagte er ernst.

,,Wenn du nicht machst was ich will, dann kann ich Maik auch verletzen. Ein Anruf reicht und er liegt im Krankenhaus."

,,Das würdest du nicht tun!", sagte ich.

,,Du kennst mich nicht, du weißt gar nicht, was ich kann. Glaub mir einfach, das ich es durch setze."

Ich nickte. Mein Herz klopfte verrückt und ich hatte Hunger.

,,Du hast nichts gegessen. Geh runter, da liegt ein Teller und die Mikrowelle siehst du schon. Mach es dir warm und iss es. Komm dann wieder hoch." Diese ganzen Befehle! Ich stand auf und steuerte auf die offene Tür zu.

,,Noch was, ich wäre sehr dankbar, wenn du kein Messer mit hoch bringst." Ich seufzte.

Ich stieg die Treppen runter. Er ließ mich einfach, alleine runter, er hatte alle Karten in der Hand. Ich musste auf ihn hören, ansonsten würde er meiner Familie was tun.

Ich stand im Flur und sah die Küche direkt vor mir.

Ich machte das Licht an und sah eine Graue Küche vor mir. Nicht grau grau, sondern Anthrazit.

Ich sah einen zugedeckten Teller auf der Arbeitsplatte. Ich deckte es auf. Reis mit Currysoße.

Ich sah auf der rechten Seite die Mikrowelle. Ich öffnete sie mit den Knopf, der darstellte das die Tür sich öffnet. Ich legte mein Teller rein und drückte auf start. Ich hoffe es klappt und ja es klappte.

Als mein Essen warm genug war, suchte ich nach einem Löffel oder Gabel. Ich öffnete die Schubladen und fand die richtige. Ich holte einen Löffel raus und setzte mich auf den dunklen gepolsterten Stuhl. Ich begann zu essen und mir wurde klar, das ich echt starken Hunger hatte.

Ich esse alles auf und spülte das Geschirr anschließend.

Ich hatte echt keine Lust auf Ärger deswegen, sah ich mich auch nicht um. Ich hatte echt großes Interesse zu wissen, wo was war, aber ich ließ es sein. Nicht das er jemanden verletzten ließ. Ich ging wieder hoch und ging langsam in sein Zimmer.

,,Mach die Tür hinter dir zu.", befahl er.

Was wollte er jetzt machen? Ich gehorchte einfach und machte die Tür hinter mir zu.

Er arbeitete konzentriert weiter. Er sah kurz zu mir und hielt mir eine Packung hin.

,,Deine Schmerztabletten. Auf der Kommode da, ist Wasser." Er deutet mit einen Kopf nicken in Richtung Kommode.

Ich ging auf ihn zu und nahm mir die Packung. Ich ging zur Kommode und nahm mir das zugedeckte Glas Wasser.

Ich holte eine Filmtablette aus der Packung und schluckte sie mitsamt des Wassers runter.

,,Setzt dich!", forderte Zac.

Ich setzte mich aufs Bett in Schneidersitz. Ich saß auf der anderen Betthälfte und auf der Endstelle. Also nicht auf der Kopfseite sondern auf der anderen.

,,Wohnst du hier alleine?", fragte ich ihn.

,,Ja.", sagt er monoton.

,,Hast du keine Eltern?", löcherte ich weiter.

,,Doch. Mein Vater ist Tod, meine Mom lebt nicht in dieser Stadt."

,,Ok. Wie heißt du?"

Er sah mich verwirrt an.

,,Du weißt doch, wie ich heiße!"

,,Ich meinte vollständig."

,,Du fragst mich aus, als wärst du ein Cop! Wenn du etwas fragst, dann drück dich verständlich aus. Red nicht immer in Rätseln. Zac Aiden Black."

Zac Aiden Black. Black toll! So schwarz wie seine Seele.

,,Wie alt bist du?"

,,24."

,,Warum hast du keine Freundin?"

,,Woher sollst du wissen, das ich keine habe?", fragte er interessiert. Er schenkte mir auch seine volle Aufmerksamkeit, in dem er mich ansah. Er zog seine Brauen hoch und sah mich fragend an.

,,Hättest du eine, wäre ich nicht hier!", sagte ich.

,,Gut geschätzt. Nein ich habe wirklich keine."

,,Warum nicht?"

,,Woran liegt das Problem Lyra?"

,,Du siehst okay aus, du würdest bestimmt, ein Mädchen finden. Bestimmt auch ein hübsches. Ich weiß zwar nicht, was du beruflich machst, aber Erfolg hast du bestimmt, das sieht man schon an deiner Wohnung, Haus, was auch immer."

Er seufzte.

,,Ich habe kein Interesse an feste Beziehungen."

,,Okay, also brauchst du immer was neues? Das kann auch nicht sein, weil ich hier bin."

,,Du nervst Kitten.", sagte er.

,,Du fliegst auch raus, wenn ich kein Bock mehr auf dich habe."

Toll. Dann kann ich ja nach Hause gehen.

,,Wann schmeißt du mich raus?", fragte ich ihn interessiert.

,,Ernsthaft? Hast du gar keine Angst vor mir?"

Doch, aber was sagt man schön, Wer sich fürchtet ist ein toter Mann, dachte ich, sagte aber nichts.

,,Wenn Niklas hier an meiner Stelle wäre, hättest du die ganze Zeit vor Angst gezittert.", sagte er überzeugt.

,,Ich bezweifle, das er so ruhig neben mir sitzen würde."

Er sah mir wortlos in dem Augen.

Er nickte zustimmend.

,,Da hast du wieder recht. Wirken die Tabletten?"

Ich nickte.

,,Du kannst schlafen, wenn du willst. Ich tue es jetzt."

,,Wo soll ich schlafen?", fragte ich ihn.

,,Hier." Er deutet auf sein Bett.

,,Hast du kein Gästezimmer?", fragte ich hoffnungsvoll.

Er stöhnte.

,,Du schläfst hier, es sei den, ich sag was anderes. Also leg dich hin."

Ich krabbelte zum Kopfende und streckte meine Beine aus. Ich hatte immer noch den Pullover und die Leggins an. Das störte mich nicht.

Zac legte sein Laptop weg und schlug die Decke auf.

Er deckte uns zu und knipste das Licht mit einer Fernbedienung zu. Genial. Dafür müsste man nicht extra aufstehen.

Er hatte mir sein Rücken zugedreht und ich schlief auch schnell ein. Lag bestimmt an den Tabletten.

———————————

,,Lyra. Lyra wach auf." Jemand rüttelte an mir.

Ich öffnete meine Augen und sah Zacs Gesicht. Ich sprang auf und knallte gegen seine Stirn mit meiner.

Er rieb sich seiner getroffenen Stelle.

,,Es tut mir leid. Sorry, Sorry."

Ich setzte mich auf, meinen Knien und sah mir seine Stelle an.

Ich strich darüber.

,,Das könnte eine Beule werden.", sagte ich entschuldigend.

,,Das wird Folgen haben!"

,,Das wird Folgen haben.", äffte ich nach. Meine Augen weiteten sich und ich hielt mein Mund zu. Ich sah ihn entschuldigend an. Er ignorierte mein gesagtes.

,,Meine Haushälterin ist da. Du bist meine Freundin, du bist gestern mit eingezogen.", erklärt er.

,,Soll ich ihr das so sagen?"

,,Vergiss nicht, das du meine Freundin bist! Keine andere Geschichte.", sagte er nun genervt.

Wann ist er bitte nicht genervt?

,,Du kannst weiter schlafen, ich gehe arbeiten."

,,Ich kann nicht mehr schlafen.", sagte ich.

,,Dann mach, was du tun musst und geh frühstücken.", sagte er und verschwand aus dem Raum.

Komischer kann man auch nicht sein.

Ich ging nach unten und eine alte Dame war in der Küche.

,,Ahh sie müssen Miss Greengrass sein."

,,Ja genau. Lyra reicht. Sie sind?"

,,Ach ich bin Lili. Was wollen Sie frühstücken?"

,,Bitte Siezen sie mich nicht. Du und Lyra, reicht." sagte ich lächelnd.

,,Das Zac doch ein Mädchen findet und dann noch ein so süßes, hätte ich nicht gedacht. Du bist sehr höflich. Scheinst gut erzogen zu sein."

,,Danke Lili. Das bedeutet mir sehr viel."

,,Soll ich dir Toast toasten?"

,,Eins reicht völlig, danke."

,,Kaffee, Tee?"

,,Ein Glas Milch wäre nett."

,,Klar. Du bist sehr dünn, Mädchen. Du musst wissen, ich kümmere mich um Zac seit er klein ist. In meiner Anwesenheit müssen alle genug essen." Ich lächelte.

,,Ich esse generell sehr wenig, aber ich versuche mehr zu essen, wenn sie das möchten."

,,Du bist viel zu dünn, Kind! Das sieht vielleicht gut aus, aber es schwächt einen und mit dem Alter kommen dann Probleme. Es sei den du machst viel Sport, dann baust du Muskeln auf und das stärkt dich."

Oh. Ja Sport? Ne nicht so meins.

Ich lächelte sie entschuldigend an.

,,Auch nicht. Dachte ich mir.", lachte sie.

,,Hier dein Toast, was brauchst du dazu? Marmelade?"

Ich nickte.

Sie holte die Marmelade aus dem Kühlschrank raus und reichte sie mir.

,,Danke."

Als ich aufgegessen hatte, wollte ich das Geschirr spülen, was mir Lili sofort aus der Hand nahm.

,,Also wirklich, wofür bin ich den hier?", schimpfte sie.

,,Ich wollte nur helfen.", sagte ich leise.

,,Ist schon gut.", sagte sie liebevoll.

,,Du bist wirklich toll." Sie strich mir über meine Wange.

,,Diese Augen sind wunderschön."

,,Danke."

,,Er hat alles richtig gemacht."

,,Wer?", fragte ich.

,,Sie meint wohl mich. Wie es scheinst, magst du Sie Lili?", fragte Zac der in die Küche kam.

,,Mögen? Ich liebe Sie!"

Ich lächelte.

,,Wie schön. Dann habe ich ein Problem weniger, dann streitet ihr nicht. Es hörte sich eher so an, als würde Lyra ärger bekommen."

,,Sie ist zu dünn.", meckerte Lili.

,,Sie wiegt 47 Kilo." sagte Zac schulterzuckend.

Woher wusste es das?

,,47?", fragte Lili schockiert.

,,Ähm ja.", sagte ich.

,,Das ist auf jeden Fall, untergewichtig. Was hat dir deine Mutter zum essen gegeben?", fragt sie tadelnd.

,,Nichts.", sagte ich. Die Trauer umhüllte mich.

,,Nichts?", fragte Lili überrascht.

,,Lili du überrumpelst Lyra völlig. Ihre Eltern leben nicht mehr. Sie hat alleine gelebt. Ihre Tante ist immer geschäftlich unterwegs, ansonsten hat sie bei ihr gewohnt."

,,Ohhh. Das tut mir Leid. Ich wollte nicht,...", entschuldigt sie sich.

,,Ist schon gut. Könnten Sie nicht wissen. Ich kann zwar gut kochen, aber ich mag das gar nicht. Ich hab das nur gezwungenermaßen gemacht und deswegen, habe ich manchmal ein Essen ausfallen lassen, weil ich zu faul war, mir etwas zu machen.", rechtfertigte ich mich. Ich hatte ziemlich schnell gesprochen. Zac schloss seine Augen.

Lili nahm mich in den Arm.

,,Jetzt bist du hier. Ich kriege das wieder hin."

,,Danke?" Das klang wie eine Frage.

,,Lili. Ihre ganzen Sachen, liegen im Wohnzimmer. Die müssen in meinem Zimmer eingeräumt werden."

,,Ich kann das selber machen.", sagte ich.

,,Nein. Dir ging es gestern noch schlecht. Ruh dich aus.", sagte er überfreundlich.

Was ist falsch mit ihm?

Er stand auf und drückte mir ein Kuss auf Haar.

,,Ich mach mich auf dem Weg. Wir sehen uns dann heute Abend und wir uns Morgen Lili."

,,Tschüss mein Junge."

,,Bye Zac.", sagte ich nur. Was soll ich machen? Ich habe kein Handy. Ich habe gar nichts. Mein Leben wird jetzt langweilig. Abhauen bringt nichts. Polizei rufen auch nicht, da stecken zu viele Leute hinter. Bis die Polizei alle geschnappt hätte, wäre irgendwer schon Tod.

Ein völlig neues Leben hatte begonnen. Was ich nicht verstand. Ich hatte sowieso nie ein Plan gehabt, was ich machen wollte. Was aus meinem Leben werden würde. Jetzt hatte mich das Schicksal.

,,Bist du immer noch erschöpft von der Reise von New Jersey nach Maryland?"

Maryland? Ich war in Maryland?

,,Ähm nein nicht wirklich. Ich habe den ganzen Weg geschlafen." sagte ich ehrlich.

,,Ich schlafe in letzter Zeit sehr viel." stellte ich fest. Das hatte ich eher zu mir selbst gesagt.

,,Kann es sein, das du schwanger bist?"

Ich sah sie schockiert an. Ich schüttelte stark meinen Kopf. Schwanger? Wie kommt sie darauf?

,,Sicher? Ihr verhüttet doch oder?"

,,Ich kriege die Spritze." sagte ich.

,,Ahh. Da gibt es fast gar keine Chance, schwanger zu werden."

Ich nickte bestätigend.

,,Du willst auch nicht schwanger werden. Wie alt bist du?"

,,20."

,,Ohh so jung." Ich nickte.

,,Wann hast du Geburtstag?"

,,16.08.1997."

,,Du hattest vorgestern Geburtstag?" Ich nickte.

,,Hast du einen Kuchen bekommen?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Oh das ist nicht nett."

,,Ich mag es nicht so, zu feiern. Ich habe es nie wirklich nach dem Tod meiner Eltern. Meine Freunde haben es trotzdem mit mir gemacht.", lachte ich.

,,An solchen Tagen sollte man nicht traurig sein."

Ich nickte.

,,Ja sie haben recht, aber was soll man tun."

Sie sah mich mitleidig an.

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