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Kapitel 2

- Denken wir uns einen Namen aus, ja? - Ich wechsle das Thema.

Übrigens, es wurde auch Zeit.

- Ich mag Bogdan.

- Das klingt irgendwie hart", flüstere ich mit einem Stirnrunzeln. - Dima. Dimitri... Dimochka! А? Wie findest du das?

- Rotzfrech. Er wird ein Mann sein. Ein kräftiger und starker Bogatyr. Genau wie sein Vater.

Schenka lacht. Hebt seine rechte Hand hoch, ballt die Faust, zeigt mir seinen starken Bizeps. Und er spielt auch mit seinen Augenbrauen, der Schelm. Er ist so lustig. Ich breche in Gelächter aus, als er damit anfängt. Ich bin in der Stimmung für so etwas. Paradiesische Wärme in meinem Bauch. Immer. Wenn ich in Giannis Nähe bin.

Peng!

- Oh, was ist das? - Ich schaue mich ängstlich um, als ich ein seltsames Geräusch höre.

Eine Reihe von unheimlichen Knallgeräuschen durchdringt die fast menschenleere Straße.

Peng!

Peng!

Peng!

Das Lächeln verschwindet schnell aus meinem Gesicht, meine Muskeln verkrampfen sich vor lauter eisiger Angst wie ein Strang. Ich werde taub. Ich greife mit meinen gefrorenen Fingern über die Kante des Sitzes und schreie auf:

- Was ist das? Schüsse?

Ein Quietschen. Ein Quietschen der Bremsen.

Ein scharfer Ruck zur Seite.

Bumm!

- Aah! Gianni!

- Halt dich fest, Angel... Halt dich fest! Nein, nein, nein!

Peng!

Ich sehe einen plötzlichen gelben Lichtblitz und die riesige Silhouette eines schwarzen Autos, das mit voller Geschwindigkeit in unseren Lada kracht. Der härteste Aufprall ist direkt auf der Windschutzscheibe.

Ich kann nichts sehen. Ich höre Schreie. Und ich spüre einen höllischen Schmerz in meinem ganzen Körper. Es ist, als hätte man mich mit Hunderten von scharfen Stacheln durchbohrt.

Meine Ohren brummen. Meine Augen sind unscharf. Ich versuche, meine Glieder zu bewegen. Ich strecke meine Arme nach vorne. Es ist wie ein Schlag in die Magengrube.

Blut.

Es ist Blut an meinen Händen.

Stille.

Tot. Ersticken.

Mein Magen... Er platzt vor höllischen Schmerzen. Blut läuft mir die Beine hinunter. Das rosafarbene Sommerkleid färbt sich in einer Sekunde rot.

- G-Gen... - Ich muhte schwach und umarmte den Kerl.

Er umarmt mich. Deckt mich und das Baby mit seinem Körper zu.

Überall knirscht zerbrochenes Glas. Es riecht nach Blut. Benzin. Nach bevorstehendem Tod.

Ich schüttele meinen Geliebten. Ich schüttele ihn, so fest ich kann! Aber seine Augen sind fest geschlossen. Er reagiert überhaupt nicht. Er ertrinkt in seinem eigenen Blut... Gebeugt in einer Art unmenschlicher Haltung, bedeckt mit Wunden, Schürfwunden, Blut, deckt er mich mit sich selbst, beschützt mich.

Was hier geschieht, kann nicht real sein. Das gibt es nicht! Nur in Filmen. In Träumen. In den Nachrichten, verdammt noch mal! Das hätte uns nicht passieren sollen.

Wir sind an das zerfetzte Metall eines Autos gefesselt. Das Leben hängt an einem dünnen Faden.

- Nein, Gianni. Nein...

Ein grimmiger Schrecken zerreißt mich in zwei Hälften, verbrennt meine Seele zu schwarzer Asche.

Blut. Überall Blut.

Schüsse ertönen immer häufiger und näher.

Gianni! Er antwortet nicht auf meine Schreie.

Ich zwinge mich, mich zusammenzureißen, meine Emotionen auszuschalten, das Geschehen nicht als Film, sondern als das wahre Leben zu akzeptieren. Plötzlich wird mir bewusst, was passiert ist. Wir haben einen Unfall gehabt. Ein sperriger Jeep ist mit irrer Geschwindigkeit in uns hineingekracht und hat unser Auto wie eine Aluminiumdose zerdrückt.

Mein Puls verlangsamt sich auf einen Schlag.

Die Dunkelheit schlägt mir das Leben aus dem Leib.

Ich fliege irgendwo hin.

Es ist sehr kalt da draußen. Es tut weh. Und beängstigend.

Mami...

Ich bin was? Bin ich tot?

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