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Kapitel 7: Zwangsehe

Miles' ruhiger und unerschütterlicher Tonfall vermittelte eine unbestreitbare Autorität.

Die Leute verließen den Raum und überließen ihn den beiden höchsten Autoritäten von Ins Enterprises.

Madam Reeves blickte zu ihrem Enkel auf, demjenigen, den sie liebte und auf den sie am stolzesten in ihrem Leben war.

Seit er das Amt des Präsidenten übernommen hatte, hatte er den Marktwert der Familie Reeves um ganze zwanzig Prozent gesteigert und die unbesiegbare Position von Ins Enterprises gesichert.

Doch seine Heirat hatte sich lange hinausgezögert, und unzählige Leute schielten mit den unterschiedlichsten Absichten auf die vierte Generation von Ins Enterprises.

Vor Außenstehenden war er der mächtige Präsident.

Aber vor seiner Großmutter war er nur ein Junior.

Als also niemand anderes anwesend war, wurde Miles' Haltung deutlich weicher.

"Großmutter, was führt dich hierher?", fragte Miles sanft, nachdem alle gegangen waren. "Wenn es dir nicht gut geht, warum hast du dann nicht einen Arzt ins Haus geholt? Warum machst du dir die Mühe, hierher zu kommen?"

"Spiel keine Spielchen mit mir, junger Mann. Denk nicht, ich wüsste es nicht", sagte Madam Reeves freudig und konnte ihre Freude nicht verbergen. "Es geht um den Erben unserer Familie in der vierten Generation. Wie könnte ich bei einer so wichtigen Angelegenheit nicht kommen?"

"Großmutter! Welcher Erbe in vierter Generation! Da musst du dich irren. Dina will jetzt nicht heiraten, wie kann es da eine vierte Generation geben?" Miles antwortete sofort und weigerte sich, irgendeine Beziehung zu der Frau da drinnen zuzugeben.

Madam Reeves streckte die Hand aus und gab Miles einen harten Schlag auf den Kopf. "Hör auf mit dem Unsinn! Wenn Rhea so undankbar ist und auf ihrer Karriere beharrt, soll sie sie doch verfolgen. Ins Enterprises findet bestimmt eine Frau, die bereit ist, dein Kind zu bekommen!"

"Großmutter, du willst doch nicht etwa, dass diese Frau drinnen das Kind austrägt, oder?" Miles' Vorahnung wurde stärker, und er konnte nicht anders, als die Stirn zu runzeln. "Auf keinen Fall, ganz bestimmt nicht!"

Madam Reeves' Augen wurden kalt. "Wartest du immer noch auf diese Rhea? Miles, du magst sie, deshalb habe ich all die Jahre nichts gesagt. Aber sieh dir an, wie lange sie dich hat warten lassen! Es sind Jahre vergangen, und wann hat sie jemals zugestimmt, ein Kind von dir zu bekommen? Fehlt unserer Familie ihr Geld? Wenn sie immer noch Model sein will, kann sie das auch nach der Geburt des Kindes! Aber was ist passiert? Du bist dieses Jahr schon achtundzwanzig, wie lange kannst du noch warten?"

"Aber Großmutter, hast du mir nicht versprochen, dass du dich nicht in meine Ehe einmischen würdest, solange ich Präsident bin?" Auch Miles wurde wütend, seine Augen zeigten einen Hauch von Wut.

"Aber du hast Großmutter auch versprochen, dass du mit achtundzwanzig heiraten würdest!" Madam Reeves' Stimme erhob sich allmählich, auch sie wurde sichtlich wütend. "Was ist daran so gut, Rhea? Sie hat dich jahrelang warten lassen, ohne dir eine Zusage oder ein Ergebnis zu geben. Wenn sie der Familie Reeves keinen Erben schenken kann, warum sollte ich dann eine solche Frau als meine Schwiegersohn-Enkelin akzeptieren?"

Draußen erhitzten sich beide, während Claire in ihrem Zimmer langsam erwachte.

Claire öffnete langsam die Augen und sah sich in einer völlig ungewohnten Umgebung.

Erlesene Dekorationen und luxuriöse Möbel.

Wo... war das?

Es schien ihr, als hätte sie gerade jemanden Rhea erwähnen hören?

Konnte es sein, dass sie krank war und halluzinierte? Rhea war eindeutig in Mailand, wie konnte sie dann hier sein?

Gerade als Claire sich aus dem Bett erheben wollte, hörte sie draußen leise Stimmen: "Frau Robson ist wach, machen Sie sich bereit."

Im nächsten Moment sah Claire, wie sich die Tür öffnete. Eine elegante ältere Dame kam herein, anmutig trotz der Spuren der Zeit in ihrem Gesicht, gefolgt von einer Gruppe von Ärzten und Krankenschwestern in Krankenhausuniformen.

Claire war fassungslos und wusste gar nicht, was geschah.

Sie erinnerte sich nur daran, dass sie in der Firma war, bevor sie ohnmächtig wurde, und dass sie noch einen Termin hatte!

Oh nein, sie hatte eine so wichtige Besprechung vergessen!

Gerade als Claire aufstehen wollte, hielt die elegante ältere Dame sie mit einem Ausdruck von Freude und Zufriedenheit in den Augen auf.

"Beweg dich nicht, lass dich noch einmal von den Ärzten untersuchen", sagte die ältere Dame mit einem Lächeln. "Du bist jetzt eine Heldin der Familie Reeves. Lass andere sich um alle Angelegenheiten kümmern."

Claire schaute sie ausdruckslos an. "Entschuldigen Sie, wer sind Sie ... und warum bin ich hier?"

Die ältere Dame lächelte und antwortete: "Ich bin Madam Reeves von Ins Enterprises, Miles' Großmutter. Wie ist dein Name?"

"Claire, mein Name ist Claire Robson", antwortete Claire. "Madam Reeves, ich... ich wollte nicht... Ich weiß es wirklich nicht... Ich werde sofort wieder an die Arbeit gehen. Bitte feuern Sie mich nicht! Ich werde keine Fehler mehr machen!"

Madam Reeves hob sanft ihren Zeigefinger, um Claire zu signalisieren, dass sie aufhören sollte zu sprechen.

Claire schaute Madam Reeves verwirrt an, da sie ihre Absicht nicht verstand.

"Ruh dich gut aus. Keine Sorge, wenn ich hier bin, wird es niemand in der Firma wagen, dich zu entlassen!", sagte Madam Reeves mit einem Hauch von Genugtuung in ihren Augen, als sie Claires Gesicht betrachtete. "Solange du dieses Kind für die Familie Reeves erfolgreich zur Welt bringst, werde ich dich nicht schlecht behandeln."

Nachdem sie dies gesagt hatte, drehte sich Madam Reeves um und ging.

Claire blieb wie betäubt sitzen.

Dieses Kind zur Welt bringen? Welches Kind?

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