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Unfaithful

67.0K · Vollendet
cobracaliber57
23
Kapitel
605
Lesevolumen
9.0
Bewertungen

Zusammenfassung

Mondlicht. Fremdes Land. Dunkler Wald. Nur wenige Stunden wieder in ihrem Amt der Verteidigungsministerin wird Leandra Vorobjowa eine Geisel ihres eigenen Verbündeten. Jegliche Pläne, einen Krieg zu stoppen, zerschellen, als General Titarenko ihre Truppen weiter in den Westen führt. Doch nicht um sie zu retten, sondern aus Rache... Was ist Verrat, wenn man um seine Ehre kämpft? Was ist der Mittelweg, wenn es um Leben und Tod geht? Was ist das Ultimatum, wenn es keiner erfüllen kann? Es fängt eine Konfrontation mit der Wahrheit an, die in Wirklichkeit keine ist. Das ist der zweite Teil von „Ultimatum", kann aber relativ normal auch eigenständig gelesen werden. Zusammenfassung von Teil 1 inkludiert.

One-Night-StandVerratMillionärAnführerinEifersuchtRealitätfremdgehen

Einleitung

Privet, liebe Leserinnen und Leser! Ein Wahnsinn, dass ihr inmitten von so vielen Bücher ausgerechnet hierher gefunden habt, oder? Dann kann ich euch wohl nur auf eine Reise durch die...ah, wartet, stopp! Ich darf ja gar nicht spoilern! Naja, aber auf was sollt ihr euch vorbereiten? Unterdrückte Gefühle, eine Menge an Verrat und Verwirrung...

Jetzt fragt ihr euch sicher, was das heißen soll – leichtes Kommunikationsproblem, ist meine Antwort, um es in die Worte von Maxim zu fassen. Wer ist Maxim? Ein ukrainischer Soldat. Was? Ich glaube, es ist Zeit, dass ihr es selbst herausfindet!

Ein letzter Punkt, namens „Disclaimer": es werden im Bezug auf die aktuelle politische Lage sensible Themen behandelt. Es wird aber kaum etwas graphisch geschildert, oder genau wiedergegeben, sondern euch nur der Zugang von mehreren Blickwinkeln zu einem umstrittenen Thema angeboten. Ich greife niemanden persönlich an (es werden keine realen Persönlichkeiten erwähnt), stimme nicht allen meinen Charakteren zu und habe das Schreiben von diesem Buch schon im November begonnen sowie Themen in „Ultimatum" bereits angedeutet.

Jetzt wünsche ich euch gute Unterhaltung mit meinem „aristotelischen Drama" und sage nur: Keep an open mind, that's the only way you can grow!

Wien, 1. September

Golden Hour. 6:30. Strahlen der spätsommerlichen Sonne am wolkenlosen Himmel. Spätsommerlich? Vielleicht doch schon eher herbstlich?

Ein ganzer Sommer war wie in einem Augenblick vergangen. 3 Monate gefüllt mit neuen Eindrücken, langen Nächten und sonnigen Tagen waren nun hinter mir. Oder uns? Ohne Nastja und Jana wäre keiner von diesen wilden Städtetrips, spontanen Übernachtungen am Campingplatz und Abenden am Strand auch nur halb so farbenfroh gewesen.

Doch keine Party der Welt war strahlender als die Diamanten auf meinem Tiffany Armband. Brandneu. Ich hatte niemals darum gebeten. Es mir nicht einmal gewünscht. Kein einziges Mal. Und trotzdem spürte ich dir Berührung der Kristalle auf meinem Handgelenk. Kühl aber gleichzeitig so heiß. Brennend heiß.

Warum war ich gestern nicht mit meinen Freundinnen in diesen einen Club gegangen? Wir hätten unseren letzten Abend im Herzen Europas feiern, unsere nächste Reise planen, über das Erlebte lachen können. Aber nein. So einfach konnte es in meinem Leben nicht kommen. Sie waren alleine in die kitschige Bar gegangen und ich hatte nicht mehr als einen abschließenden Spaziergang durch Wien machen wollen.

Doch wenn alles so geklappt hätte -dann würde ich jetzt vermutlich nicht auf dem hellen Sitz eines Maybachs sitzen.

Verdammt. Wieso? Wieso musste in meinem Leben immer etwas Harmloses zu etwasUngeheurem ausarten?

8 Monate hatte ich versucht diese eine Nacht auszublenden. Die roten Rosen zuvergessen, die Wogen der Donau aus meinem Gedächtnis zu verbannen. Ich hattenicht hierher gewollt, aber Nastja und Jana hatte es wenig interessiert. Siehatten keine Ahnung von den schlaflosen Nächten gehabt, von dem Schmerz inmeinem Herzen. Und sie würden es niemals erfahren. Niemals.

«Wien ist groß genug», hatte ich mir eingeredet.

23 Bezirke, 415 Quadratkilometer, fast 2 Millionen Einwohner. War es nichtausreichend, um unerkannt unterzutauchen?

Nun war es egal. Seine Hand auf meinem Oberschenkel zeugte von einer anderenGeschichte. Es war mir nicht gelungen in der Menge eines Freitagabends zuverschwinden.

«Du bereust es, oder?!»

Die unsichtbaren Flammen der Diamanten schienen sich bei seinen Worten durchmeine Haut zu brennen. Ja, ich bereute es. Ich bereute jede Sekunde dergestrigen Nacht. Aber viel mehr bereute ich, wieder hierhergekommen zu sein. Indie Stadt, die mich monatelang in meinem Träumen begleitet hatte. Ja, es würdenun alles von Neuem anfangen. Die Schmerzen, die Tränen, die Reue. Doch diesmalwürde ich nicht mehr gegen sie kämpfen. Heute würde ich wegfliegen. Morgen würde ich wieder in Perm auf der Terrasse stehen und an diese Straßen denken.Übermorgen würde ich mir eingestehen, dass ich nicht ohne konnte. Und ich würdezurückkommen. Jedes Mal.